Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM317 max. Vin


von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

nun habe ich schon einen Haufen diverser
Datenblätter und ANs von div. Herstellern
zum LM317 gelesen. Auch das Net gibt ja
zur Genüge Auskunft.
Was ist denn nun Sache?
Uin 40V max. unter allen Umständen oder 40V
Differenz zwischen Ein- und Ausgang. Die
einen schreiben so, bei den anderen ist es
etwas vage.
Auch die ANs sind da nicht sehr beredsam.

Meine Anwendung:
Ein 34V Wechselspannungstrafo (34*1.4 = ca. 50V)
soll eine geregelte Ausgangspannung zwischen
24V bis zu dem Wert ausgeben, den der Trafo
je nach Belastung hergibt; Die Endspannung
ist nicht  so wichtig.
Der Trafo hat noch einen 2. Anzapf, mit dem
ich noch einmal 9V drauf satteln könnte.
Wichtig für mich:
Es sollte einstellbar sein.

Wer weiss mehr oder kann mir ggf. einen
Plan füt ein diskret aufgebautes Teil
nennen.

73
Wilhelm

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Dass es einen LM317H gibt, weiss ich auch.
Ich habe keinen, und wüsste auch nicht, woher
ich einen auf die Schnelle her bekäme.

Meine Frage bezieht sich bewusst auf den LM317!

73
Wilhelm

von Thomas (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> 40V
> Differenz zwischen Ein- und Ausgang

Steht so auch ganz klar in allen Datenblättern die ich kenne. Weiß nicht 
was es da viel zu interpretieren gibt. Poste mal den link zu einem 
Datenblatt bei dem so etwas "etwas wage" formuliert ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Wilhelm S. schrieb:
> nun habe ich schon einen Haufen diverser
> Datenblätter und ANs von div. Herstellern
> zum LM317 gelesen.

Anscheinend nicht sehr aufmerksam.

> Uin 40V max. unter allen Umständen oder 40V
> Differenz zwischen Ein- und Ausgang.

Da der LM317 keinen GND-Anschluß hat, kann er nicht unterscheiden, ob er 
nun 40V am Eingang hat und 20V am Ausgang. Oder 60V am Eingang und 40V 
am Ausgang. Es sind jedes Mal 20V, die der LM317 sieht.

> Meine Anwendung:
> Ein 34V Wechselspannungstrafo (34*1.4 = ca. 50V)
> soll eine geregelte Ausgangspannung zwischen
> 24V bis zu dem Wert ausgeben, den der Trafo
> je nach Belastung hergibt

So lange der Ausgang nicht auf 0V fallen kann - z.B. durch einen 
Kurzschluß oder durch das Anschließen eines leeren Elkos, sind die 50V 
kein Problem.

von John D. (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> ... oder 40V
> Differenz zwischen Ein- und Ausgang.

Das. Woher sollte der LM317 auch den Massebezug haben? ADJ ist 1.25V 
unter Vout. Der LM317 hat keinen GND-Pin.

Hilft dir aber trotzdem nicht. Denn beim Einschalten ist Vout natürlich 
0V. Bei einem Kurzschluss am Ausgang ebenfalls.

von Pink S. (pinkshell)


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Bei einer Eingangsspannung > 40 Volt besteht natürlich die Gefahr, dass 
der Regler bei kurzgeschlossenem Ausgang kaputt geht. Dass bei 
zerstörtem Längstransistor die Kurzschlusssituation noch verschärft 
wird, ist wohl klar. Würde ich nicht machen.

Das Ganze kann auch durch Anschließen eines Verbrauchers mit 
Eingangselko passieren.

von R. M. (Gast)


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Auf jeden Fall muss sichergestellt sein, das in der Zeit, in der die 
Eingangsspannung auf über 40V ansteigen kann, sich der Elko am Ausgang 
so weit aufgeladen hat, das die Differenz kleiner 40V bleibt.
Also sollte man zwischen Ladeelko und Spannungsregler keinen Schalter 
haben!

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm S. schrieb:
> Dass es einen LM317H gibt, weiss ich auch.
> Ich habe keinen, und wüsste auch nicht, woher
> ich einen auf die Schnelle her bekäme.

Beispielsweise bei segor.de

von Paul B. (paul_baumann)


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R. M. schrieb:
> Also sollte man zwischen Ladeelko und Spannungsregler keinen Schalter
> haben!

Den Schalter, der jetzt übrig ist, kann man nutzen, um in der 
Einschaltphase den Regler zu brücken, so daß wenigstens DER keinen 
Schaden nimmt.

*in kurzen, schnellen Sprüngen fort hier*

:)

MfG Paul

von Hp M. (nachtmix)


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Pink S. schrieb:
> Bei einer Eingangsspannung > 40 Volt besteht natürlich die Gefahr, dass
> der Regler bei kurzgeschlossenem Ausgang kaputt geht.

Erfahrungsgemäß verreckt der LM317 dann ziemlich pünktlich und ziemlich 
schnell.

von Thomas S. (thom45)


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Axel S. schrieb:

> So lange der Ausgang nicht auf 0V fallen kann - z.B. durch einen
> Kurzschluß oder durch das Anschließen eines leeren Elkos, sind die 50V
> kein Problem.

Ein anderes Beispiel wäre, wenn man die LM317-Regelschaltung direkt an 
eine DC-Quelle einschaltet, weil dann ist der Ausgang, auch nur schon 
bei einer sehr kleinen Elko-Kapazität, erst mal, wenn auch nur sehr 
kurzzeitig, auf 0 V. In diesem kurzen Augenblick liegt die ganze 
Spannung als Dropoutspannung über dem LM317 und macht ihn kaputt, wenn 
diese Spannung grösser ist als maximal zulässigen 40 VDC.

Deshalb, bei dieser Unsicherheit habe ich bei so einem Regler, der 
keinen direkten Bezug hat zu GND, beachtet, dass die Eingangsspannung 
nicht grösser ist als die zulässige maximale Dopoutspannung, wie dies 
beim LM317 mit 40 VDC der Fall ist. So geht man auf Nummer Sicher.

Deutlich besser ist die Situation, wenn vor der LM317-Regelschaltung, 
ein Netztrafo mit Gleichrichter und Ladeelko geschaltet ist und das 
Netzteil primärseitig ein- und ausgeschaltet wird. Da geht das Aufladen 
des Ladeelko so langsam, dass die Ausgangsspannung des Regler nachfolgen 
kann und so die Dropoutspannung in keinem Moment zu gross wird.

Aber ACHTUNG, in diesem Fall daran denken, dass die Leerlaufspannung vor 
dem Zuschalten des (belasteten) Reglers deutlich grösser sein kann.

Gruss
Thomas

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Pink S. schrieb:

> Bei einer Eingangsspannung > 40 Volt besteht natürlich die Gefahr, dass
> der Regler bei kurzgeschlossenem Ausgang kaputt geht.

Deshalb lohnt sich ein Aufbau, wie der des TEs nicht, wobei es
nur darum geht, einen leicht beschaffbaren LM317H zu vermeiden.
Andererseits kann man mit dem L317 durchaus Regler für 100-200V
bauen. Dabei würde ich dann aber eine Power-Z-Diode oder Trans-
corbdiode zwischen Ein- und  Ausgang montieren und deren Verlust
im Fehlerfall einkalkulieren.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

und erst mal vielen Dank für die ganzen Erklärungen.
Nun habe ich es begriffen.
Die Momente des Einschaltens und besonders des
Kurzschlusses habe ich bei meinen Überlegungen
erstmal geflissentlich mental ausgeblendet, das soll
heissen: nicht darüber ordentlich nachgedacht.
Es geht nicht darum, einen LM317H zu sparen. Ich
habe einfach keinen in der Kiste.
Das Netzteil selbst habe ich vor vielen Jahren entworfen.
Für die Hardware hat mir ein Freund ein schönes Gehäuse
gemacht, alles ist ordentlich untergebracht; ich muss es
nur noch zusammen bauen und verdrahten.
Dann werde ich mich mal auf die Suche nach einem H-Typen
machen. Vielen Dank für den Tip mit Segor.

73
Wilhelm

PS: Eigentlich könnte man den Thread jetzt beenden.

von Georg (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> Nun habe ich es begriffen.

Das Problem besteht nur darin, dass im Datenblatt nicht wie bei anderen 
Reglern ein Maximalwert für Vin-GND angegeben ist, was halt nicht geht, 
weil der LM317 keinen GND-Pin hat. Praktisch bedeutet das aber das 
gleiche: die maximale Eingangsspannung.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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Wilhelm S. schrieb:

> Das Netzteil selbst habe ich vor vielen Jahren entworfen.
> ich muss es nur noch zusammen bauen und verdrahten.

Du hast zwar nichts davon geschrieben, aber falls Du ein
einstellbares Netzteil bauen willst; dafür ist ein LM317
eher nicht geeignet. Er kann die dabei entstehende Ver-
lustleistung nicht verkraften. Dafür nimmt man diskrete
Transistoren, die über OPVs gesteuert werden.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


Angehängte Dateien:

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@ Harald,

ICH HABE ALLES BEGRIFFEN!

Dass ein LM317 alleine nicht reicht, ist mir schon klar!
Ich habe mir schon meine Gedanken gemacht.
Siehe Anlage; aus dem Original-DB von TI. Der Kühlkörper
ist auch gross genug.
Das Teil soll dazu dienen, testweise Kurzwellen-Endstufen
mit MOS-FETs mit mehr als den  30V zu betreiben, die ein
übliches  Labornetzteil hergibt.
Es geht nicht um > 100Watt oder noch mehr. Es soll nur
die Spannung sein und ein entspr. Strom dahinter.
Darum ist mir auch egal, wieviel Spannung bei entspr. Strom
herauskommt. Es ist nur zum Experimentieren!
That's all.

73
Wilhelm

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