Hallo zusammen, beim dimensionieren eines zweipoligen Bandpasses komme ich nicht zurecht. Das Beispiel ist aus den Buch über Filterschaltungen von Don Lancaster. Ich will nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, da es meines Wissens nach sowieso kaum Bücher darüber gibt, aber dennoch nicht leicht verständlich. Ich verstehe nicht, wie er auf Widerstandswerte vom unteren Pol kommt. Er geht von 10 kOhm aus. 10 kOhm * (Q=3,2) = 32 kOhm 10 kOhm / (q=3,2) = 3,12 kOhm Jetzt multipliziert er diese mit a = 1,32 32 kOhm * 1,32 = 42,24 kOhm 3,12 kOhm * 1,32 = 4,118 kOhm Der Wert weicht um ca 1,7 kOhm und 0,3 kOhm von seinen ab. Das ist ziemlich komisch. Ich habe versucht durch die Beschreibung dahinterzukommen.m. Die Beschreibung ist jetzt für ein einpoligen Bandpass. Dort steht, für ein Q von drei sollte der rechte Widerstand 36 mal so groß wie der linke sein. Es steht dort aber: 1/2Q = 2Q Wenn ich jetzt für den Beispielfall Q = 3 einsetze: R1/2*3 = R2*2*3 R1/6 = R2*6 R1 = 36 R2 Also müsste der linke Widerstand ja 36x größer sein und nicht der rechte??? Was es bedeutet, dass Verhältnis auf 4Q² zu halten versteh ich auch nicht. Hat aber vielleicht mit der Abweichung von oben zu tun. Vielleicht findet ja jmd meinen Fehler oder kann mir auf die Sprünge helfen. Grüße
Vielleicht solltest du dir erst mal etwas Theorie reinziehen. Diese Schaltung ist zB im Tietz-Schenk beschrieben.
Matthias schrieb: > Der Wert weicht um ca 1,7 kOhm und 0,3 kOhm von > seinen ab. Das ist ziemlich komisch. Er hat schätzungsweise einen E48-Normwert gewählt. Das wären 44.2kOhm. -- Viel merkwürdiger finde ich, dass er nicht 43kOhm genommen hat, was ein E24-Wert ist. Matthias schrieb: > Dort steht, für ein Q von drei sollte der rechte > Widerstand 36 mal so groß wie der linke sein. Ja. Daran sieht man, dass sein durchgerechnetes Beispiel nicht stimmen kann: Ein Widerstandsverhältnis von 1:10 gibt nur eine Güte von 1.6, nicht von 3.2
Matthias schrieb: > Der Wert weicht um ca 1,7 kOhm und 0,3 kOhm von seinen ab. Das ist > ziemlich komisch. Er rundet wohl sehr grosszuegig. Wahrscheinlich ist das noch mit dem Rechenschieber gerechnet. Allerdings vergisst er den Faktor 2. Nach seinem eigenen Rezept muss es ja heissen R1=Rn/(2*Q) und R2=Rn*(2*Q). Rn ist der normierte Widerstand, also meistens 1. Auch die Simulation sieht mit dem Faktor 2 besser aus (blaue Kurve).
Oh D. schrieb: > Vielleicht solltest du dir erst mal etwas Theorie reinziehen. > Diese > Schaltung ist zB im Tietz-Schenk beschrieben. Danke, dann leihe ich mir das die Tage mal aus, wenn ich mit einen großen Rucksack unterwegs bin. Possetitjel schrieb: > Er hat schätzungsweise einen E48-Normwert gewählt. > Das wären 44.2kOhm. -- Viel merkwürdiger finde ich, > dass er nicht 43kOhm genommen hat, was ein E24-Wert > ist. In seinen Buch schreibt er, dass man nach Möglichkeit immer Bauteile mit geringer Toleranz nehmen soll. Wenn man so rechnet, sollte man das tun, um nicht noch weiter abzudriften. ;-) Josef schrieb: > Allerdings vergisst er den Faktor 2. Nach seinem eigenen Rezept > muss es ja heissen R1=Rn/(2*Q) und R2=Rn*(2*Q). > Rn ist der normierte Widerstand, also meistens 1. > > Auch die Simulation sieht mit dem Faktor 2 besser aus (blaue Kurve). Also ich hätte dann mit Faktor 2 für die linke Schaltung R1 = 2.0625 kOhm und R2 = 84,48 kOhm. Wie ist denn deine Simulation zu verstehen ? Du hast dort doch die ursprünglichen Werte 44k und 4,4k stehen. Wie heist das Programm ? Grüße Matthias
Matthias schrieb: > Also ich hätte dann mit Faktor 2 für die linke Schaltung R1 = 2.0625 > kOhm und R2 = 84,48 kOhm. Wie ist denn deine Simulation zu verstehen ? > Du hast dort doch die ursprünglichen Werte 44k und 4,4k stehen. Wie > heist das Programm ? Das Simulationsprogramm ist LTspice. Mit den '.param' Texten werden zwei Simulationen durchgefuehrt mit 1. R1=4.4k R2=44k R4=2.4k R5=24k 2. R1=2.2k R2=88k R4=1.2k R5=48k
Josef schrieb: > Matthias schrieb: > Mit den '.param' Texten werden zwei Simulationen durchgefuehrt mit > > 1. R1=4.4k R2=44k R4=2.4k R5=24k > 2. R1=2.2k R2=88k R4=1.2k R5=48k Achso ok. Ich denke, dass werde ich mir auch mal holen. Also habe die Schaltung jetzt auf 2000 Hz ----> 1500 Hz umskaliert. @ Josef, wenn es dir keine Umstände macht, könntest du ja vergleichsweise mal die Analyse mit den von mir errechneten Werten machen ? Ich habe die Schaltung vohin aufgebaut. Also real und mit den Oszi gemessen. Habe das Signal vom Mikro ( ca. 3 mV ) direkt über einen Kondensator auf die Schaltung gegeben, da diese sehr stark verstärkt. Leider kann ich keine genauen Messungen durchführen, da ich keinen Funktionsgenerator besitze. Tiefe und hohe Frequenzen lässt er jedenfalls nicht mehr durch, aber genaueres kann ich da nicht zu sagen. Erkennbar ist aber eine dauernder kleiner Wechselspannungsanteil. Schaltung schwingt wohl etwas. Aber hier die Simulation: Entweder total verrechnet oder es liegt an Pspyce. Eingangssignal ist 3mV und Ausgangssignal ca 0,3mV. Passt gar nicht. Die Kurve müsste eine mit 1dB Welligkeit sein, sieht aber aus wie die mit größter Spitzigkeit.
Matthias schrieb: > @ Josef, wenn es dir keine Umstände macht, könntest du ja > vergleichsweise mal die Analyse mit den von mir errechneten Werten > machen ? Bitteschoen. Mit der Korrektur von Helmut.
Helmut S. schrieb: > Du solltets erst mal R14 an den Minuseingang des Opamps > anschließen. Oh vielen Dank ! Josef schrieb: > Bitteschoen. > Mit der Korrektur von Helmut. Vielen Dank ! Jetzt nach Fehlerbeseitigung geht es auch mit Pspice. Ich habe auch annähernd 90 dB. Das ist viel zu hoch. Da geht der OPV ständig in die Begrenzung. Habe die Schaltung umskaliert auf Frequenzen zwischen 2000Hz und 3000 Hz. Die Verstärkung hat deutlich abgenommen. 1000 Hz Bandbreiten möchte ich auch herausfiltern. Da ich aber mehrere Bandpässe nutzen möchte, werde ich unterschiedliche Verstärkungen bekommen, wenn ich die einzelnen Bandbreiten jeweils gleich lasse. Ansonsten müsste ich die Bandbreite bei höheren Frequenzen größer machen sonst steigt die Verstärkung wieder zu stark an. Am besten ich werde jeden gefilterten Abschnitt nochmal einzeln extra abschwächen/verstärken. Das scheint mir wohl am sinnvollsten.
Moin, Matthias schrieb: > Jetzt nach Fehlerbeseitigung geht es auch mit Pspice. Ich habe auch > annähernd 90 dB. > Das ist viel zu hoch. Da geht der OPV ständig in die Begrenzung. Hm - wenn du den LM324 auch in echt nimmst, musst du dir da keine Sorgen machen. Der ist so langsam und ungeeignet, da geht bei Audio und 90dB schon lange nix mehr in irgendwelche Begrenzungen ;-) Gruss WK
Matthias schrieb: > Da ich aber mehrere Bandpässe nutzen möchte, werde ich > unterschiedliche Verstärkungen bekommen, wenn ich die > einzelnen Bandbreiten jeweils gleich lasse. > Ansonsten müsste ich die Bandbreite bei höheren Frequenzen > größer machen sonst steigt die Verstärkung wieder zu stark > an. > Am besten ich werde jeden gefilterten Abschnitt nochmal > einzeln extra abschwächen/verstärken. Das scheint mir wohl > am sinnvollsten. Nee. Am sinnvollsten wäre eine bessere Filterstruktur. Ich würde es mit Sallen/Key-Grundgliedern versuchen; ein Tiefpass und ein Hochpass (jeweils 2. Ordnung) in Kette; Tschebyscheff-Charakteristik. Berechnung geht allerdings beschissen, weil Grenzfrequenzen und Welligkeit des Gesamtfilters nicht mit den Werten der Teilfilter übereinstimmen. Ich würde mir einen Filterkalkulator nehmen und das Problem durch Probieren lösen :)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.