Hallo, wie kann man eigentlich die Leistungsrichtung bei einem Messwandler feststellen. Z.B. bei einer PV-Anlage am Hausanschluss. Dort ist ein 3 phasiger Messwandler verbaut. Es kann ins Netz eingespeißt oder vom Netz bezogen werden. Die Phasenlage ist ja in beiden Fällen gleich oder nicht? Bei einem Shunt gibt es einen Spannungsunterschied zwischen den beiden Anschlüssen. Mit diesem kann man feststellen in welche Richtung die Leistung geht.
Daniel S. schrieb: > Bei einem Shunt gibt es einen Spannungsunterschied zwischen den beiden > Anschlüssen. Mit diesem kann man feststellen in welche Richtung die > Leistung geht. Nein.
Daniel S. schrieb: > wie kann man eigentlich die Leistungsrichtung bei einem Messwandler > feststellen nur mit einem Messwandler überhaupt nicht. Dazu muss man mindestens noch die Spannung messen. Ein Messwandler liefern am ende genau so ein "Signal" wie ein Shunt. Nur das es dort ein Strom und keine Spannung ist.
Klar die Spannung muss man dazu noch phasenrichtig messen, sonst wirds mit der Leistungsberechnung schwierig. Beim Shunt kann man die Spannung aber auf beiden Seiten messen (oder eben das Vorzeichen der Spannung über dem Shunt beachten). Die Seite mit geringerem Potential ist die Seite auf die die Leistung geht. Oder sehe ich das falsch?
Daniel S. schrieb: > Die Seite mit > geringerem Potential ist die Seite auf die die Leistung geht. > Oder sehe ich das falsch? ja, das sieht du falsch. Bei Wechselstrom kommt auch eine Wechselspannung au dem Shunt - damit ändert sich auch ständig die Seite vom geringerem Potential.
Jetzt wissen wir alle wie's nicht geht... Und wer weiß wie's gemacht wird???
Chriss X. schrieb: > Und wer weiß wie's gemacht wird??? Hat Peter schon geschrieben: man muss halt Strom und Spannung messen, um die Leistung zu bestimmen (und am Vorzeichen sieht man dann auch, ob Leistung aufgenommen oder abgegeben wird). Und das gilt ganz unabhängig davon, ob mit einem Messwandler oder einem Shunt gearbeitet wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsmesser#Wirkleistungsmessung
Chriss X. schrieb: > Und wer weiß wie's gemacht wird??? was willst du denn noch wissen? einfach Strom und Spannung gleichzeitig messen (nicht den Effektivwert) und dann Strom mal Spannung. Wenn das Vorzeichen dann Positiv ist geht die Leistung ein eine Richtung, wenn negativ in die andere.
Mal ein kurzes Bsp. Eine PV Anlage am Netz. Angenommen die PV anlage speisst mit cos phi = 1 ein. Ist dann die Ausgangsspannung (oder Strom) des Messwandlers 180° phasengedreht zur Spannung? Denn nur dann würde ja eine negative Leistung erscheinen. Wenn nun keine Sonne scheint und im Haus ist ein ohmscher Verbraucher aktiv, wäre dann die Ausgangsspannung (oder Strom) des Messwandlers in Phase mit der Spannung?
http://www.knx-gebaeudesysteme.de/sto_g/Deutsch/Deutschland/ABB_ibus_KNX/FOLIEN/EQ_PR_DE_V1-0_VORAB.PDF Seite 7 ist das zu sehen. Gruß Frank
Daniel S. schrieb: > Die Phasenlage ist ja in beiden Fällen gleich oder nicht? Nein. Die Phasenlagen der Spannungen sind gleich, aber nicht die der Ströme! Diese sind um 180° "verschoben". Natürlich plus minus der Blindleistung. Und wie oben schon geschrieben, entsteht so bei der Leistungsmessung ein negatives Vorzeichen. Der Zähler registriert das entsprechend auf dem jeweiligen Zählwerk. Bei saldierenden Zähler wird aus allen drei Werten (L1, L2, L3) eine Summe gebildet und auf das Zählwert addiert. Bei nicht saldierenden Zählern wird jede Phase für sich betrachtet.
Daniel S. schrieb: > Mal ein kurzes Bsp. > > Eine PV Anlage am Netz. Angenommen die PV anlage speisst mit cos phi = 1 > ein. Ist dann die Ausgangsspannung (oder Strom) des Messwandlers 180° > phasengedreht zur Spannung? Denn nur dann würde ja eine negative > Leistung erscheinen. > Wenn nun keine Sonne scheint und im Haus ist ein ohmscher Verbraucher > aktiv, wäre dann die Ausgangsspannung (oder Strom) des Messwandlers in > Phase mit der Spannung? Ja, genau so läuft das. Aber nicht nur nach dem Messwandler, sondern auch im echten Netz. Der Wandler verkleinert ja nur den Strom auf eine leicht messbare Größe (max. 5A). Der Messwandler zeigt einfach ein direktes Abbild der Spannungen und Ströme, denn das ist nichts anderes als ein kleiner Trafo.
Hans schrieb: > Die Phasenlagen der Spannungen sind gleich, aber nicht die der Ströme! > Diese sind um 180° "verschoben". Natürlich plus minus der Blindleistung. das ganze ist mehr oder weniger Ansichtssache - wenn man den Shunt andersrum anschließt sind es 0 Grad.
Peter II (Gast) schrieb: > einfach Strom und Spannung gleichzeitig > messen (nicht den Effektivwert) und dann Strom mal Spannung. > Wenn das Vorzeichen dann Positiv ist geht die Leistung ein > eine Richtung, wenn negativ in die andere. Das gilt genau für diesen Moment; für alle Fälle (falls cos φ < 1) sollte man noch über eine Periode mitteln ...
Peter II schrieb: > das ganze ist mehr oder weniger Ansichtssache - wenn man den Shunt > andersrum anschließt sind es 0 Grad. Dann zeige mir bitte ein entsprechendes Zeigerdiagramm. Habe gerade keines zur Hand, aber nächste Woche bringe ich dir eines mit. Wenn am Messwandler kommend/laufend vertauscht sind, sind es 0° und es wird als Bezug und nicht als Einspeisung gezählt! Aber klar, wenn ich mit dem Auto rückwärts fahre und den Tacho falsch herum anschieße, fahre ich vorwärts...
> Aber klar, wenn ich mit dem Auto rückwärts fahre und den Tacho falsch > herum anschieße, fahre ich vorwärts... Man muss doch nur beachten: http://www.frustfrei-lernen.de/images/elektrotechnik/zaehlpfeilsystem-pfeilsystem-bezugssinn-beispiel-2.jpg
Dann ist es ja wirklich so, dass ein Shunt und ein Messwandler von der Ausgangsgröße keinen Unterschied darstellen (skalierung mal ausgenommen)
Daniel S. schrieb: > Dann ist es ja wirklich so, dass ein Shunt und ein > Messwandler von der Ausgangsgröße keinen Unterschied > darstellen (skalierung mal ausgenommen) Wenn unter "Messwandler" m.o.w. ein Stromwandler verstanden wird: Ja. Ein Shunt zur Strommessung ist ein Längswiderstand, der Strom in Spannung umformt. Ein klassischer Stromwandler ist Widerstand mit einem Trafo zur Messbereichsanpassung, der auch Strom in Spannung umformt. Ein Hall-Sensor funktioniert noch ganz anders, macht aber dasselbe. Strom ist halt nur Strom. Um die LEISTUNGSflussrichtung festzustellen, muss man trivialerweise die Spannung mit dazunehmen.
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