Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik SmartWeigh Waage Funktionsumfang erweitern


von M. Z. (bierbruder)


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Hallo,
ich würde gerne folgende Waage mit einer zusätzlichen Schnittstelle 
erweitern um die Daten an einen Server zu senden:
http://www.smartweighscales.com/product/body-fat-scale-performance/

Ob das senden der Daten über Bluetooth  WLAN  LAN / RS232 oder 
ähnliches läuft ist erst einmal noch egal. Mein Hauptproblem ist erst 
einmal das erfassen der Daten.

Die Platine ist zwei lagig, auf der Unterseite befindet sich aber nur 
die Kontaktleiste zum ansteuern der Platine und ein größerer 
Kondensator.

Folgende Ideen hatte ich bereits:

1. Daten zwischen Controller und Display abgreifen
Bei dem Display handelt es sich scheinbar um ein graphisches Display das 
mittels eines 20 poligen Anschlusses mit der Platine verbunden ist. Ich 
gehe davon aus, dass es extrem schwierig ist, diese Daten zu sniffen und 
dann auch entsprechend zu interpretieren. Oder gibt es hier eine 
"einfache" Möglichkeit?

2. Messzellen parallel auswerten
Hierfür müsste man wahrscheinlich die komplette Platine neu entwerfen 
und die Sensoren auswerten. Für die DMS wäre das wahrscheinlich noch gut 
machbar, aber die Körperfettmessung trau ich mir eigentlich nicht zu.

3. Uart / I2C oder ähnliches von der Platine abgreifen
Auf der Platine sind 6 Punkte extra gekennzeichnet. Gibt es eine Chance 
herauszufinden, wie diese Belegt sind?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen, dass hier ein "Debug" 
Uart oder ähnliches aufgelegt wurde?
Sind diese Anschlüsse normalerweise für das Prüfen/Programmieren der 
Platine bei der Fertigung?

4. Optisch mittels Kamera und OCR
Erscheint mir für diese Anwendung extremst Aufwändig und hätte ich 
eigentlich bereits ausgeschlossen.

Unter der Bezeichnung TSF1148-1 des vergossenen Bauteils konnte ich 
leider auch nichts finden. Kennt jemand zufällig diese Bezeichnung?

Fällt jemanden noch eine andere Möglichkeit ein, die Messwerte 
zusätzlich abzugreifen?

Danke und Gruß

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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M. Z. schrieb:
> Bei dem Display handelt es sich scheinbar um ein graphisches Display

Nein, das ist kein graphisches Display, sondern ein einfaches 
Siebensegmentdisplay. Kundenspezifisches Glas, mit ein paar Sonderlocken 
als zusätzliche Segmenten.

So etwas zu "sniffen" ist allerdings durchaus kompliziert, da bei der 
Ansteuerung des Displays meistens ein Multiplexverfahren verwendet wird.

> Gibt es eine Chance herauszufinden, wie diese Belegt sind?

Oszilloskop dranhängen, messen, hoffen.

> Unter der Bezeichnung TSF1148-1 des vergossenen Bauteils

Das ist nicht die Bezeichnung des Bauteils, das ist die Bezeichnung der 
Platine. Die beiden schwarzen Kleckse enthalten direkt auf die Platine 
gebondete Chips, das ist in der Massenproduktion am billigsten.

von M. Z. (bierbruder)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> M. Z. schrieb:
>> Bei dem Display handelt es sich scheinbar um ein graphisches Display
>
> Nein, das ist kein graphisches Display, sondern ein einfaches
> Siebensegmentdisplay. Kundenspezifisches Glas, mit ein paar Sonderlocken
> als zusätzliche Segmenten.
Danke, das scheint wirklich so zu sein. Bei schrägansicht sieht man ganz 
leicht die einzelnen Segmente.
> So etwas zu "sniffen" ist allerdings durchaus kompliziert, da bei der
> Ansteuerung des Displays meistens ein Multiplexverfahren verwendet wird.
Gibt es einen IC der so eine Arbeit vereinfachen kann? Ich gehe mal 
davon aus, dass die Pulse eher im ns Bereich zu suchen sind, oder?

>> Gibt es eine Chance herauszufinden, wie diese Belegt sind?
>
> Oszilloskop dranhängen, messen, hoffen.
>
Oszi steht aktuell leider nicht zur Verfügung. GND und V+ wären ja 
wahrscheinlich noch mit einem Multimeter zu finden. Wie hoch wäre denn 
die Wahrscheinlichkeit, dass hier ein UART herausgeführt ist, oder wird 
das eigentlich nie gemacht? Besteht die Gefahr, die Platine bei 
Messungen / ausprobieren ob es sich um einen Uart handelt zu zerstören?

>> Unter der Bezeichnung TSF1148-1 des vergossenen Bauteils
>
> Das ist nicht die Bezeichnung des Bauteils, das ist die Bezeichnung der
> Platine. Die beiden schwarzen Kleckse enthalten direkt auf die Platine
> gebondete Chips, das ist in der Massenproduktion am billigsten.
Danke.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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M. Z. schrieb:
> Ich gehe mal davon aus, dass die Pulse eher im ns Bereich zu suchen
> sind, oder?

Nö, das nun nicht. Das werden ein paar hundert Hertz sein, mehr ist gar 
nicht nötig, so ein Display ist nämlich ziemlich träge.

Hier ein bisschen Grundlagenmaterial:

http://www.lxdinc.com/application_notes/lcd_direct_drive_circuit
http://www.lxdinc.com/application_notes/lcd_direct_drive_techniques
http://www.lxdinc.com/application_notes/multiplexed_lcds

von Peter II (Gast)


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M. Z. schrieb:
> Wie hoch wäre denn
> die Wahrscheinlichkeit, dass hier ein UART herausgeführt ist, oder wird
> das eigentlich nie gemacht?

0%

von ??? (Gast)


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Die Platine sieht ja so aus, als ob es da noch eine Variante der Waage 
mit einem zweiten Taster gäbe. Also sollte man ev. mal sehen was da noch 
so für Waagen angeboten weden. ev. gibts ja eine Variante mit 
Schnittstelle. Dann könnte es ev. auf den unbelegten Pads eine 
Schnittstelle geben.
sonst wohl eher nicht...

von Der Andere (Gast)


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M. Z. schrieb:
> Oszi steht aktuell leider nicht zur Verfügung. GND und V+ wären ja
> wahrscheinlich noch mit einem Multimeter zu finden.

Und wie willst du dann 20 Signale gleichzeitig sniffen?

von M. Z. (bierbruder)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> M. Z. schrieb:
>> Ich gehe mal davon aus, dass die Pulse eher im ns Bereich zu suchen
>> sind, oder?
>
> Nö, das nun nicht. Das werden ein paar hundert Hertz sein, mehr ist gar
> nicht nötig, so ein Display ist nämlich ziemlich träge.
>
> Hier ein bisschen Grundlagenmaterial:
>
> http://www.lxdinc.com/application_notes/lcd_direct_drive_circuit
> http://www.lxdinc.com/application_notes/lcd_direct_drive_techniques
> http://www.lxdinc.com/application_notes/multiplexed_lcds

Danke für die Links, werde ich mir mal durchlesen.

??? schrieb:
> Die Platine sieht ja so aus, als ob es da noch eine Variante der Waage
> mit einem zweiten Taster gäbe. Also sollte man ev. mal sehen was da noch
> so für Waagen angeboten weden. ev. gibts ja eine Variante mit
> Schnittstelle. Dann könnte es ev. auf den unbelegten Pads eine
> Schnittstelle geben.
> sonst wohl eher nicht...

Leider gibt es keine Variante mit zusätzlicher Schnittstelle. Ich hätte 
gehofft, dass die unbenutzten Pads vielleicht für die Kalibrierung im 
Werk verwendet werden und hierfür im optimalfall ein UART oder was 
ähnliches verwendet wird.

Der Andere schrieb:
> M. Z. schrieb:
>> Oszi steht aktuell leider nicht zur Verfügung. GND und V+ wären ja
>> wahrscheinlich noch mit einem Multimeter zu finden.
>
> Und wie willst du dann 20 Signale gleichzeitig sniffen?

Das war so eigentlich auch nicht angedacht. Wie gesagt, Oszi gibts 
leider nicht...


Wenn ich mir die Kommentare so anschaue, dann ist es wohl 
unwahrscheinlich, dass eine Schnittstelle nach außen geführt wurde und 
die größte Möglichkeit besteht darin die Daten vom Display abzugreifen, 
was relativ schwierig wird.
Schade eigentlich...

Danke schonmal, wenn noch jemand eine Idee hat, nur her damit :)

von hp-freund (Gast)


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M. Z. schrieb:
> 3. Uart / I2C oder ähnliches von der Platine abgreifen

Der SO8 in der Mitte könnte von der Belegung ein 24Cxx sein.
Pin5 -> SDA
Pin6 -> SCL
Die haben sogar Testpads.
Wenn Du Glück hast kommunizieren die beiden Kleckse auch über I2C.

Musst allerdings dann die I2C Daten mitschneiden und dazu braucht es ein 
Oszi, LA o.ä.

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