Versuche gerade einen alten Raclettgrill/Sandwichtoaster aus den 80igern wieder fit zu machen. Nach der Komplettreinigung hab ich ihn wieder zusammengebaut und musste feststellen, dass beim Einstecken teils sofort, teils etwas später der FI des Stromkreises rausfliegt. Hab eigentlich alles überprüft und sehe keine direkte Verbindung von L oder N mit PE. Der Aufbau ist folgender: L ---> Thermosthat ---> 2x Heizelemente parallel --> N Am Heizelement ist eine Klammer an der Außenseite angebracht und daran PE angeschlossen. Widerstand von Innenleiter und Außenseite des Heizelement ist so 1MOhm. Gibts vielleicht irgendwelche typischen Fehler, die bei solchen Heizgeräten mit Thermosthat oft auftreteten? Thermostat ist folgendes mit einem langen Kapilarrohr http://www.intercontrol.de/fileadmin/page_content_regelungstechnik/download/produkt/temperaturregler/de/121051_de.pdf Heizelement sieht ca. so aus: http://www.bilder.sun-flowers.de/bilder/abatec/heizelement.jpg
Bei Geräten mit solchen Heizelementen kann es helfen diese mal eine Zeit lang an einer Steckdose ohne FI zu betreiben, da sich Feuchtigkeit innerhalb des Heizelements abgesetzt haben kann. Hatte ein ähnliches Problem mal bei einem Hähnchengrill...
Timo N. schrieb: > Gibts vielleicht irgendwelche typischen Fehler, die bei solchen > Heizgeräten mit Thermosthat oft auftreteten? Heizstäbe undicht und Feuchtigkeit oder Grillschmadder reingelaufen. Wenn es Feuchtigkeit war, die trocknet, fetthaltige Bratflüssigkeiten bekommst Du da nie wieder raus.
Timo N. schrieb: > irgendwelche typischen Fehler Es war bei vielen alten Lötkolben so, daß die Feuchtigkeit nach einigen Minuten verdampft ist und die Werten wieder im üblichen Bereich lagen. Also wenn nach 1h Betrieb der FI noch kommt ist garantiert was faul! Die Messung mit Deinem Multimeter zeigte nur das Verhalten bei 9V Batteriespannung, ist aber keine Prüfung ob Funkenüberschläge bei höherer Spannung vorkommen oder durch Wärmeausdehnung irgendwo Kontakt entsteht.
Hei, der erste Tipp von Sven war schon der Richtige. Bei Heizungen ist es eine übliche Vorgehensweise, diese mal eine Zeit lang an einem Anschluss ohne FI zu betreiben, damit sie durchtrocknen können. Gerade nach dem Reinigen und bei älteren Geräten ist Feuchtigkeit ein häufiger Grund. Grüße, Tom
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Hallo, danke an alle. Das werde ich versuchen. Das kann übrigens daran liegen, dass ich die Heizelemente einzeln unter fließendem Wasser abgewaschen habe. Dann sind sie möglicherweise noch zu feucht. Ich hatte übrigens beim Messen des Widerstands zwischen Aussenseite und Innenleiter der Heizelemente Probleme einen konstanten Wert zu bekommen. Teilweise hatte ich einen sehr kleinen Widerstand. Das wäre ein weiterer Hinweis, dass an eurer Theorie etwas dran ist. Werde die PE-Leiter einfach mal nicht anschließen und die Heizelemente trocknen lassen.
Timo N. schrieb: > Das kann übrigens daran liegen, dass ich die Heizelemente einzeln unter > fließendem Wasser abgewaschen habe. Och, das glaube ich doch nicht. Das liegt bestimmt nicht daran. Ich habe erst vor Kurzem mein Radio von innen und außen mit einem Hochdruckreiniger bearbeitet. Seit dem klingt die Wassermusik von Händel viel realistischer. https://de.wikipedia.org/wiki/Wassermusik_%28H%C3%A4ndel%29 (Vorsicht: Der Beitrag enthält Spuren von Sarkasmus und Zimt) MfG Paul
Dein Sarkasmus in allen Ehren, aber ich ging nicht davon aus, dass die Dinger an Ihren Anschlüssen nicht so dicht sind, dass sich dort Wasser drin verirren kann. Auch dachte ich, dass sie schon längst trocken sind.
Timo N. schrieb: > Auch dachte ich, dass sie schon längst trocken sind. Es kann Dir nach dieser Reinigungsprozedur sogar passieren, daß die eingeschlossene Flüssigkeit beim Aufheizen verdampft und die Heizwendel auseinander drückt. Das ist dann der Hauptgewinn... Falls Du das Gerät noch nicht wieder eingeschaltet hattest: Laß es auch für 1-2 Wochen noch sein, so daß der Quarzsand im Inneren seine Feuchtigkeit von allein abgibt. Erst dann wieder an's Netz. MfG Paul
Man kann ja auch mit 24-48V aus einem Trafo die Entfeuchtung leicht beschleunigen ohne den FI zu nerven.
Ich hatte den Fehler bei einem Griller mit Heizstäben oben, die mittels Keramikhülse durch das seitliche Blech geführt wurden, eine Hülse gebrochen war und die Anschlüsse dann auf einer Seite an Erde anlagen... Ich habe dann Keramikhülsen aus einem alten Backofen gefunden, das Durchgangsloch etwas grösser gebohrt und zwei Hülsen aufgesteckt, seit dem alles Paletti...
Mein Backofen hatte nach ein paar Jahren Kellerlagerung das gleiche Problem. www.schniewindt.de/wp-content/uploads/2014/06/EW-2.94.pdf "Der Isolierstoff handelsüblicher Rohrheizkörper ist hygroskopisch und nimmt die Feuchtigkeit aus der Luft rasch auf. Dadurch werden der Isolationswiderstand und die Prüfspannungsfestigkeit stark gemindert."
Tom schrieb: > "Der Isolierstoff handelsüblicher Rohrheizkörper ist hygroskopisch und > nimmt > die Feuchtigkeit aus der Luft rasch auf. Ich glaube nicht dass man da noch nach Luftfeuchte suchen muss, siehe Angabe des TOs: Timo N. schrieb: > Das kann übrigens daran liegen, dass ich die Heizelemente einzeln unter > fließendem Wasser abgewaschen habe. @Timo: Diese Heizstäbe sind mit Quarzsand oder etwas Zementsandähnlichem gefüllt und definitiv nicht wasserdicht verschlossen. Das geht schon alleine wegen den starken thermischen Ausdehnungen nicht, ausserdem würde sich dann durch die erhitzte Luft/Gase im Inneren ein ordentlicher Überdruck bilden. Die Dinger unter fliessendem Wasser abwaschen ist also nicht so die optimale Idee.
Der Andere schrieb: > @Timo: Diese Heizstäbe sind mit Quarzsand oder etwas Zementsandähnlichem > gefüllt und definitiv nicht wasserdicht verschlossen. Der Andere schrieb: > Die Dinger unter fliessendem Wasser abwaschen ist also nicht so die > optimale Idee. Ach?! So weit waren die Erkenntnisse schon Vorgestern gediehen... -Paul-
>> @Timo: Diese Heizstäbe sind mit Quarzsand oder etwas Zementsandähnlichem >> gefüllt und definitiv nicht wasserdicht verschlossen. > Ach?! > So weit waren die Erkenntnisse schon Vorgestern gediehen... Dann was anderes: Wenn irgendeine kleinere Spannung vorhanden ist, könnte man die Heizschlange doch elektrisch trocknen. Solch ein Ding mit 1,5 kW an 30 V gehängt, würde 26 W aufnehmen, bei 0,85 A.
Paul B. schrieb: > So weit waren die Erkenntnisse schon Vorgestern gediehen... Nur hab ich es nicht ganz so sarkastisch ausgedrückt wie unser lieber Paul. Ausserdem habe ich auf ein späeres Posting von Tom geantwortet. Oder darf man nichts mehr posten wenn "Gott" Paul gesprochen hat? Paul, für dich ist immer ein Platz auf meiner Schulter frei :-)
Der Andere schrieb: > Paul, für dich ist immer ein Platz auf meiner Schulter frei :-) Ich könnte mehr wiegen, als Deine Schulter verträgt... ;) -Paul-
In meiner Ausbildungszeit lernte man: "Durch keramische Endnippel (+ Dichtungsmasse) sind die Rohrenden feuchtigkeitssicher verschlossen." Das Isolationsmaterial in Form von hochverdichtetem Metalloxidpulver ist nicht hygroskopisch.
Paul B. schrieb: > (Vorsicht: Der Beitrag enthält Spuren von Sarkasmus und Zimt) Das ist gar nicht mal so weit hergeholt (für alte Röhrenradios): http://elektronikbasteln.pl7.de/chassis-alter-roehrenradios-waschen-und-reinigen.html
Kurze Rückmeldung: Hab die Heizelemente nicht warten lassen und sie trotz Risiko schon mit 230V beschickt (direkt angeschlossen). Nun sind sie trocken und der Grill funktioniert wieder. Das Ding war schon uralt und ich hatte einfach Lust auf Toast Hawaii. Das Teil noch 2 Wochen offen rumliegen zu lassen, kam für mich nicht in Frage. Das mit dem Abwaschen sehe ich nun nicht so problematisch, wenn man sie eben danach trocknen lässt oder die Nässe durch andere Weise schonen austreibt.
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