Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was passiert bei einem Kondensator mit zu grosser Kapazitaet?


von Sascha T. (sascha_t)


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Liebe Community,

was passiert bei einem Kondensator mit zu grosser Kapazitaet?
Wenn man z.B. 10pF einbaut anstatt 5pF, die zuvor verbaut gewesen sind.
(Dass es bei Wechselstrom wegen dem Blindwiederstand von Bedeutung ist 
hat mir die Suche bereits verraten.)

von Julius J. (joe_joule)


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Dann dauert es länger, den Kondensator aufzuladen.
Schaltplan?

von holger (Gast)


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>was passiert bei einem Kondensator mit zu grosser Kapazitaet?
>Wenn man z.B. 10pF einbaut anstatt 5pF, die zuvor verbaut gewesen sind.

Die Schaltung funktioniert, sie funktioniert nur schlecht
oder sie funktioniert gar nicht mehr.

von Possetitjel (Gast)


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Sascha T. schrieb:

> was passiert bei einem Kondensator mit zu grosser
> Kapazitaet? Wenn man z.B. 10pF einbaut anstatt 5pF,
> die zuvor verbaut gewesen sind.

Keinesfalls die genauen Umstände preisgeben!
Verlust Deines Unwissens könnte die Folge sein!

von Sascha T. (sascha_t)


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Aber wenn es ja vorher eine Zeit X gedauert hat die 5pF aufzuladen und 
die 5pF ja ausreichend gewesen sind damit die Schaltung funktioniert, 
wieso koennte es dann nun nicht mehr funktionieren?

Oder ist mein Denkfehler, dass die Aufladung in besagter Zeit X nicht 
5pF sind sondern 10pF aber weniger V?

von Sascha T. (sascha_t)


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Bzw. wenn die Schaltung doch nun Y pF in einer Zeit X "benoetigt", 
wuerde das nicht bedeuten, dass der einzige Unterschied ist, dass der 
Kondensator einfach eine Vorlaufzeit braucht um ab dann genau den selben 
Zweck zu erfuellen wie "eigentliche kleinere" Kondensator?

@Possetitjel: Es geht mir allgemein um jede Schaltung und darum zu 
verstehen wann und ob ich einen anderen Kondensator fuer eine Schaltung 
nehmen kann oder nicht.

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Sascha T. schrieb:
> Es geht mir allgemein um jede Schaltung und darum zu
> verstehen wann und ob ich einen anderen Kondensator fuer eine Schaltung
> nehmen kann oder nicht.

Es gibt nicht DIE EINE Schaltung. Es hängt immer vom Zweck ab.

Ob man beispielsweise als Abblockkondensator 100n oder 200n nimmt ist 
(für gewöhnlich) egal.

Aber für einen Schwingkreis mit einem L und einem C macht es schon eine 
sehr große Bedeutung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomsonsche_Schwingungsgleichung

So. Wenn du nun bei gleichbleibendem L das C veränderst, was passiert 
dann wohl? - Na??

von Achim S. (Gast)


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Sascha T. schrieb:
> Es geht mir allgemein um jede Schaltung

So allgemein gefragt, ist die allgemeine Antwort von Holger gültig:

holger schrieb:
> Die Schaltung funktioniert, sie funktioniert nur schlecht
> oder sie funktioniert gar nicht mehr.

Jede der Optionen kann zutreffen, es hängt von der Schaltung ab.

Betrachte ein konkretes Beispiel, lade den entsprechenden Schaltplan 
hier hoch, dann kannst du auch mit einer konkreten Antwort rechnen.

von Jens G. (jensig)


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Die Formel C=I*t/U sollte doch verraten können, welche Größen bzw. 
welche Terme der Formel man wie verändern müsste, wenn man C verdoppelt.

von Stefan F. (Gast)


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"Zu groß" bedeutet ja schon, dass irgendwas nicht mehr richtig 
funktioniert oder der Kondensator wegen seiner Abmessungen nicht 
eingebaut werden kann.

Damit ist die Frage schon soweit möglich beantwortet.

von Possetitjel (Gast)


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Sascha T. schrieb:

> @Possetitjel: Es geht mir allgemein um jede Schaltung
> und darum zu verstehen wann und ob ich einen anderen
> Kondensator fuer eine Schaltung nehmen kann oder nicht.

Das geht so nicht.

Der Kondensator kann ganz verschiedene Funktionen in
der Schaltung haben; dementsprechend kann der genaue
Wert extrem wichtig, völlig unwichtig oder irgend etwas
dazwischen sein.

von Jochen (Gast)


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Ich habe den Eindruck, dass wir drei oder vier Punkte bezüglich 
Kondensatoren klären müssten.

> Aber wenn es ja vorher eine Zeit X gedauert hat die 5pF aufzuladen und
> die 5pF ja ausreichend gewesen sind damit die Schaltung funktioniert,
> wieso koennte es dann nun nicht mehr funktionieren?

Das käme zunächst darauf an, ob die 5pF ausreichend groß oder 
ausreichend klein gewesen sind, um den gewünschten Zweck zu erreichen.
Eine allgemeine Aussage dazu lässt sich nicht treffen.
Jedenfalls wäre ein größerer Kondensator im ersten Fall im besten Fall 
ohne Wirkung, im schlechtesten aber Fall aber von negativer Wirkung. Im 
zweiten Fall aber in der Mehrzahl der denkbaren Fälle nicht - und dann 
wäre die Wirkung unerwünscht, weil die Kapazität eben zu groß ist.

> Oder ist mein Denkfehler, dass die Aufladung in besagter Zeit X nicht
> 5pF sind sondern 10pF aber weniger V?

Die 5pF sind die Größe der Kapazität. Dieses Maß verändert sich nicht 
(jedenfalls ist das in diesem Zusammenhang zunächst unwesentlich). Es 
ist also sinnlos zu sagen, das die Aufladung diese oder jene Kapazität 
ist.
Der zweite Satz lässt sich allerdings sinnvoll deuten. Tatsächlich wird 
ein größerer Kondensator in der gleichen Zeit X auf weniger Spannung 
aufgeladen (man sagt nicht: auf weniger Volt) als ein kleinerer 
Kondensator.

Das sind nur die ersten zwei Punkte. Deine eigentliche Frage ist damit 
nicht geklärt. Aber es scheint mir sinnvoll zu sein, Schritt für Schritt 
vorzugehen.

Als Ausblick möchte ich kurz folgendes anmerken:
Ein Kondensator wird im wesentlichen deswegen eingesetzt, weil er nur 
Wechselspannung durchlässt, weil er (im Verein mit Widerständen) 
Wechselspannungen bestimmter Frequenz um ein bestimmtes Maß vermindert 
oder, drittens, weil er eine Spannungsänderung verzögert. Tatsächlich 
aber treten alle drei Effekte immer auf. Nur haben sie in der jeweiligen 
Anwendung unterschiedliche Bedeutungen und Auswirkungen.

von Stefan F. (Gast)


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> Es geht mir allgemein um jede Schaltung

Das geht so nicht. Ich frage Dich ja auch nicht, was passiert, wenn ich 
eine längere Schraube benutze.

von Joe F. (easylife)


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Stefan U. schrieb:
> was passiert, wenn ich
> eine längere Schraube benutze.

In der Regel spritzt nur Wasser aus der Wand, im Extremfall: das Boot 
geht unter.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sascha T. schrieb:
> was passiert bei einem Kondensator mit zu grosser Kapazitaet?
> Wenn man z.B. 10pF einbaut anstatt 5pF, die zuvor verbaut gewesen sind.

Das kommt drauf an. Darauf, wo in der Schaltung der Kondensator welche 
Funktion erfüllt hat. Wenn du dir den Kondensator nur ans Knie genagelt 
hast, dann sind 10pF genauso gut wie 5pF.

von Sebastian S. (amateur)


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Kondensatoren dieser Größenordnung sind fast immer, in ihrem Wert, 
kritisch.

Oft besteht der Unterschied "nur" in: geht/geht nicht.
Ein Filter liegt (frequenzmäßig) total daneben; ein Schwingkreis 
schwingt nicht usw.

Also ohne Kenntnis der Umgebung würde ich sagen: Keine Ahnung.

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