Ich habe hier gerade ein abgefahrenes Phänomen entdeckt: Mir ist bereits bekannt, dass mein Anker USB-Ladegerät den Netzstrom im uA-Bereich auf den GND der Sekundärseite durchlässt. Immer wieder ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass wenn ich mit dem Finger über die glatte Metalloberfläche meines Smartphones oder meines Tablets streife, eine Vibration ensteht, die zufälligerweise ziemlich genau 50Hz zu haben scheint. Wie bei dem Bogen einer Geige. Ein Stick-Slip-Effekt. Man kann sogar einen Brummton am Gerät hören, der durch die Vibrationen verursacht wird. Ich dachte bisher immer, das hängt irgendwie mit der Materialpaarung meines Fingers und der Oberfläche des Tables/Smartphones zusammen. Gerade vorhin ist mir jedoch aufgefallen, dass dies offenbar mit dem durch das Netzteil verursachten Stromfluss zusammenhängt. Wenn ich das Netzteil aus der Steckdose ziehe ist der Effekt sofort verschwunden, das Streifen fühlt sich dann völlig Vibrationsfrei an. Stecke ich das Netzteil wieder rein ist der Effekt sofort wieder da, ich kann ihn quasi an- und abschalten. Ein durch elektrischen Stromfluss hervorgerufener Stick-Slip-Effekt. Ich finde das total abgefahren. Kann jemand erklären, wodurch das kommt? Im Internet habe ich keinerlei Informationen darüber gefunden. lg
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Paul H. schrieb: > Immer wieder ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass wenn ich mit dem > Finger über die glatte Metalloberfläche meines Smartphones oder meines > Tablets streife, eine Vibration ensteht, Die Vibration ist eine Täuschung. Du fühlst den Strom, der durch Potential von ca. 115V auf dem Gehäuse hervorgerufen wird. Sowas ähnliches bei Tischlampen war vor vielen Jahren mal eine Wette bei Gottschalk.
Paul H. schrieb: > Stecke ich das Netzteil wieder rein ist der Effekt > sofort wieder da, ich kann ihn quasi an- und abschalten. Jup, du hast entdeckt, das Schutzklasse 2 gewisse Leckströme zulässt. Wenn das Gerät ein geerdetes wäre, würde ich mir anfangen, Gedanken um die Hausverdrahtung zu machen, aber so ist das ganz normal. https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_%28Elektrotechnik%29#Schutzklasse_II_.2F_Schutz_durch_doppelte_oder_verst.C3.A4rkte_Isolierung Harald W. schrieb: > owas > ähnliches bei Tischlampen war vor vielen Jahren mal eine Wette > bei Gottschalk. Auf was hatte er Kandidat denn da gewettet? Das es das gibt, weiss ich spätestens seit den Alufrontplatten der 80er Jahre.
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Matthias S. schrieb: > Auf was hatte er Kandidat denn da gewettet? Das es das gibt, weiss ich > spätestens seit den Alufrontplatten der 80er Jahre. Ich glaube, das er mit verbundenen Augen erkennen konnte, ob die Lampe am Stromnetz angeschlossen war oder nicht.
Harald W. schrieb: > Ich glaube, das er mit verbundenen Augen erkennen konnte, ob die > Lampe am Stromnetz angeschlossen war oder nicht. Ich kann auch mit verbundenen Augen feststellen, ob eine Lampe mit Metallgehäuse falsch angeschlossen ist. MfG Paul
Paul B. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Ich glaube, das er mit verbundenen Augen erkennen konnte, ob die >> Lampe am Stromnetz angeschlossen war oder nicht. > > Ich kann auch mit verbundenen Augen feststellen, ob eine Lampe mit > Metallgehäuse falsch angeschlossen ist. > > MfG Paul Leider nur ein mal, ob das für eine 'Wetten dass...' Wette reicht?
Meine Katze brummelt auch immer wenn ich drüber streiche. Du hast sicher eine Katzen-App installiert.
Dennis S. schrieb: > Leider nur ein mal, ob das für eine 'Wetten dass...' Wette reicht? Darauf würde ich nicht wetten wollen. :) MfG Paul
Harald W. schrieb: > Die Vibration ist eine Täuschung. Du fühlst den Strom, der durch > Potential von ca. 115V auf dem Gehäuse hervorgerufen wird. Das kann aber eigentlich nicht ganz sein. Ich spüre die Vibration sogar mit der anderen Hand, mit der ich das Handy nur festhalte noch leicht und ich kann die Vibration auch als 50Hz-Brummton an meinem Finger sehr deutlich hören. Außerdem vibriert es nur wenn ich den Finger bewege, wenn er still ist passiert gar nichts. Interessanterweise ist der Vibrationseffekt bzw. die Frequenz völlig unabhängig von der Geschwindigkeit, mit der ich den Finger über das Metall bewege. Auch wenn dieser sehr langsam oder sehr schnell und hektisch über das Metall gleitet vibriert es immer mit 50Hz.
Den Effekt habe ich an meinem Lipo Lader auch. Das Gehäuse ist aus Alu und es sind auch 50Hz. Stecke ich das Netzteil aus, ist der Effekt sofort weg. Das Ladegerät geht aber aufgrund der Ladung in drn Kondensatoren erst 5 Sekunden später aus. Hängt also mit dem Stromnetz zusammen.
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Paul H. schrieb: > Das kann aber eigentlich nicht ganz sein. Was soll es denn sonst sein? Durch die relativ hohe Spannung von etwa halbem Netzpotenzial würde da schon gerne viel Strom fliessen, da aber Schutzklasse II das auf 0,25mA begrenzt (sonst ist das Gerät defekt) spürst du eben nur das leichte Netzbrummen. Du selber leitest als Kondensator- und Widerstandskombination diesen Strom wieder ab. Aus dem gleichen Grund (also du als Gegenpol) leuchtet auch ein Phasenprüfer.
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Paul H. schrieb: >> Die Vibration ist eine Täuschung. Du fühlst den Strom, der durch >> Potential von ca. 115V auf dem Gehäuse hervorgerufen wird. > > Das kann aber eigentlich nicht ganz sein. Ich spüre die Vibration sogar > mit der anderen Hand, mit der ich das Handy nur festhalte noch leicht > und ich kann die Vibration auch als 50Hz-Brummton an meinem Finger sehr > deutlich hören. Außerdem vibriert es nur wenn ich den Finger bewege, > wenn er still ist passiert gar nichts. Interessanterweise ist der > Vibrationseffekt bzw. die Frequenz völlig unabhängig von der > Geschwindigkeit, mit der ich den Finger über das Metall bewege. Auch > wenn dieser sehr langsam oder sehr schnell und hektisch über das Metall > gleitet vibriert es immer mit 50Hz. Dieses Phänomen ist weder neu noch seltsam, sondern schon immer bekannt. Da Muskeln bekanntlich (lernt man schon in der Schule) durch elektrische Ströme angeregt werden, findet eine solche Anregung auch durch die geringen, kapazitiv übertragenen Ströme des Ladegerätes statt. Es vibriert also nicht das Gerät, sondern Deine eigenen Muskeln.
Matthias S. schrieb: > Was soll es denn sonst sein? Das meinte ich doch überhaupt nicht, meine Güte. Natürlich fließt da ein Strom durch meinen Körper wenn das Netzpotenzial strombegrenzt auf dem GND der Sekundärseite liegt. Aber wie entsteht der hörbare Ton dabei während der Bewegung des Fingers über die Oberfläche? Harald W. schrieb: > Es vibriert also nicht das Gerät, sondern Deine eigenen Muskeln. Schon mal ein ausbaufähiger Ansatz. Aber warum immer nur dann, wenn ich meinen Finger über die Oberfläche bewege? Wenn ich ihn still auf der Oberfläche ablege tritt der Effekt nicht auf. Erst wenn der Finger gleitet.
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Ich kenne das sehr gut. Der Effekt tritt bei mir an einer Schreibtischleuchte und einer Stehlampe auf. Besonders deutlich merkt man es, wenn man mit dem Ohr über das Metall streicht, es brummt laut und deutlich. Ich kann mir kaum vorstellen die Muskeln vibrieren, denn es vibriert nur die Stelle, an der man das Metall berührt und nicht der ganze Finger. Außerdem befinden sich im Finger keine Muskeln. http://www.t-online.de/nachrichten/wissen/id_67907530/schon-gewusst-in-den-fingern-befinden-sich-keine-muskeln.html Früher dachte ich immer, es würde am gebürstetem Metall liegen. Ich habe mich immer gewundert, dass der Ton nicht höher wird, wenn man schneller über das Metall streicht.
Harald W. schrieb: > Dieses Phänomen ist weder neu noch seltsam, sondern schon immer > bekannt. Da Muskeln bekanntlich (lernt man schon in der Schule) > durch elektrische Ströme angeregt werden, findet eine solche > Anregung auch durch die geringen, kapazitiv übertragenen Ströme > des Ladegerätes statt. Es vibriert also nicht das Gerät, sondern > Deine eigenen Muskeln. Das klingt erstmal logisch, erklärt aber nicht, warum man abslolut garnichts mehr spürt, wenn man den Finger ruhig an einer Stelle auf das Metall hält. Nur wenn man mit dem Finger über die Fläche fährt, ist diese Empfindung spürbar. Mein Erklärungsansatz: Es ist eine recht hohe spannung auf dem Gehäuse, jedoch nur fast statisch. Es kommt kaum zu nenneswerten Strömen. Das wurde ja auch schon gesagt. Ich vermute, dass sich die Metalloberfläche und der Finger wie zwei Kondensatorplatten verhalten. Wenn dieser "Kondensator" sich auflädt, ziehen sich die Platten gegenseitig an. Dieses anziehen erfolgt logischerweise in der Brummfrequenz. Somit wird der Finger im Brummtakt auf der Oberfläche abgebremst ( Anziehung ) bzw. ist neutral. Der Finger rutscht also mal gut und mal schlecht.
Klingt plausibel, aber könnte man das beweisen? Wäre sehr an der Ursache interessiert.
Mike M. schrieb: > Klingt plausibel, aber könnte man das beweisen? Wäre sehr an der > Ursache > interessiert. Der Tastsinn des Fingers ist schon sehr gut, aber theoretisch müste das "Bremsen im Brummtakt" auch bei einem feuchten Schwamm mit Verbindung zur Erdung messbar sein. Nur wie messen? Da müsste eine sehr empfindliche Zugkraftmessung her, die sogar die Brummfrequenz noch aufzulösen vermag... Ein Dehnungsmesstreifen z.B.
Neue Erfahrung gestern gemacht: E-Gitarre in der Hand gehabt, die bessere Hälfte berührt mich an den Ohren -> Sowohl ihre Finger als auch meine Ohren haben vibriert. Ein ziemlich interessanter Effekt, aber ich werde definitiv jetzt für Erdung sorgen ;) Gitarre war an einer Workstation angeschlossen (Tasteninstrument), welches nur mit einem Steckernetzteil betrieben wird. An dem Gerät sind noch Logitech Lautsprecher mit integriertem Netzteil dran. Mal sehen wer der Übeltäter ist.
Y-Kondensator im Schaltnetzteil. Ansonsten kann es zwischen Dir und Deiner besseren Hälfte auch einfach nur gefunkt haben, das aber funktioniert auch ohne Hilfsmittel (Gitarren, Netzteile o.ä.)
Möglich ;) Ich nehme an, die Ströme sind völlig ungefährlich?
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