Hallo, gibt es Bedenken, sowas in einem Überwachungsrecorder einzusetzen. Es wird die Platte vollgeschrieben, dann werden die ersten Aufzeichnungen wieder überschrieben. Kann es da ein Problem gegenüber einer HD geben?
Hallo, sicherlich wird dein Recorder auch mit einer SSD zurechtkommen, aber du solltest bedenken, dass der Flash-speicher nur eine begrenzte Anzahl an Schreibzyklen aushält. Je nach Datenmenge und SSD wird der Speicher recht schnell ausfallen. Solltest du nicht Aufgrund besonderer (Umgebungs-)bedingungen, darauf angewiesen sein, ist eine Festplatte sicher die langlebigere, preisgünstigere und zuverlässigere Alternative, denn im Falle eines Defekts sind die Daten mindestens teilweise wiederherstellbar. Bei SSDs kannst du die Daten eher vergessen. Auch gibt es spezielle HDDs für Überwachungsanwendungen.
Für SSD's die in Computern verbaut sind gibt es den Befehl TRIM. Wenn ich das richtig wiedergebe sorgt dieser Befehl dafür das die Speicherbereiche einer SSD gleichmäßig beschrieben werden um eine höhere Lebensdauer der SSD zu erzielen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/TRIM Ob ein Überwachungsrecorder das kann weiß ich nicht, ich vermute aber mal eher nein. Das müsste mit dem Hersteller geklärt werden oder im Handbuch stehen. So wie dxx schon geschrieben hat ist die Anzahl der Schreibvorgänge auf die Speicherstellen begrenzt. Ich würde daher auch zu einer drehenden Platte raten. Von WD gibt es spezielle Platten für Videoaufzeichnungen.
Was die Datenmenge angelt lässt sich das in so einer Anwendung einfach ausrechnen, wenn man die Grösse der täglich geschrieben Videodaten kennt. Bei SSDs ist stets angegeben, wieviele Terabytes sich im Laufe des Lebens mindestens schreiben lassen sollten. Wenn also beispielsweise der Wert von 150 TBW im Datasheet einer SSD steht, dann reicht das bei einer vorgesehenen Einsatzdauer von 5 Jahren für 80 GB pro Tag. Bei einem TV-Videorekorder für DVB in SD entspräche das circa 40 Stunden pro Tag.
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Nicht auszuschliessen ist allerdings, dass eine SSD irgendwann mal kurz Pause einlegt um sich intern irgendwie neu zu sortieren. Es also nicht gewährleistet ist, dass ein permanenter Datenstrom zu jeder Zeit verzögerungsfrei verdaut wird. Auch bei Deskpop-HDDs muss das nicht gegeben sein, da auch deren Firmware für dieses Szenario nicht optimiert ist. Es gibt aber SATA-HDDs, deren Firmware für solche Anwendungen optimiert ist.
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A. K. schrieb: > Nicht auszuschliessen ist allerdings, dass eine SSD irgendwann mal kurz > Pause einlegt um sich intern irgendwie neu zu sortieren. Dann muss halt noch ein oder zwei GB RAM in den Rechner, dann kann die Platte ruhig auch mal zwei Stunden Mittagspause machen und wenn sie wiederkommt ist das was sie verpasst hat in vier Sekunden geschrieben. Übertreibungen erhöhen die Anschaulichkeit.
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Jörg R. schrieb: > Wenn ich das richtig wiedergebe sorgt dieser Befehl dafür das die > Speicherbereiche einer SSD gleichmäßig beschrieben werden um eine höhere > Lebensdauer der SSD zu erzielen. Dafür ist TRIM nicht erforderlich. TRIM hilft nur der SSD beim "Wear Leveling", das aber betreibt sie so oder so. Um herauszufinden, ob so ein Überwachungsrecorder eine SSD kaputtschreiben kann, genügt es, die Datenrate anzusehen, mit der der Überwachungsrecorder schreibt. Die Lebensdauer von SSDs wird in einer Einheit namens "TBW" angegeben, das steht für "terabytes written", also die gesamte auf die SSD geschriebene Datenmenge. Samsung spezifiziert für eine 250-GB-SSD aus der EVO 850-Reihe 75 TBW. Das bedeutet, diese SSD kann 300 mal komplett überschrieben werden, bevor man anfangen muss, sich über ihre Zuverlässigkeit Gedanken zu machen. Bei maximaler Auslastung der Schreibdatenrate (ca. 500 MByte/sec) wäre diese SSD damit nach etwa 40 Stunden hinüber. Allerdings werden Überwachungsrecorder ganz sicher nicht mit derartigen Datenraten arbeiten (das wären nur 500 Sekunden Aufzeichnungsdauer auf der angenommenen 250-GB-SSD, ganz abgesehen davon, daß die eigentlich vorgesehene Festplatte eh' deutlich langsamer ist), sondern mit ganz drastisch reduzierten Datenraten. Also: Welche Aufzeichnungsdauer passt bei dem Recorder auf eine Festplatte gegebener Größe?
michael_ schrieb: > Es wird die Platte vollgeschrieben, dann werden die ersten > Aufzeichnungen wieder überschrieben. > Kann es da ein Problem gegenüber einer HD geben? Nein. Mit diesem Usecase kommen sogar die ältesten wear levelling-Algorithmen in 32MB CF-Karten von 2001 klar. In Deinem Fall verteilt ja das Gerät die Schreibvorgänge schon gleichmäßig auf alle Blöcke. Bei einem Computer ist das nicht so, da werden Dateien einmal geschrieben und dann nie wieder angefasst, wogegen andere einmal am Tag überschrieben werden. Da muss die SSD deutlich mehr tricksen um auf eine gleichmässige Abnutzung aller Blöcke zu kommen.
So ist es eigentlich. Bei dem neuen Recorder mit SATA interessiert es mich doch. Hauptgrund ist aber eigentlich, dass das Gerät absolut leise sein soll. Rufus Τ. F. schrieb: > Also: Welche Aufzeichnungsdauer passt bei dem Recorder auf eine > Festplatte gegebener Größe? Auf dem alten mit einer 120Gb IDE passen etwa 3 Wochen bei 8 Std täglich. Danach werden die ältesten Aufzeichnungen wieder überschrieben. Bei zwei Kameras und mittlerer Bildrate. Es geht recht gemütlich zu. Bernd K. schrieb: > Dann muss halt noch ein oder zwei GB RAM in den Rechner, Nee, das sind Minimalsysteme, wo man nichts nachrüsten kann. A. K. schrieb: > Nicht auszuschliessen ist allerdings, dass eine SSD irgendwann mal kurz > Pause einlegt um sich intern irgendwie neu zu sortieren. Es also nicht > gewährleistet ist, dass ein permanenter Datenstrom zu jeder Zeit > verzögerungsfrei verdaut wird. > > Auch bei Deskpop-HDDs muss das nicht gegeben sein, da auch deren > Firmware für dieses Szenario nicht optimiert ist. Es gibt aber > SATA-HDDs, deren Firmware für solche Anwendungen optimiert ist. Die jetzige IDE macht auch kurze Pausen. Erst habe ich an eine Manipulation gedacht. Man sollte für sowas Video-Platten nehmen.
michael_ schrieb: > Auf dem alten mit einer 120Gb IDE passen etwa 3 Wochen bei 8 Std > täglich. Aha. Also ist die effektive Datenrate 120 GB / (21 * 8) = 714 MByte/h. Um die 75 TBW der oben erwähnten 250-GB-SSD von Samsung zu erreichen, braucht das etwa 105000 Stunden, was bei 8 Stunden/Tag auf 35000 Tage hinausläuft. Das sind 95 Jahre. Ich glaube, Du hast mit einer SSD in Deinem Überwachungssystem andere Probleme als Abnutzung durch Überschreiben. Was Du z.B. klären musst, ist, ob Dein Überwachungssystem überhaupt die 127-GB-Grenze überwinden kann, indem es LBA48 zur Ansteuerung der Festplatte verwendet. Wird offiziell der Betrieb mit Festplatten > 120 GB unterstützt?
Hmm, ich komme mit den Zahlen aber anderem Rechenweg auf "nur" 36 Jahre...!? 250GB-SSD wäre in ca. 6 Wochen voll, 300x überschreiben ergibt 1800 Wochen = ca. 36 Jahre Ändert aber auch nichts daran, dass die Abnutzung der SSD in dem Fall wohl kein wirkliches Problem ist ;-)
Eine SSD ist für sowas eigentlich viel zu teuer. Man braucht viel Platz zum Aufzeichnen aber keine sehr hohen Geschwindigkeiten.
Oliver S. schrieb: > Eine SSD ist für sowas eigentlich viel zu teuer. Eine 120GB SSD reicht nach obiger Kalkulation völlig aus, weil sie mindestens 10 Jahre durchhält, und ist ab 40€ erhältlich.
Rufus Τ. F. schrieb: > Was Du z.B. klären musst, ist, ob Dein Überwachungssystem überhaupt die > 127-GB-Grenze überwinden kann, indem es LBA48 zur Ansteuerung der > Festplatte verwendet. Wird offiziell der Betrieb mit Festplatten > 120 > GB unterstützt? Ich denke schon. Der neue (BSV 434)wurde vor einem halben Jahr bei Reichelt gekauft und erst mal mit einer normalen HD getestet. Leider ist er nicht mehr im Sortiment. Wenn man hier eine 120GB einsetzt, kann man wahrscheinlich noch mehr draufpacken. Das Aufzeichnungsformat ist ja H 264. Reicht also völlig. Es wird schon gehen.
michael_ schrieb: > Ich denke schon. Schriebst Du nicht was von "IDE-Platte"? Das impliziert das steinalte PATA-Interface.
Weiter oben stand es doch. Die Erfahrung mit der Datenrate ist auf einen 8 Jahre alten IDE-Recorder bezogen. Der neue hat SATA und soll möglichst geräuschlos arbeiten, deshalb SSD.
Wenn der eine ähnliche Datenrate produziert, dann: Nur zu. Mit entsprechend moderneren Videocodecs sollte die Datenrate bei gleichbleibender oder sogar besserer Aufzeichnungsqualität eher deutlich geringer sein. (Wenn ich das "gute alte" MPEG-2 vergleiche mit dem, was mittlerweile so möglich ist ...)
Hi, was mir gerade noch einfällt: die Rechnung oben berücksichtigt ja nur die Nutzdaten, nicht was ins Filesystem geschrieben wird. Je nach dem, wie groß die Blöcke sind die der Recorder auf einmal in die Files schreibt und welches FS er verwendet, wird der Overhead irgendwas zwischen vernachlässigbar wenig und durchaus relevant sein... Um sicher zu gehen, könntest mal den Recorder mit einer SSD in Betrieb nehmen und vorher die SMART-Daten auslesen. Dann einige Tage laufen lassen und nochmal SMART auslesen. Alle SSDs die ich bisher kenne (und auch einige neuere HDDs) zählen dort wieviele Sektoren in deren Lebenszeit geschrieben wurden -- daraus ließe sich dann hochrechnen wann in dem Szenario die TBW erreicht ist.
Mathias A. schrieb: > Alle SSDs die ich bisher kenne (und auch einige neuere HDDs) zählen dort > wieviele Sektoren in deren Lebenszeit geschrieben wurden Manche (zum Beispiel meine) zählen keine Sektoren sondern volle Gigabyte. Hier ist meine (nagelneu nach dem 450GB dd von der vorherigen Platte)
1 | ID# ATTRIBUTE_NAME FLAG VALUE WORST THRESH TYPE UPDATED WHEN_FAILED RAW_VALUE |
2 | 1 Raw_Read_Error_Rate 0x002f 100 100 000 Pre-fail Always - 0 |
3 | 5 Reallocated_Sector_Ct 0x0033 100 100 010 Pre-fail Always - 0 |
4 | 9 Power_On_Hours 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 3 |
5 | 12 Power_Cycle_Count 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 4 |
6 | 100 Unknown_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 248704 |
7 | 101 Unknown_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 159936 |
8 | 170 Unknown_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
9 | 171 Unknown_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
10 | 172 Unknown_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
11 | 174 Unknown_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 5 |
12 | 175 Program_Fail_Count_Chip 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
13 | 176 Erase_Fail_Count_Chip 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
14 | 177 Wear_Leveling_Count 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 38 |
15 | 178 Used_Rsvd_Blk_Cnt_Chip 0x0002 100 100 000 Old_age Always - 0 |
16 | 180 Unused_Rsvd_Blk_Cnt_Tot 0x0002 100 100 000 Old_age Always - 2668 |
17 | 183 Runtime_Bad_Block 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 1 |
18 | 187 Reported_Uncorrect 0x0033 100 100 000 Pre-fail Always - 0 |
19 | 194 Temperature_Celsius 0x0022 035 100 000 Old_age Always - 35 (Min/Max 27/45) |
20 | 195 Hardware_ECC_Recovered 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
21 | 196 Reallocated_Event_Count 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
22 | 197 Current_Pending_Sector 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
23 | 199 UDMA_CRC_Error_Count 0x0012 100 100 000 Old_age Always - 0 |
24 | 201 Unknown_SSD_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
25 | 204 Soft_ECC_Correction 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
26 | 231 Temperature_Celsius 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
27 | 233 Media_Wearout_Indicator 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 462 |
28 | 234 Unknown_Attribute 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 446 |
29 | 241 Total_LBAs_Written 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 450 |
30 | 242 Total_LBAs_Read 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 11 |
31 | 250 Read_Error_Retry_Rate 0x0032 100 100 000 Old_age Always - 0 |
Bernd K. schrieb: > Manche (zum Beispiel meine) zählen keine Sektoren sondern volle > Gigabyte. interessant -- ist mir bisher noch nicht untergekommen, aber dann weiss ich schon wonach ich suchen muss falls ich mich mal irgendwo über unerwartet niedrige Werte wundere :-) Interessehalber, welche SSD ist das bei Dir? Habe kurz bei einer Samsung EVO 840 (SSD 120 GB) und einer Seagate ST4000DM000 (HDD, 4 TB) geschaut die ich gerade im Zugriff habe: beide zählen augenscheinlich in 512-Byte-Sektoren.
Mathias A. schrieb: > Interessehalber, welche SSD ist das bei Dir? Das ist eine Kingston SSDNow UV400.
Hier mal das Innenleben des H.264 Überwachungsrecorders. Auf- oder umrüsten kann man da nichts. Drin werkelt irgend ein Linux.
Mein Gott, dieses "SSDs halten nicht ewig" ist einfach lächerlich. Und der Typ da oben der geschrieben hat maximal 300 mal überschreiben soll nochmal Nachhilfe in Mathe nehmen.. Und alle anderen übernehmen die Zahl einfach ohne nachdenken. Wenn jede Zelle 3k (MLC) bzw 1k (TLC) Schreibzyklen aushält, wie macht ihr dann die SSD nach 300 Zyklen kaputt? Und wenns ewig halten muss: SLC schafft 100k. Overprovisioning kommt dann noch hinzu. Samsung 840 Pro (256GB) 2500TB written : http://techreport.com/review/27909/the-ssd-endurance-experiment-theyre-all-dead/2 Und die günstigere 840 Evo (120GB) 78,5 TB written: http://ssdendurancetest.com Und jetzt die Rechenaufgabe des Tages: wie viel Strom hat die SSD am Ende ihrer Tage verbraucht und wie viel würde eine HDD in diesem Zeitraum brauchen?
Sebastian H. schrieb: > Mein Gott, dieses "SSDs halten nicht ewig" ist einfach lächerlich. Und > der Typ da oben der geschrieben hat maximal 300 mal überschreiben soll > nochmal Nachhilfe in Mathe nehmen.. Und alle anderen übernehmen die Zahl > einfach ohne nachdenken. Samsung 750 Evo 250 GB: Herstellerangabe 70 TBW. 70000 GB / 250 GB = 280.
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A. K. schrieb: > Samsung 750 Evo 250 GB: Herstellerangabe 70 TBW. > 70000 GB / 250 GB = 280. Die wissen selbst bei Samsung nicht genau was sie garantieren wollen, oben auf der Seite schreiben sie 100 TBW und weiter unten 70 TBW: http://www.samsung.com/de/consumer/memory-storage/memory-storage/ssd/MZ-750250BW
Wobei das eine TLC Platte war - und nun eine mit MLC: Crucial MX200 250GB: 80TBW => Faktor 320.
Und nun eine kleine Hausaufgabe zum selber rechnen: Die schon ältere Crucial m4: 64GB: 36TBW 128GB: 72TBW 256GB: 72TBW 512GB: 72TBW
Geht natürlich auch anders, trotz MLC. Intel S3700 200 GB: 5 Jahre lang 10x pro Tag = 18250.
Ich hab mir neulich die preiswerteste Kingston 480GB (TLC) gekauft die es für Geld zu kaufen gibt: 200 TBW. Bis ich die irgendwann aufgebraucht habe und ein Neukauf ansteht gibts wahrscheinlich 128TB "Platten" aus verschränkten Quantenbits beim Aldi für 79.90€ mit USB-6.2 Anschluss.
Bernd K. schrieb: > Mathias A. schrieb: >> Interessehalber, welche SSD ist das bei Dir? > > Das ist eine Kingston SSDNow UV400. OK - danke! Sebastian H. schrieb: > Mein Gott, dieses "SSDs halten nicht ewig" ist einfach lächerlich. Und > der Typ da oben der geschrieben hat maximal 300 mal überschreiben soll > nochmal Nachhilfe in Mathe nehmen.. Und alle anderen übernehmen die Zahl > einfach ohne nachdenken. Ich hatte die Zahl durchaus hinterfragt, weil sie mir sehr niedrig vorkam -- aber es stimmt tatsächlich! Samsung garantiert 75 TBW bei der EVO 850 mit 250 GB. Damit kannst Du sie garantiert 300 mal überschreiben. Falls Du es anders siehst erkläre bitte. Davon abgesehen haben wir ja schon festgestellt, dass selbst mit diesen Werten die SSD in dem Rekorder durchaus "ewig" halten wird. Sebastian H. schrieb: > Wenn jede Zelle 3k (MLC) bzw 1k (TLC) Schreibzyklen aushält, wie macht > ihr dann die SSD nach 300 Zyklen kaputt? Quatsch, die ist sicher nicht nach 300 Zyklen kaputt. Umgekehrt, sie ist nach 300 Zyklen garantiert nicht kaputt! (abzüglich gewisser Restwahrscheinlichkeit vermutlich, um sonstige Ausfälle abzudecken...) Daneben könnte man ja auch ein und denselben Sektor immer wieder überschreiben, das wird mit den 75 TBW garantiert für immerhin (75TB / 512B) = ~146 Mrd. mal. Da hat also selbst bei SLC das Wear-Leveling einiges zu tun... Ich vermute, dass der vergleichsweise niedrige garantierte Wert für Überschreiben der kompletten SSD gerade durch Betrachtung des Wear-Leveling zustande kommt. In der Praxis wird man sicher immer irgendwo zwischen den Extremen "ständig ganze SSD überschreiben" und "nur ein Sektor wird immer wieder überschrieben" liegen.
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Mathias A. schrieb: > Ich vermute, dass der vergleichsweise niedrige garantierte Wert für > Überschreiben der kompletten SSD gerade durch Betrachtung des > Wear-Leveling zustande kommt. In der Praxis wird man sicher immer > irgendwo zwischen den Extremen "ständig ganze SSD überschreiben" und > "nur ein Sektor wird immer wieder überschrieben" liegen. Im allgemeinen wird vermutet das der Wert aus Marketing-Gründen niedrig gehalten wird: Um die Server SSDs noch verkaufen zu können. Da wird bei 120GB MLC (oder TLC?) nämlich 170TB garantiert, bei SLC 770TB. Mit 240GB SSDs ist man dann schon bei 350GB bzw 1560TB (was immer noch weit unter den oben getesteten 2500TB ist). http://www.samsung.com/de/news/pressemappe-roadshow-2016/Broschuere_SSD_PM863_SM863_V6_ES.PDF Was eine Erwähnung Wert ist: bei den meisten SSDs kann dann auch nicht mehr auf dir Daten zugegriffen werden kann (was ja eigentlich noch gehen sollte). Und ich glaube irgendeine hat sich wirklich selbst ausser Betrieb gesetzt als die TBW voll waren, konnte dann nur noch gelesen werden (war glaube ich eine Intel Server). Frage: wie beschreibst du bei einer SSD immer wieder den gleichen Sektor?
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Sebastian H. schrieb: > Frage: wie beschreibst du bei einer SSD immer wieder den gleichen > Sektor? Mit "dd" in der Schleife geht das ganz einfach. ;-) Im Ernst: Manche logischen Sektoren sind wesentlich häufiger dran als andere. Dafür sorgt schon die Struktur klassischer Filesysteme. Was die Anzahl Schreibvorgänge angeht: Es reicht zwar als Erklärung nicht aus, aber die hübsche SMART-Statistik einer Kingston KC400 (250GB, 300TBW) zeigt, dass für ~1TB geschriebener Daten tatsächlich ~1,5TB auf die Flash-Chips geschrieben wurden.
1 | 9 Power_On_Hours -O--C- 100 100 000 - 4927 (205 Tage) |
2 | 233 Flash_Writes_GiB PO-R-- 100 100 000 - 1495 (1,5 TB) |
3 | 241 Lifetime_Writes_GiB -O--C- 100 100 000 - 1033 (1 TB) |
4 | 242 Lifetime_Reads_GiB -O--C- 100 100 000 - 4425 |
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Die Werte kommen unter anderem durch die Caches in form von ddr ram und slc flash zustande. Ist das cache der günstigen ssds "verbraucht" kann es den eigentlichen flash bausteinen noch so gut gehen...die ssd ist hin...daher steigt bei vielen SSD modellen der TBW wert nicht mehr linear mit der größe. Für einen einfachen! Recorder reichen normale consumer ssds völlig aus.
Ich habe mit dem Recorder und SATA-HD ein Testvideo aufgenommen. Die Platte habe ich ausgebaut und unter WIN als auch unter Linux getestet. Beide sagen, dass nur unpartitionierter Bereich vorliegt ??? Von Datein eines BS also keine Spur. Es sollten da über Adapter auch CF oder SD-Card gehen.
michael_ schrieb: > Beide sagen, dass nur unpartitionierter Bereich vorliegt ??? So ein rollierender Videoaufzeichner muss kein allgemein bekanntes Dateisystem verwenden. Ist der Datenaustausch per ausgebauter Platte eine zugesicherte Eigenschaft des Gerätes oder ist das nur ein Test von Dir?
Rufus Τ. F. schrieb: > Ist der Datenaustausch per ausgebauter Platte eine zugesicherte > Eigenschaft des Gerätes oder ist das nur ein Test von Dir? Erklär mal, was du willst? Ich habe die Platte ausgebaut und untersucht. Mit Sicherheit werkelt da ein Linux. Was sonst? Das aber scheinbar kein bekanntes Dateiformat nutzt.
michael_ schrieb: > Ich habe die Platte ausgebaut und untersucht. Soweit, sogut. > Mit Sicherheit werkelt da ein Linux. Was sonst? Könnte auch ein BSD oder ein eigenes Echtzeitsystem sein. Oder Windows CE. > Das aber scheinbar kein bekanntes Dateiformat nutzt. Muss es auch nicht. Es darf die Platte auch unpartitioniert benutzen.
S. R. schrieb: > Könnte auch ein BSD oder ein eigenes Echtzeitsystem sein. Oder Windows > CE. WIN CE auf keinen Fall. Das Erscheinungsbild ist ganz anders. Als BS-Version ist nur eine sehr lange Nummer eingetragen. Echtzeit ist gar nicht nötig. Aber es ist ein Wunderwerk an Bildaufnahme und Netzwerk. Ziemlich überladen für Leute, die nur überwachen wollen. Mit Kenntnissen aus einem Heim-Netzwerk kommt man nicht weiter. Ich habe das Teil aber wieder eingepackt. Wenn man z.Bsp. mal 5h ansehen will. Ich habe da wie bei dem alten Recorder erwartet, dass man das im Schnelldurchlauf ansehen kann. Also 2x, 4x, 8x, 16x, 32x, 64x fache Geschwindigkeit. Und das geht eben nicht. Man kann nur einen Bereich auswählen, und den dann mit normaler Geschwindigkeit ansehen. Wer sich sowas zulegen will, sollte es gründlich testen, bevor er bezahlt!
Rufus Τ. F. schrieb: > muss KEIN allgemein bekanntes Dateisystem verwenden. So war es bei meinen Recorder auch, daß kein bekanntes Linux etwas mit dieser speziellen Platte etwas anfangen konnte. Es wird ein herstellerspezifisches Format sein. Der Diskeditor zeigte nur wundersame Einträge, die Google noch nicht kannte. Wenn es ein älteres Gerät ist, wäre außerdem noch zu prüfen, ob diese HW überhaupt mit einer preiswerten, recht neuen SATA-Version läuft. Nicht jede SSD wird überall erkannt. https://de.wikipedia.org/wiki/Serial_ATA#Versionen_des_Serial-ATA-Standards
oszi40 schrieb: > icht jede SSD wird überall > erkannt. > https://de.wikipedia.org/wiki/Serial_ATA#Versionen_des_Serial-ATA-Standards Das Wiki ist in dieser Hinsicht nur BlaBla. Für obigen Recorder hatte ich mir eine 2,5 40GB SATA-HD aus der Bucht besorgt. Leider wurde die nicht vom Recorder erkannt und merkwürdigerweise hat sie nicht die mechanischen Abmessungen, damit man sie in einen 2,5 Wechselrahmen stecken kann. Sicher ein recht seltenes Modell der ersten Generation. Im normalen Blechkisten-PC läuft sie aber.
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