Hallo, Ich habe hier ein Thermometer, über das ich absolut KEINE Information im Internet finde. Selbst nur mit der Bildersuche nach "thermometer heraeus" ; "heraeus glas" ... nicht ein Bild was meinem Thermometer auch nur ähnlich sieht. Jetzt meine Fragen: weiß jemand mehr darüber? wie sind die 4 Anschlüsse zu benutzten? Hat das überhaupt einen Wert? Hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen. MfG
Wid wird Widerstand bedeuten. 100Ohm deutet auf ein Pt100 hin. Oder etwas vergleichbares. Hast du ein Multimeter? Dann miss doch mal den Widerstand zwischen den Anschlüssen. Einer sollte bei 0°C 100Ohm groß sein. Bei Zimmertemperatur etwa 108Ohm. Schönes altes Teil :-)
Vielen Dank für die Antwort. Mit dem Multimeter hätte ich auch vorher messen können.. mein fehler.. Ja, bei Zimmertemp. liegt der Widerstand bei 109Ohm und bei den beiden anderen anschlüssen auch 109Ohm.. Wofür sind da 4 wenn 2 schon ausreichen? Irgend eine Eliminierung?
Vierleitermessverfahren, um die Widerstände der Zuleitung zu kompensieren.
>Vierleitermessverfahren, um die Widerstände der Zuleitung zu >kompensieren. Das würde auch erklären warum die kurz vor dem weißen Ring zusammenlaufen. Gut.. kann ich meine selbstgebauten Kelvin Klemmen mal wieder rausholen. :) Kann da vllt. noch jmd mehr infos liefern? Wann gebaut? (Schlitzschrauben = vor 1930?) Wo eingesetzt? Hat das eine Bezeichnung oder irgendetwas womit man das im Inet findet? ... Wäre schön wenn ich da noch was erfahren könnte. MFG
Ist ein Referenzfühler, Pt100 mit 4-Leiteranschluß. Andere Namen dafür sind "Glasthermometer; Platin Drahtthermometer" in dieser Form ist es wohl ein Fühler für ein Temperaturlabor, damit können andere Temperatursensoren oder Thermometer kalibriert werden wenn sie mit diesen Fühler auf gleiche Temp. gebracht werden (z.B. im Wasserbad). Alter läßt sich schwer sagen, sowas gibt es immernoch.
Anhand des Schriftzugs "Heraeus" sollte für Insider eine grobe Altersbestimmung möglich sein, ich tippe auf frühes Nachkriegsmodell.
Heraeus stellt sowas, zumindest die Sensoren, noch her... https://www.heraeus.com/us/group/products_and_solutions_group/sensor_technology/sensor_products/wirewound_glass/wirewound_glass.aspx Würde da einfach mal nachfragen. Von der Konstruktion sieht es nach einem SPRT aus: http://www.aoip.fr/product/point-fixe-de-largent/thermometre-resistance-platine-sprt-laboratoire-primaire-96178/ Direktlink zum Bild http://www.aoip.fr/wp-content/uploads/2013/12/Page-33-96178-SPRT-Diagram-900x369.jpg
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Heinz V. schrieb: > Vierleitermessverfahren, um die Widerstände der Zuleitung zu > kompensieren. Beim Vierleiteranschluss wird gar nichts kompensiert. Es werden schlicht und einfach separate Leitungspaare für Einspeisung des Messstromes und stromlose Messung des Spannungsabfalls verwendet.
Hier die Antwort meiner Anfrage an Heraeus: vielen Dank für Ihre Mail. Bei dem Thermometer handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein sehr genaues Draht gewickeltes Prüfthermometer Pt100 welches in den 70er bis 90er Jahren bei Heraeus Sensor produziert wurde. Im Internett können Sie keine ähnlichen Varianten mehr finden, da wir 1997 den Bereich, der Komplett Sensoren und Thermoelemente produziert, hat an die Firma Emerson Process Management in Karlstein (wurden am 01.08.2016 an Wika verkauft und heißen jetzt TS Temperatursensorik) verkauft haben. Leider kann ich Ihnen auch keine Dokumentation mehr zu diesem Sensor zur Verfügung stellen, da diese alle an Emerson (jetzt Wika) übergeben worden sind. Heraeus Sensor Technology hat sich seit 2003 hauptsächlich auf die Produktion von Platin Temperatur Sensoren in Dünnschicht spezialisiert, was Sie auf unserer Website sicher gesehen haben.
Das ist ein sehr schönes SPRT... also ein Platin Referenzthermometer. Es mag keine Erschütterungen!! Die Konstruktion, die ja auch wunderschön durch das Glas zu erkennen ist, ist darauf optimiert, den Platindraht über den Temperaturbereich mit geringstmöglichen mechanischen Spannungen zu fixieren. Die Bezeichnung Helium am Flansch und der maximale Temperaturbereich von 100°C legt nahe, das der ursprünglich geplante Einsatzbereich mehr im unteren Temperaturbereich liegt. Solche Thermometer werden grundsätzlich individuell mit sogenannten Fixpunktzellen kalibriert und dienten dann zur Realisierung der internationalen Temperaturskala (ITS90 ?? Ist die noch aktuell?? Muss mal die Kollegen fragen :) ) Mit bekannter (Kalibrier und fachgerechtem Händling (KEIN POSTVERSAND)) Historie ist soetwas sehr wertvoll, ... so einfach im Kasten ein schönes Ausstellungsstück. (Das bei mir automatisch den HABENWOLLEN Reflex auslöst :)) Gruß Henrik
Henrik V. schrieb: > schönes Ausstellungsstück. (Das bei mir automatisch den HABENWOLLEN > Reflex auslöst :)) Reicht Deine Sammlung nicht jetzt schon für ein Technikmuseum?! :)
Mal noch ne frage..: Warum ist das genauer als andere temp. Sensoren die nicht im Glas sind? Bei denen liegt doch dann die Wärmequelle direkt am "chip" an? Im Glas ist doch: Wärmeque.->Glas->Luft*->Draht der 'Wärmefluss'. *einer der besten Isolierer.
Peter M. schrieb: > Reicht Deine Sammlung nicht jetzt schon für ein Technikmuseum?! :) Kommt auf den Betrachter an :D :D Vieles bewahre ich ja nur, bis es mal eine historische Gerätesammlung in der PTB gibt :) Gruß Henrik PS: Das wirklich Spannende (für mich) ist die Geschichte die ein Gegenstand erzählen kann bzw. könnte, wenn sie denn noch jemand kennen würde. Wenn eine Sammlung aus, sagen wir mal 4 Gegenständen besteht und deren Geschichte spannend über 3 Stunden erzählt wird, habe mehr davon als 3 Stunden alleine im Deutschen Museum an 400 Teilen entlangzulaufen. (das schaffe ich zwar nicht, weil ich an einigen Dingen doch hängen bleibe, aber das auch nur weil ich Geschichten, die ich schon kenne an einigen Dingen wiedererkenne:) )
max619 schrieb: > Mal noch ne frage..: Warum ist das genauer als andere temp. Sensoren die > nicht im Glas sind? Bei denen liegt doch dann die Wärmequelle direkt am > "chip" an? Im Glas ist doch: Wärmeque.->Glas->Luft*->Draht > der 'Wärmefluss'. > > *einer der besten Isolierer. Kann sein, dass das keine Luft ist sondern Stickstoff oder sogar ein Edelgas :) Dieser Sensor ist nicht für eine schnelle Antwort gemacht, sondern für eine genaue. Die Konstruktion ist auch auf Kosten der thermischen Ankopplung dazu ersonnen Langzeiteinflüsse auf den Platindraht zu minimieren. Ein kleiner Dünnschicht-PT100 kann in wenigen Sekunden(bruchteilen) die (z.B.) Wassertemperatur auf 0,5°C genau messen. Dein SPRT oben möchte eine halbe Stunde (wenn's reicht!) in einem thermisch stabilem Bad eingetaucht sein und kann dafür auf wenige mK genau die Temperatur messen. (sagen wir mal 100 mal genauer also 5mK) Gruß Henrik
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Henrik V. schrieb: > Vieles bewahre ich ja nur, bis es mal eine historische Gerätesammlung in > der PTB gibt :) Die gibts bereits.
Henrik V. schrieb: > Die Bezeichnung Helium am Flansch und der maximale Temperaturbereich von > 100°C legt nahe, das der ursprünglich geplante Einsatzbereich mehr im > unteren Temperaturbereich liegt. Ich würde eher vermuten, dass das Thermometer mit Helium (*) gefüllt ist, um den Temperaturausgleich zu beschleunigen. Eventuell auch mit erhöhtem Druck. (*) zweitbeste Wärmeleitfähigkeit unter den Gasen
MuMn schrieb: > Ich würde eher vermuten, dass das Thermometer mit Helium (*) gefüllt oder einfach ablesen, es steht drauf "Helium".
Harald W. schrieb: > Henrik V. schrieb: > >> Vieles bewahre ich ja nur, bis es mal eine historische Gerätesammlung in >> der PTB gibt :) > > Die gibts bereits. Mir bekannt ist nur das Zählerkabinet, und in Berlin habe ich einen verschlossenn Raum mit 'Gerätesammlung' gesehen, zu dem mir aber kein Berliner Kollege eine Auskunft geben konnte. Gruß Henrik
MuMn schrieb: > Ich würde eher vermuten, dass das Thermometer mit Helium (*) gefüllt > ist, um den Temperaturausgleich zu beschleunigen. Eventuell auch mit > erhöhtem Druck. Habe ich auch schon überlegt, dazu müsste man in den Flansch linsen, wenn der Kolben gasdicht verschmolzen ist, ist das sehr gut möglich. Das könnte auch der Grund für die 'geringe' maximale Temperatur sein, wenn der Kolben nicht sehr druckfest ist.
Henrik V. schrieb: > Habe ich auch schon überlegt, dazu müsste man in den Flansch linsen oder einfach lesen - warum wird wohl Helium drauf stehen?
Peter || Du wiederholst Dich :) Die Vermutung ist begründet, alle Angesprochenen haben die Beschriftung gelesen, wie auch Du in den vorherigen Post hättest lesen können. Es gibt auch SPRT Ausführungen, die ein Befüllen bzw. Nachfüllen erlauben. Die Kunst ist es so ein Thermometer langzeitstabil zu bauen und der Fleiß (und Kunst :) ) , diese dann auch Nachzuweisen :) Bei der Herstellung werden keine Material- und Erstellungskosten gescheut, jedoch sind die Kosten der Kalibrierungen noch höher und stellen mit dem Nachweis der Stabilität den eigentlichen Wert dar. Gruß Henrik
Hallo, Info zum Herstellungsdatum. Ich besitze einen baugleichen PT100 Sensor, mit einem PTB Prüfstempel von 1955. Gruß Werner
Werner Kattge schrieb: > Info zum Herstellungsdatum. > Ich besitze einen baugleichen PT100 Sensor, mit einem PTB Prüfstempel > von 1955. Bei solch "alten" Präzisionssensoren sollte man berücksichtigen, das es wegen der damals üblichen anderen Temperaturskala gewisse Abweichungen im mK-Bereich gibt. Allerdings wird man bei Messungen mit mK-Genauigkeit wohl sowieso eher PT25 oder PT10 Widerstände verwenden.
Moin Interessante Diskussion. Harald W. schrieb: > Allerdings wird man bei Messungen > mit mK-Genauigkeit wohl sowieso eher PT25 oder PT10 Widerstände > verwenden. Warum verwendet man bei niederen Temperaturen so niederohmige PTs? Laienhaft betrachtet wäre doch die Auflösung mit höherohmigen Widerständen besser.. Gruß Armin
Moin, Ich habe einer heraeus der bis 630 grad messwert geht. Ich wundere mich uber die materiale die verwendet sind. War dies damals ein teueres teil? Sind die materiale edelmetale? Gold Platin? Wieviel ist dieses gerät heute im wert? Bitte einer nachricht. Gruss aus Holland, Fred Eilander
Fred E. schrieb: > materiale edelmetale? Gold Platin? Platin, steht dabei, ist jetzt keine Unsumme an Materialwert, aber dieser Sensor ist weitreichend vermessen, das bekommst du bei 1€ billigen Teilen nicht mit dazu. Und er ist sehr niederohmig, auch ungewöhnlichxaber gut für die Stabilität. Man kann damit die Temperatur sehr genau messen, und heute ist die Auswerteelektronik sogar billig.
Fred E. schrieb: > Moin, > Ich habe einer heraeus der bis 630 grad messwert geht. > Ich wundere mich uber die materiale die verwendet sind. Platin geht durchaus noch bei höherer Temperatur. Die 630°C werden wohl durch die Ummantelung gegeben. > War dies damals ein teueres teil? Durchaus. > Sind die materiale edelmetale? Gold Platin? Ein ganz klein wenig Platin. > Wieviel ist dieses gerät heute im wert? Was Sammler so dafür bezahlen wollen, und das ist nicht viel.
Tja Schade, vielen dank 🙏🙏🙏 fur die schnelle beantwortung. Gibt ess hier sammler? Macht mir ein gebot incl versand und vielleicht geht es montags auf die post. Das teil zerstoren ist schade, bleibt mir nur die aufbewahrbox fur langere bohren, 😉. Schones Wochenende. Gruss aus Holland, Fred
Das Problem mit dem im Datenblatt beschriebenen PT100 wird sein, dass die heutigen PT100 bzw zugehörigen Auswerteelektroniken für eine Widerstandssteigung von 1,385 kalibriert sind. Man berichtige mich bitte falls ich falsch liege bzw das Dabla falsch lese.
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