Hallo, Ich habe mir schon öfter die Frage gestellt, ob man bei einem Selbstbaugerät die Masse der Kleinspannungsversorgung erden sollte oder nicht? Z.B.: µC-Board sitzt in einem Gehäuse und wird mit einem USB-Steckernetzteil betrieben. Bei solchen ungeerdeten Netzteilen (Euronetzstecker) kann man je nach Steckerstellung auf der Kleinsspannungsseite schon mal 100V~ und mehr gegen Erde messen, wenn man hochohmig misst. Im Schaltschrankbau erdet man ja normalerweise die Kleinspannungsseite, sodass im Falle eines Erdschlusses eine Sicherung fällt und es nicht dazu kommen kann, dass unbemerkt zwei Erdschlüsse entstehen, die dann Schaltungsteile überbrücken könnten, was evtl. zu gefährlichem Fehlverhalten führt (wenn z.B. ein EIN-Taster überbrückt wird). Was mich aber kürzlich bei der Reparatur einer noch recht neuen Waschmaschine mit kapazitiven Tasten gewundert hat: Da war die Kleinspannungsversorgung mit 5V und 12V komplett floatend. Um der Frage zuvorzukommen: Die Kleinspannung war wirklich Schutzkleinspannung. Im Gegensatz zu dieser Maschine ist es bei Hausgeräten ja z.T durchaus üblich, dass die komplette Schaltung auf Netzpotential liegt. Zur Steuerung gingen also nur L und N. Es gab auf der Platine nicht mal einen expliziten Y-Kondensator, sondern wohl nur Streukapazität zum geerdeten Gehäuse. Ich verstehe nicht, warum der Hersteller das macht? Ich hätte da schon Bedenken, dass sich irgendwelche Potentiale oder Wechselspannungen einstellen, die evtl. Fehlauslösungen der kapazitiven Tasten zur Folge haben. In der besagten Maschine gab es einen Brushless DC-Motor, der zusammen mit dem separten Inverter ganz schön stark HF durch die Maschine gestrahlt hat. Gesehen habe ich das als Nadelimpulse auf dem Oszi, als ich ein Sensorsignal betrachtet hatte. Zur Messung mit dem Oszi hatte ich GND der Kleinspannung über den Tastkopf geerdet. Der Maschine machte das nichts aus. Aber wie sieht das aus, was das Einfangen bzw. Aussenden von HF-Störungen betrifft? Was ist da "besser", floatend oder geerdet? Fragen über Fragen... Vielleicht hat jemand den langen Text zu Ende gelesen, und kann mich aufklären. ;-) Third Eye
Third E. schrieb: > Z.B.: µC-Board sitzt in einem Gehäuse und wird mit einem > USB-Steckernetzteil betrieben. Bei solchen ungeerdeten Netzteilen > (Euronetzstecker) kann man je nach Steckerstellung auf der > Kleinsspannungsseite schon mal 100V~ und mehr gegen Erde messen, wenn > man hochohmig misst. Nimm ein Netzteil mit 'richtigem' (50 Hz) Trafo. Die wiegen zwar etwas mehr, haben aber vernachlässigbare Ableitströme.
Meine Frage zielte darauf eigentlich nicht ab. Mir ging es eher um das theoretische Verständnis.
Third E. schrieb: > Wechselspannungen einstellen, die evtl. Fehlauslösungen der kapazitiven > Tasten zur Folge haben. Es gibt kapazitive Messverfahren die sehr immun sind gegen elektrische Felder.
m.n. schrieb: > Third E. schrieb: >> Z.B.: µC-Board sitzt in einem Gehäuse und wird mit einem >> USB-Steckernetzteil betrieben. Bei solchen ungeerdeten Netzteilen >> (Euronetzstecker) kann man je nach Steckerstellung auf der >> Kleinsspannungsseite schon mal 100V~ und mehr gegen Erde messen, wenn >> man hochohmig misst. > > Nimm ein Netzteil mit 'richtigem' (50 Hz) Trafo. Die wiegen zwar etwas > mehr, haben aber vernachlässigbare Ableitströme. Man kann auch bei den billigen Schaltnetzteilen den Kondensator entfernen der Primär- und Sekundärseite verbindet und Berührstrom auf dem Altar der EMV opfert, wenn man den entfernt dann hat man auch nur noch einen "richtigen" Trafo und nur noch vernachlässigbare Ableitströme.
Third E. schrieb: > Hallo, > > Ich habe mir schon öfter die Frage gestellt, ob man bei einem > Selbstbaugerät die Masse der Kleinspannungsversorgung erden sollte oder > nicht? > Z.B.: µC-Board sitzt in einem Gehäuse und wird mit einem > USB-Steckernetzteil betrieben. Bei solchen ungeerdeten Netzteilen > (Euronetzstecker) kann man je nach Steckerstellung auf der > Kleinsspannungsseite schon mal 100V~ und mehr gegen Erde messen, wenn > man hochohmig misst. Richtig. Und manchmal schießt man sich damit erstaunlicherweise nicht ins Knie: Hier gibt es eine Installation mit ca. 60 identen SNTs und etlichen anderen Teilnehmern. Jedes dieser SNTs entspricht den geltenden Normen, insbesondere was PFC und die Ableitströme betrifft. Blöderweise haben alle zusammen aber einen so hohen Ableitstrom daß der FI zu 95% beim Hochfahren der Gesamtinstallation fällt. Spätestens dann, wenn der dazugehörende PC eingeschaltet wird (dessen Netzteil ist auch ok).... > Aber wie sieht das aus, was das Einfangen bzw. Aussenden von > HF-Störungen betrifft? Was ist da "besser", floatend oder geerdet? Das hängt davon ab und es gibt nur ein "besser" wenn das Gesamtsystem betrachtet wird. Dein Maschinenhersteller wird auf Teufel komm raus Kosten (jedoch nicht in der Entwicklung) gespart haben, also ist seine Vorgehensweise besser. Woanders ist es anders besser... MiWi
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