Hallo zusammen, ich (Laie) hab gerade eine Diskussion mit einem Freund (angehender Elektrotechnik-Student) zu Superkondensatoren. 1) Es gibt Autoschlüssel mit Kondensatoren statt Batterien: Wahr oder falsch? 2) Ein Superkondensator kann als Energiespeicher (Batterieersatz) verwendet werden, wenn die geringere Energiedichte nicht stört. => Wahr oder falsch? Wäre toll, wenn ihr mir hier irgendwelche Beispiele nennen könnt. Mein Freund meint, dass es vollkommen unmöglich ist, mit 20 Supercaps einen (gleichschweren) Akku zu ersetzen, weil die die Energie viel zu schnell abgeben und bei weitem nicht genug Energie speichern könnten. Weil sonst hätten die in der Autoindustrie das ja zumindest einmal getestet (wegen der schnelleren Ladezeiten).
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> Elektrotechnik-Student) zu Superkondensatoren. Wenn ich diplomierter Ex-Student bin dann hab ich recht? :-D > 1) Es gibt Autoschlüssel mit Kondensatoren statt > Batterien: Wahr oder falsch? Keine Ahnung, halte ich aber fuer quatsch weil der Energieinhalt eines Kondensators zu klein ist. Du muesstest ihn andauernd aufladen und koenntest ihn auch nicht viele Monate rumliegen lassen. > 2) Ein Superkondensator kann als Energiespeicher (Batterieersatz) > verwendet werden, wenn die geringere Energiedichte nicht stört. Ja. Wird auch bereits gemacht. Du kannst damit zwar nicht 5h Radio hoeren, aber Motorstarten auch bei extremster Kaelte kein Problem. Besonders klug ist da die Kombination von Kondensator und kleiner Batterie. Kannst du von Maxwell kaufen und es gibt auch Videos dazu auf Youtube. > Mein Freund meint, dass es vollkommen unmöglich ist, mit 20 Supercaps > einen (gleichschweren) Akku zu ersetzen, weil die die Energie viel zu Ihr haengt doch sonst alle immer auf Youtube rum. Da kannst du ein paar Videos finden wo sich Leute das mit 6Supercaps selber gebastlet haben. Das Problem bei soetwas ist nur das die geringen Reststroeme die in einem modernem Auto immer fliessen, dann den Kondensator entleeren. Es ist also zweifelhalt ob der Wagen nach drei rumstehen Wochen noch anspringt. Aber am naechsten Tag ist es kein Problem. Olaf
Flo H. schrieb: > 1) Es gibt Autoschlüssel mit Kondensatoren statt Batterien: Wahr oder > falsch? Wahr aber Solche Autoschlüssel, die per Funk senden, haben immer Batteiren und immer auch einen kleinen Kondensator zur Stabilisierung der Spannung bei unregelmässiger Stromentnahme. Autoschlüssel, die nur Kondensatoren und keine Batterien enthalten, arbeiten per RFID mit eingestrahltem Sendeimpuls, also als passiver Transponder, weil ein Kondensator die Ladung nicht von einer Autobenutzung bis zur nächsten aufrechterhalten kann, auch wenn es ein Doppelschichtkondenstaor (dein angeblicher Super Kondensator) wäre. > 2) Ein Superkondensator kann als Energiespeicher (Batterieersatz) > verwendet werden, wenn die geringere Energiedichte nicht stört. Ja. > => Wahr oder falsch? Wäre toll, wenn ihr mir hier irgendwelche Beispiele > nennen könnt. Manche Radios verwenden das als Senderspeicherpufferstromversorgung, weil ein paar Wochen reichen und es nicht jahrelang puffern muss. > Mein Freund meint, dass es vollkommen unmöglich ist, mit 20 Supercaps > einen (gleichschweren) Akku zu ersetzen, weil die die Energie viel zu > schnell abgeben und bei weitem nicht genug Energie speichern könnten. Richtig. > Weil sonst hätten die in der Autoindustrie das ja zumindest einmal > getestet (wegen der schnelleren Ladezeiten). Welche schnellere Ladezeit ? Die meisten Doppelschichtkondensatoren haben so hohe Innenwiderstände, daß das Aufladen extra lange dauert. Nur manche sind niederohmig und laden schnell, z.B. ehemals Epcos oder Maxwell. Kondensatoren sind bei gleicher Energiemenge immer ERHEBLICH grösser als Akkus. http://www.all-electronics.de/superkondensatoren-als-abnutzungsfreie-energiespeicher-statt-akkumulatoren/
Olaf schrieb: >> Elektrotechnik-Student) zu Superkondensatoren. >> 2) Ein Superkondensator kann als Energiespeicher (Batterieersatz) >> verwendet werden, wenn die geringere Energiedichte nicht stört. > > Ja. Wird auch bereits gemacht. War nicht das KERS-System in der Formel1 sowas? Bremsenergie die gespeichert wurde und dann für 20Sekunden Zusatzbeschleunigung ausreichte? das müssten dann aber schon einige Farad gewesen sein...
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Danke für die Erklärung :) "Möglich, aber unpraktisch" ist halt was anderes als "unmöglich" :D
Hier mal zwei Videos: https://www.youtube.com/watch?v=zwCb8sexPno https://www.youtube.com/watch?v=z3x_kYq3mHM Sind schon erstaunliche Spielzeuge. > Kondensatoren sind bei gleicher Energiemenge immer > ERHEBLICH grösser als Akkus. Sicher, aber man braucht zum starten eines Motors nur eine geringe Energie. Da fliessen zwar 100-300A, aber halt nur sehr kurz. Und wenn man die Anschlussklemmen eins BCAP3000P sieht dann weiss man das der Innenwiderstand gering ist. Da muss man dann garnicht mehr ins Datenblatt schauen. :) Olaf
Kondensatoren und Akkus sind zwei paar Stiefel: Ein Kondensator kann immer nur Ladung abgeben, wenn die Spannung sinkt - ein fixer Zusammenhang (weil C=Q/U). Das ist bei einem Akku nicht ganz so. Die Energiedichte ist üblicherweise beim Akku größer, der Innenwiderstand üblicherweise beim Kondensator kleiner. Damit können Kondensatoren meistens mehr Leistung abgebe, Akkus gleichen Volunens mehr Energie. Aber das ist nicht allgemein 100% immer so. Kondensatoren haben meistens keinen Abnutzungsmechanismus, also keine bestimmte Anzahl von Ladezyklen, Akkus schon. Auch das muss nicht zwingend so sein. Ein Kondensator speichert die Energie physikalisch, ein Akku chemisch. Nur: Ein Lithium-Ionen-Kondensator fällt da schon wieder aus der Rolle. Also: Ein Allgemeiner Vergleich ist Blödsinn. Da muss man schon zwei konkrete Systeme vergleiche, z.B. einen konkreten Doppelschichtkondensator mit einem Bleiakku. Zu den konkreten Punkten: - Einen Autoschlüssel mit Kondensator gibts aktuell nicht (Energiedichte!) Übrigens auch keinen Autoschlüssel mit Akku. Da dürten Primärzellen drin sein. - Ein Kondensator ist kein Akkuersatz, da C=Q/U (oben erster Punkt) - direkter Ersatz deshalb meist unmöglich Allgemein kann man Kondensatoren aber schon als Energiespeicher verwenden, nur halt nicht als Akkuersatz.
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