Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmega oder XMega oder ARM?


von Klaus (Gast)


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Von der Firma Atmel gibt es ja verschiedene Prozessor. Denke dabei an 
die genannten Typen.
Welchen Typ sollte man heute nehmen. Es gibt dabei 8 Bit oder 32 Bit. 
Manche sind schon lange auf dem Markt. manche sind neu dazu gekommen.
Was könnt ihr empfehlen?
Kl

von Ludwig (Gast)


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> Was könnt ihr empfehlen?

Wer so fragt, wie du fragst, sollte sich die Frage stellen, warum er 
fragt.

von Jens (Gast)


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Um eine led blinken zu lassen reichen eine Hand voll diskrete Bauteile
Für komplexe Mathematische Berechnungen ein Rechenzentrum.

Vielleicht solltest du mal definieren was du machen willst.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oh, Oh, das wird wieder so ein Flamethread.... Welchen MC du verwendest, 
hängt einzig und allein davon ab, was er tun soll.
Ich würde mit einem Tiny eben kein Smartphone bauen und mit einem STM32 
oder XMega nicht nur eine LED schalten.
Du solltest also ein Modell wählen, welches die nötige Peripherie, 
Rechenleistung und ein brauchbares Entwicklungssystem bietet und dir 
preislich entgegenkommt.

von Klaus (Gast)


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Bisher habe ich viel mit dem ATm 8 und 128 gemacht. Kleinere Sachen mit 
dem 2313. Habe auch auf andere Typen geschaut, so wie die XMega. Die 
neueren Prozessor haben viel mehr drin und zu Anfang schwerer zu machen. 
Der Umstieg ist wieder was neues, ist klar. Lohnt es sich langsam auf 
was neues zu gehen? oder lieber bei den "alten" Typen bleiben bis zum 
Abmelden?
Kl

von Fussgänger (Gast)


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Klaus schrieb:
> Lohnt es sich langsam auf
> was neues zu gehen? oder lieber bei den "alten" Typen bleiben bis zum
> Abmelden?

Ich hab auch ein Problem bzw stehe vor einer Entscheidung:

Ich will mir ein Auto kaufen. Kannst du mir eines empfehlen?

von Stefan F. (Gast)


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Für einfache Sachen, wo 8bit Mikrocontroller ausreichen, würde ich bei 
den kleinen 8bit Typen bleiben. Das betraf bislang 100% meiner 
Anwendungen.

Wo diese zu klein sind, würde ich einen ARM basierten 32bit Controller 
verwenden. Hab ich bisher noch gar nicht gemacht.

Die Xmega versuchen, die Lücke dazwischen zu füllen - kleiner 8bit Kern 
mit sehr vielen Peripherie-Funktionen. Ich halte die Chips für 
überflüssig. Sie sind teuer und ihre Programmierung ist so Aufwändig, da 
kann man gleich auf ARM umsteigen. Die können noch mehr und sind 
billiger.

Das ist wie bei diesen High-End Tablets, z.B. dem 900 Euro teuren 
Surface Pro 4 - nichts halbes und nichts ganzes. Für typische Tablet 
Anwendungen ist es zu groß, zu teuer und zu schwer. Für typische 
Büroaufgaben ist es zu klein und es fehlt eine ordentliche Tastatur. Für 
die Anwendungen dazwischen eignen sich halb so teure Laptops meist 
besser.

> Lohnt es sich langsam auf was neues zu gehen?

Ich denke schon, dass man die 8bit AVR's noch lange einsetzen kann und 
sollte, solange sie halt verfügbar sind und nicht noch teurer werden.

Wenn du umsteigst, dann mach es schnell - also direkt auf 32bit ARM. Den 
langsamen Übergang über Xmega würde ich nicht gehen. Bei denen befürchte 
ich übrigens viel eher Lieferschwierigkeiten, als bei ATtiny85 und 
ATmega328P.

Apropos Umsteig: Das ist keine Religion. Du darfst auch 8bit und 32bit 
Controller gleichzeitig mögen und sogar miteinander kombinieren!

von Malte _. (malte) Benutzerseite


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Wenn du so fragst, nimm die Atmega.

Ich hab vor 14 Jahren mit AVRs Hobbymäßig angefangen und vor 4 Jahren 
mit ARM beruflich. Alles was man mit einem AVR machen kann, kann auch 
ein ARM. Umgekehrt nicht. Aber warum nehm ich fürs Hobby weiterhin AVRs? 
Weil sie so schön simpel sind und für vieles reichen. Was bei einem AVR 
teilweise das komplette Datenblatt ist, ist bei den ARM vom 
Dokumentationsumfang her kaum das Inhaltsverzeichnis. Ein Mega8 hat 5 
Register zum Einstellen des UARTs, ein STM32F7 gerne >20. Also mehr 
Flexibilität, aber auch mehr Fehlerquellen dass was falsch eingestellt 
ist. Einfach nur Zeichen zum PC senden kann man mit beiden gleich gut...

von Wolfgang (Gast)


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Klaus schrieb:
> Was könnt ihr empfehlen?

Du wirst für jeden irgendwelche mehr oder weniger fundierten Gründe 
finden, die sie für irgendetwas empfehlenswert machen. Empfehlen kann 
man alles - ob dir das was nützt, hängt von deinen Anforderungen ab.
Sonst könnte z.B. Atmel seine Palette auf einen Typ reduzieren.

von Klaus (Gast)


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Danke für eure Info. Werde dann wohl erst mal beim AVR bleiben und den 
ARM mal beobachten. Einfach ist wohl doch besser
Kl

von MaWin (Gast)


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Klaus schrieb:
> Welchen Typ sollte man heute nehmen.

Wozu nehmen ?

Um ihn sich mit einer Kette um den Hals zu hängen, um einen 
Fernbedienungsempfänger aufzubauen (AVR), um eine CNC Steuerung mit 
Display und Touch aufzubauen (ARM) oder um ein Tonstudio durch 
Digitalelektronik und digitale Effektbearbeitung zu ersetzen ?

Man entscheidet je nach Anwendungsfall, die Industrie beachtet auch
noch die Kosten.

von Johannes S. (Gast)


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Mit den ARM Cortex-M kannst du schon so ziemlich alles abdecken, von 
ganz klein (M0) bis ganz gross (M4-M7). Was sich bei vielen Diskussionen 
hier und aus persönlicher Erfahrung auch gezeigt hat: bleib dann bei 
einer Familie, also zB STM32 oder LPC. Das komplexe ist nämlich nicht 
der µC sondern die Peripherie. Und die ist innerhalb der Familien so 
einigermassen einheitlich (es gibt Ausnahmen, an einer habe ich gestern 
auch lange gesessen...). Die Datenblätter innerhalb eines Herstellers 
sind gleich (schlecht :-)) und findet man sich schneller zurecht.
Ich habe auch mit AVRs angefangen, mache jetzt aber alle Projekte aus 
Prinzip mit Cortex-M, am Liebsten mit LPC8xx, 1347, 1769 oder 4088. Das 
deckt alles von ganz klein bis gross mit USB und Display und Ethernet 
ab. Bei den grossen ist STM auch sehr gut, das Disco ST32F469 oder 
ST32F769 mit touchGfx Grafik ist sehr edel und soll mal die Zentrale 
Bedienung für ein paar Heimauto Sachen werden. NXP ist leider etwas 
teurer, die LPC8xx bekommt noch für ca. 2€, der LPC1347 (mit USB) liegt 
nackig aber schon bei 6-7€. Den STM32F103 mit Platinchen bekommt man für 
2$ hinterher geworfen.
Als riesigen Vorteil bei den Cortex-M sehe ich die guten und einfachen 
Debugmöglichkeiten. Beim LPC ist es LPCLink2 für knappe 20€ oder ein 
(neueres LPCXpresso Board mit integriertem LPCLink) und für ST bekommt 
man die STLink Clones für ca. 5€.

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