Hi Leute, hab euch mal mein Zwischenzeugnis vom Arbeitgeber angehängt. Es war 2 Jahre noch Arbeitsbeginn als Anfänger. Ich weiß leider nicht, wie das in Schulnoten aussieht. Wisst ihr da mehr? Vielen Dank
Das Zeugnis wurde von einem Amateur erstellt. Es enthält widersprüchliche Formulierungen, wie. z.B. "unseren Erwartungen in jeder Hinsicht entspricht" (eher nicht so gut, du machst halt das, was du machen musst, aber sonst nichts) und "die ihm übertragenen Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit erfüllt" (recht gut). Auch andere Formulierungen sind komisch, insbesondere das "auffallend sorgfältig, genau und termingerecht". Dass du deine Aufgaben sorgfältig, genau und termingerecht bearbeitest, ist eine Voraussetzung. Was ist nun auffallend? Könnte beispielsweise heißen, dass du den Arbeitsprozess durch Pedanterie aufhältst; dazu könnte auch noch der Satz beitragen, dass du es verstehst, Sachverhalte überzeugend darzustellen. Das ist aber sehr von deinem Aufgabengebiet abhängig. Wenn du natürlich wirklich entwerfen und entwickeln musst, ist das ganz anders zu bewerten als in einem Job als reiner Umsetzer. Letztendlich ist das Zeugnis aber von einem Amateur geschrieben, die Formulierungen sind zu widersprüchlich, das ganze ist zu schwammig. Insofern kann man da sehr wenig sagen. Ich würde es mal als Schulnote 2 einschätzen, gerade aufgrund der seltsamen Formulierung.
someone schrieb: > Das Zeugnis wurde von einem Amateur erstellt Ich weiß nicht ob man das Amateur nennen kann. Das Unternehmen hat über 9000 Mitarbeiter und die haben eine eigene Zeugnis Abteilung. VG
Meiner Meinung nach fehlt da ganz gewaltig was Du denn gemacht hast. (Oder hast Du die erste Seite nicht mit angehängt?) Ansonsten: ab zum Fachanwalt für soetwas. Nimm den gleichen, der auch damals Deinen Arbeitsvertrag gegengelesen hat, manchmal wird das Zeugnis probono gelesen.
> Ich weiß nicht ob man das Amateur nennen kann. Das Unternehmen hat über > 9000 Mitarbeiter und die haben eine eigene Zeugnis Abteilung. Auch da kann es nieten geben oder der Praktikant war's :) Das ist ein Zwischenzeugnis und deshalb wird das sicher nicht der "Chef" selbst gemacht haben. So etwas wird in der HR nur als störendes "muss" abgearbeitet. @someone hat recht: Da sind merkwürdige Überschneidungen drin. "fundiert und ausgeprägt" - ja was den nun? fundiert wäre eine 3- ausgeprägt 2. Könnte allerhöchsten heißen: "kommt auf das Thema an" Einsatz = 2, aber mit Hang zum Perfektionismus. Ergebnis (Zufriedenheit) = 1 Urteilsvermögen = 3 Auffassungsgabe = 2 Darstellung = 2 Verhalten = 1 Generell: kein Statement = 6, kein adjektiv = 3, adjektiv = 2, superlativ = 1 also zum Thema Verhalten: "arbeitete bei uns" -> 6 (*kam aber nie pünktlich) "arbeitete bei uns und war um Pünktlichkeit bemüht" -> 5 (Wobei diese Formulierung inzwischen grenzwertig ist :) ) "arbeitete bei uns und war pünktlich und höflich" -> 3 bis 4 "arbeitete bei uns und war immer pünktlich und stets höflich" -> 2 "arbeitete bei uns und war äußerst pünktlich und immer stets höflich" -> 1 Wird in einer Aufzählung etwas besonders betont, läuft hier etwas schief. "War immer sauber, wohlriechend und auffallend gut gekleidet." -> irgendwas stimmt mit der Kleidung nicht.
> Es war 2 Jahre noch Arbeitsbeginn als Anfänger. Was ist denn das für ein Deutsch? > Das Unternehmen hat über > 9000 Mitarbeiter und die haben eine eigene Zeugnis Abteilung. Was hat Quantität mit Qualität zu tun? Nichts. Von einer Zeugnisabteilung habe ich noch nie gehört und ich habe schon in einigen Firmen und auch Konzernen gearbeitet. Gewöhnlich macht das die Personalabteilung, neu-denglisch auch Human Resources wort-vergewaltigt genannt. Von den klassischen Formulierungen ist das ein gutes Zeugnis, aber unterm Strich ist das ohnehin nur für internen Gebrauch. Ob der Ersteller ein Amateur ist, kann ich nicht beurteilen. Eher will der sich diesem Problem möglichst ohne Reibungsverluste entledigen, weil er ja abhaut. Um Unannehmlichkeiten und zusätzliche Arbeit zu vermeiden, wird er wohl jedem so ein Zeugnis geben. Eine ausführliche Tätigkeitsbeschreibung ist dabei? Da groß jetzt Wellen zu schlagen, wird ohne fundierte Begründung kaum was bringen, denke ich. Unverbindliche Meinung, mehr nicht.
Cyborg schrieb: > Eine ausführliche Tätigkeitsbeschreibung ist dabei? Ja eine sehr ausführliche sogar, die wollte ich aber nicht mit anhängen. Vielen Dank für eure Infos.
waflija schrieb: > Generell: kein Statement = 6, kein adjektiv = 3, adjektiv = 2, > superlativ = 1 Den "kein Statement"-Punkt kann man noch etwas genauer betrachten. Sollten in dem Arbeitszeugnis allgemeine Dinge stehen wie Pünktlichkeit und die Tatsache, dass er seine Arbeit (zufriedenstellend) erledigt hat, welches Dinge sind, die einfach selbstverständlich sind und nicht unbedingt etwas im Arbeitszeugnis zu suchen haben, werden mit diesen trivialen Dingen andere eigentlich wichtige Sachen in den Hintergrund bzw. zwischen die Zeilen geschoben. War er pedantisch und sozial inkompetent, lässt man dies einfach weg und sagt, dass er pünktlich war und seine Arbeit erledigt hat. Potentielle neue Arbeitsgeber werden diese fehlenden Informationen dann schon für sich zu interpretieren wissen. Also sind auch nicht erwähnte Dinge relevant. Gruß Migelchen
Hallo, das ist ein sehr gutes Zeugnis. "Vollste Zufriedenheit" ist Schulnote "Sehr Gut", "Volle Zufriedenheit" wäre "Gut". Es fällt auf, das nur der fachliche Aspekt bewertet wird ("Gut") und keine "Soft Skills". "auffallend sorgfältig und genau" lässt eine gewisse Detailverliebtheit erkennen, aber das ist ja aim technischen Bereich eher notwendig und sehe ich positiv. Klingt halt sehr nach Techniker / Ingenieur, welcher eine Fachlaufbahn und keine Führungslaufbahn verfolgt (was natürlich o.k. ist). Fazit: Mit diesem Zeugnis kannst Du sehr zufrieden sein, einen Anwalt brauchst Du dafür nicht ! Viele Grüsse, Klaus
Klaus schrieb: > das ist ein sehr gutes Zeugnis. "Vollste Zufriedenheit" ist Schulnote > "Sehr Gut" Das würde ich aber noch mal nachschlagen, weil es vermutlich nicht stimmt. "Stets vollste Zufriedenheit" müsste es dann für sehr gut heißen. Fehlt das "Stets" wird es nur gut sein, was ja auch reicht. Migel C. schrieb: > Potentielle neue Arbeitsgeber werden diese fehlenden Informationen dann > schon für sich zu interpretieren wissen. Die werden das wahrscheinlich gleich auf Ablage P schieben wenn das Werk nicht vom Chef oder jemanden mit Prokura unterschrieben wurde. Die Unterschrift eines Abteilungsleiters hat da keinen Wert.
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