Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Batterieladegerät 12V 30A per Relais abschalten: Induktionsspitze?


von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Hallo zusammen,

gibt es eigentlich eine Induktionsspitze, wenn man ein starkes altes 
Trafo-Batterieladegerät per Relais (vor dem Trafo) abschaltet? 
Eigentlich müsste ja wegen u =di/dt = ziemlich viel da der Strom ja 
plötzlich abgeschaltet wird,  aber andererseits kann die Energie sich ja 
über den Trafo, Gleichrichter ja in die sehr niederohmige Batterie 
entladen.  Was meint ihr?

Danke und viele Grüße
Karl

von batman (Gast)


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Auch nicht mehr als beim Steckerrausziehen und das gehört ja zur 
normalen Bedienung.

von MaWin (Gast)


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Karl-alfred R. schrieb:
> gibt es eigentlich eine Induktionsspitze, wenn man ein starkes altes
> Trafo-Batterieladegerät per Relais (vor dem Trafo) abschaltet?

Wie bei jedem Trafo.

Ja, es gibt eine Induktivität, da aber der Spannungsanstieg auf die 
Sekundärwicklung gekoppelt und dort auf die Ladespannung des 
Siebelkos/Akkus begrenzt wird ist die Induktionsspitze weit kleiner als 
bei eine Drosselspule derselben Induktivität. Nur das, was wegen 
Koppelfaktor, Drahtwiderstand, primärem Wicklungskapazität und 
sekundärer Streuinduktivität ungebremst bleibt, entsteht an den primären 
Klemmen.

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Vielen Dank für Eure Antworten.

Siebelkos haben diese Ladegeräte normalerweise nicht.  Müsste ich aber 
nachrüsten für den Fall, dass das Ladegerät mal ausgeschaltet wird, wenn 
versehentlich keine Batterie dran hängt.

Schön wäre es ja, wenn ich am Trafoeingang antiparallel eine 
Freilaufdiode schalten könnte, aber bei Wechselstrom macht das ja keinen 
Sinn.

von MaWin (Gast)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Siebelkos haben diese Ladegeräte normalerweise nicht

Aber im Gegensatz zum Netzgerät einen nach dem Gleichrichter 
angeschlossenen Akku, daher der Schrägstrich.

> Müsste ich aber nachrüsten für den Fall, dass das Ladegerät mal
> ausgeschaltet wird, wenn versehentlich keine Batterie dran hängt.

In der Praxis scheint das nicht nötig zu sein, Windungskapazität wohl 
hoch genug.

> Schön wäre es ja, wenn ich am Trafoeingang antiparallel eine
> Freilaufdiode schalten könnte,

Nun, ein 250V~ VDR bgerenzt wenigstens auf 595V, statt 
Brückengleichrichter ein Brückengleichrichter aus Z-Dioden kann ähnlich 
ausgelegt werden.

von Jannyboy (Gast)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Siebelkos haben diese Ladegeräte normalerweise nicht.  Müsste ich aber
> nachrüsten für den Fall

Aufpassen wenn das Ladegerät thyristor-gesteuert ist geht was gründlich 
in die Hose. Da werden die Halbwellen Prinzip bedient zum Abschalten des 
Thyristors benötigt.

Ich würde es mal auf der Primär-Seite mit einem Snubber probieren.
220nF(X2) und 100 Ohm

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Nein, das sind keine Tyristor-Ladegeräte. Einfach ein fetter Trafo, 
Gleichrichter, Mechanischer Amperemeter und ne Sicherung.

Aber das mit dem Snubber klingt interessant. Habe noch nie davon gehört, 
aber wenn es helfen würde, wäre das ja super, da die Schaltung aus zwei 
Bauteilen wohl weder kompliziert, noch teuer sein kann.

Danke nochmals und viele Grüße

Karl

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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>> Ich würde es mal auf der Primär-Seite mit einem
>> Snubber probieren. 220nF(X2) und 100 Ohm

Aber die 220nF sind doch schon extrem klein. Passt da wirklich die ganze 
Energie aus der Trafospule rein? Ist immerhin ein 30A Ladegerät.

Was wäre, wenn ich z.B. eine 2,2üF nehme?  Abgesehen davon, dass der 
Kondensator 100x pro Sekunde umgeladen werden muss.

von Karl B. (gustav)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Was wäre, wenn ich z.B. eine 2,2üF nehme?  Abgesehen davon, dass der
> Kondensator 100x pro Sekunde umgeladen werden muss.

Hi,
die Konds. nicht zu hoch wählen, sonst wird der gegenteilige Effekt 
erreicht.
Mit maximal 1 uF/1000V X ist man in Deinem Falle gut beraten.

Der Kondensator ist für diesen Anwendungszweck ausgerichtet. Daher die 
Bezeichnung X1 oder X2  für Netzparallelbetrieb.

Aber Du hast recht, die Dinger können auch Probleme bereiten.

(Der Kond. 0,068 uF im Bild ist nämlich geplatzt, war einmal eine 
Fehlerursache. "Materialermüdung".)


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hi,
dieser Kond. wäre wohl der richtige. (Der stammt aus einem 10A 
Netzfilter.)


ciao
gustav

von Karl-alfred R. (karl-alfred_roemer)


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Wenn ich es richtig lese, verträgt obiger Kondensator nur 300V. Ist das 
nicht zu wenig, weil schon alleine die Spitzenspannung des ganz normalen 
230V-Netzes über 320V liegt, ohne Spannungsspitzen durch Abschalten von 
Induktionen?   Hätte jetzt eher erwartet, dass man so 1000V 
Spannungsbelastbarkeit  brauchen würde, um alles abzudecken.

von Michael B. (laberkopp)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Wenn ich es richtig lese, verträgt obiger Kondensator nur 300V

300V~

Und X2, also real das 10-fache.

von Teo D. (teoderix)


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Karl-alfred R. schrieb:
> Ist das
> nicht zu wenig, weil schon alleine die Spitzenspannung des ganz normalen
> 230V-Netzes über 320V liegt

Der hängt nich an Netzspannung....

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