Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transimpedanzwandler bei einer Bürde von 600 Ohm


von ProjektX (Gast)


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Hallo,

ich habe die klassische Transimpedanzverstärker-Schaltung (I/U-Wandler) 
aufgebaut, spricht: OPV+Widerstand gegengekoppelt.

Vorher war das einfach nur ein parallelgeschalteter Widerstand. Bei 
dessen Dimensionierung musste ich auf die max. Bürde des angeschlossenen 
Sensors mit Stromausgang aufpassen.

Da der Transimpedanzverstärker aber eine unabhängige Versorgung besitzt, 
spielt die Bürde doch praktisch keine Rolle mehr, nicht wahr?

von Mark S. (voltwide)


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Der Eingang des idealen Transimpedanz-Verstärkers hat Null 
Eingangsimpedanz.
Die vorgeschriebene Bürde wäre also zwischen Sensor und Eingang zu 
schalten.

von Possetitjel (Gast)


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ProjektX schrieb:

> Da der Transimpedanzverstärker aber eine unabhängige
> Versorgung besitzt, spielt die Bürde doch praktisch
> keine Rolle mehr, nicht wahr?

Die Folgerung ist richtig (die Bürde spielt keine Rolle
mehr), die Begründung ist aber unvollständig: Der
I/U-Wandler ist ein Regelkreis, an dessen Eingang eine
virtuelle Masse vorliegt. Infolgedessen arbeitet der
Stromausgang des Sensors auf einen fast vollkommenen
Kurzschluss, d.h. die Bürde ist nahezu Null.

von Possetitjel (Gast)


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Mark S. schrieb:

> Die vorgeschriebene Bürde wäre also zwischen Sensor
> und Eingang zu schalten.

Ich kenne den konkreten Sensor nicht; wenn das Ding
einen Stromausgang hat, dann gehe ich aber davon aus,
dass für die Bürde ein Maximalwert vorgeschrieben ist,
der nicht überschritten werden darf.

Bürde 0 Ohm (=Kurzschluss) sollte zulässig sein, muss
aber im Datenblatt geprüft werden.

von ProjektX (Gast)


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Ja genau, der Sensor hat einen Stromausgang und eben eine maximale 
Bürde, bis zu welcher er noch zuverlässig den konstanten Strom treiben 
kann.

Ich freue mich zwar, dass die Schlussfolgerung richtig war, jedoch stehe 
ich gerade am Anfang von analogen Schaltungen und muss noch manches 
lernen. Fängt schon bei der virtuellen Masse an... Da aber beim 
OPV-Eingang nahezu kein Spannungsabfall ist (Millivolt/Mikrovolt?), 
dürfte die Bürde ebenfalls nahezu Null sein?

Ich danke auf jeden Fall für die Aufklärung :)

von Possetitjel (Gast)


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ProjektX schrieb:

> Ich freue mich zwar, dass die Schlussfolgerung richtig war,
> jedoch stehe ich gerade am Anfang von analogen Schaltungen
> und muss noch manches lernen. Fängt schon bei der virtuellen
> Masse an...

Eine (lineare) OPV-Schaltung ist ein Regelkreis; der OPV
versucht immer so zu regeln, dass die Differenzspannung
zwischen Plus-Eingang und Minus-Eingang nahezu Null wird.

Wenn - wie beim I/U-Wandler - der Plus-Eingang auf GND
liegt, hat der Minus-Eingang auch nahezu GND-Potenzial,
ohne jedoch direkt mit GND verbunden zu sein. Am Minus-Eingang
liegt also "scheinbar" Masse an --> virtuelle Masse.

> Da aber beim OPV-Eingang nahezu kein Spannungsabfall
> ist (Millivolt/Mikrovolt?), dürfte die Bürde ebenfalls
> nahezu Null sein?

Richtig -- darum geht es ja. Masse-Potenzial, aber halt
doch nicht "direkt" geerdet.

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