Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Poti-Austausch


von Dietmar B. (Gast)


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Hallo Forenmitglieder,

melde mich hier als Gast, mit einer aussergewöhnlichen Frage.
Um ein Pedelec (altes Modell, mit 24V Akku)wieder zum Laufen zu bringen,
musste eine neue PWM-Regelung her,und zwar für einen 250W Bürstenmotor.
Die war auch gleich gefunden, ein(24-40V/40A)Modell.
Allerdings besitzt die Platine ein 100k-Poti zur Regelung.
Nun habe ich leider nur einen elektrischen Gasgriff (Magura) mit einem 
5k-Poti. Andere Werte gibt es auch nicht, oder mir nicht bekannt.
Welchen elektronischen Kniff gäbe es, um trotzdem die Platine korrekt 
betreiben zu können?
---
Ein elektronisches Poti fällt wahrscheinlich aus, da es ja keine 
Ansteuerung
mittels Up/Down Tasten gäbe.

Vielleicht gibt es hier jemanden, welcher sich ein wenig in dieser 
Materie auskennt, und eine kleine Hilfestellung geben könnte.


Viele Grüsse,
Dietmar

von PSK_91 (Gast)


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Hallo Dietmar,

erstmal muss ich fragen ob du dir sicher bist ob es sich wirklich um ein 
Potentiometer und nicht doch um ein Hall-Sensor handelt.

Ich gehe mal aus es ist wirklich ein Potentiometer, dann wird die 
Steuerung wohl über den Stromfluss des 100k Potis geregelt.
Um sicher zu gehen dass dies auch so ist und eine 
Spannungsteiler-Funktion des Potis auszuschließen würde ich die 
Anschlüsse mal überprüfen.

Führen diese auf Vdd und Masse kann es gut sein, dass dieses Poti nur 
als Spannungsteiler dient, in diesem Fall wäre ein Austausch durch ein 
5k Poti einfach möglich.
Allerdings ist dies sehr unwahrscheinlich!
Eine Schaltung zu entwickeln die den Stromfluss des 5k Potis auf den 
eines 100k Poti anpasst wäre möglich, aber aufwendig.
Falls du diesen Schritt gehen willst empfehle ich erstmal ein 
konventionelles 100k Poti (kein Gasgriff) anzuschließen und den 
Stromfluss zu messen.
Wenn du dabei plausible Werte erlangst kann man einen Schritt weiter 
gehen.

Gruß Philip

von Dietmar B. (Gast)


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Hallo Philip,

danke für die erste Info!
Also ja, es ist ein analoges Poti im Gasgriff verbaut.
Und, der erste Selbstest hat einem von 6Stk. FET das Leben gekostet.
Nach Anschluss des 5k-Potis, (hab das Ganze vorsichtshalber nur mit 12V
getestet),und zweimaligem Vollgas konnte ich erstens einen unrunden Lauf
und auch eine starke Stromzunahme am Display des Netzteiles erkennen,
und dann gab es nur noch Vollgas.
Der dritte ausgelötete FET war's dann, Drain-Source Strecke war in 
beiden Richtungen befahrbar...
---
Geh jetzt mal Deinem Tip betreffs Vdd und Ground nach und melde mich 
wieder.

Viele Grüsse,
Dietmar

von Paul B. (paul_baumann)


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Dietmar B. schrieb:
> Drain-Source Strecke war in
> beiden Richtungen befahrbar...

:)))

Entschuldige, ich lache nicht über Dich, sondern über diesen schönen 
Ausdruck: "...in beiden Richtungen befahrbar"

Der ist gleich im richtigen Speicherbereich des Kopfes gelandet.

Viel Erfolg bei der Reparatur.

mfG Paul

von PSK_91 (Gast)


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Also wie es sich anhört regelt dann, wie vermutet, die Steuerung über 
den Stromfluss des 100k Potis.

Versuch gleich den Stromfluss am Schleifer mit Hilfe eines 
konventionellen 100k Potis auf die Platine der Steuerung zu messen   ;)

Mal sehen ob da was brauchbares in Abhängigkeit zum Lauf des Motors 
(PWM) heraus kommt.

Gruß Philip

PS.: Das "in beiden Richtungen befahrbar" ist echt gut  :D  Ich denke 
Dietmar meint einen Diodentest damit.

von Dietmar B. (Gast)


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Hallo Paul und Philip,

ja, schätze der jetzige RDS-ON am schwächsten Glied in der Kette 
entspricht in ca. der dreispurigen Autobahn nach München und retour...
---
Spass OFF, es ist eine PWM mit dem SA555 als Takter. Frequenz ca.13kHz.
Arbeitet an 12V DC und das "schei..." 100k Poti hängt natürlich
schööön mittendrin zwischen zwei Stück 1N4148.
Und soweit ich mich auskenne, wird die Taktfrequenz wahrscheinlich durch 
das 5k-Poti voll in den Keller gegangen sein, und dann wurde es einem 
Typen heiss...
--
Nur, was mache ich jetzt??

Viele Grüsse,
Dietmar

von PSK_91 (Gast)


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Dietmar B. schrieb:
> Nur, was mache ich jetzt??

Wie im letzen Kommentar beschrieben. Mal, wenn möglich, den Stromfluss 
messen ;)

Die Alternative wäre noch selbst eine PWM-Schaltung zu bauen, und nur 
den Leistungsteil der gekauften Steuerung verwenden.

Gruß Philip

von Paul B. (paul_baumann)


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Dietmar B. schrieb:
> Nur, was mache ich jetzt??

Probeweise den zeitbestimmenden Kondensator um den Faktor 20 
verkleinern?Damit müßtest Du wieder auf die alte Frequenz kommen.

MfG Paul

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dietmar B. schrieb:
> Und soweit ich mich auskenne, wird die Taktfrequenz wahrscheinlich durch
> das 5k-Poti voll in den Keller gegangen sein, und dann wurde es einem
> Typen heiss...

Im Gegenteil, mit dem 5k Poti geht die Frequenz 'durch die Decke', ist 
also viel zu hoch. Aber du könntest den frequenzbestimmenden Kondensator 
am 555 (Pin 6 + 2 gegen Masse) natürlich entsprechend vergrössern und 
kommst dann wieder in den richtigen Bereich.
Schaltung ist Standard und wird etwa so aussehen:
http://www.atx-netzteil.de/pwm_mit_ne555.htm
http://www.sentex.ca/~mec1995/circ/pwm555.html

von Dietmar B. (Gast)


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So viel Feedback,
ist denn jetzt schon Weihnachten?

Erst einmal danke für die Tips an alle...
Werde mich gleich mal an die Arbeit machen. Und Matthias,
der erste Link ist schon mal sehr vielversprechend!
Wenn geht, melde ich mich wieder..


Viele Grüsse,
Dietmar

von Dietmar B. (Gast)


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Hallo Jungs,

also, in der Simulation läuft es schon mal.
Dann werde ich Morgen mal das Ganze umlöten, und schauen, was passiert.
Skizze häng ich mal mit ran...

Viele Grüsse,
Dietmar

von Mark S. (voltwide)


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Dietmar B. schrieb:
> Drain-Source Strecke war in
> beiden Richtungen befahrbar...

jau, gefällt!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dietmar B. schrieb:
> also, in der Simulation läuft es schon mal.

Die beiden MBR Dioden von PWM gegen Masse ehren dich zwar, aber 
vermutlich liegen sie in Sperrrichtung über dem Motor, um die Gegen EMK 
zu kappen (Freilaufdiode). Den Job der im Moment eingezeichneten Dioden 
übernehmen nämlich schon die Body Dioden der BUZ11.
Ist die Ansteuerung mit den 1N4148 wirklich so auf dem Board? Und wie 
hoch ist denn nun die PWM Frequenz? Geht für mich nicht aus der Simu 
hervor.

von Dietmar (Gast)


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Hallo Matthias,

Du hast wie immer mal recht...
1. die MBR-Diode war schon auf der Platine
2. die Ansteuerung ist wirklich so
3. ja, die Taktfrequenz stimmte überhaupt nicht, war nach alter 
Zeichnung
   ca. bei 250-300Hz.Da gab es sofort Probleme bei Teillast...
   Also noch einen Änderung, die Taktfrequenz liegt jetzt bei ca. 32kHz,
   und alles ist gut.
4. Gasdrehgriff angeschlossen, und es läuft (fast) perfekt,
   mit ca. 98% Öffnung.

Aktualisierte Zeichnung hänge ich dazu.


Viele Grüsse,
Dietmar

von asdfgh (Gast)


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Dietmar B. schrieb:
> Und, der erste Selbstest hat einem von 6Stk. FET das Leben gekostet.
> Nach Anschluss des 5k-Potis, (hab das Ganze vorsichtshalber nur mit 12V
> getestet),und zweimaligem Vollgas konnte ich erstens einen unrunden Lauf
> und auch eine starke Stromzunahme am Display des Netzteiles erkennen,
> und dann gab es nur noch Vollgas.

Wegen eines Kabelfehlers zum Poti stirbt die Endstufe?
Da sind noch ganz andere Sachen grau.


asdfgh

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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asdfgh schrieb:
> Wegen eines Kabelfehlers zum Poti stirbt die Endstufe?
> Da sind noch ganz andere Sachen grau.

Lies bitte den Thread, dann weisst sogar du, worum es geht.

von hinz (Gast)


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Dietmar schrieb:
> 2. die Ansteuerung ist wirklich so

Ist Murks.


> 3. ja, die Taktfrequenz stimmte überhaupt nicht, war nach alter
> Zeichnung
>    ca. bei 250-300Hz.Da gab es sofort Probleme bei Teillast...
>    Also noch einen Änderung, die Taktfrequenz liegt jetzt bei ca. 32kHz,
>    und alles ist gut.

32kHz ist viel zu viel, insbesondere wegen dieser Ansteuerung.


Und welcher 555 verträgt denn 24V? Auch U_GS(max) der MOSFETs ist wohl 
überschritten.

von Dietmar B. (Gast)


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Hallo Hinz,

danke für den Hinweis. Ich hätte am Anfang des Threads explizit darauf 
hinweisen müssen, das ich mit einer "fertig" gekauften Motorsteuerung
Anpassungsfragen nur betreffs Gasgriff habe.
---
Leider habe ich aber auch in der Simulationsschaltung versäumt, die 
interne
Spannungsversorgung des SA555 einzuzeichnen, sorry.
Eine 12V Versorgung des Timers ist also korrekterweise vorhanden,
und daher foltert auch der U_GS nicht die FET's.
Verbaut sind übrigens BUZ11.


Viele Grüsse,
Dietmar

von Dietmar B. (Gast)


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Hallo Hinz,

bin noch mal zur Korrektur hier, schei...!
Hab noch mal schnell nachgemessen, mit Oszi, es sind in ca. 23kHz
Taktfrequenz am Pin 3 vom SA555 messbar...


Viele Grüsse,
Dietmar

von asdfgh (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> asdfgh schrieb:
>> Wegen eines Kabelfehlers zum Poti stirbt die Endstufe?
>> Da sind noch ganz andere Sachen grau.
>
> Lies bitte den Thread, dann weisst sogar du, worum es geht.

Das habe ich:

Dietmar B. schrieb:
> Und, der erste Selbstest hat einem von 6Stk. FET das Leben gekostet.
> Nach Anschluss des 5k-Potis, (hab das Ganze vorsichtshalber nur mit 12V
> getestet),und zweimaligem Vollgas konnte ich erstens einen unrunden Lauf
> und auch eine starke Stromzunahme am Display des Netzteiles erkennen,
> und dann gab es nur noch Vollgas.

Und daraus lese ich: wenn also das 100k-Poti gegen 0 (unter 5k) gedreht 
wird oder ein Kurzschluss im Kabel zum Poti auftritt, stirbt (min. 
teilweise) die Endstufe.

Und daraus wiederum schliesse ich, dass der Potiwert nicht das einzige 
und wahrscheinlich nicht das wesentliche Problem ist.

asdfgh

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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asdfgh schrieb:
> Und daraus lese ich: wenn also das 100k-Poti gegen 0 (unter 5k) gedreht
> wird oder ein Kurzschluss im Kabel zum Poti auftritt, stirbt (min.
> teilweise) die Endstufe.

Nö, völlig daneben. Also nochmal - der TE hat ein PWM Modul mit 555 
gekauft, auf dem ein 100k Poti zur Einstellung benutzt wird. Das 
funktioniert in sich anscheinend problemlos.
Aber der Gasdrehgriff am Pedelec ist ein 5k Poti, das nun anstelle des 
100k Potis eingesetzt werden soll. Und damit muss die 555er Schaltung 
angepasst werden, um etwa wieder auf die PWM Frequenz zu kommen, die die 
Schaltung mit dem 100k Poti hatte.
Nun klar?

von hinz (Gast)


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Dietmar B. schrieb:
> 23kHz

Viel zu hoch, insbesondere wegen der murksigen Gateansteuerung.



Dietmar B. schrieb:
> BUZ11

Antiquitäten.



Ich würde dir 47k Widerstände rauswerfen und die Dioden überbrücken, und 
die 82 Ohm verdoppeln.

Ob die MOSFETs ausreichen kann man nur anhand des Blockierstroms des 
Motors beurteilen, und der Größe des Kühlblechs.

von Paul B. (paul_baumann)


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hinz schrieb:
> Dietmar B. schrieb:
>> BUZ11
>
> Antiquitäten.

Und?
Die waren offenbar schon immer drin und haben ihren Dienst getan.

hinz schrieb:
> Ich würde dir 47k Widerstände rauswerfen und die Dioden überbrücken, und
> die 82 Ohm verdoppeln.

Ich nicht, denn:
Die waren offenbar schon immer drin und haben ihren Dienst getan.

Es ist einzig und allein die Aufgabe, mit einem neuen Potentiometer die 
alte Frequenz zu erzeugen.

MfG Paul

von Dietmar B. (Gast)


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Hallo Jungs,

ich weiss nicht, was ich verbrochen habe, aber es geht mit dem Thema 
immer weiter...
---
Fakt war und ist, das Teil wurde von mir über ebay erworben, das zweite 
Stück in Folge (aber da ein 10-50V/50A Modell),und bis jetzt ebenso 
keine Probleme.
Habe die neue 40A-PWM Platine mit dem originalem Poti von 100k am Motor
getestet, und es lief perfekt.
---
Ja, vielleicht hätte ich das Bild von dem Teil an den Anfang vom Thread 
setzen sollen, um unnötige Sichtweiten von vornherein auszuschliessen...
---
Und ich werde die geänderte Steuerung Anfang der Woche einsetzen und 
danach vom Probelauf berichten...

Viele Grüsse,
Dietmar

von hinz (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Die waren offenbar schon immer drin und haben ihren Dienst getan.

Du wohnst bestimmt in einer Höhle oder auf einem Baum.

von Paul B. (paul_baumann)


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hinz schrieb:
> Du wohnst bestimmt in einer Höhle oder auf einem Baum.

Laß Deine blöden Sticheleien, Du Klapperschädel.
Wenn Du in einer Maschinensteuerung einen Fehler suchen sollst, stellst 
Du da auch lieber einen neuen Schaltschrank hin, statt die Ursache zu 
suchen?

So ein Fötenfranz...

Paul

von hinz (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Laß Deine blöden Sticheleien, Du Klapperschädel.
> So ein Fötenfranz...

Nimm deine Froschpillen.

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