Schon seit Längerem ist mir eine Firma aus der Region des nördlichen Unterfranken aufgefallen, die immer mal wieder Projektangebote an Selbständige im Bereich embedded development zu vergeben hat - jedenfalls tauchen monatlich welche auf. Leider (oder auch Gott-sei-Dank ?) ist es noch nie zu einem Abschluss gekommen und es scheitert meist immer wieder an demselbem Thema: "100% vorort-Anwesenheit gefordert". Da frage ich mich doch: Was macht ein Selbständiger, wenn er den ganzen Tag in der Firma zubringt? Ist die Funktion des Selbständigen nicht dadurch gekennzeichnet, daß er etwas alleine tut und nicht von den anderen abhängt? Was hat die Firma davon, wenn ich das Layout oder die Software zwischen den anderen sitzend erzeuge? Daheim habe ich doch mehr Ruhe und Rechner genug, zum Arbeiten. Viele Angestellte machen doch heute schon home office! Wie verträgt sich das mit dem Eingebundensein in die Organisationsstruktur? Jetzt ist das nicht die einzige Firma, die das so haben will, aber bei der fällt es mir besonders auf. Auch fällt auf, daß sie den Stundensatz und die Zeit vorgeben, d.h. die Arbeitsmenge ist terminiert - mehr Geld gibt es offenbar nicht. Dann könnte man doch auch gleich ein komplettes Arbeitspaket schnüren und es pauschal verrechnen, wie es viele andere tun? Ich möchte den Namen der Firma hier nicht nennen, aber es handelt sich um einen Fahrzeugzulieferer und die Autobranche ist schon auch meine Branche, daher mache ich mir Sorgen, wie das weiter geht. Auch andere aus der Ecke verhalten sich ähnlich, darunter eine eine Firma weiter westlich auf hessischem Staatsgebiet: Laut meinen Aufzeichnungen mehr als 20 Projekte in den letzten Monaten und alle zu fast denselben (niedrigen !) Konditionen, Festschreibung der Arbeitszeit (wenn man alles im Haus des Kunden macht, kann man ja nur in der Kernzeit arbeiten und damit sind 45h praktisch eingefroren) und vor allem null Verhandlungsspielraum, was Planung und Einteilung angeht. Wo ist denn da noch das freiberufliche Element? Vor allem die Vorgabe des Stundensatzes ist für mich ein Zeichen, daß es hier stillschweigende Absprachen gibt oder es sonst zu irgendeiner Form der Harmonisierung kommt und in DER Branche nicht meine Zukunft liegt.
Na ja, wenn deine freiberufliche Tätigkeit qualitativ sich nicht von der eines festangestellten Entwicklers auf Sachbearbeiterebene unterscheidet, dann gibts halt solche Angebote. Oliver
> und in DER Branche nicht meine Zukunft liegt.
Andere Branche suchen.
Oliver S. schrieb: > Na ja, wenn deine freiberufliche Tätigkeit qualitativ sich nicht von der > eines festangestellten Entwicklers auf Sachbearbeiterebene > unterscheidet, dann gibts halt solche Angebote. Das liegt doch de Hunde begraben! Wie stellen sich eigentlich manche das Leben des Freiberuflers vor? Projekte sind nicht schlagartig zu Ende, sondern laufen langsam aus und bedürfen teilweise der Weiterunterstützung, besonders bei der Markteinführung, wenn sich Probleme zeigen und irgendo eine neue Anforderung generiert wird, die man dann noch nachziehen muss. Da kommt ein Kunde oft noch Wochen später und braucht etwas, was ich nachliefern muss, wenn ich wieder mal einen Auftrag haben will. Oft ist das in den Pauschsummen abgedeckt. Man möchte dem Kunden ja auch helfen. Obendrein mache ich ja auch Eigenentwicklungen, die ich vorantreiben möchte. Wer will denn da 100% Vollzeit zusichern?
Such dir mal andere Kunden, du hast ja auch schon von Firmen geredet, die nur noch billigstbewerber bekommen.
Ich kann die für Dich geplante Tätigkeit nicht einschätzen, aber mir persönlich ist noch nie ein Projekt untergekommen, bei dem einer andauernd und immer anwesend sein musste. Es gibt natürlich Rollen innerhalb freiberuflicher Tätigkeiten, die es nötig machen, ständig im Betrieb zu sein, aber das ist wohl die Ausnahme. Selbst Projektleiter arbeiten manchmal von daheim oder dirigieren per Telefon, egal ob sie fest angestellt oder interims coach sind. Es macht auch keinen Unterschied, an welchem Notebook er seine Exceltabellen wälzt. Ich sitze manchmal am Hotel-Pool und ändere irgendwas ab, aber in meiner Branche (IT) arbeitet man wohl etwas anders, als bei den altbackenen Autobauern :-) Ein solche Bedingung wäre nebenbei auch nicht zulässig, weil der Auftraggeber damit eine Weisung an Dich erteilt, was dem Wesen der Selbständigkeit widerspricht.
Astreine Scheinselbstständigkeit, gib dem Amt doch mal einen Tipp, vielleicht sitzen da noch mehr "Freiberufler".
Markus W. schrieb: > Wer will denn da 100% Vollzeit zusichern? 100% Vollzeit, wie lange? Welche Zielvereinbarung hast Du, wenn überhaupt?
Ich (IT-Branche) bekomme in letzter Zeit auch sehr viele Angebote in der Form: * 100% Vor-Ort-Tätigkeit im Nirgendwo * (Sehr) mäßiger Stundensatz * x Monate, Start sofort Keine Ahnung ob die Angebote aus Unfähigkeit oder um die eigene Verhandlungsposition zu stärken so gestaltet sind. Kann mir zum Glück auch egal sein. Wer soll sich denn dafür melden, welcher gute Freiberufler kann und will denn mal eben "sofort" 100% seiner Zeit einem Kunden zu schlechten Konditionen zur Verfügung stellen? Vielleicht sind sie auch einfach auf der Suche nach Verzweifelten.
Jan H. schrieb: > Freiberufler kann und will denn mal eben "sofort" 100% seiner Zeit einem > Kunden zu schlechten Konditionen zur Verfügung stellen? Vielleicht sind > sie auch einfach auf der Suche nach Verzweifelten. Das "sofort" kann ich ja noch nachvollziehen, z.B. wenn einer unfallbedingt ausgefallen ist und die Hütte brennt, aber hier geht es ja um die geplante Besetzung eines Projektes im Vorfeld. Die suchen ja schon ein Weile. Ich habe das Thema vergangene Woche auf einem Freiberuflerstammtisch diskutiert und festgestellt, daß viele meiner "Kollegen" aus meiner ehemaligen Heimat inzwischen im Westen - genauer im Südwesten - zu genau solchen Konditionen und in solche Positionen arbeiten. Da fragt man sich, was das eine freiberufliche Tätigkeit ist. Nur Ersatzmann für Festangestellte, weil einer geknüdigt hat?
Das nennt sich Freelancer. Wo ist das Problem?
Rick M. schrieb: > 100% Vollzeit, wie lange? Meistens stellen die sich 40h vor, was halt eng wird, wenn ich selber noch Zeit für mich bauche. Meine Lebensplanung ist auch so, daß ich selbständig bin, WEIL ich nicht immer gleichmäßig arbeiten will und kann. Ich habe auch noch andere Verpflichtungen. Die meisten meiner Kunden haben damit Gott-sei-Dank kein Problem. > Welche Zielvereinbarung hast Du, wenn überhaupt? Es wird eigentlich definiert, was gemacht werden muss und Ich nenne einen Termin, der sich aus den Projektrisiken und der Arbeitsmenge ergibt. Ich kalkuliere dann gerne mit 30h die Woche und terminiere die Abgabe auf das nächste Monatsende. Dann gibt es noch eine Bonusvereinbahrung, wenn ich schneller fertig bin. Bonus und Zeit sind so gerechnet, dass ich im Idealfall mit durchschnittlich 40h auf meinen Wunschziel komme. So verdiene ich mit, wenn das Projekt nicht aus dem Ruder läuft. Wenn ich Pech habe und länger brauche, geht aber quasi nur der Bonus flöten. Die wesentliche "Zielvereinbarung" ist dabei, dass das Gerät / die Software funktioniert :-)
Scheinselbstständigkeit ist wenn man nicht selbst am Markt ist, da die Firma der Kunde ist.. Ist man auch am Markt. Scheinselbständig wäre wenn der "Kunde" nur die geleistete Arbeit direkt an jemand anderen Weiterverkauft und das dauerhaft als System nutzt..
Ich verstehe nicht, was Du sagen willst. Jeder, der seine Leistung anbietet, ist ja irgendwie "am Markt". Kein Ingenieur verkauft an Endbenutzer. Endkunden sind auch in meinem Fall immer Hersteller von Maschinen und Anlagen oder eben Autos, bzw Werkzeughersteller und Roboterhersteller.
Zielsetzung dieser Vorgehensweise ist die Kosten zu senken und mehr Manpower aus einem Mitarbeiter herauszuholen. Das die Personaler in der Wirtschaft da ein Interessennetzwerk haben, gab es schon in der Frühindustrialisierung. Mit dem Kommunikationszeitalter wurde das Streben die arbeitenden Bevölkerung zu knechten und damit die Produktivität zu steigern, nur verfeinert. Außerdem sind Freelancer nicht organisiert und diese Schwäche versucht man nun noch gnadenlos auszunutzen.
Die Kostensenkung scheint so gut aber auch bei den Ingenieuren nicht zu funzen, wenn ich GULP trauen darf:
Philipp K. schrieb: > Scheinselbstständigkeit ist wenn man nicht selbst am Markt ist, da die > Firma der Kunde ist.. Ist man auch am Markt. Scheinselbständig wäre wenn > der "Kunde" nur die geleistete Arbeit direkt an jemand anderen > Weiterverkauft und das dauerhaft als System nutzt.. Bevor Du wegen so etwas mal in Teufels Küche kommst, solltest Du das Thema unbedingt einmal mit jemandem besprechen, der etwas davon versteht. In Frage kommen Fachanwälte für Arbeitsrecht, Steuerberater, sowie Dein zuständiges Finanzamt. Zum Einstieg möchte ich Dir den betreffenden Wikipedia-Eintrag [1] ans Herz legen. [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Scheinselbst%C3%A4ndigkeit
Markus W. schrieb: > Meistens stellen die sich 40h vor, was halt eng wird, wenn ich selber > noch Zeit für mich bauche. U.a., um als Selbständiger so Sachen wie Aufbereitung fürs Finanzamt zu machen. Ich sag mal so, wenn sie einen erwarten, der 40h/Woche vor Ort ist, dann sollen die halt ne Stellenanzeige schalten und jemanden einstellen. Solchen Kunden muß man halt mal klarmachen, daß sie Dich als Selbständigen BEAUFTRAGEN und nicht als Angestellten EINSTELLEN.
Man kann Leistung schlecht Messen. Bei HW kaum, bei SW garnicht. Anwesenheit kann man messen. Wenn die Arbeit erfolgreich war, gibt es Folgeaufträge, wenn nicht, dann nicht. Das Kriterium für Scheinselbstständigkeit ist eher, ob Du für einen Auftraggeber arbeitest oder für mehrere.
Achim S. schrieb: > Man kann Leistung schlecht Messen. Bei HW kaum, bei SW garnicht. Natürlich kann man das messen: Sind die vereinbarten Akzeptanzkritieren zum vereinbarten Zeitpunkt alle erfüllt? Ja oder nein. Sehr einfach. Achim S. schrieb: > Anwesenheit kann man messen. Wenn die Arbeit erfolgreich war, gibt es > Folgeaufträge, wenn nicht, dann nicht. Man kann auch messen wie viel ich pro Stunde furze oder meinen Stuhl im Kreis drehen lasse. Einen Auftraggeber hat nicht im Detail zu interessieren wie ich seinen Auftrag schaffe, es ist ja auch mein eigenes Risiko entsprechend zu kalkulieren. Schleicht sich ein Bug ein oder tut meine Lösung nicht gleich so wie gedacht? Dann ziehe ich die Arschkarte und drehe ein paar Extrarunden. Löse ich das Problem schneller als gedacht dank göttlicher Eingebung? Dann hab ich Glück gehabt und mach mir ne nette Restwoche. Das mittelt sich wenn man vernünftig abschätzt eh aus. Aber wer sich als Freiberufler wie ein Angestellter behandeln lässt hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank und/oder ist zu faul für ordentliche Auftragsakquise.
Bei 100% vor-Ort Tätigkeit kann auch der Sicherheitsaspekt eine Rolle spielen. Dann gibt nur einen Firmenrechner, der gut abgesichert ist. Wenn eine Software als Ganzes geliefert werden soll, käme auch ein Werkvertrag nach BGB in Betracht. Das sollte das Thema Scheinselbständigkeit etwas mildern. Dann darf es aber auch keine Weisungen des AG geben. Alternativ eine GmBH aufmachen und als Geschäftsführer arbeiten, das geht immer und ist keine Scheinselbständigkeit.
> Wo ist denn da noch das freiberufliche Element?
Das freiberufliche Element ist, dass
1) Null Kundigungszeit besteht.
2) Du allenfalls schon Infrastuktur in Form von
Messgeraeten, PC, Software, Lizenzen, Libraries
mitbringst, die sonst nicht gebraucht werden.
Deswegen wird die Zeit auch anders verguetet. Beim Kunden Vorort,
bedeutet man muss, muss eng mit anderen zusammen arbeiten, allenfalls
grad an einer Anlage. Hatte ich auch schon.Ob ich nun mit Auto jeweils
hinfahre, oder ein hotel daneben habe ist eigentlich egal.
Das sollte doch kein Problem darstellen. Oberhalb von 80 oder so Euro
die Stunde plus Spesen kann das andere doch egal sein. Da spielt man
nicht mehr Klassenkaempfer. Auch das Finanzamt isteressiert sich nicht
mehr fuer Scheinselbstendigkeit.
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Markus W. schrieb: > "100% vorort-Anwesenheit gefordert". Das kann man doch einfach klarstellen: Man fragt, wie das gemeint ist. Und wenn es so gemeint ist wie geschrieben, kann noch fragen, ob es dem Auftraggeber dann auch klar ist, dass man nach dem Ende des Auftrags auch nicht mehr erreichbar ist - weil der nächste Kunde ja auch wieder Anspruch auf 100% Anwesenheit (und damit Verfügbarkeit) hat.
Oh D. schrieb: > Scheinselbstendigkeit. So lange man mehrere Kunden im Geschäftsjahr hat ist das Problem vom Tisch. Problem gibt es eher mit den Sozialsystemen, wenn die glauben man wäre doch ein reiner Weisungsempfänger. Da hat so mancher Betrieb bei Aufdeckung dann Sozialleistungen nachzahlen müssen und das nicht zu knapp. Vielleicht mit ein Grund warum die Projektparameter jetzt so verklemmt werden. Man verkürzt einfach die Projektzeit weit unter ein Jahr. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Pete K. schrieb: > Dann darf es aber auch keine > Weisungen des AG geben. Ohne wird man kaum arbeiten können, sonst könnte man ja auch daheim arbeiten. Man sollte das Thema nicht mit Arbeitnehmerüberlassung durcheinander bringen wo nicht der Entleiher das Sagen hat, sondern der Vorgesetze seines Arbeitgebers.
Das Problem an der 100% Anwendheitspflicht scheint mir immer noch der Verdacht der Scheinselbstständigkeit. Da gab es doch letztens erst ein Urteil so, dass man bei Einteilung in Dienstplänen oder vorgegeben Arbeitszeiten von Scheinselbstständigkeit spricht. In dem Fall ging es zwar um das horizontale Gewerbe, aber wir bieten ja auch unserer Leistungen gegen Geld an ;-)
Eigentlich brauchen die doch keinen Selbtständigen sondern einen Leiher, aber vielleicht gibts ja einen Selbsständigen, der es zu gleichen Konditionen macht. Mti einem Selbtsändigen bekommt man dann 100% Qualität anstatt vielleicht nur 80% bei einem Leiher, weil der slavedriver sich noch 20% einsteckt. Die nicht verhandelbaren Kondition und 100% Anwesenheit dienen natürlich der Vergleichbarkeit.
Mit sowas wäre ich sehr vorsichtig! Bei der großen Firma mit den S haben sie mal eine richtige Hausrazzia gemacht und etliche Verträge mit Freiberuflern auf den Kopf gestellt. Dabei kam heraus, daß bei rund 80%!!! Vertragselemente enthalten waren, die auf klare Scheinselbständigkeit stoßen und die RV hat entsprechende Bescheide gegen jeweils S, den Verleiher und auch den Freiberufler erlassen. Viele gingen vor Gericht und bei nur wenigen kam S wieder raus. In den meisten Fällen wurde dem stattgegeben und die bzw der Verleiher mussten zahlen. In nicht wenigen Fällen konnte man auch Geld von den FB zurückfordern. Das mündet dann in ein großes Chaos, wenn die EÜR der letzten drei Jahre aufgerollt wird. Solche Dinge, wie Festlegung des Stundensatzes, Zeit und Arbeitsort sollten tunlichst unterlassen werden. Vollständig nur für einen Kunden aktiv zu sein, ist an sich weniger das Problem, aber der Arbeitsort ist es sehr wohl. Selbständig ist eine solche Funktion im Haus des Kunden nur dann, wenn es ein rein beratende und koordinierende Tätigkeit ist. Das was ein Entwickler normalerweise tut, ist das nicht und kann größtenteils in eigenen Räumen ausgeführt werden. Die Diskussion um die Zeiten ist auch ziemlicher Kinderkram, weil kein FB so schnell arbeitet, wie der andere. Daher legen kluge Projektleiter auch das Ergebnis fest und nicht die Zeit.
> Re: Kunde verlangt 100% Anwesenheit bei freiberuflicher Tätigkeit
Wer zahlt befiehlt !
Der kennt wohl seine Pappenheimer.
> Die Diskussion um die Zeiten ist auch ziemlicher Kinderkram, allerdings > weil kein > FB so schnell arbeitet, wie der andere. Daher legen kluge Projektleiter > auch das Ergebnis fest und nicht die Zeit. der Projektleiter (mit höheren Gehalt) muß nur noch die Mitarbeiter finden die für ein Pippigehalt so einen Quatsch mitmachen oder bei dem Seelenverkäufer anheuern ... das ist albern, da ich für wenig Geld natürlich auch die entsprechende Leistung bringe und mehr als Entlassung geht ja wohl nicht. > Wer zahlt befiehlt ! Nein, die Frage ist wer am längeren Hebel sitzt. Ich hab zwar einen Sch***job, aber dafür auch totale Freiheiten und so eine Show würde ich mir nicht bieten lassen. Wer zahlt und was will muß dann eben deutlich mehr zahlen, so einfach ist das.
S. B. schrieb: > da ich für wenig Geld > natürlich auch die entsprechende Leistung bringe und mehr als Entlassung > geht ja wohl nicht. Lese ich da richtig, Du arbeitest je nach Bezahlung unterschiedlich? Bist Du FB oder Festangestellter?
Andreas F. schrieb: > Lese ich da richtig, Du arbeitest je nach Bezahlung unterschiedlich? Du nicht?
> Lese ich da richtig, Du arbeitest je nach Bezahlung unterschiedlich?
Entlohnung ist nun mal der Ansporn - oder arbeitest Du für lau?
Das ist eine bekannte Masche von Arbeitgeber. Es gibt sowas wie ein Arbeitnehmer. Nachteil bei ihm ist, dass der Arbeitgeber ihm sagt, was er macht, wie er was macht und wo er das macht. Vorteil bei einem Arbeitnehmer ist, dass er mehr oder weniger versichert ist und sein Arbeitsplatz ist auch mehr oder weniger sicher. Freelancer hat die Sicherheiten von einem Arbeitnehmer nicht, dafür aber andere Vorteile (in der Theorie). Im Grunde versucht der Arbeitgeber nur die Vorteile (für ihn) bei einem Freelancer ausnutzen. Also keine Sicherheiten anbieten, dafür aber die Anweisungen geben und den Arbeitsort bestimmen. Das ist alles die Theorie, in der Realität muss man leider zu sowas JA sagen, wenn man was verdienen möchte.
> Das ist alles die Theorie, in der Realität muss man leider zu sowas JA > sagen, wenn man was verdienen möchte. Tja, Selbstständigkeit lohnt sich eben nicht für jeden, das sollte man vorher bedenken - big money for nothing gibt's eben nicht und umgekehrt für wenig Geld die fette Leistung eben auch nicht.
S. B. schrieb: > Entlohnung ist nun mal der Ansporn - oder arbeitest Du für lau? Wenns nur darum geht, kannst du schnell bei Hartz 4 landen. Dafür sorgen die Arbeitgeber schon, die haben mehr Möglichkeiten. Eine Firma mit lausiger Zahlungsmoral hat was zu befürchten? Nichts, die nehmen einfach den nächsten Anbieter. Arbeitnehmer, aber auch Freelancer sind doch den Machenschaften von kapital- und personal- starken Firmen nahezu ausgeliefert. Das Damoklesschwert ist da immer vorhanden. de1m schrieb: > und sein Arbeitsplatz ist auch mehr oder weniger sicher. Das einzige was sicher ist, sind da die Kündigungsfristen. ;-b
> Wenns nur darum geht, kannst du schnell bei Hartz 4 landen.
macht nichts, einen Job zum Mindestlohn kann man schnell wieder finden.
S. B. schrieb: > macht nichts, einen Job zum Mindestlohn kann man schnell wieder finden. Der Aldi im Nachbarort zahlt 14,11€/h fürs Regale einräumen in der Früh (5:00 bis 9:00)
> Der Aldi im Nachbarort zahlt 14,11€/h fürs Regale einräumen in der Früh > (5:00 bis 9:00) leider kostet das Wegegeld nach Timbuktu Dorf auch was + viel Zeit falls Pendelidiot. Was kostet denn dann die Miete vor Ort? Lohnt der Wechsel nach Abzug der saftigen Staatssteuern? In der Regel nicht - hat sich damit Deine Frage beantwortet?
Sheeva P. schrieb: > Bevor Du wegen so etwas mal in Teufels Küche kommst Also ich weiß einen kleinen Hint mit dem man auf dem Papier nach eigenen Belegen kein Scheinunternehmer sein kann und habe das auch schon lange in der Praxis mit nur einem Kunden umgesetzt und brauche das nichtmal rechtlich verheimlichen.. Ich glaube auch nicht das eine rechtssichere Firma als Kunde sowas nicht vernünftig absichert bzw. solch eine Geschäftsbeziehung mit "Scheinselbständigen" duldet.
Wie schon gesagt, solange der freie Mitarbeiter ueber dem Fuenffachen eines Festangestellten kassiert, interessiert das niemanden. Die passgenaue Verfuegbarkeit wird mit einem Aufschlag abgegolten. Der freie Mitarbeiter bezahlt dann ja auch mehr Steuern, mehr Sozialabgaben, mehr Renteneinlage, kurz es bring der ganzen Gesellschaft mehr. Der Frager ist im Geiste immer noch Sklave, eben noch nicht frei. Ich war auch mal in dieser Lage und habe 2 Jahre, wegen immer laenger ausgedehntem Projekt beim Kunden gearbeitet, Nach Steuern und Abgaben war ich immer noch beim Dreifachen des Angestellten. .. Und ?
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Oh D. schrieb: > Wie schon gesagt, solange der freie Mitarbeiter ueber dem Fuenffachen > eines Festangestellten kassiert, Das zeige mir mal, wie sich das rechnen soll. Wer zahlt das wo? Rechenfehler Deinerseits? > interessiert das niemanden. In dem Punkt stimme ich aber grundsätzlich zu! Die Deutsche Rentenversicherung prüft (offenbar ?) hauptsächlich solche Beschäftigungen, bei der die Firma billiger bei wegkommt. Die Schlussfolgerung ist sicher die, dass Hochbezahlte wahrscheinlich entsprechend repräsentieren können, dass es ein entsprechendes Projekt war, das einen solchen Mitarbeiter rechtfertigt. > passgenaue Verfuegbarkeit wird mit einem Aufschlag abgegolten. Nun ja, meistens sind immer welche da und es wird dann doch der genommen, der am Billigsten ist. > Der freie Mitarbeiter bezahlt dann ja auch mehr Steuern Bei gleichen Verhältnissen zahlt man laut einer Publikation des BMF sogar weniger Steuern, weil die Selbständigen mehr absetzen und verschleiern können. sicher zahlt Deine Aussage aber darauf ab, dass sie deshalb mehr Steuern zahlen, weil sie mehr bezahlt bekommen. Das wäre richtig. > mehr Sozialabgaben, mehr Renteneinlage Das gilt nur bei Geringverdienern bis zum Sozilimit und Rente haben die meisten Freiberufler komplett privat. Ich kenne keinen, der in die gesetzliche einzahlt. > Ich war auch mal in dieser Lage und habe 2 Jahre, wegen immer laenger > ausgedehntem Projekt beim Kunden gearbeitet, Nach Steuern und Abgaben > war ich immer noch beim Dreifachen des Angestellten. .. Und ? Glaube Ich nicht. Bei durchschnittlichen Kosten eines Freiberuflers sind die üblichen 60 Euro die Stunde in etwa 60.000 Euro im Jahr vergleichbar. 80 entsprechen etwa 90k.
Philipp K. schrieb: > Ich glaube auch nicht das eine rechtssichere Firma als Kunde sowas nicht > vernünftig absichert bzw. solch eine Geschäftsbeziehung mit > "Scheinselbständigen" duldet. Das sollte man meinen, ja, aber die Praxis ist eher so, dass gerade bei Mittelständlern kaum Wissen vorhanden ist. Das führt einerseits zu Fehlern und einem lockeren Umgang, bei anderen zu einer panikartigen Angst vor einer Beauftragung. Das geht soweit, daß keine Einzelunternehmer mehr beauftragt werden dürfen. Die Lösung ist dann die Beauftragung eines Büros, dass die Aufträge selber weiter gibt. Im Prinzip ist das die Geburtsstunde, der Vermittler gewesen.
> Glaube Ich nicht. Bei durchschnittlichen Kosten eines Freiberuflers sind ..
Durchschnittlich gilt eben nur fuer durchschnittliche Leistung,
duchschnittliches Wissen. Wenn du aber der Superspezialist fuer einen
kleinen Einsatz bist, fuer den sie Monate gesucht haben, gibt's mehr.
Wenn ein Millionen Projekt, angedacht als die Zukunft der Firma mit
einigen Mitarbeitern steht, weil das Wissen grad fehlt...
Mal kurz ueberschlagen... wieviel haust du fuer einen Rechtsanwalt pro
Tag raus ? Und das sind nun Pfeifen. Haben etwas Triviales auswendig
gelernt.
Ich empfehl Freiberuflern vor Ort zu arbeiten. Das erhoeht das
Vertrauen. Sie sehen, du bist dran, machst vorwaerst. Das ist wichtig,
wenn es ein Projekt mit viel Probieren und Herausfinden ist. Natuerlich
trifft man sich immer mit dem Chef am Kaffeeautomat, fuer das Update.
Sonst heisst es schnell mal, weshalb kommt da nichts mehr.
Ich musste auch ein mal einen teuren Superspezialisten (20k/monat) aus
einem Projekt rauswerfen, weil da eben nichts mehr kam. Der ist dann
innert 2 Tagen aus dem Projekt weg. Er war auch nie da.
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Markus W. schrieb: > "100% vorort-Anwesenheit gefordert". Gibt es gerade in der Software öfter und ist eigentlich kein größeres Problem. Gerade bei arbeiten auf Stundenbasis eher üblich. > > Da frage ich mich doch: Was macht ein Selbständiger, wenn er den ganzen > Tag in der Firma zubringt? Ist die Funktion des Selbständigen nicht > dadurch gekennzeichnet, daß er etwas alleine tut und nicht von den > anderen abhängt? Selbstständig heißt nicht allein irgendwo im Keller werklen. - Als Entwickler komme ich öfter in Teams, wo es "brennt". Da muss ich entsprechend eng mit den Kollegen zusammenarbeiten. Bis jetzt waren die Festangestellten immer recht offen. > Was hat die Firma davon, wenn ich das Layout oder die > Software zwischen den anderen sitzend erzeuge? Daheim habe ich doch mehr > Ruhe und Rechner genug, zum Arbeiten. Viele Angestellte machen doch > heute schon home office! Wie verträgt sich das mit dem Eingebundensein > in die Organisationsstruktur? Ja, aber leider gibt es genug Freelancer die remote Fantasiestundenzettel schreiben. Selber schon bei einem "Kollegen" gesehen. Außerdem hat der AG dann mehr Kontrolle über die Daten, mir ist es je nach Vertrag zum Thema Datensicherheit auch lieber wenn ich nichts mitnehmen muss. Gerade in der Entwicklung spielt das Thema Geheimschutz eine große Rolle in den Firmen. > Dann könnte man doch auch gleich ein komplettes > Arbeitspaket schnüren und es pauschal verrechnen, wie es viele andere > tun? Jein. Meist lässt sich schwer abschätzen wie viel Aufwand es ist. Gerade wenn es um "zuarbeiten" geht, ist stundenweise halt besser. > Ich möchte den Namen der Firma hier nicht nennen, aber es handelt sich > um einen Fahrzeugzulieferer und die Autobranche ist schon auch meine > Branche, daher mache ich mir Sorgen, wie das weiter geht. Auch andere > aus der Ecke verhalten sich ähnlich, darunter eine eine Firma weiter > westlich auf hessischem Staatsgebiet: Die Autoindustrie hat meiner Erfahrung nach häufig recht ungewöhnliche Vorstellungen was Freelance Verträge angeht. > Laut meinen Aufzeichnungen mehr als 20 Projekte in den letzten Monaten > und alle zu fast denselben (niedrigen !) Konditionen, Festschreibung der > Arbeitszeit (wenn man alles im Haus des Kunden macht, kann man ja nur in > der Kernzeit arbeiten und damit sind 45h praktisch eingefroren) und vor > allem null Verhandlungsspielraum, was Planung und Einteilung angeht. > > Wo ist denn da noch das freiberufliche Element? Du musst jederzeit "unternehmerische Entscheidungen treffen". Kunden dürfen dir unter keinen Umständen verbieten weitere Projekte parallel zu bearbeiten. Das sollte immer stutzig machen. Ob das aber Sinnvoll ist sei dahingestellt. Taucht dein Name in einem Schichtplan auf, hat der AG ein großes Problem bei der nächsten Kontrolle. - Du entscheidest welchen Kunden / Projekt du wann und wie lang bearbeitest. Erfahrungsgemäß kannst du durch Gleitzeit usw. locker auch 50+ Stunden machen. Die Frage ist nur ob man das unbedingt will. :) - Die 10 Std. Regel pro Tag gilt für dich übrigens nicht(!) Selbstausbeutung ist nicht strafbar. Faustregel bei mir ist immer Stundensatz Festanstellung x3 bis x4 für längere Projekte, bei kurzen auch mehr. Liegt der Stundensatz nur wenig über dem Festanstellungssatz (bis ca. x2) gehe ich persönlich immer von getarnter Leiharbeit aus. Teils bekommt man dann auch am Ende ein Leiharbeitsvertrag vorgelegt, obwohl vorher immer von selbstständig die Rede war... Da kommen dann auch so Sprüche wie Firma XV oder XNW macht sich doch gut im Lebenslauf, da können Sie doch einen guten Stundensatz machen?
Zocker_50 schrieb im Beitrag #4793204:
> Was gibt es da zu lachen du Spinner ?
wer spinnt denn hier, deine Geschichten sind einfach nur abstrus.
Ich hatte genug Kunden, so an die 10000 aber befehlen konnte mir keiner
was und das sogar als Angestellter.
Wenn ein Kunde pampig wurde bin ich gegangen oder habe ihm mal meine
Meinung gesagt, entweder er will das ich für ihn arbeite oder er bleibt
mit seinem Problem halt sitzen, es gibt ja (für mich) genug Kunden.
Danach waren alle friedlich und gesprächsbereit.
Gleichwohl konnte ich als zahlender Kunde/Auftraggeber nicht jedem
befehlen, das merkt doch jeder!
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waflija schrieb: > Die 10 Std. > Regel pro Tag gilt für dich übrigens nicht(!) Laut BR gilt die aber auch für externe Projektpartner. Zumindest bei uns ist das so.
waflija schrieb: > Gibt es gerade in der Software öfter und ist eigentlich kein größeres > Problem. Gerade bei arbeiten auf Stundenbasis eher üblich. Wozu muss ein selbständiger Softwareentwickler dauerhaft in der Firma sitzen? Er entwickelt doch weite Teile allein? > Faustregel bei mir ist immer Stundensatz Festanstellung x3 bis x4 für > längere Projekte, ??? Also 80.000 p.a. x 4 = 320.000?
> Wozu muss ein selbständiger Softwareentwickler dauerhaft in der Firma
sitzen?
Er entwickelt doch weite Teile allein?
Das ist beides richtig.
Auf der einen Seite mochte der Auftraggeber sehen, dass der Entwickler
etwas macht, auf der anderen seite ist es sinnvoll nahe am Projekt zu
sein. Es geben sich immer Aenderungswuensche, und je frueher man die
erfasst, desto guenstiger fuer's Projekt.
Bist du nicht vor Ort, kann der Auftraggeber nicht abschaetzen welchen
Aufwand du hattest. Zu teuer bist du sowieso, und zu langsam auch. Vor
Ort siehst du den Auftraggeber an der Kaffeemaschine und kannst dich
austauschen.
Wir waren mal zu zweit an einem Projekt. Ich vor Ort, der andere
erschien einmal im Monat zur Sitzung. Einmal darfst du raten, wer als
fleissig und wer als faul eingestuft wurde. Und kein Mal darfst du
raten, wer nach einem Jahr nicht mehr dabei war.
Markus W. schrieb: > Was macht ein Selbständiger, wenn er den ganzen > Tag in der Firma zubringt? Den ganzen Tag ist ok, das ganze jahr jedoch nicht! Ich bin auch mal einen ganzen Tag beim Kunden, komme in die Firma zurück und es wird das umgesetzt was vor Ort besprochen wurde. Wichtig ist das man mehrere Kunden hat! Ich glaube die Grenze ist bei 2 oder 3. Darunter ist man scheinselbstständig. Es giht aber Ausnahmen im z.B. Paketgewerbe. Da ist ein Fahrer sein eigener Chef und hat nur einen Kunden.
Markus W. schrieb: > Da fragt man > sich, was das eine freiberufliche Tätigkeit ist. Nur Ersatzmann für > Festangestellte, weil einer geknüdigt hat? Solange der politische Wille fehlt bei den betreffenden Firmen dieses Vertragsverhältnisse zu überprüfen, solange wird da sich auch nichts ändern!
Weitgehende Einbindung in Arbeitsorganisation und Anordnungen des Auftraggebers sind ein blitzsauberes Kriterium für Scheinselbständigkeit.
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Ich gestehe ich habe nicht alles durchgelesen. Aber da ich auch öfter auf Freelancer zurück greife und ich das ganze Spektrum von extrem schlecht bis gut (keiner war wirklich sehr gut), stelle ich nur einen Freelancer ein, der 100% vor Ort tätig ist. Das ist halt schon immer so gewesen, als Freelancer muss man reisen. Ich bezahle Stundenlohn oder Tagessätze, da vertraue ich keinem, der Zuhause "arbeitet"...
Jörg M. schrieb: > Ich bezahle Stundenlohn oder Tagessätze, da vertraue ich keinem, der > Zuhause "arbeitet"... Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser!
Andreas F. schrieb: > Also 80.000 p.a. x 4 = 320.000? Unterschied Stundensatz vs. Jahresgehalt ist bekannt? Wohl nicht!
Man kann auch ein ganzes Jahr bei einem Kunden in der Firma als Selbstaendiger arbeiten. Das Finanzamt laesst das durchgehen, wenn man auch passend verdient, und vielleicht eigene Werkzeuge mitbringt, die die Firma nicht hat, und verguetet werden. Ja es ist moeglich das Dreifache zu verdienen, wenn das Schicksal der Firma dran haengt, und sie sonst niemanden finden...
Jörg M. schrieb: > Aber da ich auch öfter auf Freelancer zurück greife und ich das ganze > Spektrum von extrem schlecht bis gut (keiner war wirklich sehr gut), > stelle ich nur einen Freelancer ein, der 100% vor Ort tätig ist. Wieso? Der Freelancer arbeitet und schuldet ja das "Werk" gem. Werkvertrag, nicht seine 100% Anwesenheit. Wenn er eine Woche krank ist, lass mich raten, das zahlst du dann nicht??
Jörg M. schrieb: > Aber da ich auch öfter auf Freelancer zurück greife und ich das ganze > Spektrum von extrem schlecht bis gut (keiner war wirklich sehr gut), > stelle ich nur einen Freelancer ein, der 100% vor Ort tätig ist. > > Das ist halt schon immer so gewesen, als Freelancer muss man reisen. > Ich bezahle Stundenlohn oder Tagessätze, da vertraue ich keinem, der > Zuhause "arbeitet"... Klingt so, als sollte man dir mal das Amt vorbeischicken...
klausi schrieb: > Jörg M. schrieb: >> Aber da ich auch öfter auf Freelancer zurück greife und ich das ganze >> Spektrum von extrem schlecht bis gut (keiner war wirklich sehr gut), >> stelle ich nur einen Freelancer ein, der 100% vor Ort tätig ist. > > Wieso? Der Freelancer arbeitet und schuldet ja das "Werk" gem. > Werkvertrag, nicht seine 100% Anwesenheit. > > Wenn er eine Woche krank ist, lass mich raten, das zahlst du dann > nicht?? Sag mal, geht es eigentlich noch? Ich schliesse aus deinem Post, dass Du jedem Klepmner die Krankheitstage bezahlst, die er nicht da ist, während er Dir dein Bad richten soll? Ich bin selber freiberuflich tätig, und es würde mir nie und nimmer einfallen, meinen Kunden Zeit in Rechnung zu stellen, die ich nicht an den zugewiesenen Projekten arbeite. Würde ich Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wollen, wäre ich fest angestellt. So einfach ist es. Die Freiberuflichkeit ist meine freie Entscheidung, und die trage ich mit Allen Konsequenzen. Und was all die halb- bis Nullwissenaussagen zum Thema Scheinselbständigkeit angeht, die in diesem Thread schon gemacht wurden - lohnt sich nicht, überhaupt erst anzufangen, die mit der Realität abzugleichen. Nur soviel: Die Scheinselbständigkeit ist in 90% der Fälle kein Problem. Sorgen sollte man sich als Freiberufler eher um die versicherungspflichtige Selbständigkeit machen. Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Der Projektgeber bestimmt die Konditionen, Punkt. Wenn er 100% Anwesenheit will und ich will das Projekt, dann kriegt er 100%. Dann ist es vermutlich sogar ein missionskritisches Projekt, und als Freiberufler ist es für mich so viel attraktiver, an missionskritschen Dingen zu arbeiten als an irgendwelchen in sich abgeschlossenen austauschbaren Randthemen.
Ruediger A. schrieb: > Sag mal, geht es eigentlich noch? > > Ich schliesse aus deinem Post, dass Du jedem Klepmner die Krankheitstage > bezahlst, die er nicht da ist, während er Dir dein Bad richten soll? Man bezahlt was vertraglich vereinbart ist. Ruediger A. schrieb: > Ich bin selber freiberuflich tätig, und es würde mir nie und nimmer > einfallen, meinen Kunden Zeit in Rechnung zu stellen, die ich nicht an > den zugewiesenen Projekten arbeite. Und dafür musst du 100% vorort sitzen? Zählt nur Vorortzeit als Projektzeit? Darum geht es hier im Thread, nicht darum ob ein Projektgeber jemanden zu 100% bucht. Berechnest du Klogänge oder Kaffeepausen? Oder ziehst du die auch konsequent ab? Was wenn deine Gedanken abschweifen oder du einen kurzen Privatanruf kriegst? Hängst du das hintendran? (Du siehst wie schnell man ins Absurde kommt mit dieser Argumentation) Ruediger A. schrieb: > Und was all die halb- bis Nullwissenaussagen zum Thema > Scheinselbständigkeit angeht, die in diesem Thread schon gemacht wurden > - lohnt sich nicht, überhaupt erst anzufangen, die mit der Realität > abzugleichen. Nur soviel: Die Scheinselbständigkeit ist in 90% der Fälle > kein Problem. Sorgen sollte man sich als Freiberufler eher um die > versicherungspflichtige Selbständigkeit machen. Wo kein Kläger, da kein Richter. Ruediger A. schrieb: > Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Der Projektgeber bestimmt die > Konditionen, Punkt. Wenn er 100% Anwesenheit will und ich will das > Projekt, dann kriegt er 100%. Dann ist es vermutlich sogar ein > missionskritisches Projekt, und als Freiberufler ist es für mich so viel > attraktiver, an missionskritschen Dingen zu arbeiten als an > irgendwelchen in sich abgeschlossenen austauschbaren Randthemen. Ja zwei so missionskritische Hanseln sitzen auch schon seit mehreren Jahren Mo-Fr freiberuflich im Nachbarbüro für 50€/h.
Ruediger A. schrieb: > klausi schrieb: >> Jörg M. schrieb: >>> [Zu viele Zitatzeilen] >>[Zu viele Zitatzeilen] > > Sag mal, geht es eigentlich noch? > > Ich schliesse aus deinem Post, dass Du jedem Klepmner die Krankheitstage > bezahlst, die er nicht da ist, während er Dir dein Bad richten soll? Du hast da anscheinend was falsch verstanden. Es geht nicht um Krankheitsfall allgemein, sondern um den Fall, dass Jörg einen freiberuflichen Mitarbeiter praktisch als Festangestellten einsetzen will, mit allen Vorteilen, aber ohne die Nachteile.
> > Ruediger A. schrieb: >> Ich bin selber freiberuflich tätig, und es würde mir nie und nimmer >> einfallen, meinen Kunden Zeit in Rechnung zu stellen, die ich nicht an >> den zugewiesenen Projekten arbeite. > > Und dafür musst du 100% vorort sitzen? Zählt nur Vorortzeit als > Projektzeit? Darum geht es hier im Thread, nicht darum ob ein > Projektgeber jemanden zu 100% bucht. Berechnest du Klogänge oder > Kaffeepausen? Oder ziehst du die auch konsequent ab? Was wenn deine > Gedanken abschweifen oder du einen kurzen Privatanruf kriegst? Hängst du > das hintendran? (Du siehst wie schnell man ins Absurde kommt mit dieser > Argumentation) > Das Absurde ist, überhaupt auf den Gedanken zu kommen, dass der Auftraggeber Krankheitstage vergütet. Darauf bin ich eingegangen. Am Ende des Tages (in diesem Fall des Projektes) muss der Auftraggeber entscheiden, ob das Geld, das er in das externe Projekt gesteckt hat, gut investiert gewesen ist, und davon wird u.A. abhängen, ob er den Freiberufler nochmals für Folgeaufträge in Betracht zieht. Natürlich kann man anfangen, Popelbeträge mit in die Rechnung einzubeziehen und sich fragen, ob man die Benutzung des Firmenkaffeeautomaten vom Stundensatz abzieht (das lohnt in der Regel aber den Aufwand nicht bei den Stundensätzen in Frage). Bei kreativen Tätigkeiten wie Entwicklung gibt es selbstverständlich auch nur eine näherungsweise Korrespondenz zwischen geleisteter Arbeitszeit in Stunden und dem Ergebnis, wie Du richtig schreibst. Da es aber auch keine bessere Metrik gibt (auf Pauschalbeträge wird man sich aus verständlichen Gründen als freier Entwickler nicht einlassen), bleibt dem Auftraggeber eben nichts Anderes übrig, als die Stunden zu zahlen und über die Zeit ein Gefühl dafür zu entwicklen, ob der Freiberufler die Zeit hinreichend gut nutzt. Das hat aber viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Der Auftraggeber muss darauf vertrauen, dass ihn der Freiberufler nicht als Melkkuh missbraucht, und der Freiberufler muss darauf vertrauen, dass der Auftraggeber ihm das Geld auch zahlt. Dafür müssen möglichst gute, saubere und tragfähige Vereinbarungen getroffen werden, ohne ein bürokratisches Monster daraus zu machen. Man darf auch ruhig mal in der Debatte die Mütze des Auftraggebers aufsetzen und dabei nicht einen Megakonzern im Kopf haben, sondern einen kleinen oder mittelständischen Betrieb, der dringend (weil selbst unter Druck von Aussen) etwas kritisches fertigstellen lassen muss und selber nicht unendlich viel Geld dafür ausgeben kann. > > Ruediger A. schrieb: >> Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Der Projektgeber bestimmt die >> Konditionen, Punkt. Wenn er 100% Anwesenheit will und ich will das >> Projekt, dann kriegt er 100%. Dann ist es vermutlich sogar ein >> missionskritisches Projekt, und als Freiberufler ist es für mich so viel >> attraktiver, an missionskritschen Dingen zu arbeiten als an >> irgendwelchen in sich abgeschlossenen austauschbaren Randthemen. > > Ja zwei so missionskritische Hanseln sitzen auch schon seit mehreren > Jahren Mo-Fr freiberuflich im Nachbarbüro für 50€/h. Was immer Du damit ausdrücken willst und/oder was immer das mit der Fragestellung zu tun hat.
Dussel schrieb: > Ruediger A. schrieb: >> klausi schrieb: >>> Jörg M. schrieb: >>>> [Zu viele Zitatzeilen] >>>[Zu viele Zitatzeilen] >> >> Sag mal, geht es eigentlich noch? >> >> Ich schliesse aus deinem Post, dass Du jedem Klepmner die Krankheitstage >> bezahlst, die er nicht da ist, während er Dir dein Bad richten soll? > Du hast da anscheinend was falsch verstanden. Es geht nicht um > Krankheitsfall allgemein, sondern um den Fall, dass Jörg einen > freiberuflichen Mitarbeiter praktisch als Festangestellten einsetzen > will, mit allen Vorteilen, aber ohne die Nachteile. Wie kommst Du denn bitteschön auf DIE Interpretation?
Jörg M. schrieb: > ... (keiner war wirklich sehr gut), ... > stelle ich nur einen Freelancer ein, der 100% vor Ort tätig ist. > Ich bezahle Stundenlohn oder Tagessätze, da vertraue ich keinem, der > Zuhause "arbeitet"... Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang ? Gruss Axel
Ist doch besser wie ueber einen Dienstleister zu gehen. Da bleibt mehr beim Ausfuehrenden. Bei gleicher Sicherhheit
Sapperlot W. schrieb: > Ich musste auch ein mal einen teuren Superspezialisten (20k/monat) aus > einem Projekt rauswerfen, weil da eben nichts mehr kam. Der ist dann > innert 2 Tagen aus dem Projekt weg. Er war auch nie da. Dann hast Du aber komplett versagt! Normalerweise gibt es eine klare Aufgabe, eine Lösung und dann Geld. Wenn da "nichts mehr kommt" hat das was mit Wissen und nicht mit vorort oder nicht vorort zu tun. Murksargumentation! Du hast nicht aufgepasst oder warst nicht fähig, die Aufgabe zu definieren.
Sapperlot W. schrieb: >> Wozu muss ein selbständiger Softwareentwickler dauerhaft in der Firma > sitzen? > Er entwickelt doch weite Teile allein? > > Das ist beides richtig. > Auf der einen Seite mochte der Auftraggeber sehen, dass der Entwickler > etwas macht, auf der anderen seite ist es sinnvoll nahe am Projekt zu > sein. Das ist doch der Unsinn! Der Auftraggeber steht doch nicht den ganzen Tag hinter einem und kontrolliert die Finger. Er sieht auch nur, was am Ende der Woche rausgekommen ist und muss sich überlegen, ob das Tempo und die Kosten zusammenpassen. > Es geben sich immer Aenderungswuensche, und je frueher man die > erfasst, desto guenstiger fuer's Projekt. Das ist das nächste Problem: Änderungen müssen schriftlich fixiert werden, und das geht auch elektronisch. Tut man das nicht, ist man als freelancer schnell der Depp, weil es heisst, "das wollte qir so nicht". Und ständig neue Anweisungen heisst, "Weisungsgebunden". > Bist du nicht vor Ort, kann der Auftraggeber nicht abschaetzen welchen > Aufwand du hattest. Doch natürlich, er kriegt ja eine Rechung mit den Zeiten. Dann kann er rechnen, ob Ergebnis und Zeit zusammenpassen. Ob einer mittendrin gegammelt hat, kriegt er sowieso nicht mit. > Ort siehst du den Auftraggeber an der Kaffeemaschine und kannst dich > austauschen. Für soziale Kontakte ist das gut, aber das ist eben keine Selbständige tätigkeit mehr, wenn der Boss ständig Weisungen gibt. Das ist doch genau dasselbe wie bei anderen Softwareentwicklern auch: Sie werden nach Zeit bezahlt und passend eingesetzt. > Wir waren mal zu zweit an einem Projekt. Ich vor Ort, der andere > erschien einmal im Monat zur Sitzung. Einmal darfst du raten, wer als > fleissig und wer als faul eingestuft wurde. Und kein Mal darfst du > raten, wer nach einem Jahr nicht mehr dabei war. Klar, das ist die subjektive Einschätzung von "Teamleitern" die aber in Projekten nichts zu suchen haben. Verantwortlich ist nur der Projektleiter und der überwacht Ergebnisse. Und wenn er einen Termin im Monat ansetzt, dann wird der auch nur einmal erscheinen. Ich kann verstehen, daß Leute so ticken und nicht in der Lage sind, Aufgaben abzuschätzen, damit sie es beurteilen können, ob die Leistung stimmt, aber dann liegt es eben am Auftraggeber oder der Aufgabe, die nicht ausgelagert werden kann. Solche Arten von Tätigkeiten erfordern eben feste Angestellte.
Martin K. schrieb: > Ich kann verstehen, daß Leute so ticken und nicht in der Lage sind, > Aufgaben abzuschätzen, damit sie es beurteilen können, ob die Leistung > stimmt, aber dann liegt es eben am Auftraggeber oder der Aufgabe, die > nicht ausgelagert werden kann. Ganz genau. Das sind so Leute, die im Kopf immer noch die alte Mentalität haben: bezahlt wird man nach Anwesenheit... Was natürlich Riesenquatsch ist.
Sapperlot W. schrieb: > Bist du nicht vor Ort, kann der Auftraggeber nicht abschaetzen welchen > Aufwand du hattest. Das muss er auch nicht. Er muss nur wissen, was auf der Rechnung steht und ob es ihm das wert ist. Ob er dabei zu einem Ja kommt, hängt meistens davon ab, welche Zufälle das Projekt beflügelt oder gebremst hat und wie die Leute zusammenarbeiten. Das hat man nicht in der Hand. Da ändert die Anwesenheit garnichts. Wenn die Abteilungen nicht mit einander reden und Chaos veranstalten, kannst Du nichts machen. Da ist etwas Distanz sogar besser. Ich war schon in Projekten, die von drei Seiten gebremst wurden: Endkunde wollte ständig was anderes, Produktmanagement konnte sich nicht zu Entscheidungen durchringen und Zulieferer lieferte schrottige Platinen.
Sehr guter Beitrag von R.A. Ruediger A. schrieb: > Das hat aber viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Der Auftraggeber > muss darauf vertrauen, dass ihn der Freiberufler nicht als Melkkuh > missbraucht Ein Auftraggeber sollte irgendwie bemerken, wenn er gemolken wird, also zahlen soll, und nichts bekommt. Gibt es das überhaupt? > und der Freiberufler muss darauf vertrauen, dass der > Auftraggeber ihm das Geld auch zahlt. Ein Auftragnehmer hat in der Regel einen Vertrag, in dem drin steht, was er liefern soll. > Dafür müssen möglichst gute, > saubere und tragfähige Vereinbarungen getroffen werden, ohne ein > bürokratisches Monster daraus zu machen. Wir machen einseitige Aufgabenbeschreibungen und Leistungsdefinitionen. Der Nehmer macht dann ein Angebot über Arbeitsmenge, Kosten und Termin. die Arbeitsmenge wird pauschal mit Stundensätzen vergütet, die Kosten gegen Rechnung übernommen und mit dem Termin verbunden. In der Regel passen Termin und Arbeitsmenge gut zusammen. Seltsam ist es natürlich, wenn jemand 5 Wochen zu spät ist und trotzdem nochmal Stunden abrechnet, als habe er volle 60h Wochen gehabt. Sollte es aber eigentlich auch nicht geben. > Man darf auch ruhig mal in der > Debatte die Mütze des Auftraggebers aufsetzen und dabei nicht einen > Megakonzern im Kopf haben, sondern einen kleinen oder mittelständischen > Betrieb, Woher kommt eigentlich immer die Idee, dass die Konzerne es weniger genau nehmen und weniger Druck haben? > der dringend (weil selbst unter Druck von Aussen) etwas > kritisches fertigstellen lassen muss und selber nicht unendlich viel > Geld dafür ausgeben kann. Warum nimmt er denn den Auftrag an, wenn er dadurch unter Druck gerät? Lasse es einen anderen machen, unterbieten und verbocken! Wir haben hier z.B. eine Auftragsquote von weniger, als 30% - d.h. nicht mal jeder dritte Auftrag an uns wird bearbeiet. Die Verkäufer schauen, wieviel Zeit ist und ob man eine Entwicklung machen kann und zu welchem Preis. Tempo aufnahmen mit Externen Partnern kostet dabei regelmässig 20% mehr und wird anteilig an den Kunden weitergegeben. Wenn der das nicht bezahlen will, dann bitte woanders kaufen!
Edi. M. schrieb: > Ein Auftraggeber sollte irgendwie bemerken, wenn er gemolken wird, also > zahlen soll, und nichts bekommt. Gibt es das überhaupt? Das gibt es unter anderem bei den faulen Arbeitnehmern des Kunden. Da laufen oft Gestalten rum, die sich regelrecht der Arbeit entziehen. Da werden nutzlose meetings einberufen, Änderungen verschleppt und irgendwelche Themen aufgeworfen, die man erst klären muss, bevor man was tun kann, und das alles nur, um sich Zeit zu verschaffen. So einen kriegt man natürlich nicht so schnell raus und oft sind es die Projektleiter und Teamleiter selber, die sich einen schönen Lenz machen, dann aber irgendeinen suchen, der ihnen die Arbeit macht.
M. W. schrieb: > Edi. M. schrieb: >> Ein Auftraggeber sollte irgendwie bemerken, wenn er gemolken wird, also >> zahlen soll, und nichts bekommt. Gibt es das überhaupt? > > Das gibt es unter anderem bei den faulen Arbeitnehmern des Kunden. Ich antworte mal, auch wenn es länger her ist: So ein Beispiel hatte ich vor Kurzem. Eine Anzahl an scheinbar verantworlichen Personen, von denen keiner wirklich das Thema verstand und meine Vorschläge beurteilen konnte. meetings ohne Ende, um die Zeit abszusitzen ohne sich festlegen zu müssen. Keiner war wirklich dazu zu bewegen, mal anzupacken und anzufangen. Am Ende wurde ein Projektleiter eingestellt, der sich um das Thema kümmern sollte, der hat sich eingearbeitet, dann wurde das Projekt gecancelled. Mit der Zeit, die dort verbummelt wurde, hätte ein Selbständiger ein Jahr bezahlt werden können. Aber zurück zum Thema: "Kunde verlangt 100% Anwesenheit" Axel hat etwas Gutes gebracht: Axel L. schrieb: > Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang ? Ich glaube: JA! Die unsicheren Projektleiter, die ständig jemanden beaufsichtigen wollen, sind einfach nicht in der Lage, Aufgaben gut zu beschreiben. Da fehlt immer die Hälfte und wird permanent nachgereicht. Heraus kommt ein Eiertanz und ständige Richtungsänderungen. Das Ergebnis ist enspreched. Dann kommt der PL und ist unzufrieden mit dem Anlieferer. Prima!
> Re: Kunde verlangt 100% Anwesenheit bei freiberuflicher Tätigkeit
Na und ?
Wer zahlt befiehlt !
Zocker_55 schrieb: >> Re: Kunde verlangt 100% Anwesenheit bei freiberuflicher Tätigkeit > > Na und ? > > Wer zahlt befiehlt ! Ist aber unzulässig, wegen Scheinselbständigkeit!
Zocker_55 schrieb: > Wer zahlt befiehlt ! Und wer das zu dolle treibt, hat bald ein Messer im Rücken. Edi M. schrieb: > Ist aber unzulässig, wegen Scheinselbständigkeit! Da wird sich so mancher Auftraggeber denken, wo kein Kläger... Edi M. schrieb: > Ich glaube: JA! Die unsicheren Projektleiter, die ständig jemanden > beaufsichtigen wollen, sind einfach nicht in der Lage, Aufgaben gut zu > beschreiben. Da fehlt immer die Hälfte und wird permanent nachgereicht. > Heraus kommt ein Eiertanz und ständige Richtungsänderungen. Das ist aber ein bekanntes Phänomen auch auf dem Arbeitsmarkt. Besonders wenn es heißt "üblichen" oder "sonstigen anfallenden" Tätigkeiten. Nicht mal eine grobe Richtung gibts und ehe man es sich versieht überzieht man seine Kompetenzen. Da sollte man sich diskret zurück halten und nur Dienst nach Vorschrift machen. Spannungs-, wenn nicht sogar Konfliktanfällig ist das ganze in jedem Fall.
Dr.Who schrieb: > Da wird sich so mancher Auftraggeber denken, wo kein Kläger... Aus gut unterrichteten Kreisen hört man, dass die deutsche Rentenversicherung schon durchgeladen hat und sich die abzuarbeitenden Fälle auf Halde legt. Will heissen: Die kennen den Markt sehr genau, sammeln die Fälle und überfallen dann irgendwann mal die Grossdienstleister und Grossabnehmer, screenen die Abrechnungen und Hotelbuchungen der Freiberufler und kommen so an die Auffenthalte. Da werden dann im grossen Stile mal gleich 100 auf die Schippe genommen und Bescheide verschickt. Bei Bosch, Siemens und EADS sind Fälle gekannt, wo sie gleich mal Freiberufler in dreistelliger Zahl als Rentenversicherungspflichtig eingestuft haben. Der Freiberufler ist dann bis auf die zurückliegenden 3 Jahre fein raus, was Nachzahlungen angeht. In einigen strittigen Fällen lässt er sich einfach als rentenversicherungspflichtiger Selbständiger einstufen und zahlt einige Beiträge nach. Das muss sein Auftraggeber auch tun und nach jüngsten Urteilen reicht das bis zu 10 Jahre zurück und führt zu zwei Effekten: 1) Der Auftraggeber (also der OEM und der Vermittler) können keine UST für die Aufträge geltend machen und müssen die UST zurückzahlen, die sie gezogen haben 2) oder sie müssen die Beiträge der RV und KV anteilig nachzahlen, was den Freiberufler nichts kostet, weil er nur den halben tragen muss, den er eh oft schon entrichtet hat und den vollen nutzen kann, weil er mal eine Rente bekommt. In einem mir bekannten Fall aus 2018 hat der Freiberufler für 2016..2014 Beiträge in der Größenordnung von 19.8%/2 x 68k nachgezahlt und Rentenpunkte für die volle Höhe bekommen, weil der Vermittler die andere Hälfte übernehmen musste. Das waren so 20.000! Zudem musste der Vermittler für 5 Jahre den jeweils gezogenen UST Anteil von 19% der Umsatzsumme zurückzahlen, konnte sie aber nicht mehr fordern, weil der OEM umfirmiert hatte und nicht mehr existierte. Damit konnte die Zahlung nur Gewinnmindern eingesetzt werden, wodurch er die Unternehmenssteuern sparte. 75% der Summe (immerhin > 100.000) musste er selber tragen. Das war dann natürlich insgesamt ein Minusgeschäft. In einem anderen Fall war der Vermittler nicht mehr existent und die GRV hielt sich gesetzesgemäss an den OEM. Da war die Forderung im Bereich 60k.
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