Hallo zusammen! Habe eine Frage zu SMD-Elkos. Und zwar geht es um einen Amiga 1200, dessen Kondensatoren gewechselt werden sollen. Leider habe ich mich bei der Bestellung der SMD-Elkos über Reichelt bei der Baugröße ein wenig verzettelt, so das 3 Typen davon mit 5mm anstatt 6,3mm bzw. 4mm anstatt 5mm Durchmesser etwas zu klein geraten sind (10µF, 22µF und 47µF). Die Spezifikationen entsprechen allerdings genau den Vorgaben, so das alle Elkos eine Spannung von mindestens 16V vertragen: http://www.amigawiki.de/doku.php?id=de:parts:elco_list Folgende Typen wurden bestellt: 10µF: http://www.reichelt.de/Elkos-SMD-Low-ESR-105-C/FK-10-25-R/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=175017 22µF: http://www.reichelt.de/Elkos-SMD-Low-ESR-105-C/VF-22-35-K-C/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=84744 47µF: http://www.reichelt.de/Elkos-SMD-Low-ESR-105-C/VF-47-16-K-C/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=84754 Der Rechner selbst läuft mit 5V und 12V. Kann ich die o.g. Elkos trotz ihrer kleineren Bauform gefahrlos verbauen solange die Spezifikationen aus der o.g. Liste eingehalten werden?
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Fast alle unkritisch, kannste ruhig einlöten. Nur bei "C407, Rev.1 als Elko / Rev.2. als Tantal" würde ich Tantal o. Low-ESR nehmen.
Danke für die schnelle Antwort. Habe bereits Board-Rev. 2 und somit einen Tantal verbaut, der nicht mehr gewechselt werden muß. Normalerweise würde ich alle SMD-Elkos durch Kerkos ersetzen doch leider hat sich herausgestellt, das es dadurch im Videobereich zu einer verschlechterten Bildausgabe über Composite in Form von Wellenbewegungen kommt. Deswegen versuche ich es jetzt mal mit dieser Methode. Eine Frage hätte ich da noch: Was genau bedeutet "High Temp. Reflow" und benötigt man das unbedingt? Es scheint bei Reichelt Elkos mit genau derselben Größe und Spezifikation zu geben, die sich nur vom der o.g. Besonderheit unterscheiden und etwas teurer sind.
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Manuel S. schrieb: > Was genau bedeutet "High Temp. Reflow" und benötigt man das unbedingt? Das bedeutet genau das, was da steht. Die können die beim Reflow-Löten auftretenden Temperaturen besser vertragen, insbesondere bei bleifreiem Lot. Wir mal vergleichsewiese einen Blick auf die Reflow-Temperaturprofile.
Manuel S. schrieb: > Danke für die schnelle Antwort. Habe bereits Board-Rev. 2 und somit > einen Tantal verbaut, der nicht mehr gewechselt werden muß. > Normalerweise würde ich alle SMD-Elkos durch Kerkos ersetzen doch leider > hat sich herausgestellt, das es dadurch im Videobereich zu einer > verschlechterten Bildausgabe über Composite in Form von Wellenbewegungen > kommt. Deswegen versuche ich es jetzt mal mit dieser Methode. Ich würde raten, tausche nur kaputte Elkos. Alte Elkos haben einen hohen ESR, und auf diesen verlassen sich viele Schaltungen aus dieser Zeit. Da können Spannungsregler ins Schwingen kommen (alte Typen sind oft instabil mit niedrigen ESR *1)), Filter nicht mehr richtig funktionieren usw usf. Wenn du Elkos tauscht, dann gegen Typen mit ähnlichem ESR. Keine Low-ESR-Typen, und schon gar nicht blind irgendwelche! Problem: Das steht oft nicht im Schaltplan. *1) Kleines Beispiel hierzu: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lp2951-n.pdf Siehe Kapitel 9.2.1.2.1 Pack diesem einen Kerko hin, und er beginnt zu schwingen. Das ist kein Witz, ein Kollege hat das schon geschafft. Wenn es blöd läuft, knallt es. Das war damas bei vielen Regler so, drum Vorsicht!
Sorry aber da muß ich widersprechen. Verbaue schon länger Kerkos und bis auf die Videoausgabe im Compositebereich gab es damit nie Probleme und das auch nur bei einigen Rechnern. Da gab es auch schon viele andere User die ihre Rechner ebenfalls so umgebaut haben und nie ist dadurch ein Kerko zerstört worden. Von daher halte ich das für ziemlich unglaubwürdig. Es ging mir jetzt eigentlich nur um die Größe der SMD-Elkos aber anscheinend sind die eh mit der Zeit durch die technische Entwicklung kleiner geworden. Auf die Spezifikationen habe ich natürlich geachtet und mehr als die Kapazität und Spannung ist da eigentlich nicht wichtig, zumal es bei Reichelt mit den SMD-Elkos, die ich benötige auch nur solche mit "Low ESR" gibt. Könnte da also eh nichts anderes nehmen. Außerdem sind die nun schon bestellt. Und bevor mich noch Jemand darauf hinweist: Ja, ich weiß das man im Gegensatz zu Kerkos auf die Polung achten muß. Ganz so blöd bin ich dann auch nicht. ;-)
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Manuel S. schrieb: > Ganz so blöd bin ich dann > auch nicht. ;-) Dann sei so schlau und sehe ein, das du zu wenig weist, um hier solch Töne zu spucken! Da gibt es 1Mio Dinge die man beachten muss, von denn du keine Ahnung hast. Nur weil das Andre unwissende machen und es funst, heißt das noch lange nicht das man das pauschalisieren kann. Oder anders, du hattest GLÜCK, das es nur um nen alten Amiga geht! Manuel S. schrieb: > Von daher halte ich das für ziemlich > unglaubwürdig. Hier geht's nicht um GLAUBE, sonder WISSEN! PS: ICH BIN RAUS HIER!
Hurra schrieb: > Ich würde raten, tausche nur kaputte Elkos. Für Geräte aus den '70ern und '80ern gebe ich Dir Recht. Die Elkos hatten eine deutlich bessere Qualität als das was man heute hat, da würde ich nur defekte Einzelstücke tauschen. Ich sammle historische Computer und ärgere mich immer wieder über vom Bastler "recappte" und verhunzte Geräte. Mit den SMD-Elkos im Alubecher mit Baujahr zwischen 1990 und 1997 sieht's anders aus. In der Zeit gab es einige Serien, die zum Aulaufen neigen. Wenn es beim Auschrauben nach Essig riecht sollte man ruhig auf Verdacht tauschen, bevor die Leiterplatte durch Korrosion beschädigt wird. Typische Geräte sind z.B. Tektronix TDSxxx - Oszis oder 68k-Macs. > Wenn du Elkos tauscht, dann gegen Typen mit ähnlichem ESR. Keine > Low-ESR-Typen, und schon gar nicht blind irgendwelche! > Problem: Das steht oft nicht im Schaltplan. Exakt. Und aus genau dem Grund ist der Ersatz eines Tantals durch einen Keramikkondensator nur bei genauer Kenntnis der Schaltung angeraten. Keramikkondensatoren haben eine spannungabhängige Kapazität, was gerade im Audio- oder Videobereich lustige Effekte erzeugen kann. > *1) Kleines Beispiel hierzu: > http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lp2951-n.pdf > Siehe Kapitel 9.2.1.2.1 > Pack diesem einen Kerko hin, und er beginnt zu schwingen. Das ist kein > Witz, ein Kollege hat das schon geschafft. Wenn es blöd läuft, knallt > es. Das war damas bei vielen Regler so, drum Vorsicht! Genau das hat die Firma Rigol bei ihren Oszilloskopen geschafft. Im eevblog ist ein thread dazu.
Manuel S. schrieb: > Sorry aber da muß ich widersprechen. Mach das bitte mit TI aus. Ich hab mir das nicht ausgedacht. Ich behaupte nur, das war Gang und Gäbe früher. Warum auch nicht - Kondensatoren brauchbarer Größe hatten damals alle einen recht hohen ESR, Warum nicht einen Nutzen daraus ziehen, zum Beisipel für die Kompensation von Spannungsreglern? Lass dir gesagt sein: Kondensatoren haben ein MENGE mehr Kennwerte, als Kapazität und Spannung. Ich behaupte sogar: Die Auswahl von Kondensatoren ist mindestens so schwierig, wie die von Transistoren oder Dioden. Naja, für einige Anwendungen zumindest. Das war übrigens schon immer so, auch zu Amigazeiten ;-) Du gehst ja auch nicht her, und ersetzt einen 2N3055 durch einen BC857C, nur weil "die Spannung reicht ja locker, und die anderen Kennwerte sind nur für Deppen". PS: Dass Elkos früher besser waren, ist nicht richtig. Richtig ist dagegen, dass heute gerne billige Chinakracher in Consumergut verbaut werden. Das war früher schon besser, und das liegt am Preis dieser Geschichten. Consumermist ist aber nur ein kleiner Teil der Elektronikwelt. In der Industrieelektronik sieht die Sache z.B. anders aus. Qualität bekommt man heute allgemein bessere, nur kostet die halt ordentlich Geld. Drum findet man sie nicht in Consumerware.
Manuel S. schrieb: > so das 3 Typen davon mit 5mm anstatt 6,3mm bzw. 4mm anstatt > 5mm Durchmesser etwas zu klein geraten sind Die werden dann nicht so lange leben wie die dickeren Brüder. > Ganz so blöd bin ich dann auch nicht. ;-) Du kennst Dich so gut aus, dass Du hier fragen musst, ob ein Elko mit gleichen Eckwerten geeignet ist. Ja, alles klar. Hurra schrieb: > PS: > Dass Elkos früher besser waren, ist nicht richtig. Richtig ist dagegen, > dass heute gerne billige Chinakracher in Consumergut verbaut werden. Quak quak quak. Elkos werden durch schnellere Schaltregler und steilere Flanken weitaus höher belastet als früher. Das ist nicht die Qualität der Elkos, das ist Schuld der Elektronikentwickler, die den Elko nicht begriffen haben. Weil das noch nicht genügt, bauen dusselige Konstrukteure die dann so ein, dass sie optimal fremdgeheizt werden.
Sascha_ schrieb: > Wenn du gehst, hat der Rest auch keine Lust mehr. Und wenn er geht, dann geht nur ein Teil von ihm... (Peter Straffrei) :) MfG Paul
> Dann sei so schlau und sehe ein, das du zu wenig weist, um hier solch > Töne zu spucken! Verstehe ehrlich gesagt deine Reaktion nicht. Einen Beitrag zuvor hieß es noch: Kann man verbauen, kein Problem und dann kommt ein Gast daher, der mit mit "Low ESR" und allen möglichen Instabilitäten verwirrt. Davon war vorher nie die Rede. > Da gibt es 1Mio Dinge die man beachten muss, von denn du keine Ahnung > hast. Nur weil das Andre unwissende machen und es funst, heißt das noch > lange nicht das man das pauschalisieren kann. > Oder anders, du hattest GLÜCK, das es nur um nen alten Amiga geht! So viele Dinge sind es nun auch nicht. Wir reden ja hier nicht um eine Komplettbestückung eines Boards sondern nur von einem Elko-Tausch bei einem Rechner aus den 90ern (1992 um genau zu sein). Commodore hat bekannterweise zu der Zeit sehr minderwertige SMD-Elkos verbaut, die schon bei mehreren Leuten ausgelaufen sind und/oder das Board beschädigt haben und ich habe die Aufgabe angenommen diese um zu rüsten bevor es dazu kommt. Da noch länger zu warten wäre einfach nur leichtsinnig. Im übrigen sprach ich gar nicht von Elektrolytkondensatoren aus den 80ern, wie sie z.B. ein C64 verwendet. Diese mußte ich bisher auch noch nicht wechseln (obwohl es auch da hochwertigen Ersatz von Panasonic bei Reichelt gibt, die man verwenden kann). Meine Frage bezog sich ausschließlich auf die Größe der SMD-Elkos bei gleicher Kapazität und Spannung, nicht mehr oder weniger. Manfred schrieb: > Die werden dann nicht so lange leben wie die dickeren Brüder. Bei Reichelt ist eine durchschnittleiche Lebenserwartung zwischen 2000-5000 Stunden angegeben und das vermutlich auch nur bei einer enormen Hitzebelastung von um die 100 Grad, was aber nicht der Fall ist. Hurra schrieb: > Lass dir gesagt sein: > Kondensatoren haben ein MENGE mehr Kennwerte, als Kapazität und > Spannung. Ich behaupte sogar: Die Auswahl von Kondensatoren ist > mindestens so schwierig, wie die von Transistoren oder Dioden. Naja, für > einige Anwendungen zumindest. > Das war übrigens schon immer so, auch zu Amigazeiten ;-) Bringt aber nichts wenn man sie heute nicht mehr 1:1 bekommt. Du kannst Dir die Ersatzware ja gerne mal anschauen, siehe Links von Reichelt ganz oben und dann vergleiche sie mit denen, die z.B. hier auf dem Board zu finden sind und mit keinen weiteren Infos als Kapazität und vielleicht noch mit Spannung bedruckt sind: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/41/Amiga-CD32-Motherboard-Top.jpg Du wirst feststellen das es da haupsächlich Abweichungen bei der Baugröße gab, diese aber dieselben Kapazitäten und Spannungen haben bzw. teilweise sogar mehr vertragen als die Originalen.
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Teo D. schrieb: > Da gibt es 1Mio Dinge die man beachten muss, von denn du keine Ahnung > hast. Gerade in Papierform gelesen und mal im Internet nachgesucht: http://www.elektronikpraxis.vogel.de/passive/articles/554513/ Ist jetzt nich beliebig tiefgreifend, aber gibt einen kurzen Überblick zu wesentlichen Parametern!
Keramik würde ich als Austausch nicht nehmen. Abgesehen vom ESR haben die hochkapazitiven Typen ein ordentliches derating bei Spannung und Temperatur. Das muß man schon im Design-In berücksichtigen. Tantal hatte früher einen ESR im Ohmbereich, größere Kapazitäten auch knapp darunter. Dort kommt man mit aktuellen Low-ESR Elkos genauso hin. Tantals mögen keine Impulsbelastung, also vorsicht wo ihr die reinsetzt.
Ist der Durchmesser der Elkos bei gleicher Leistung egal?
Jorg schrieb: > Ist der Durchmesser der Elkos bei gleicher Leistung egal? Nein. Weshalb hast du den uralten Thread ausgegraben?
hinz schrieb: > Weshalb hast du den uralten Thread ausgegraben? Weil er's kann! Sowas sollte angemeldeten vorbehalten bleiben, so ab 6Monaten....?
Jorg schrieb: > Ist der Durchmesser der Elkos bei gleicher Leistung egal? Fast. Moderne Elkos sind von der Bauform her kleiner als alte mit gleicher 'Leistung' (heisst wohl Kapazität und Spannung). Man nennt das technischen Fortschritt. Es gibt aber unterschiedliche Elkos, 'Subminiatur', 'temperaturfest', 'billig', 'Schaltnetzteilgeeignet' 'Blitzelkos', 'Zeitgeberelkos' und die haben schon unterschiedliche Qualitäten. Wer einfach einen grossen 105 GradC Elko mit 1.9A Ripplestromfestigkeit gegen den billigen kleinen 85 GradC Elko mit 680mA ersetzt, wird keine Freude haben. Gross heisst schliesslich auch viel Oberfläche, er wird also dieselbe Wärmeenergie unter geringerer Temperatursteigerung los.
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