Servus, ich möchte einen Elektromagneten nachbauen, im Plan steht als Kern "mild steel" 1cm durchmesser. Mild steel ist ja Baustahl auf Deutsch... Nur die Baustahl Stäbe haben diese Riffel, also bestimmt mega unpraktisch zum Spule wickeln. Kann ich da auch nen normalen Stahlstab nehmen? Bin kein Materialwissenschaftler deswegen frag ich lieber nochmal nach ^^ Nicht dass dann die Magnetwirkung nachlässt... In allen Artikeln die ich zu Stahl so gelesen hab wurde immer Baustahl eigens aufgeführt deshalb danke schonmal Gruß
Kann beliebiger Stahl sein wenn du da Gleichstrom durch schickst. Und nein, Baustahl hat nicht zwingend Riffel. Das ist der Kartoffelstahl für Armierungen. Schwarz verzunderten Baustahl (Konstruktionsstahl) bekommst du auch als Flachstahl, Winkel, Profile und Rund/Rechteckrohre. Und noch ein Tip: Stahl ist im Baumarkt sehr teuer.
Joh R. schrieb: > Mild steel ist ja Baustahl auf Deutsch... Nicht nur. "Weicheisen" lautet das klassische Schlagwort fuer Eisenkerne.
Im Baumarkt ein lange M10 Schraube(Bolzen) kaufen, gibt’s auch einzeln Und dann passend sägen
Bei Stahl hat man das Problem, daß ein Restmagnetismus beim abschalten der Spule bleibt, deshalb Weicheisen. Aber wo bekommt man Weicheisen her? Ich habe vor langer Zeit mal versucht Stahl in Schmiedefeuer auszuglühen, hat aber auch nicht geholfen.
Joh R. schrieb: > Kann ich da auch nen normalen Stahlstab nehmen? Jein. Schtahl ist alles ausser Guscheise, sagen die Schwaben. Du brauchst ein weichmagnetisches Material, also eines, das zwar von einem Magneten gut angezogen wird, das aber seinen Magnetismus sofort wieder verliert, wenn man den Magneten entfernt. Gehärteter Stahl, wie er z.B. für Federn oder Nähnadeln verwendet wird, ist somit ungeeignet, denn er bleibt nach der Berührung mit einem Magnet magnetisch. Billiger Eisendraht, oder weiche Nägel oder unvergütete Schrauben hingegen werden meist die gewünschten Eigenschaften haben.
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Günter Lenz schrieb: > Bei Stahl hat man das Problem, daß ein Restmagnetismus > beim abschalten der Spule bleibt, deshalb Weicheisen. Die müssen entmagnetisiert werden. Das heißt mehrmaliges umpolen der Betriebsspannung. Ist an jeder Schleifmaschine mit elektrischer Magnetspannplatte so. Gruß Thomas PS: Oder kurzzeitig auf AC 50Hz legen. Ein par Sekunden genügen. http://www.sav.de/de/kompetenzen/magnetsysteme/
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Thomas B. schrieb:
>Die müssen entmagnetisiert werden.
Das hilft aber nicht auf Dauer, beim nächsten magnetisieren
ist der Restmagnetismus wieder da. Wenn man zum Beispiel
einen Schraubenzieher an einem Magneten hält, ist er
Magnetisiert. Entmagnetisieren kann man ihn dann wieder mit
einer Spule, die man mit einem Wechselstrom betreibt.
Günter Lenz schrieb: > Thomas B. schrieb: >>Die müssen entmagnetisiert werden. > > Das hilft aber nicht auf Dauer, beim nächsten magnetisieren > ist der Restmagnetismus wieder da. Wenn man zum Beispiel > einen Schraubenzieher an einem Magneten hält, ist er > Magnetisiert. Entmagnetisieren kann man ihn dann wieder mit > einer Spule, die man mit einem Wechselstrom betreibt. Die Elektromagnete in der Industrie werden nach dem abschalten immer automatisch entmagnetisiert. Egal ob der Hebemagnet vor der Schrottpresse, Spannmagnet oder Lasthebemagnete. Die Elektronik kann man aber leicht selber bauen. Ja gut, bei dem Schraubendreher muss man das halt selber machen :) Gruß Thomas
Autogen-Schweißdraht ist reines (weiches) Eisen. Hart ist er nur, weil er kalt gezogen ist, ist abert kein Stahl. Nimm ein Bündel möglichst dünnen Drahtes, ist dann auch für AC geeignet. Die alten runden Zündspulen haben auch einen Drahtkern. Gruß - Werner
Thomas B. schrieb: > PS: > Oder kurzzeitig auf AC 50Hz legen. > Ein par Sekunden genügen. Oh das hat mir jemand übel genommen.(1 Minuspunkt) Mit AC 50Hz meinte ich nicht die Netzspannung (230V) ! Sondern die Betriebsspannung des Elektromagneten, aber AC.
Thomas B. schrieb: > Thomas B. schrieb: >> PS: >> Oder kurzzeitig auf AC 50Hz legen. >> Ein par Sekunden genügen. > > Oh das hat mir jemand übel genommen.(1 Minuspunkt) > Mit AC 50Hz meinte ich nicht die Netzspannung (230V) ! > Sondern die Betriebsspannung des Elektromagneten, aber AC. Warum entschuldigst du dich, wenn andere Leute auf Netzspannung spekulieren.
Sascha_ schrieb: > Warum entschuldigst du dich, wenn andere Leute auf Netzspannung > spekulieren. Weil er vorausschauend denkt. Er möchte sich halt absichern, das ist klug.
asdf schrieb: > Weil er vorausschauend denkt. > Er möchte sich halt absichern, das ist klug. Und nicht nur sich ... Diese Sache näher zu erläutern, hat z.B. auch den Sinn, allen hier fälschlich Netzspannung als einzig mögliche Quelle implizierenden Lesern die Tatsachen nahe zu bringen. Also nicht nur (über-(#))kritischen Sinnsubtrahierern, sondern jedem/r, der/die das falsch auffassen könnte. Durchaus sinnvoll...
((#) Da ja Netzspannung nicht wirklich von Thomas impliziert, sondern nur nicht gleich ausgeschlossen.) Thomas B. schrieb: > die Betriebsspannung des Elektromagneten, aber AC Thomas B. schrieb: > Die Elektronik kann man aber leicht selber bauen. Schon. Ideal wäre wohl eine Schaltung, die das Ausschalten gleich durch den ersten Vorzeichenwechsel realisiert, und dann die AC-Signalamplitude "langsam" bis 0 fährt. (Müßte auch nicht unbedingt gar so niedrigen Innenwiderstand haben, wie die Betr.Sp.) Muß aber nicht sein, würde aber halt ein Minimum erzielen.
uiuiui das scheint ja doch komplizierter sein als ich gedacht hab ^^ der Magnet wird übrigens mit 12v gleichspannung betrieben das hatt ich vergessen zu sagen
Vor langer Zeit machte ich den Zerhacker-Elektromagneten (ich glaube für Tesla-Transformator) nach Anleitung aus einem alten Buch aus Blumendraht!!! Gruss Chregu
Rohr mit möglichst feiner Stahlspäne (Schrottplatz) füllen und ornlich fest stumpen. Im Format KG-Rohr, bewickelt mit ein paar Windungen ab 6mm² und einem Hochstromtrafo ist das dann ein Magnet für Männer.
Vor vielen Jahren habe ich einen Brückenkran für meine Jungs gebaut. Den Magneten habe ich auch selbst hergestellt. Der äußere Ring ist ein Stück von einer 2" Muffe, oben 2mm Blech aufgeschweißt. Die Spule ist eine leere Coroplastrolle mit 1mm CuL vollgewickelt. Kern, entsprechend Innendurchmesser der Spule, ist irgendein Rundeisen. Unten mit Messingblech und UhuPlus zugeklebt, dass nur der Rand und der Kern frei sind. Bei 12V= nimmt der ca. 1A auf. Nach dem Abschalten des Magneten wird nur ganz kurz Gegenspannung aufgeschaltet und selbst kleine Teile fallen sofort ab. Gruß debe
Tolles Teil, auch optisch. Irgendwo hab ich mal gehört, dass sich als Kernmaterial besonders gut normaler Blumendraht eignen soll. Viele geradegezogene Drähte als Parallelbündel "reinstopfen". Das hat angeblich bessere magnetische eigenschaften als ein massiver Kern. Sowas in der Art ist auch in alten ( tonnenförmigen ) KFZ Zündspulen als Kern drin.
Der "Erfinder" des Blumendrahtes ist Heinz Richter (Elektrotechnik für Jungen?). Er verwendete ihn im Funkeninduktor. Dazu muss man wissen, dass es Blumendraht nicht nur auf der Rolle, sondern auch in Stabform "geglüht" gibt. Den kann man als kg-Ware beim Blumenhändler bekommen. Durch die gegenseitige "Isolierung" der einzelnen Drähte schlägt man Eddy Wirbelstrom ein Schnippchen. Als DC-Magnet eignet sich auch Massivmaterial. Die Hubmagnethersteller hüten die Zusammensetzung ihrer Mixtur mit niedriger Remanenz "wie einen Augapfel". Zur AC-Entmagnetisierung: es reicht, einen bipolaren Kondensator parallel zur Spule (oder zum Schalter) zu klemmen (wie bei der Zündspule / Unterbrecherkontakt). Beim Ausschalten bildet sich dann automatisch AC (Schwingkreis). Für hohe Kraft ist die "Führung" der Magnetfeldlinien wichtig (magnetischer Rückschluss wie bei Topfspule oder E-Kern).
Günter Lenz schrieb: > Aber wo bekommt man Weicheisen her? Von einem Relais den Draht abwickeln? Das ist dann wie: Frage: wird eine Trompete gebaut? Antwort: man nimmt ein Loch und wickelt Blech rum. Frage: Ja, aber wo bekomme ich ein Loch her? Antwort: man nimmt ein Regenrohr und wickelt das Blech ab. Das ist ja einfach!
eProfi schrieb: > Die Hubmagnethersteller hüten die Zusammensetzung ihrer Mixtur mit > niedriger Remanenz "wie einen Augapfel". Legende
> Kann beliebiger Stahl sein Er muss natürlich magnetisch sein, unter den über 2500 registrierten Stahlsorten gibt es auch unmagnetische (austenitische). https://de.wikipedia.org/wiki/Stahl > Frage: Wie wird eine Trompete gebaut? Oder klassisch: Wat is'n en Dampfmaschin' ?
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