Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ringkerntrafo mit 2 Sekundärseiten auf Schutzleiter nach Gleichrichtung legen


von Daniel K. (danno)


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Ein herzliches Hallo zusammen!

Da mir das letzte Mal hier wirklich schnell und kompetent geholfen wurde 
möchte ich mein Glück nun erneut hier versuchen 

Also es geht um ein Netzteil für meine CNC Fräse (Portalmaschine), 
welches 3 Schrittmotoren, die Steuerungsplatine, Induktionsschalter und 
einige kleinere Verbraucher versorgt.
Es sitzt in einem Aluminium Gehäuse.

Verbaut ist in dem Netzteil einmal ein großer 1000VA Ringkerntrafo mit 
sekundärseitigen 2x50V mit je einer eigenen Gleichrichtung und Glättung 
mittels Elkos.
- Und -
Je ein 24V und 12V Schaltnetzteil.


Jetzt bin ich seit einigen Tagen auf der Such nach der Antwort auf meine 
Frage.

Soll man die 2  Sekundärseiten des Ringerntrafos nach der Gleichrichtung 
mit dem Gehäuse verbinden, also auch mit dem Schutzleiter der 
Sekundärseite?

Die Schaltnetzteile haben beide auch einen Erdungsanschluss der meiner 
Meinung nach nur für die Sekundärseite gedacht ist.

Die Schaltnetzteile sind die diesen Typs
https://www.reichelt.de/?ARTICLE=85242&PROVID=2788&wt_mc=amc141526782519998&gclid=CNSX29ysgNACFcJAGwodyjAHBw


Danke für eure Zeit sowie Hilfe!

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Daniel K. schrieb:

> sekundärseitigen 2x50V mit je einer eigenen Gleichrichtung und Glättung
> mittels Elkos

Also mehr als 60VDC. Lies dir den Wikipediaartikel zu Kleinspannung 
durch!




> Die Schaltnetzteile haben beide auch einen Erdungsanschluss der meiner
> Meinung nach nur für die Sekundärseite gedacht ist.
> Die Schaltnetzteile sind die diesen Typs
> https://www.reichelt.de/?ARTICLE=85242&PROVID=2788...

Nein, lies dazu im Datenblatt die Isolationsspannungen nach.

von Daniel K. (danno)


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hinz schrieb:
> Die Schaltnetzteile haben beide auch einen Erdungsanschluss der meiner
> Meinung nach nur für die Sekundärseite gedacht ist.

Ups. hab mich verschrieben sollte natürlich primärseite heißen.


Werde mir  die Wiki mal anschauen.

von Daniel K. (danno)


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Leider hat mich die Wiki nicht weiter gebracht.

hier mal ein Foto zu meiner Fragestellung.

Kann/ sollte man die 0V der 2 Wicklungen, mit auf den Schutzleiter 
(Gehäuse legen) ?

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Daniel K. schrieb:
> Kann/ sollte man die 0V der 2 Wicklungen, mit auf den Schutzleiter
> (Gehäuse legen) ?
Man kann ein Potential der Sekundarseite auf Masse = Erde = PE legen.

Ob das sinnvoll ist oder nicht, hängt von vielen Randbedingungen ab.
Bei so einer Maschine wird es aber in der Regel vorteilhaft sein, das 
0-Potential der Sekundärseite auf die Masse der Maschine zu legen.

Deine Frage zeigt aber, das du nicht als Elektrofachkraft durchgehst
und kein ausreichenden Kenntnisse über die E_Normen hast.
Ich rate dir auf alle Fälle, eine Elektrofachkraft hinzu zu ziehen
und den Eigenbau zumindest abnehmen zu lassen.
Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von Daniel K. (danno)


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Hi, ich habe mich schon mit einigen Fachkräften unterhalten und auch 
verschiedene Antworten erhalten. Was mich auch nicht unbedingt 
weitergebracht hat.

Auch im Netz findet man unterschiedliche Aussagen was den 
Potentialausgleich angeht.

Die meisten sagen wohl, dass man das Gehäuse primär seitig am natürlich 
auf den Schutzleiter legen soll, nur solle man die Sekundärseite 
galvanisch getrennt lassen.

Nun ist dann überhaupt der Schutz über den Haus FI gegeben ?

von Elektrofan (Gast)


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> Die meisten sagen wohl, dass man das Gehäuse primär seitig am natürlich
> auf den Schutzleiter legen soll, nur solle man die Sekundärseite
> galvanisch getrennt lassen.
Das geht natürlich nur, wenn man den Schutzleiter nicht aus Gründen der 
Schaltung benötigt.

> Nun ist dann überhaupt der Schutz über den Haus FI gegeben ?
Wenn sekundärseitig (ein Fehler-)Strom fliesst, kann den der FI nicht 
registrieren, egal, ob der PE-Leiter dort mit angeschlossen ist.

von Helmut L. (helmi1)


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Für die „Elektrische Ausrüstung von Maschinen“ ist in der EN 
60204-1:2006 (VDE 0113-1), in Abschnitt 6.4.1 festgelegt, dass eine 
Seite des Stromkreises oder ein Punkt der Energiequelle des 
PELV-Stromkreises an das Schutzleitersystem angeschlossen werden muss.

(Wikipedia)

In den meisten Schaltschraenken ist es so das dort die Steuerspannung 
geerdet wird.

Das hat mehrere Gruende.

Zu einem ist es EMV-Technisch besser wegen Stoerungen
zum anderen wenn eine Steuerleitung Erdschluss erhaelt wegen 
fehlerhafter Isolation das dann die Steuersicherung fliegt und die 
Maschine stillsetzt.

von MaWin (Gast)


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Daniel K. schrieb:
> Soll man die 2  Sekundärseiten des Ringerntrafos nach der Gleichrichtung
> mit dem Gehäuse verbinden, also auch mit dem Schutzleiter der
> Sekundärseite?

Ja, aber nur an EINEM Punkt, dem Massesternpunkt.

Mit etwas Pech hast du noch woanders Masseverbindungen, z.B. bei 
Endschaltern, Messschiebern oder Kantentastern, also aufpassen.

Daniel K. schrieb:
> 1000VA Ringkerntrafo

Na ob der nötig war ? So rechnet man:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.10

Daniel K. schrieb:
> nur solle man die Sekundärseite
> galvanisch getrennt lassen.

Nein, denn auf welcher Spannung liegt es dann ? 5000V gegenüber dem 
Schutzleiter (das passiert leicht bei bewgenden Maschinen, denke an 
einen Van-De-Graaf Bandgeneratir)? So viel isoliert der Trafo gar nicht. 
Und wenn ein 230V~ Kabel doch mal die Sekundärseite berührt, dann steht 
alles unter 230V ? Auch blöd, besser es fliegt die Sicherung oder deer 
FI.

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