Forum: Haus & Smart Home suche Hausbus


von S.K (Gast)


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Hallo

ich habe mir die vorgestellten Bussysteme angeschaut. abgesehen vom 
RS485 trifft für meine Anwendung nichts zu.
Bei RS485 habe ich aber 2 Probleme.

1. Ich kann wirklich nur eine BUS machen... keinen Stern.
2. der 120 Ohm Abschluss darf nur am letzten Slave sein.

Jetzt meine frage...
zu 1. lässt sich irgendwie doch ein Stern herstellen? Wahrscheinlich in 
dem ich am Master mehrere Schnittstellen herstelle!?

zu 2. da habe ich leider keine Idee... das ganze soll sehr einfach sein. 
dh. der Nutzer soll nicht extra noch ein jumper am letzen Slave setzen 
o.ä.
evtl. irgendwie eine Automatische Erkennung? gibt es evtl eine andere 
Lösung außer dem Widerstand?

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Nun du kannst auch einen mit Can Bus nehmen.
Es kann mit Stern gehen oder auch nicht da es viele Faktoren sind die da 
eine Rolle spielen wie Leitungsquerschnitt/Länge/Datenrate ect.
Selbst I2C das ja nicht unbedingt für lange Strecken gemacht ist haben 
manche als Hausbus.
Aber es gebe ja auch die Möglichkeit einen Hub einzusetzten wodurch du 
quasi ein Stern aufbauen kannst.
Zudem kannst du ja auch bei den Kaufgeräten schauen wie die des dort 
gelöst haben.
Und Funk bliebe ja auch noch ;)

von Robert L. (lrlr)


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S.K schrieb:
> 1. Ich kann wirklich nur eine BUS machen... keinen Stern.
> 2. der 120 Ohm Abschluss darf nur am letzten Slave sein.

nein, wenn du langsam genug fährst (19200) kannst ohen 
Abschlusswiderstand und mit Stern fahren ...

Peha (PHC) Bus macht das z.b. so.. ("sogar" multimaster)

von Sebastian S. (amateur)


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Spätestens wenn die Ansprüche steigen (Datenvolumen), beginnt RS485 zu 
hecheln.
Aus Gründen der Zukunftssicherheit würde ich an dieser Stelle etwas Luft 
nach oben lassen.
Gestern, heute und morgen Früh reicht RS485 mit Sicherheit.

von F. F. (foldi)


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Sebastian S. schrieb:
> und morgen Früh

Der war gut.

von Robert L. (lrlr)


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Sebastian S. schrieb:
> Spätestens wenn die Ansprüche steigen (Datenvolumen), beginnt
> RS485 zu
> hecheln.
> Aus Gründen der Zukunftssicherheit würde ich an dieser Stelle etwas Luft
> nach oben lassen.
> Gestern, heute und morgen Früh reicht RS485 mit Sicherheit.

hat bisher aber niemanden interessiert,
kein einziger kommerzieller Haus-Bus ist schnell..

für video/audio usw. muss man eh auf ethernet ausweichen

ein "bus für alles" sehe ich eher kritisch
(die Anforderungen sind zu verschieden, vorallem was stabilität, 
verbrauch usw. angeht..)

wo siehst du hier Anwendungen mit "Ansprüche steigen (Datenvolumen),"

von W.A. (Gast)


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Kai A. schrieb:
> Nun du kannst auch einen mit Can Bus nehmen.

Beim CAN-Bus sieht das mit der sternförmigen Verkabelung und dem 
Busabschluss nicht viel anders aus. Es gibt den Hauptstrang mit 
allenfalls kurzen Abzweigungen.

Die Wellenausbreitung auf Kabeln ist durch Naturgesetze bestimmt, die 
sich im Gegensatz zu löchrigen juristischen Machwerken, nicht umgehen 
lassen.

von Baendiger (Gast)


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Je nachdem wie viele Adern verlegt werden kann auch ein Stern zum Bus 
werden. Also einfach an jedem Teilnehmer gleich zurück und dann am 
Zentrum mit dem zurückgekommenen wieder los.

von Josef T. (t_joe)


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Ein Hausbus muss ja auch nicht schnell sein, solange kein Audio- oder 
Videosignal drüber läuft, was soll denn da groß an Daten zusammen 
kommen?! Ich rede jetzt von einem Einfamilienhaus, bei dem der worst 
case vielleicht mal vier, fünf Leute gleichzeitig iwas betätigen und 
dann evtl noch irgendwelche Temperaturauswertungen dazu kommen!

Ohne Abschlusswiderstand sehe ich eher kritisch, da das Signal am Ende 
ja terminiert werden sollte, das kann mehr Probleme machen!

Gegenfrage: mit welchen Controllern willst du das denn realisieren?
Ohne Abschlusswiderstände könnte so funktionieren, dass du zB Controller 
mit zwei RS232 Schnittstellen nimmst, die an beiden Schnittstellen 
automatisch nach nem Partner suchen und erkennen, ob einer vorhanden 
ist! Und das Signal, das von der einen Seite kommt wird nur "kurz" 
gepuffert und dann weiter geschickt (oder eben nicht, wenn kein Partner 
vorhanden)! An Sternpunkten brauchst dann Controller mit dem 
entsprechend mehr Schnittstellen! Die Performance wird aber mit 
steigender Anzahl immer "bescheidener"!

von Andi B. (andi_b2)


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S.K schrieb:
> 1. Ich kann wirklich nur eine BUS machen... keinen Stern.
> 2. der 120 Ohm Abschluss darf nur am letzten Slave sein.

Wie schon geschrieben, ist das bei slew rate limited Treibern und 
vernünftigen Kabellängen und Geschwindigkeiten nicht so eng zu sehen. 
Also erste Test in der Praxis mit ca. 200m Verkabelung, wild gemischt 
mit Stichleitungen und Stich am Stich und..., MAX3072, 230 kBit, und die 
Signale sehen auch ohne Abschlusswiderstand sehr sauber aus.

Hab mich nun für 115200 entschieden. Wenn noch mehr Teilnehmer 
dazukommen, wird's eher besser, da ja der Abschluss immer besser wird. 
MAX308x wäre noch besser bezüglich Reflexionen. Sicherheitshalber kann 
man ja noch Abschlusswiderstände (je nach Gesamtgerätezahl) und 
Serien-Rs + C im Layout vorsehen. Daten wird man so auch über die 
schlechteste Kabelverlegung drüberbringen. Die Frage ist nur, wo liegt 
deine Grenze bei der max. Kabel-/Stichlänge und der mindesten 
Geschwindigkeit? Notfalls kann man auch mit Repeater arbeiten. Die 
Komplexität steigt dann aber.

von Helmut (Gast)


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Was fertiges, was funktioniert und nicht teuer ist?

http://hapcan.com/

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Helmut schrieb:
> Was fertiges, was funktioniert und nicht teuer ist?
>
> http://hapcan.com/

Und nicht auf jedes System läuft und somit ziemlich eingeschränkt ist...
Sieht auch so aus als ob sich damit jemand selbstständig gemacht hat und 
da so keine Quellcodes sehe bist du vom Anbieter Abhängig.
Macht der dicht kannst du die Sachen wegwerfen und so ein Hausbus läuft 
ja meist >10 Jahre daher sollte bedacht werden wie es mit Ersatzteile 
ect aussieht....

von Helmut (Gast)


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Wer so was sucht, wie Kai beschreibt,ist z.B. mit Eltako-Bus oder KNX 
gut bedient und sucht nicht in irgendwelchen Foren um Lösungen.....

von besucher47 (Gast)


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Kai A. schrieb:
> da so keine Quellcodes sehe bist du vom Anbieter Abhängig.


ich sehe viel Quellcode
z.b. 
https://github.com/hapcan/UNIV_3.2.3.x/blob/master/Firmware_UNIV_3.2.3.0/rev2/univ_3-2-3-0-rev2.asm

nachdem Software und Hardware OpenSource sind (wie hat er das nur ohne 
60.000€ geschafft??) wäre es  THEORETISCH Anbieter unabhängig

zumindest Großteils, genau hab ich mir es nicht angeschaut..

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Es war nur so ein Überblick und da ist kein Quellcode aufgefallen zudem 
war es bei der Windows Anforderung bei der Software eh schon 
Uninteressantda es nicht Platform Unabhänig ist und selbst für 
Smartphones dort keine Visualisierung gesehen habe.
Aber es gibt derzeit so viele die ein Bus System Anbieten 
(Firma,Private) und jeder sagt ja für sein Produkt es ist des Beste ;)
Aber Nachhaltigkeit ist auch eine Wichtige Sache und viele Pflegen ihre 
Produkte nach paar Jahren nicht mehr...
Und da es viele IoT gibt die gehackt werden ist so ein Bus auch eine 
Sache womit der moderne Einbrecher genau weiß wann ist jemand da und 
wann nicht....
Aber so was wird ja gerne Ignoriert....
Zudem sollte auch Bezüglich Versicherung gedacht werden da dort 
"Eigenbauten/Bastler" ja gerne als Ursache des Brandes/Unfalles gesehen 
werden und Jahrelanger Rechtsstreit nach sich zieht sowie auch ganz den 
Versicherungsschutz aufheben kann...

von Wolfgang (Gast)


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Andi B. schrieb:
> Hab mich nun für 115200 entschieden. Wenn noch mehr Teilnehmer
> dazukommen, wird's eher besser, da ja der Abschluss immer besser wird.

Der Abschluss wird mit mehr Teilnehmenr nicht besser.

Jede Leitung, die zu einem Teilnehmer geht, muss für reflektionslosen 
Betrieb mit der Leitungsimpedanz in der Größenodnung von 100..200Ω (je 
nach Kabelaufbau) abgeschlossen werden.

Bei fehlender Anpassung kannst du durch Slew-Rate Begrenzung das 
reflektierte Signal nur zeitlich strecken und dadurch die Amplitude 
verringern. Allerding kann man bei gegebener Symbolrate natürlich die 
Flanken nicht beliebig flach machen. Und bei einem Stern ohne 
Leitungsabschlüsse muss die Länge der abgehenden Leitungen ausreichend 
unerschiedlich sein, damit es am Knotenpunkt nicht zu konstruktiver 
Überlagerung der Reflektionen kommt.

von Andi B. (andi_b2)


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Wolfgang schrieb:
> Andi B. schrieb:
>> Hab mich nun für 115200 entschieden. Wenn noch mehr Teilnehmer
>> dazukommen, wird's eher besser, da ja der Abschluss immer besser wird.
>
> Der Abschluss wird mit mehr Teilnehmenr nicht besser.

Beim angegebenen Messaufbau schon. Immerhin hab ich bei zwei entfernten 
Teilnehmer gemessen und alle anderen Stiche waren offen. Also 
Maximalreflexion. Jeder Stich der nun mit einem Teilnehmer belastet wird 
(bei dem MAX3072 mit 1/256 Impedanz), reflektiert dann ein bißchen 
weniger. Wohl gemerkt belastet, nicht perfekt abgeschlossen. Aber 
immerhin besser als offen.

>
> Jede Leitung, die zu einem Teilnehmer geht, muss für reflektionslosen
> Betrieb mit der Leitungsimpedanz in der Größenodnung von 100..200Ω (je
> nach Kabelaufbau) abgeschlossen werden.

Ja, ich kenne auch die Theorie. Aber hier geht's nicht um theoretisch 
perfekter Reflexionsminimierung, sondern um ein praktisches Beispiel was 
real geht. Um ein Gefühl für die realen Auswirkungen von 
Leitungsreflexionen bei gegebener slew rate. Übrigens, wenn du jeden 
Stich mit 100-200 Ohm terminieren würdest (tatsächlich solltens bei den 
meisten Kleinsignalleitungen eher so 80-120 Ohm sein), dann hättest 
ziemlich bald Probleme mit der Amplitude. Und auch wenn das für die 
Leitungsreflexion perfekt wäre, mit zu kleiner Amplitude hast dann viel 
mehr Probleme als mit geringfügiger Reflexion durch Fehlanpassung.

>
> Bei fehlender Anpassung kannst du durch Slew-Rate Begrenzung das
> reflektierte Signal nur zeitlich strecken und dadurch die Amplitude
> verringern. Allerding kann man bei gegebener Symbolrate natürlich die
> Flanken nicht beliebig flach machen.

Das stimmt ja alles. Aber bei beschriebenem Aufbau (wilder als wohl in 
den meisten Einfamilienhäusern), sind halt die Amplituden der 
Reflexionen bei angegebener slew rate (MAX3072) schon so gering, dass es 
offensichtlich ganz gut geht.

> Und bei einem Stern ohne
> Leitungsabschlüsse muss die Länge der abgehenden Leitungen ausreichend
> unerschiedlich sein, damit es am Knotenpunkt nicht zu konstruktiver
> Überlagerung der Reflektionen kommt.

Und wenn man weiß, dass die Reflexion eh schon gering ist weil es in der 
Praxis keine 100% Reflexion gibt, und dann diese auch noch stark von der 
Leitung gedämpft wird, und die Amplitude des Nutzsignals um so viel 
größer ist und somit der Störabstand noch immer gut ist selbst wenn sich 
mehrerer Mini-Reflexionen überlagern, dann kannst du auch in der Theorie 
nachrechnen, was im praktischen Beispiel zu messen ist. Du darfst nur 
nicht die Theorie so stark vereinfachen wie du's oben gemacht hast, dann 
geht das schon ;-)

Übrigens gibt's in der Industrie unzählige Beispiele wo RS485 mit 
variabler Teilnehmeranzahl und meist auch ohne Abschlusswiederstand 
eingesetzt wird. Und jedem ist bewusst, dass dies theoretisch nicht 
perfekt ist. Trotzdem läuft's zuverlässig und deterministisch. Auch weil 
man mit slew rate limiting die Reflexionen auf den Leitungen gering 
halten kann.

Übrigens nur so zum theoretischem Überschlagen - bei 115,2 kBaud und 
üblichen seriellen Empfängern die nur ca. 1/2 bis 2/3 des Symbols 
stabile Verhältnisse brauchen, dürften z.B. die ersten ca. 3us durch 
Reflexion zerstört sein, ohne großartige Auswirkungen auf die 
Dekodierung. Damit du aber eine um 3us verzögerte Reflexion schaffst, 
brauchst du ca. 300m (hin und zurück = 600m = ca. 3us) Kabel. Also auch 
so gesehen etwas Entspannung gegenüber der vereinfachten Theorie wo 
alles perfekt abgeschlossen sein muß.

von Otto (Gast)


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Ich verwende in meinem Bus Rs485 und habe die Bus Topologie eindeutig 
misshandelt. Ich habe ringe und Sterne zusammen die Terminatoren sitzen 
irgendwo dazwischen. Ich fahre allerdings nur 9600 Baud. Geht wunderbar.
Leitungslänge über 200m Und Ca 40 Teilnehmer.

von Paul B. (paul_baumann)


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>suche Hausbus

Ein Bus-Haus ist aber auch noch nötig, um die Komponenten des Hausbusses 
unterzubringen.

http://www.kunst-und-technik.de/images/sonst/liebenz.jpg

MfG Paul

von Jobst Q. (joquis)


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S.K schrieb:
> ich habe mir die vorgestellten Bussysteme angeschaut. abgesehen vom
> RS485 trifft für meine Anwendung nichts zu.

Dann beschreib doch mal das Konzept deiner Anwendung, dann kann dir 
vielleicht auch geholfen werden.

Für ein Einfamilienhaus halte ich einen Hausbus in vielen Fällen für 
überflüssig und überteuert. Lichttaster abzufragen ist unsinnig und 
unsicher, bei Ausfall der Steuerung tut sich garnichts mehr. Sicherer 
und stromsparender ist eine konventionelle Schaltung mit 
Stromstoßrelais, die parallel zu den Tastern Steuerungsrelais haben und 
Rückmeldungen des Zustands.

Daraus folgt, dass die Steuerung nur Niederspannungsleitungen zu 
Verteilerdosen braucht. Mit einem preiswerten CAT-Kabel hat man schon 
mal 8 Drähte, dh 7 Signale, die man direkt auswerten bzw steuern kann.

Ein Bus hätte nur Sinn bei komplexeren Unterverteilungen, und da würde 
ich einen verstärkten I2C-Bus bevorzugen, da man nur fertige preiswerte 
ICs benötigt. Vor vielen Jahren hatte ich ein solches System mit P82B715 
und 330 Ohm Pullups bis zu 100 Metern in industrieller Umgebung 
fehlerfrei laufen.

von ms (Gast)


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Hallo,

ich habe auch mit RS485 einen Hausbus gemacht. Ich habe dabei meine 
alten Netzwerkleitungen hergenommen. In jedem Zimmer gab es eine Dose. 
Da das Kabel mit 4TP leituneg versehen sind ist die erste die Zuleitung 
die zweite der abgang das Alte Patchfeld wurde an der rückseite mit 
y-Verteiler versehen. Somit musste ich nur am Patchfeld einen Abschluss 
R setzen in den Zimmer war ich frei solang die Rückführung I.O war.

ms

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