Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Kriegt das ein 3D-Drucker hin?


von J. S. (engineer) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Kriegt man so ein Objekt in einem 3D-Drucker hin?

Es sind fortgesetzte Wabenelemente, 6-Eckig angedacht, zum Anreihen,
Material leicht, gfs Kunststoff, gfs mit Alu / Chrom beschichtbar.

Wie glatt bekommt man dabei die Oberfläche hin? Der Printer druckt 
bekanntlich stufenweise und die sind gfs später als Absätze sichtbar und 
sorgen für Rauigkeit (?)

: Bearbeitet durch User
von FlorenzW (Gast)


Lesenswert?

Die Größe des Teils wäre noch wichtig, um die Machbarkeit zu beurteilen.
Optisch brauchbare Oberflächen sind meiner Ansicht nach mit keinem 
3D-Druck-Verfahren machbar.
Die glattesten Oberflächen sind vermutlich mit ABS und anschließendem 
Glätten unter Acetondampf zu erreichen.
Die Oberflächengüte ist auch von der zur Verfügung stehenden Zeit 
abhängig (~ Auflösung).

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Jürgen S. schrieb:
> Kriegt man so ein Objekt in einem 3D-Drucker hin?

Nein.

> Wie glatt bekommt man dabei die Oberfläche hin?

Entweder rauh (auch STL ist optisch rauh), oder mit Aceton geglättet 
dabei aber keeine Masshaltigkeit mehr.

Dein Zeug macht man wohl am Besten (kosteneffektiv) in dem man 
entsprechend metallisierte Kunststofffolie im heissen Zustand zieht, als 
Form kann man eventuell 6 stufenweise kleiner werdende Secksecke aus 
Blech (wie Weihnachs-Plätzchenformausstecher) verwenden, 3 auf einer 
Seite, 3 auf der anderen, zwischen denen die Folie gespannt ist und dann 
im warmen Zustand (Fön) werden die Formen zusammengeschoben woraufhin 
sich die Folie strecken, abkühlen lassen bevor man die Formstücke wieder 
entfernt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ja, 3D-Druck ist da schwierig.

Eine Lösung wäre ein Abformen (eventuell beidseitig). Dann Ober- und 
Unterform in passendem Abstand zueinander fixieren und mit 2K-PUR den 
schmalen Spalt ausgießen. PUR ist wie Wasser, damit sollten Wandstärken 
unter 1mm problemlos machbar sein. Dazu härtet das innerhalb von Minuten 
aus, ist also auch für Massenproduktion geeignet. Die Oberflächen werden 
sehr glatt und die Abformung durch die sehr geringe Viskosität sehr 
genau.

Ein vernünftiges Trennmittel ist natürlich ratsam ;-)

von Drucki (Gast)


Lesenswert?

Poste mal die Vektor Datei oder einen STL Export.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Jürgen S. schrieb:
> Es sind fortgesetzte Wabenelemente, 6-Eckig angedacht, zum Anreihen,
> Material leicht, gfs Kunststoff, gfs mit Alu / Chrom beschichtbar.

Ja, geht. Ich würde es mit einem guten Stereolithografie-3D-Drucker 
versuchen.

Alternativ gibts auch 3D-Drucker mit eingebauter Fräsfunktion, die 
hierdurch erzielbaren Oberflächenqualitäten sind, zumindest bei Metall, 
exzellent.

Gute Druckqualität kostet aber Geld, sehr viel Geld...

von Dieter F. (Gast)


Lesenswert?

Locker - aber nicht besonders glatt. Die Frage ist, wie glatt Du das 
haben willst. 3D-Drucker sind nicht unbedingt für Objekte mit 
spiegelnden Oberflächen bekannt :-)

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Dieter F. schrieb:
> 3D-Drucker sind nicht unbedingt für Objekte mit
> spiegelnden Oberflächen bekannt :-)

Mit einem guten Stereolithografie-3D-Drucker wird die Oberfläche sehr 
glatt und maßhaltig, wenn auch nicht spiegelnd. Die Genauigkeit liegt 
normalerweise bei deutlich unter 0,1mm. Mit einem guten Drucker und 
gutem Harz gibt es definitiv keine sichtbaren Stufen.

Wenns wirklich spiegend werden soll, auch kein Problem mit 3D-Druckern 
mit eingebauter Fräsfunktion, allerdings nur für Metall. Etwa sowas: 
http://www.lumex-matsuura.com/english/contents/lumex03.html

von Dieter F. (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> . Die Genauigkeit liegt
> normalerweise bei deutlich unter 0,1mm.

Auch das ist nicht "spiegelnd". Es sind halt kleinere "Würste" 
übereinander.

"Stereolithografie-3D-Drucker"

Ja, nur hat die nicht jeder - der "Standard" ist anders. Ist aber egal, 
es ist halt noch ein ordentlicher Weg hin zu richtig glatten 
Oberflächen. Aber wir sind drauf (auf dem Weg) und das zählt ... :-)

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Dieter F. schrieb:
> Ja, nur hat die nicht jeder - der "Standard" ist anders. Ist aber egal,
> es ist halt noch ein ordentlicher Weg hin zu richtig glatten
> Oberflächen. Aber wir sind drauf (auf dem Weg) und das zählt ... :-)

schau dir nochmal die o.g. genannte Druck-Fräs-Kombination an. damit 
wird es wirklich spiegelnd. Bei größeren Spritzguss-Formenbauern ist das 
sowas häufig vorhanden.

von Dieter F. (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> schau dir nochmal die o.g. genannte Druck-Fräs-Kombination an.

Ja, das wird gesintert und gleich gefräst. Dann wird es natürlich glatt.

Bei den "normalen" 3D-Druckern mit Filament geht das nicht. Die 
Oberflächen der Teile, welche mit Stereo-Lithografie gedruckt wurden 
sehen glatt aus, haben aber auch (soweit mir bekannt) entsprechende 
"Würstel-Spuren".

Wenn man nach jeder Lage Filament nachfräst würde das vielleicht auch 
gut - aber da die Teile sowieso Probleme mit der Haftung an der Platte 
haben kann man das vergessen.

von Alexander V. (avogra)


Lesenswert?

Grundsätzlich möglich ist das schon, auch mit nem fdm drucker, wenn man 
bereit ist energie in die nachbearbeitung zu stecken. Ich bin immer 
wieder fasziniert, was der hier aus seinem drucker rausholt, incl 
hochglanz metallisierung: 
https://ultimaker.com/en/community/10412-acetone-finishing-on-pla?page=14

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Es bleibt die Frage, wie groß die Elemente überhaupt sein sollen. Wie 
groß dürfen die Radien sein und wie tief ist die Struktur.

Gegen 3D-Druck spricht, neben der Oberflächenrauhigkeit, die erhebliche 
Maschinenzeit, sofern es nicht um Druck einer Form für einen anderen 
Prozess geht.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Gegen 3D-Druck spricht, neben der Oberflächenrauhigkeit, die erhebliche
> Maschinenzeit, sofern es nicht um Druck einer Form für einen anderen
> Prozess geht.
Die Oberflächenrauigkeit ist wirklich kein Problem, aber Druckqualität 
kostet nunmal Geld und Maschinenzeit.
Alles was hinsichtlich Druckqualität über den Hobbymaßstab herausgeht 
ist extrem teuer.


Dieter F. schrieb:
> Die
> Oberflächen der Teile, welche mit Stereo-Lithografie gedruckt wurden
> sehen glatt aus, haben aber auch (soweit mir bekannt) entsprechende
> "Würstel-Spuren".

Bullshit. Da sind definitiv keine "Würstel-Spuren" zu sehen, zumindest 
wenn man einen guten Stereolithgrafie-Drucker verwendet. Beispiel:
http://www.nanoscribe.de/files/cache/03d0e11c6d4d5bc3d056b1785d74ce4d.jpg
Bitte auf den Maßstab achten...

von Dieter F. (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Bullshit. Da sind definitiv keine "Würstel-Spuren" zu sehen, zumindest
> wenn man einen guten Stereolithgrafie-Drucker verwendet.

Witzbold - weißt Du, was der kostet? Aber korrekt, der TO hat keine 
Preisvorstellung genannt. Ich bin halt von "Consumer-Produkten" 
ausgegangen.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Dieter F. schrieb:
> Witzbold - weißt Du, was der kostet? Aber korrekt, der TO hat keine
> Preisvorstellung genannt.
Wie groß das Werkstck weren soll, hat er auch nicht gesagt!
Der Drucker dürfte preislich in der Größenordnung "Einfamilienhaus" 
liegen. Zudem muss man den ja nicht kaufen, sondern kann Drucken lassen. 
Nicht billig, aber bei geringen Stückzahlen nicht unbezahlbar.

Bei Kleinstserien kann man eine Gussform aus Kunststoff verwenden, 
Vakuumdruckguss mit Kunstharz ist auch mit Hobbymitteln machbar.
Bei größeren Stückzahlen verwendet man sinnvollerweise Metallformen und 
eine Spritzgussmaschine.

Für eine Spiegelnde Oberfläche kann man entweder galvanisieren (mit 
Graphit- oder Kupferleitlack als erste Schicht) oder Bedampfen (bessere 
Oberflächenqualität).

Dieter F. schrieb:
> Ich bin halt von "Consumer-Produkten" ausgegangen.
Die Kombination aus Consumer-Produkt, maßhaltig und glänzende Oberfläche 
funktioniert nur dann, wenn man genug Zeit zum manuellen Nachbearbeiten 
hat.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.