Der LT1210 ist als Spannungsfolger mit gain=1 beschaltet. Die LTSpice-Simulation liefert folgende "frequency response" in Abhängigkeit von der kapazitiven Last C Das zweite Bild (unterer Graph) zeigt den Spannungsverlauf am Ausgang, wieder in Abhängigkeit von C. Der Eingangssignal is eine Rampe, die von 0.7 auf -3 V läuft, und dann rasch auf 0.7V zurückspringt. Wie man sieht, obwohl LT1210 eigentlich überall Verstärkung=1 haben soll, hat es so gegen 1-3 MHz eine Verstärkung von 10 dB ( ist es die Resonanzfrequenz?). Nun, wenn die Spannung schnell von -3 auf 0.7 spring, oszilliert die Schaltung nach. Kann man diese Oszillation dadurch erklären, dass eine schnelle Spannungsänderung is Ähnlich zum Rechtecksignal und besteht somit aus einem breitem Frequenzspektrum. Die Frequenzen, die im Resonanz liegen, also zwischen 1-3 MHz werden verstärkt, und ergeben eine gedämpfte Oscillation. Ist es eine plausible Erklärung? Ich meine, wenn ich die jeweilige Resonazfrequenz mit der Frequenz der Oscillation vergleiche, passt das schon....
Böser K. schrieb: > ist es die > Resonanzfrequenz?). Nein, die kapazitive Belastung von Operationsverstärkern ist ein Designfehler. Viele Typen geraten dabei tatsächlich ins Schwingen und es gibt zahllose Applikationsberichte, warum das so ist.
Joe F. schrieb: > Siehe Datenblatt: "Stable with CL = 10,000pF" Ja, das ist klar. Das es instabil ist, ist kein Problem. Ich schreibe jetzt meine Masterarbeit zusammen, und wollte mal wissen, ob ich die Oscillation mit der "Verstärkungsfrequenz " verknüpfen kann.
Praktisch jeder gegengekoppelte Verstärker hat eine mit der Frequenz ansteigende Ausgangsimpedanz und verhält sich somit wie ein idealer Verstärker mit Ri=0, dem eine Induktivität in Reihe geschaltet ist. Zusammen mit einem Ausgangskondensator ergibt sich in der Tat ein Serienschwingkreis, auf dem das System dann schwingen kann.
Böser K. schrieb: > Kann man diese Oszillation dadurch erklären, dass eine > schnelle Spannungsänderung is Ähnlich zum Rechtecksignal > und besteht somit aus einem breitem Frequenzspektrum. > Die Frequenzen, die im Resonanz liegen, also zwischen > 1-3 MHz werden verstärkt, und ergeben eine gedämpfte > Oscillation. Ja. > Ist es eine plausible Erklärung? Nicht nur plausibel, sondern bis hierher richtig, würde ich sagen :) Sie ist theoretisch jedoch noch nicht ganz vollständig, denn abgebildet ist nur das Amplitudenspektrum; das Phasenspektrum fehlt. Das ist die allgemein verbreitete "Schlamperei", sich auf Minimalphasensysteme zu beschränken. Von dieser Krümelkackerei abgesehen ist die Fouriertransformation eine lineare Transformation, d.h. alles, was im (komplexen) Spektrum passiert, hat eine eindeutige Entsprechung im Zeitbereich. > Ich meine, wenn ich die jeweilige Resonazfrequenz mit > der Frequenz der Oscillation vergleiche, passt das > schon.... Der Praktiker nutzt diesen Zusammenhang in der umgekehrten Richtung: Wenn Baugruppen mit Frequenz X klingeln, dann sucht er nach parasitären Reaktanzen, die "zufällig" gerade X = 1/(2*Pi*wurzel(LC)) erfüllen.
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