Hallo ihr, wie der Titel bereits sagt, möchte ich einen 12V Blei-Vlies Akku (http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/D600/YU_NP12-12_DB.pdf) mit einem Laderegler (http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/X600/m083.pdf) laden. Der Akku soll nur bei Netzausfall die Spannungsversorgung gewährleisten, wird also selten benötigt. Im Datenblatt des Ladereglers wird erwähnt, dass Akkus mit "[...] Ladeströmen bis max. 1,5 A und einer Spitzenspannung von 14,2 V geladen werden dürfen.". Nun steht im Datenblatt des Akkus jedoch, dass die Ladespannung 13,65V bzw. 14,5V bei Starkladung betragen dürfe, wobei letzterer Fall ja in Ordnung wäre. Die Ladestrombegrenzung läge bei Starkladung bei 300mA. Die ganze Sache verstehe ich nun so, dass der Akku bei Starkladung die Stromaufnahme selbstständig auf 300mA begrenzt und der Regler dann halt nur 0,3A von max. 1,5A liefert - beide Komponenten sich also vertrügen. Ist das so richtig oder baue ich mir dann unwillentlich einen potentiellen Brandherd zusammen? Ist es überhaupt klug, sich auf die Starkladung zu verlassen? Ich hoffe, ihr könnt mir bei diesem Problem weiterhelfen. Viele Grüße
Marcus B. schrieb: > Der > Akku soll nur bei Netzausfall die Spannungsversorgung gewährleisten, > wird also selten benötigt. Wofür? 1,2Ah sind nicht sehr viel. Solche Akkus lädt man auch meist nicht mit Ladespannungen von 14,2V, wie sie z.B. für zyklischen Betrieb im Auto üblich sind, sondern nur mit 13,8V *) (bei 20°C) wie es für Standby-Anwendungen gebräuchlich ist. *) P.S.: Im Datenblatt steht sogar 13,65V +/- 1% und die Temperaturkorrektur ist ebenfalls erwähnt. Die Spannungslage hängt etwas von der verwendeten Säuredichte ab. Im Zweifel gelten die Angaben des Akkuherstellers. Marcus B. schrieb: > ass der Akku bei Starkladung die > Stromaufnahme selbstständig auf 300mA begrenzt Nein, wenn die Spannungsquelle mehr Strom hergeben kann, kann der Akku auch mehr aufnehmen. Das hängt u.a. von dem Grad der Entladung ab. Mit 300mA gibt es noch kein Feuerwerk, aber für den kleine Akku ist das schon recht viel.
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Marcus B. schrieb: > Die ganze Sache verstehe ich nun so, dass der Akku bei Starkladung die > Stromaufnahme selbstständig auf 300mA begrenzt und der Regler dann halt > nur 0,3A von max. 1,5A liefert - beide Komponenten sich also vertrügen. Nein, das gilt für die Schwebeladung (13,65V). Steht doch so im Datenblatt. Für Starkladung (14,5V) darf mit max. 0,3A geladen werden. Dein Ladegerät liefert aber bis zu 1,5A. Ist also nicht geeignet. Ja nach Anwendung paßt entweder ein 13,65V Ladegerät ohne Strombegrenzung oder ein 14,5V Ladegerät mit Begrenzung auf 0,3A. Dazu kommen jeweils noch Toleranz und Temperatur.
Die Billigste Ladeschaltung für Bleiakkus ist immer noch eine Glühbirne. Einfach eine Spannungsquelle mit 13.8V und eine passende Glühbirne (in deinem Fall 12V 5W Kfz Birne) in serie schalten. Die begrenzt wirksam den Ladestrom, hat aber gegen Ende der Ladung kaum Spannungsabfall. Und sie wirkt zudem noch als Träger Sicherung, wenn mal wirklich zu viel Ladespannung ankommt (warum auch immer).
Vielen Dank. Genau hier lag meine Verständnisschwierigkeit. Aufgrund der Formulierung "Akkus, die mit Ladeströmen bis max. 1,5 A [...] geladen werden dürfen" bin ich davon ausgegangen, der Ladestrom des Akkus müsse unter 1,5A liegen. Verstärkt hat diesen Eindruck dann noch die Bezeichnung "Ladestrombegrenzung" des Akkus, die bei mir den Eindruck erweckte, als begrenze der Akku den Strom selbst. Es ist also genau anders herum und der Laderegler liefert 1,5A und die "Ladestrombegrenzung" beim Akku bedeutet, dass der Akku mit maximal diesem Strom versorgt werden darf, und nicht, dass er selbst irgendetwas begrenzt. "Max. zulässiger Ladestrom" wäre wohl eindeutiger gewesen. Das heißt für mich also, dass ich einen Akku mit höherer Kapazität und folglich höherem max. Ladestrom (>= 1,5A) an dem Laderegler betreiben könnte, würde ich mich für diesen Regler entscheiden. Ein Laderegler mit geringerer Ladespannung wäre aber angebrachter. Die Idee mit der Glühlampe finde ich interessant. Leider kann ich in diesem Fall keine verbauen. Danke noch einmal für die Erklärungen und Hinweise.
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Marcus B. schrieb: > wobei letzterer Fall ja in Ordnung wäre Nein. Du willst keine Starkladung, du willst Dauerladung. Also 13.8V mit bis zu 1.5A, also ein PB138 oder ein L200 in der Schaltung nach Datenblatt.
MaWin schrieb: > Du willst keine Starkladung, du willst Dauerladung. > > Also 13.8V mit bis zu 1.5A, also ein PB138 oder ein L200 in der > Schaltung nach Datenblatt. Der PB heißt 137, weil er ja 13,7V liefert :-) L200 habe ich früher viel eingesetzt, aber als Ladegerät für Motorradbatterien bin ich mit dem Kumpel recht unglücklich gewesen. Der hier zu ladende Akku hat 1,2Ah, ich glaube nicht, dass ich dem 1,5A Ladestrom anbieten würde.
Laut Hersteller braucht der Akku bei 13,65V keine extra Strombegrenzung. Man kann sich also in dem Fall einen beliebigen LM317 o.ä. dranmachen. Der kleine L-Typ im TO-92 begenzt sich aber auch schon auf äääh 200mA? Sollte jedenfalls reichen.
Selber bauen ist natürlich noch interessanter, als ein fertiges, klobiges Bauteil zu verwenden. Und der PB137 ließe sich dann wirklich so simpel wie im Anhang/Datenblatt mit einer Eingangsspannung von ~16V betreiben? Die ganze Geschichte sollte am Ende in ein schlecht- bis unbelüftetes Gehäuse von der Größe eines Schuhkartons. Würde in diesem Fall ein Kühlkörper mit etwa 25K/W ausreichen oder sollte der Wärmewiderstand besser geringer sein? Ich kam bislang noch nie in die Verlegenheit, Kühlkörper verwenden zu müssen, daher kann ich mich leider nur an den Maßen orientieren.
Marcus B. schrieb: > Und der PB137 ließe sich dann wirklich so simpel wie im > Anhang/Datenblatt mit einer Eingangsspannung von ~16V betreiben? Ich hoffe, dass Du "~" für "ungefähr" und nicht für "Wechselspannung" gemeint hast. > Die ganze Geschichte sollte am Ende in ein schlecht- bis unbelüftetes > Gehäuse von der Größe eines Schuhkartons. Würde in diesem Fall ein > Kühlkörper mit etwa 25K/W ausreichen Musst Du rechnen Leistung: 16 Volt rein, der Akku ist leer und hat 11 Volt - gibt 5 Volt Differenz. Bei einem Ampere sind das 5 Watt, mal 25K/W werden das 125 Grad über Umgebungstemperatur. Im Schuhkarton sind im Sommer wieviel Grad? Wie gut geht die Wärme aus diesem raus? Die Spannung am Akku steigt, die Spannung am Eingang (Trafo + Gleichrichter) aber auch. Dann nimmt aber hoffentlich der Strom ab - ich würde eher mal nach 10K/W gucken. Ich bin sehr konservativ unterwegs, mehr als 70°C am Kühlkörper will ich nicht haben, Thema Langlebigeit. Ich habe gerade, 61 Tage nach Bestellung, 10 Stück PB137 vom Chinesen bekommen (4,24 €) und werde das in ein paar Wochen zum fertigen Gerät umsetzen. Bin mal gespannt, welche Toleranz die Dinger tatsächlich haben.
Marcus B. schrieb: > Der > Akku soll nur bei Netzausfall die Spannungsversorgung gewährleisten, > wird also selten benötigt. Alarmanlage? Notbeleuchtung? Wenn der Akku als Notstromversorgung bei Netzsausfall gedacht ist, braucht der Ladestrom gar nicht mal so hoch sein. Bei meiner EMA (Akku 2,2Ah) habe ich den Ladestrom so gewählt, dass der Akku innerhalb 24h fast voll geladen ist (100mA-150mA). (Bereitschaftsparallelbetrieb) Der Vorteil ist ein kleineres Netzteil, der Nachteil man benötigt mehr Elektronik und er ladet halt länger. Aber die Ladedauer ist nicht so wichtig, weil das Netz ja nicht ständig ausfällt. Den Akku mit Konstantspannung nach Datenblatt laden.(puffern) Anfangs-Ladestrom bei leerem Akku mit Konstantstromquelle oder Widerstand begrenzen.
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Manfred schrieb: > Bin mal gespannt, welche Toleranz die Dinger tatsächlich haben. Beschissen worden ! Der Aliexpress-Shop "Welcome 1" hat PB137 geliefert, welche in Wahrheit 7805 sind :-( Am Ausgang ordentlich 9Volt, auch unter Last. Im Datenblatt von ST: "The main feature is a reverse leakage current (Max 10 µA at TJ = 0 to 40 °C VI = floating and VO = 13.7 V)." - an den gelieferten ICs sind es mehr als 50mA.
Der L200 ist eigentlich optimal. Man kann Spannung und Ladestrom begrenzen. Wenn nötig ginge auch eine Temperaturkompensation mit Dioden. Ich suche mal den Plan raus (wenn ich ihn finde) Gruß Thomas
Ist alles mit Kanonen auf Spatzen geschossen bei dem Winz-Akku. Sowas lädt man um die 100mA.
Oh, den Schaltplan brauche ich nicht suchen. Den gibt es ja hier im µC Forum. https://www.mikrocontroller.net/attachment/189132/Bleigel-Akkulader.pdf Gruß Thomas
Manfred schrieb: > ich > würde eher mal nach 10K/W gucken. Ich bin sehr konservativ unterwegs, > mehr als 70°C am Kühlkörper will ich nicht haben, Thema Langlebigeit. Gut, dass ich nachgefragt und diesen Tipp erhalten habe. Wenn ich den Laderegler selbst baue, möchte ich nämlich auch, dass er möglichst lange funktioniert. Thomas B. schrieb: > Oh, den Schaltplan brauche ich nicht suchen. > Den gibt es ja hier im µC Forum. Der Artikel ist wirklich informativ, den muss ich erst einmal verdauen =) Schön ist auch, dass schon ein Layout vorgeschlagen wird. Allerdings dachte ich vorerst eher an eine simple Schaltung, wie beispielsweise auf Abb. 1 des Datenblatts des L200. Ich denke, ich werde beide Versionen, also einmal mit PB137 und mit L200, ausprobieren und schauen, was mir eher zusagt. Dank der Hilfe hier im Forum weiß ich ja nun, was ich zu beachten habe, damit der Akku keinen Schaden nimmt oder ich mir mein Zuhause in Brand stecke. Noch einmal vielen Dank und viele Grüße
Marcus B. schrieb: > Allerdings > dachte ich vorerst eher an eine simple Schaltung, wie beispielsweise auf > Abb. 1 des Datenblatts des L200. Nein, dann eher Abb. 27. Die Diode ist wichtig. Oder lasse oben den Transistor (BD711) und den Shunt R4 weg. Dann ladet der eben mit einer Spannung und begrenzt den Strom mit R6.
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