Guten Tag! Ich habe eine Frage zum Überspannungsschutz, denn mein Schwager erzählte mir neulich das sämtliche Elektrogeräte bei ihm des öfteren Durchbrennen, da die Stromversorgung bei ihm oft ausfällt und dann Generatoren (oft auch improvisiert) zum Einsatz kommen. Er lebt im Libanon (wo der Strom ca 3 Stunden am Tag ausfällt) und dann benutzt man Diesel betriebene Generatoren um die Häuser mit Strom zu versorgen. Er hat mich nach einer Möglichkeit gefragt die Geräte mit einem zusätzlichen externen Überspannungsschutz zu verbinden. Meine Frage an euch, gibt es sowas fertig zu kaufen? Oder kann man es auch ggf selbst bauen? Ich persönlich bin Maschinenbauer, habe zwar auch manchmal was mit Elektrotechnik zu tun aber das hält sich sehr in Grenzen. Ich freue mich über sinnvolle Antworten und bedanke mich im vorraus!
:
Verschoben durch Admin
Hallo, der der bei uns gebräuchliche Überspannungsschutz geht von einem kurzen Impuls aus. Werner schrieb: > Er lebt im Libanon (wo der Strom ca 3 Stunden am Tag ausfällt) und dann > benutzt man Diesel betriebene Generatoren um die Häuser mit Strom zu > versorgen. Hier wird vermutlich auch ein wenig mehr Spannung erzeugt. Vielleicht sind es statt 230V auch schon mal 380V. Was für eine Spannung ist denn im Libanon überhaupt üblich? Such mal nach "netzspannung stabilisieren". Hier ein Treffer. http://www.schuntermann.de/spannungsstabilisierung/ mfg klaus
Klaus R. schrieb: > Was für eine Spannung ist denn > im Libanon überhaupt üblich? Hallo Klaus, im Libanon sind 220V (50Hz) üblich. Das Problem liegt dann aber meist bei diesen Generatoren, ich glaube beim Einschalten ist die Spannung nicht sehr stabil und das Netz ist auch oft durch die vielen Nutzer überlastet.
Überspannungsschutzmodule für kurzzeitige impulsförmige Überspannungen sind in diesem Fall unbrauchbar. Stattdessen ist ein Gerät zur Spannugsüberwachung erforderlich, das beim Auftreten von Überspannung den Verbraucher vom Netz trennt. Das Wiedereinschalten kann dann entweder von Hand oder automatisch erfolgen, sobald die Spannung wieder im Normalbereich ist. Kern einer solchen Schutzeinrichtung ist ein Spannungswächter (Netzspannungsüberwachung), z.B. wie dieses hier: https://de.dold.com/produkte/schaltgeraete/ueberwachungstechnik/mess-und-ueberwachungsrelais/messrelais-zur-spannungsueberwachung/mk-9064n.html .So etwas gibt es von anderen Anbietern auch in einfacherer Ausführung, auch für dreiphasigen Anschluß. Größere Verbraucher sollte man damit nicht direkt, sondern über ein entsprechendes Schütz abschalten. Einsatzfertige Schutzgeräte zum dazwischenstecken habe ich bisher nicht gesehen.
Ein solider Überspannungschutz funktioniert niemals über abschalten von Verbrauchern. Schütze sind dafür viel zu langsam. Ein solider zuverlässiger Schutz egal ob AC oder DC funktioniert nur durch Zünden einer Schutzeinrichtung und auslösen der vorgelagerten Sicherung. Überspannungsschutz und Spannungsregelung (wie weiter oben vorgeschlagen) sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge, die man aber kombinieren kann.
Werner schrieb: > Klaus R. schrieb: >> Was für eine Spannung ist denn >> im Libanon überhaupt üblich? > > Hallo Klaus, > > im Libanon sind 220V (50Hz) üblich. > Das Problem liegt dann aber meist bei diesen Generatoren, > ich glaube beim Einschalten ist die Spannung nicht sehr stabil > und das Netz ist auch oft durch die vielen Nutzer überlastet. Die Überlastung ist nicht das Problem, da sinkt die Spannung. Ärgerlich und dann destruktiv wird es wenn Last abgeschaltet wird (Herdplatte...) der Generator, der vorher noch xx+2kW @ 230V geliefert hat braucht etliche Zeit um zurück auf xxkW bei 230V zu regeln. Bis dahin steht Überspannung zur Verfügung. Schau einmal in Indien nach, die haben das gleiche Problem und IIRC sehr pragmatische Lösungen gefunden (zB. über den eevblog...) Für elektronische Geräte sind magnetische Konstanter eine gute Lösung, haben aber einen relativ hohen Eigenbedarf (werden also im Betriebdurchaus warm) eine andere Alternative, die wir bei einem Industriebetrieb in den spätern 70ern - als die ersten Computer installiert wurden - realisiert haben war eine Offline-USV. Die Pb.Akkus sind mit einem einfach geregeltem Trafo (mittels robuster Thyristoren im Gleichrichter) auf Nennspannung gehalten worden und ein Umrichter hat daraus die sauberen 230V erzeugt.... das System hat - Leistungsmäßig immer wieder aufgerüstet - bis 2012 mehr oder weniger vollkommen problemlos funktioniert und die sommerlichen Stromausfälle durch Gewitter, die bis in die späten 90er noch normal waren ohne murren verkraftet. Ich weiß nicht auf welchem allgemeinen techn Stand die Gegend ist, in der Dein Bekannter wohnt. Die magn. Konstanter sind - da keine Elektronik vorhanden ist - extrem robust und langlebig, haben aber wie gesagt einen hohen Eigenbedarf an Energie. Die genannte offline-USV ist da besser, die Komplexität ist aber nicht zu unterschätzen > ziemlich viel Silizium und daher anfälliger. MiWi
MiWi schrieb: > eine andere Alternative, die wir bei einem Industriebetrieb in den > spätern 70ern - als die ersten Computer installiert wurden - realisiert > haben war eine Offline-USV. > > Die Pb.Akkus sind mit einem einfach geregeltem Trafo (mittels robuster > Thyristoren im Gleichrichter) auf Nennspannung gehalten worden und ein > Umrichter hat daraus die sauberen 230V erzeugt.... Das ist nicht offline, sondern ONline-USV - der Wandler läuft ständig mit. Der Wirkungsgrad ist systembedingt schlecht, aber dafür der Ausgang wirklich sauber. Eine andere Lösung sehe ich für die Ursprungsfrage nicht, weil dort entweder der Generator hochläuft oder das Netz schief wird.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.