Forum: Offtopic Eine Glanzleistung deutscher Ingenieurskunst


von Bernd F. (metallfunk)



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Bewegungsmelder von Busch/Jäger.

Die sollen an eine Stahlblechtafel. Eigentlich kein Problem.
Aber: Ich habe die Teile nicht und soll anhand der offiziellen
Maßzeichnungen alle Löcher bohren.

Dem Zeichner hau ich mit dem Vorschlaghammer auf die Zehen.

Stellt euch mal vor, dass wäre Mauerwerk.
Den möchte ich sehen, der die Dübel bohrt.

Die Zeichnungen sollte man gegenrechnen.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Einhart P. (einhart)


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Ist doch ganz einfach: du würfelst aus welches Lochbild du nimmst und 
mit 50% Wahrscheinlich passt das zum Melder.

Oder du schneidest keine Gewinde sonder bohrst richtig große Löcher. Ne 
große U-Scheibe unter die Mutter und dann passt das schon.

Im Ernst - konsistente Angaben wären schon nicht schlecht.

von Carl D. (jcw2)


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Bei dem Elektrokram ist schon 1/10mm Jenseits von Gut&Böse, also wo ist 
das Problem. Sowohl Befestigungslöcher als auch Kabeldurchführungen 
brauchen keine Werkzeugmacher-Präzision. Oder muß das Ding mm-Genau auf 
die Blechtafel? Solche Dinger haben eher Spiel im mm-Bereich und werden 
höchstens mal vert.-/horizontal ausgerichtet.
Ist zwar Freitag, aber gibt's in der Palz keine andere 
Wochenendbeschäftigung?

Ps: Auf dem einen Bild steht TOP und das ist innen im Gehäuse zu sehen.

: Bearbeitet durch User
von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Bernd F. schrieb:
> Die sollen an eine Stahlblechtafel.

Montagekleber?

Silikon?

von Mani W. (e-doc)


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Bernd F. schrieb:
> Ich habe die Teile nicht und soll anhand der offiziellen
> Maßzeichnungen alle Löcher bohren.


Schaltschrankbau ist das aber nicht?


Kopier die Maßzeichnung in Originalgröße auf Papier und klebe diese
mit Sprühkleber an die Tafel, dann kann leicht an Hand des dann
später eintreffenden Materials gekörnt, gebohrt und Gewinde geschnitten
werden...

Aber schön im rechten Winkel zur Tafel anordnen...

von Bernd F. (metallfunk)


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Das Gehäuse ist 140 mm breit.

Eine Differenz von 0,8 mm bei den Befestigungslöchern macht
ein Gefälle von mehr als 10% auf die Gesamtbreite, das sieht
jede Hausfrau.

Das ist es aber nicht, was mich nervt.

1. Kann man nicht Befestigungslöcher mit glatten Zahlen ins
Gehäuse konstruieren.
( Wenn man selbst mal mit klammen Fingern angezeichnet und
gebohrt hat, weiß man warum)

2. Ein Gehäuse mit 140 x 100 mm könnte auch Schrauben am Rand haben.
Da würden minimale Abweichungen keine extreme Schieflage verursachen.

3. Dübel, so knapp neben den Kabeln, sind praxisfremd.

Das Teil hat jemand konstruiert, der noch nie so ein Teil
installieren musste.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Bernd F. schrieb:
> der noch nie so ein Teil
> installieren musste.

Da gäbe es noch viele andere Teile, wo ich mir oft wünsche, dass der
Konstrukteur (Designer) diese selbst installieren muss und das gleich
mehrere pro Tag!

von Reginald L. (Firma: HEGRO GmbH) (reggie)


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Bernd F. schrieb:
> Das Teil hat jemand konstruiert, der noch nie so ein Teil
> installieren musste.
Sei froh dass du nicht kfzler bist!

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wenn die zweite Zeichnung maßhaltig im Maßstab 1:1 druckbar ist, könnte 
man die Zeichnung als Schablone genau waagrecht auf die Tafel kleben und 
dann mit dem Körner die Mittelpunkte der Koordinatenpunkte fixieren.

Darauf in klassischer Manier vorbohren und Aufbohren. ( Hier könnte ein 
sogenannter Stufenbohrer recht praktisch sein.)

Falls ich was übersehen habe, bitte ich meine Voreiligkeit zu 
entschuldigen.

Gerhard

von Christian R. (supachris)


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Reginald L. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
> Das Teil hat jemand konstruiert, der noch nie so ein Teil
> installieren musste.
>
> Sei froh dass du nicht kfzler bist!

Da ist was dran. Ich wollte mal beim Astra F den Keilriemen selber 
wechseln. Tja Pech gehabt, irgendein findiger Ingenieur meinte man müsse 
durch den Riemen den Motorhalter montieren. Gaga.

von Thomas H. (nanana)


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Bernd F. schrieb:
> Das Teil hat jemand konstruiert, der noch nie so ein Teil
> installieren musste.

Der Elektriker auf dem Bau würde das Ding an die Wand halten und durch 
die Löcher anzeichnen. Beim Fertighaus oder Ytong einfach Schraube rein 
ohne Bohren.
Welche Maße die Löcher haben interessiert keinen Mensch.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Ingenieure in Italien sind auch nicht besser.

Eine Torsteuerung. Um die beiden Lichtschrankenpaare anzuschließen,
darf man vorher basteln.

Es ist schlichtweg unmöglich 5 Drähte an einer Klemme sicher zu
befestigen. Dazu kommt verschäfend, dass die grüne Steckerleiste
abgezogen werden muss, um ein Kabel anzuschließen.

Genial blöd konstruiert.

Grüße Bernd

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist ziemlich sicher nicht das Gehäuse, das die Entwickler der 
Platine vorgesehen haben.

Statt mit massivem Draht kann man dort auch Litze verwenden, da das 
Käfigzugklemmen sind (die grünen Klemmen, nicht die drei im Raum 
schwebenden Dinge), kann man da gegebenenfalls auch auf Aderendhülsen 
verzichten (ich würd's trotzdem nicht tun).

Aber das ganze ist schön luftig, Du hast darin Platz bis zum Abwinken 
und kannst sogar 'nen Tango hinlegen ...

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Mit gewinkelten Stiftleisten auf der Platine hätte man allerdings 
tatsächlich die Möglichkeit gehabt, die Schrauben der Gegenstecker zu 
bedienen ohne die Stecker abziehen zu müssen. Aber bei den 
Platzverhältnissen ist das fast ein Luxusproblem.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Bernd F. (metallfunk)


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Thorsten O. schrieb:
> Mit gewinkelten Stiftleisten auf der Platine hätte man allerdings
> tatsächlich die Möglichkeit gehabt, die Schrauben der Gegenstecker zu
> bedienen ohne die Stecker abziehen zu müssen. Aber bei den
> Platzverhältnissen ist das fast ein Luxusproblem.
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Thorsten Ostermann

Ich mache am Montag mal ein Bild, wenn alle Kabel angeschlossen
sind. ( Bei 5 Grad und Regen ):

Da bleibt wenig Luft.

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> ( Bei 5 Grad und Regen ):
>
> Da bleibt wenig Luft.

Na, so dicht, daß keine Luft mehr bleibt, wird der Regen auf bei Dir 
nicht werden.
:)

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Nach fest kommt ab :)

Hier wird es grenzwertig.

Grüße Bernd

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul B. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> ( Bei 5 Grad und Regen ):
>>
>> Da bleibt wenig Luft.
>
> Na, so dicht, daß keine Luft mehr bleibt, wird der Regen auf bei Dir
> nicht werden.
> :)
>
> MfG Paul

Paul,

die Steuerung ist gut übelegt, einfach zu konfigurieren und
recht langlebig ( seit 15 Jahren im Einsatz ).

Warum die Menschquälerei beim Anschluss?

Soweit ich das kenne, gibt es die gleiche Anschlussleiste auch mit
sichtbaren Schrauben und seitlicher Kabeleinführung.

Vieles,dass bei 24 Grad und Trockenheit kein Problem ist, schaut bei
5 Grad und Schneeregen ganz anders aus ):

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Also ich hab schon schlimmeres Zeug anschließen müssen und hab weniger 
Platz gehabt.

Das die Klemmstellen nicht reichen ist ja heutzutage leider eher 
Standard.

Bei Regen ist es mit anderen Klemmen glaube ich auch nicht schöner.

von Reginald L. (Firma: HEGRO GmbH) (reggie)


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Christian R. schrieb:
> Ich wollte mal beim Astra F den Keilriemen selber wechseln
Jap kenn ich.
Ich hoffe du musstest nie den Anlasser an ner A-Klasse tauschen. Da darf 
man dann den Motor + Getriebe ablassen.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Beim Audi A6 versuchte ich eine halbe Stunde lang eine einfache Xenon 
Lampe zu tauschen. Keine Chance, nicht mal mein Kind mit kleiner Hand 
kam ran.

Man muss zum Xenon tausch die Stoßstange abschauben - was ich in der 
Werkstatt doch lieber machen lies.

von Carl D. (jcw2)


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Markus M. schrieb:
> Beim Audi A6 versuchte ich eine halbe Stunde lang eine einfache Xenon
> Lampe zu tauschen. Keine Chance, nicht mal mein Kind mit kleiner Hand
> kam ran.
>
> Man muss zum Xenon tausch die Stoßstange abschauben - was ich in der
> Werkstatt doch lieber machen lies.

Der Bernd fährt Morgan, da ist aller besser ;-)

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Christian R. schrieb:
> Da ist was dran. Ich wollte mal beim Astra F den Keilriemen selber
> wechseln. Tja Pech gehabt, irgendein findiger Ingenieur meinte man müsse
> durch den Riemen den Motorhalter montieren. Gaga.

Ist doch einfach. Habe ich selbst schon gemacht. Mach da mal den 
Zahnriemen. :-))

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Darüber kann ich doch nur schmunzeln, den Zahnriemenwechsel bei meinem 
T4 habe ich auch selber gemacht. Es sind zwei Riemen, diverse 
Spannrollen, Drehmomente die man bei einem Panzer erwarten würde, 
Diamantbeschichtete Unterlegscheibe, daumendicke Dehnschraube und 
Feineinstellung mit Messuhr und Computer.
Aber selbst darüber lachen andere, ein bekannter fährt ein Renault 
Avantime, da muss einfach nur der Motor zum Zahnriemenwechsel ausgebaut 
werden.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Das Problem ist, das heutzutage vieles von Leuten Konstruiert wird, 
welche keine Berufsausbildung haben, selbst noch so gut wie nie das 
Werkzeug in der Hand hatten, aber meinen sie wären die tollsten, weil 
sie ein Hochschul/Uni-Zeugnis haben. Und zudem gibt es auch nicht mehr 
die Zwischenschichten in der Entwicklung mit Techniker, Meister, 
Technische Zeichner, welche früher die eher mathematische Arbeit der 
Ingenieure in Praxistaugliche Konstrukte umsetzten. Heute macht der 
billige Praktikant/Absolvent die Entwicklung mit Fertigungszeichnungen, 
und wirft sie den anderen vor, und meint, es sei nicht sein Problem, wie 
man es umsetzt. Wenn man so mit den Leuten redet, bekommt man den 
eindruck, das oft nicht mehr miteinader gearbeitet wird. Viele 
interessieren sich nur noch dafür ihre eigenen Schäffchen ins trockene 
zu bringen, und scherrt sich nicht mehr um die belange der Anderen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die krummen Millimeter kommen möglicherweise von einer Umrechnung aus 
"imperialen" Abmessungen.
Das italienische Gehäuse biete noch viel Platz für stangenweise 
Heißkleber.
Aber wehe, das muss mal wieder jemand auseinandernehmen.
Es gibt aber von allen Teilen sicher 3D-CAD-Zeichnungen mit bunten 
Farben gerendert.

: Bearbeitet durch User
von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Christoph K. schrieb:
> Die krummen Millimeter kommen möglicherweise von einer Umrechnung aus
> "imperialen" Abmessungen.

Wahrscheinlich, aber leider täuscht das was vor, was nicht ist.
Für internen Gebrauch kann das eine schnelle pragmatische Lösung sein,
aber der Kunde hat den Eindruck, dass die Zeichnung einfach schnell 
hingerotzt wurde, was nicht vertrauenserweckend ist.

von Bernd F. (metallfunk)


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Es gibt in meiner Nachbarschaft einen großen Anlagenbauer.

Der Werkstattleiter hat mir ezählt, das die Mitarbeiter ( Schrauber),
die Produkte bewerten. Einige Hersteller haben sich gewundert, dass
sie, ( obwohl billiger und technisch feiner ) nicht mehr geordert
werden.

Die Rechenaufgabe ist simpel. Das Teil ist zwar 8,-€ billiger,
braucht aber 12,-€ mehr Zeit.

Es wird Zeit, dass die Benutzer zurückhauen :)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Rainer U. (r-u)


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Bernd F. schrieb:
> Warum die Menschquälerei beim Anschluss?
>
> Soweit ich das kenne, gibt es die gleiche Anschlussleiste auch mit
> sichtbaren Schrauben und seitlicher Kabeleinführung.
>
> Vieles,dass bei 24 Grad und Trockenheit kein Problem ist, schaut bei
> 5 Grad und Schneeregen ganz anders aus ):

Ich denke, das Schlimme ist, dass es einfach niemanden außer Dich so 
richtig interessiert, und sich deshalb auch nichts ändert. Der 
Hersteller gibt kein extra Geld für's Design aus, damit Du das schön 
anschließen kannst. Den Kunden interessiert es auch nicht, der bekommt 
ja sicher einen Gesamtpreis von Dir. Und ja - es dauert 10 Minuten 
länger beim Anschließen, die kosten ihn dann anteilig 10 Euro - 
wahrscheinlich < 10% vom Auftragswert.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Rainer U. schrieb:
> Und ja - es dauert 10 Minuten
> länger beim Anschließen, die kosten ihn dann anteilig 10 Euro -
> wahrscheinlich < 10% vom Auftragswert.

Und wenn noch mehr solche Kandidaten zu verbauen sind, sind die 10% 
schnell Wunschdenken...

von Timm T. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Stellt euch mal vor, dass wäre Mauerwerk.
> Den möchte ich sehen, der die Dübel bohrt.

Da zeichnet auch keiner an. Das wird drangehalten und mit ner 
rumliegenden Schraube "angezeichnet".

Fred F. schrieb:
> Aber selbst darüber lachen andere, ein bekannter fährt ein Renault
> Avantime, da muss einfach nur der Motor zum Zahnriemenwechsel ausgebaut
> werden.

Dafür wechsle ich an meinem Renault die H4 in 5min. Und davon brauche 
ich allein 4min, die Ersatzlampe zu finden.

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