Forum: Offtopic Die Zeitschrift "make"


von Ralph S. (jjflash)


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... heute war ich in der Sauna und weil ich keinen Lesestoff hatte war 
ich in der Bahnhofsbücherei und was sehen meine Augen?

Eine Zeitschrift die ich wirklich nicht kannte, schön aufgemachtes 
Cover:

make

Okay, Erwartungen waren nicht wirklich groß, für 9,90 Euro hab ich erst 
einmal geschluckt, aber ich war neugierig.

Und bei der Lekture dabei hochentsetzt.

Bin ich verwöhnt oder wie auch immer. Mein Eindruck ist:

Wie kann man mit nur so extrem wenig ein derart teueres Heft produzieren 
das auch gekauft wird. Mir kommt es fast so vor, als würde man 
Schreinern (ich mag diesen Berufsstand sehr) den Arduino nahebringen, 
damit alles was irgendwie aus Holz ist einen Arduino erhält.

Keine wirklichen Infos, einfach nur "Ich habe gebastelt" und nicht 
wirklich etwas von dem man sage würde: wow !

Bin ich so fürchterlich drauf dass ich nur sehe: Arduino, GPIO Sensor 
dran und dann ist was gebastelt.

Außer Arduino noch Raspberry Pi als Druckserver für Paralleldrucker und 
das wars auch schon.

Da hat man hier auf der Seite wesentlich mehr, wenn man sich "zeigt her 
eure Kunstwerke" anschaut.

Okay, mich würde interessieren wie ihr "make" bewertet !

: Verschoben durch Moderator
von Michael L. (michaelx)


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Ich sage es wirklich nicht gern, aber bei diesem "make" sind ganz 
offensichtlich mindestens 9 Euro Deppensteuer drauf.

;-)

von Christian M. (Gast)


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Full Ack! Einmal interessiert durchgeblättert, dann enttäuscht 
zurückgelegt. Da ist sogar Elektor besser :-)))

Chregu

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich finde das jetzt irgendwie witzig, denn ab und zu tauchen im Markt 
Ausgaben dieser Zeitschrift auf und die sind immer gleich verkauft.

Harry

von Stefan M. (derwisch)


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Was heutzutage bei den "Makern" zu heftigem gegenseitigen 
Schulterklopfen führt, war früher nur Beiwerk beim Basteln.
Radio gebaut? Ach ja, da muss noch ein Gehäuse drum... Das wurde ohne 
Worte einfach gebaut.
Heute brauchts dafür eine "Maker" Gemeinde, die es kaum fassen können, 
dass sie eine Puksäge erfolgreich eingesetzt haben...
Alles irgendwie verzerrt...

von Teo D. (teoderix)


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Christian M. schrieb:
> Full Ack! Einmal interessiert durchgeblättert, dann enttäuscht
> zurückgelegt.

dito

Wenn, dann bitte mit Gimmick!
http://www.focus.de/kultur/buecher/das-yps-heft-kehrt-zurueck-jetzt-fuer-kinder-zwischen-30-und-49_aid_836575.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wimre ist das der hippe Nachfolger der 'c't Hacks', die ich öfter mal 
von einem Verwandten erbe, wenn der sie ausgelesen hat - trifft 
allerdings nicht meine Ansprüche, da es doch meistens um 'Fang den 
Arduino' und um die neuesten 'Maker' Treffpunkte und Repair Cafes geht.
Allerdings war bei der 'Mach flott den Schrott' Aktion doch die eine 
oder andere richtige coole Idee bei.

von Le X. (lex_91)


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Scheint so als wäre der typische Forenuser einfach nicht die Zielgruppe 
des Magazins.
Das Heftchen soll wohl eher Technikbegeisterte ansprechen die aus einer 
anderen Ecke kommen (Mechanik/Handwerk/whatever) und ihre Basteleien um 
eine Elektronik aufpeppen wollen.
Genau die Arduino-Zielgruppe also.

Wär ich theoretischer Elemenarphysiker würd ich ja auch nicht erwarten 
dass die P.M. meinen Ansprüchen gerecht wird.

von Ralph S. (jjflash)


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... puuuuh, und ich dachte schon ich bin daneben ! (Obwohl, ich denk ich 
bin oft daneben... )

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph S. schrieb:
> ... von dem man sage würde: wow
> !
Ralph S. schrieb:
> dachte schon ich bin daneben
> !
Das Unterlassen des Plenkens musst du noch üben.

> Wie kann man mit nur so extrem wenig ein derart teueres Heft produzieren
> das auch gekauft wird.
Es gibt Leute, die geben für ein Telefon 800€ aus. Und das alle paar 
Jahre. Das Geld ist prinzipiell vorhanden und es ist gut, dass es im 
Umlauf ist.
Vor nicht allzu langer Zeit war es übrigens schon eine Leistung, alle 
gelben und grünen Leuchtdioden in allen möglichen Geräten und Displays 
auf blaue umzubauen. Dafür gab es dann LED-Sets mit einem Satz 
Vorwiderstände für jede Spannung. Da finde ich, dass der Ansatz mit dem 
Arduino mit Add-Ons schon deutlich niveauvoller ist.

> Okay, mich würde interessieren wie ihr "make" bewertet
> !
Nah kurzem Drüberlesen: ich kaufe es nicht. Ich kaufe aber auch keine 
Brigitte. Und auch keine c't mehr...

von Super G. (Gast)


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Ja, das c't Abo habe ich auch vor 4..5 Jahren gekündigt. Immer wieder 
das Gleich, das Niveau unterirdisch. Musste vor kurzem länger beim Arzt 
warten und habe mir dafür mal wieder eine Ausgabe besorgt. Die 
schlechteste Investition der letzten 6 Monate.

Ich finde für mich keine Zeitschrift von Interesse mehr. Habe inzwischen 
auch aufgegeben zu suchen.

Und die Make... naja der Spruch mit der Deppensteuer trifft es schon 
ganz gut.

Ganz allgemein ist die Entwicklung des Anspruchs von Zeitungen und 
Zeitschriften in den letzten paar Jahren katastrophal. Kein Wunder das 
denen die Leser wegrennen. Schlechte Recherche und abartige 
Rechtschreibung kriege ich auf jeder beliebigen semiprofessionellen 
Webseite jeden Tag vorgesetzt. Dafür braucht kein Baum geopfert werden.

von Frank B. (frank501)


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Super G. schrieb:
> Schlechte Recherche und abartige
> Rechtschreibung kriege ich auf jeder beliebigen semiprofessionellen
> Webseite jeden Tag vorgesetzt.

Wobei die dort vermutlich eher besser ist.
Aber ich habe im Allgemeinen das Gefühl, daß die Rechtschreibung nur 
noch Nebensache ist. Egal wo man hin sieht, in der Tageszeitung und in 
deren Webauftritt, im kostenlosen lokalen Werbeblatt oder in 
Zeitschriften, überall findet man vermehrt Rechtschreibfehler.
Auf verschiedenen Seiten auf denen ich unterwegs bin, egal ob private 
Blogs, semiprofessionelle Seiten und sogar in einigen Foren wird mehr 
darauf geachtet ist so meine Erfahrung.

von Markus M. (adrock)


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Ja die c't ist auch so ein Fall, mist habe es dieses Jahr wieder 
verpasst das Abo zu kündigen. Die Hefte taugen schon fast nicht mehr als 
Klolektüre, man ist zu schnell durch :-)

Früher gab es gefühlt in der c't deutlich mehr interessante 
Grundlagenartikel. Von potentiell interessanten Hardwarebasteleien mal 
ganz abgesehen (das haben sie ja jetzt nach "Make" ausgelagert). Die 
Themen haben sich alle sehr in Richtung Enduser verschoben. Sehr viel 
Windows und Multimedia, etwas Netzwerk/Linux und wenig tiefschürfendes 
(CPU geflüster ist ja noch relativ anspruchsvoll).

von Michael L. (michaelx)


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Markus M. schrieb:
> ... Von potentiell interessanten Hardwarebasteleien mal
> ganz abgesehen (das haben sie ja jetzt nach "Make" ausgelagert).

Naja, so alte c't-Projekte wie das DSP-System (Romeo&Julia) oder das 
c't-Lab liegen um Welten über dem, was in der "make" angeboten wird.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Markus M. schrieb:
> Ja die c't ist auch so ein Fall, mist habe es dieses Jahr wieder
> verpasst das Abo zu kündigen.

Die c't kann man doch mit Wirkung zur übernächsten Ausgabe kündigen, 
oder? Been there, done that.

Rechne damit dass du nach der Kündigung mit Anrufen vom "Leserservice" 
bombardierst wirst. Bei mit haben sie es damit in die Sperrliste der 
Fritzbox geschafft.

von Chris M. (yoblid) Benutzerseite


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Mir kommt es so vor, als hätte Heise ein Talent dafür, gute 
Zeitschriften mit der Zeit "herunterzuwirtschaften".
Nach Elrad und c't, nun auch die make, die unter dem Label c't 
(Hardware) Hacks gestartet, m.E. deutlich mehr brauchbare Artikel 
enthielt.

von Johannes S. (Gast)


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Also ich finde die make nicht so schlecht. Ist eben hauptsächlich für 
Einsteiger, Jugendliche oder Leute die auch mal was Elektronik machen 
wollen. Gut, für Jugendliche ist das Heft etwas teuer, da müssen die 
Eltern sicher etwas sponsern.
Und in den Heften ist schon ein guter Mix drin, es sind nicht nur 
Arduino Projekte oder Repair Cafe Werbungen. Z.B. einfache Grundlagen zu 
OPV, Elektromotoren, Einführung in ARM Controller uvm. Gut gefällt mir 
die Rubrik 'Mein Lieblingswerkzeug', da habe ich die Japansägen entdeckt 
die mir dann auch gute Dienste geleistet haben.

von Reinhard S. (rezz)


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Markus M. schrieb:
> Ja die c't ist auch so ein Fall, mist habe es dieses Jahr wieder
> verpasst das Abo zu kündigen. Die Hefte taugen schon fast nicht mehr als
> Klolektüre, man ist zu schnell durch :-)

Ja, geht mir genauso.

> Früher gab es gefühlt in der c't deutlich mehr interessante
> Grundlagenartikel. Von potentiell interessanten Hardwarebasteleien mal
> ganz abgesehen (das haben sie ja jetzt nach "Make" ausgelagert). Die
> Themen haben sich alle sehr in Richtung Enduser verschoben. Sehr viel
> Windows und Multimedia, etwas Netzwerk/Linux und wenig tiefschürfendes

Ist soweit richtig. Und mit dem neuen Layout und Design nochmal etwas 
aufgeblasen.

> (CPU geflüster ist ja noch relativ anspruchsvoll).

Im Vergleich zum Rest vielleicht. Wirklich anspruchsvoll sind die 
Artikel zur Architektur von neuen CPUs (bei deren Erscheinen) vom 
Kollegen Stiller.

von Matthias S. (da_user)


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Die c't Hacks, bzw. Make wie sie ja jetzt heißt, habe ich vor kurzem 
erst gekündigt. Wenn ein Artikel zum ESP8266 eigentlich nur die 
Grundlagen HowTos zusammenfasst, die ich massig in diversen Blogs finde, 
dafür aber auf einer Doppelseite ein Foto von irgendeinem ganz tollen 
Dingens zu sehen ist, weiß ich, was der Zeitschrift wichtiger ist.

Grundlagen gut und gerne, aber was man im Internet zu den meisten 
Plattformen findet, sind meist die grundlegensten Grundlagen oder sie 
setzten schon verdammt viel Vorwissen voraus. Das "vom Anfänger über den 
Fortgeschrittenen zum Profi" findet man kaum. Und das wäre der perfekte 
Einstiegspunkt für eine Zeitschrift die ja ihre Redakteure eben für 
diese Arbeit bezahlen könnte.
Aber Grundlagenartikel sind wohl doch noch günstiger.

Das c't-Abo habe ich übrigens behalten, auch wenn auch ich der sich 
irgendwo zwischen Anfänger und Fortgeschritten sieht, in sinkendes 
Niveau festgestellt habe. Irgendwie muss man ja am Ball bleiben, und was 
man sonst so im Zeitschriftenhandel findet, ist ja dann nochmal eine 
ganz andere Liga.

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