Morgen, ich mache gerade meinen Master als Wirtschaftsingenieur an einer FH. Nun wurde mir ein Doktorandenstelle angeboten. Ein Forschungsprojekt mit großen Unternehmenspartnern im Bereich Logistik. Nun war eine Promotion nie mein Wunsch, da ich zum einen eigentlich gar nicht die Noten habe, zum anderen man von der FH nun auch nicht in die Richtung geprägt wird. Grundsätzlich finde ich den Dr. ja gut. Natürlich wegen Ansehen, Jobaussichten, etc. Allerdings habe ich jetzt durch meine Masterarbeit auch gemerkt, dass so ein Forschungsthema schon spannender ist, als wenn man "alte" Themen, die eben schon in der Industrie umgesetzt werden, angeht. Für mich käme die Promotion aber nur infrage, wenn denn auch beruflich was positives heraus springt und das nicht nur als "vielleicht, könnte, ggf...." Vor allem die Tatsache, dass der Titel immer weniger gefragt ist, macht mir sorgen. Zugleich gibt es ja immer mehr Promotionen (da mittlerweile auch solche wie ich die Chance haben). Früher war das wohl als Führungsperson fast unabdingbar, heute kenne ich mehr Führungspersonen ohne Dr. als mit. Würdet Ihr in dem Bereich eine Promotion machen? Ohne nun auf die persönlichen Interessen einzugehen - wenn ich denn unbedingt in dem Bereich Forschen will, spielen die Jobchancen ja nicht die größte Rolle.
@Wingler (Gast) >Nun war eine Promotion nie mein Wunsch, da ich zum einen eigentlich gar >nicht die Noten habe, zum anderen man von der FH nun auch nicht in die >Richtung geprägt wird. Dann lass es sein. >Grundsätzlich finde ich den Dr. ja gut. Natürlich wegen Ansehen, >Jobaussichten, etc. ;-) Welches Ansehen? Brauchst du ein goldenenes Klingelschild mit Dr. Wing drauf? Die Jobaussichten sind damit auch keinen Deut besser. Ein Dr-Titel hat im Wing-Bereich wenig Bedeutung. >Für mich käme die Promotion aber nur infrage, wenn denn auch beruflich >was positives heraus springt und das nicht nur als "vielleicht, könnte, >ggf...." Dann lass es bleiben. >Vor allem die Tatsache, dass der Titel immer weniger gefragt ist, macht >mir sorgen. Zugleich gibt es ja immer mehr Promotionen (da mittlerweile >auch solche wie ich die Chance haben). Nennt sich Inflation und ist nicht neu. >Würdet Ihr in dem Bereich eine Promotion machen? Nö. > Ohne nun auf die >persönlichen Interessen einzugehen - wenn ich denn unbedingt in dem >Bereich Forschen will, spielen die Jobchancen ja nicht die größte Rolle. Wenn es dir im Wesentlichen nur um das interessante Forschungsprojekt geht, mach es. Aber denk nicht, daß du mit dem Titel großartig besser dastehst als ein Master-Absolvent. Eher kann es dir passieren, daß du in die Kategorie "der hatte keine Lust auf einen Job, also hat es sich noch ein paar Jahre an der Uni rumgedrückt" geschoben. Die Überakademisierung der Arbeitswelt ist schon längst Realität.
Bevor hier wieder die üblichen Verdächtigen Trollalarm schreien, begründen wollen, warum aufgrund von temporalen Anomalien und Zeitdilatationen tatsächlich Freitag sei oder die leidige FH-vs-Uni-Diskussion aufkommt, vielleicht schnelle eine kurze Antwort auf deine Frage: Gerade als Wing sind Einstiege als Bachelor nicht unüblich. Warum hast du also den Master gemacht? Direkt messbar ist der Vorteil eines Dr.-Grades, wenn du bereits eine feste Anstellung hast, ohnehin nur, wenn mit dem Unternehmen entspr. Vereinbarungen getroffen wurden. Wenn du ohne Anstellung bist, musst du abwägen, ob der Zeitverlust und das Risiko vom Grad selbst und den Industriekontakten (!) wieder aufgewogen werden. Persönlich würde ich es tatsächlich von der Frage abhängig machen, ob du die Gelegenheit verstreichen lassen willst - denn mit nicht ausgezeichnetem FH-Masterabschluss wird es ungleich schwerer (um nicht zu sagen sehr unwahrscheinlich), wenn du das Projekt Promotion zu späterer Zeit dann doch angehen willst.
Hi, Wingler,
> Würdet Ihr in dem Bereich eine Promotion machen?
Ich möchte mein Lebenseinkommen maximieren.
An der Promotion ist dafür nicht nur der Titel interessant, sondern auch
die Zusammenarbeit mit mehreren Industriebetrieben und die Aussicht, die
Aufgabe in einem von diesen weiter führen zu dürfen.
Vielleicht gar, zum branchenweit gefragten Experten in dieser Aufgabe zu
werden.
Frau "Dr." Dr. h.c. Schavan hat die Bildungsniveaus der Akademiker
ruiniert einschließlich der Promovierten.
Wert und Ansehen des "Dr." hat sie dauerhaft reduziert. Trotzdem bleibt
für Dich die Alternative:
a) Willst Du als "Dr." in der Berufswelt obenauf sein?
b) Oder willst Du riskieren, dass Dir als Könner, aber eben "nur Master"
ein "Bilig-Dr." vorgesetzt wird? So einer, wie der gute Dilbert mit den
dilettantischen Enscheidungen seines PHB klar kommen muss.
Wingler, für das Lebenseinkommen kommt es nicht auf die absolute "Höhe"
eines Abschlusses an, sondern auf die relative.
Wenn die Aufgabe Dir einen guten Start ins Berufsleben ermöglicht,
echter Bedarf da ist, für desen Deckung Du gut bezahlt wirst, dann ist
die Promotion keine verlorene Zeit.
Wie immer hängt es davon ab, wie Du Dir die Maximierung Deines
Lebenseinkommens vorstellst.
Ciao
Wolfgang Horn
@Falk Brunner: "Die Jobaussichten sind damit auch keinen Deut besser. Ein Dr-Titel hat im Wing-Bereich wenig Bedeutung." Lassen sich die, teils sehr pauschalen Aussagen, auch begründen? Oder bist du in dem Bereich tätig? Normalerweise stiegen die promovierten bei BMW höher ein als welche mit Diplom, wie eben auch bei Bachelor / Master (normalerweise heißt nicht immer). In meiner Zeit bei BMW konnte ich schon feststellen, dass Angestellte mit Dr. etwas mehr zugetraut wird. Mein Chef, ohne Dr., hatte gefühlt zwei Auswahlkriterien: Abschluss, Name der Uni. Gleichzeitig war mein Bachelor dort eben nur das Vordiplom. Daher war hier der Entschluss zum Master gefasst. Nach Beendigung des Master konnte ich aber auch feststellen, dass dieser mir einiges gebracht hat. Nach nun drei Jahren durchgängigen praktischen Tätigkeiten, denke ich auch nicht, man glaubt an den faulen Drücker - wobei ich mir die Promotion auch nicht als entspannend vorstelle.
@Wingler (Gast) >>"Die Jobaussichten sind damit auch keinen Deut besser. Ein Dr-Titel hat >>im Wing-Bereich wenig Bedeutung." >Lassen sich die, teils sehr pauschalen Aussagen, auch begründen? Nur bedingt, es ist mein, sehr subjektive und auch nicht sonderlich systematische Wahrnehmung. >Oder bist du in dem Bereich tätig? Nein. > Normalerweise stiegen die promovierten bei >BMW höher ein als welche mit Diplom, wie eben auch bei Bachelor / Master >(normalerweise heißt nicht immer). In diesen Sphären bewege ich mich nicht. >In meiner Zeit bei BMW konnte ich schon feststellen, dass Angestellte >mit Dr. etwas mehr zugetraut wird. Und der Rest ist doof? >Mein Chef, ohne Dr., hatte gefühlt >zwei Auswahlkriterien: Abschluss, Name der Uni. Nicht sondlich substantiell, reine Oberflächlichkeit. >Gleichzeitig war mein Bachelor dort eben nur das Vordiplom. Ist er ja praktisch auch. > Daher war >hier der Entschluss zum Master gefasst. Nach Beendigung des Master >konnte ich aber auch feststellen, dass dieser mir einiges gebracht hat. Gut. >Nach nun drei Jahren durchgängigen praktischen Tätigkeiten, denke ich >auch nicht, man glaubt an den faulen Drücker - wobei ich mir die >Promotion auch nicht als entspannend vorstelle. Kommt drauf an. In dem Bereich gibt es eine sehr hohe Bandbreite von La Paloma bis Knüppeln. Und ja, das ist meine subjektive, distanzierte Wahrnehmung, ich selber war nie in dem Bereich unterwegs und hatte es auch nie vor.
Wingler schrieb: > Würdet Ihr in dem Bereich eine Promotion machen? Ohne nun auf die > persönlichen Interessen einzugehen - wenn ich denn unbedingt in dem > Bereich Forschen will, spielen die Jobchancen ja nicht die größte Rolle. Wenn du an eienr FH später als Prof. ahängen willst, dann mach den Dr.! Aber du mußt dann auch noch ein P-Buch der richtigen politischen Ausrichtung vorweisen können. Ansonsten wenn`s dir um Sicherheit geht. Ab in die Verbeamtung und dann P-buch. Alles klar?
Wingler schrieb: > Lassen sich die, teils sehr pauschalen Aussagen, auch begründen? Oder > bist du in dem Bereich tätig? Normalerweise stiegen die promovierten bei > BMW höher ein als welche mit Diplom, wie eben auch bei Bachelor / Master > (normalerweise heißt nicht immer). Bei BMW steigen aber die ein, die schon nach ABI oder Realschule bei BMW als Azubi oder Werkstudent unterwegs waren. Irgendeine Pappnase mit Abschluß oder Dr. hat da kaum eine Change, vllt. noch per Schwiegerpapi! Und BMW ist ein kleiner Konzern!
Für eine Entscheidung ist es noch zu früh. Bewirb dich zunächst auf Master-Stellen. Wenn du einen Job mit guten Perspektiven gefunden hast, dann kannst du dich für den Job oder für die Promotion entscheiden. Gruß Jo S.
Falk B. schrieb: > Kommt drauf an. In dem Bereich gibt es eine sehr hohe Bandbreite von La > Paloma bis Knüppeln. Und ja, das ist meine subjektive, distanzierte > Wahrnehmung, ich selber war nie in dem Bereich unterwegs und hatte es > auch nie vor. La Paloma? Knüppeln? Was ist gemeint?
Ups, ... du warst bei BMW Sieh zu, daß du da wieder hinein kommst, ob mit Dr. oder ohne! Erkundige dich bei BMW, wie die die Promotion einschätzen. Jo S.
@Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196) >La Paloma? Leichtes Leben >Knüppeln? Viel Stress.
Mit der Ausbildung als WING kann man in der Not auch eine Musiker-Karriere hinlegen, wie "Paul Mc Cartney and the Wings" zeigten: http://www.geetarz.org/reviews/beatles/macca_unsurpassed_masters_2.jpg MfG Paul
Wing lohnt sich grundsätzlich nicht. Alles ahnungslose Dummschwätzer!
Falk B. schrieb: > Die Jobaussichten sind damit auch keinen Deut besser. Ein Dr-Titel hat > im Wing-Bereich wenig Bedeutung. Ja, so ein Schmarrn. Du hat keinen Dr, gell. Ein Dr. vorm Namen ist halt einfach mal ein Statement. Nämlich, dass man über einen längeren Zeitraum den Arsch zusammenkneifen kann, komplexe neue Probleme angehen kann und sich nicht so einfach abbringen läßt. Was glaubst du wohl wer z.B. bei der Einstellung die besseren Chancen hat, wenn zwei Kandidaten ein ähnliches Profil haben? Der mit oder der ohne Dr.? Hochachtungsvoll dr Doktor
dr Doktor schrieb: > Was glaubst du wohl wer z.B. bei der Einstellung die besseren Chancen > hat, wenn zwei Kandidaten ein ähnliches Profil haben? Der mit oder der > ohne Dr.? Vor Jahren war hier in der Region in einem riesigen Erzeuger-Grossmarkt (Gemüse) die Stelle eines Wareneingang-Kontrolleurs zu besetzen. Unter etwa 100 Bewerbern machte ein promovierter Geisteswissenschaftler das Rennen. :-)
@Schwarzwurzel (Gast) >> Was glaubst du wohl wer z.B. bei der Einstellung die besseren Chancen >> hat, wenn zwei Kandidaten ein ähnliches Profil haben? Der mit oder der >> ohne Dr.? >Vor Jahren war hier in der Region in einem riesigen Erzeuger-Grossmarkt >(Gemüse) die Stelle eines Wareneingang-Kontrolleurs zu besetzen. Unter >etwa 100 Bewerbern machte ein promovierter Geisteswissenschaftler das >Rennen. :-) Dr. Greenthumb? https://www.youtube.com/watch?v=lj9FVlEtknU ;-)
dr Doktor schrieb: > Ein Dr. vorm Namen ist halt einfach mal ein Statement. Nämlich, dass man > über einen längeren Zeitraum den Arsch zusammenkneifen kann, komplexe > neue Probleme angehen kann und sich nicht so einfach abbringen läßt. Wallahalla! Wie schon hier Falk B. schrieb: > @Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196) > >>La Paloma? > > Leichtes Leben > >>Knüppeln? > > Viel Stress. Gesschrieben: Es gibt eine Spanne die läßt einen ziemlichen Raum. Und meine eigene Meinugn bzgl. der Doktoranten ist die, das man seine Zeit statt der Promotion besser seine Zeit in Weiterbildung steckt die einen noch in 10 Jahren hilft was neues zu finden. Ansonsten sind die 5 Jahre als Wis. MA Zeit die einen nirgends wo weiter bringt. Und die die in die Konzerne Einsteigen, steigen ein weil sie Verbindung in die Firma hatten oder es Paten gab die den Einstieg "standesgemäß2 ermöglichten!
dr Doktor schrieb: > Was glaubst du wohl wer z.B. bei der Einstellung die besseren Chancen > hat, wenn zwei Kandidaten ein ähnliches Profil haben? Der mit oder der > ohne Dr.? Der mit den besseren Beziehungen!
dr Doktor schrieb: > Ein Dr. vorm Namen ist halt einfach mal ein Statement. Nämlich, dass man > über einen längeren Zeitraum den Arsch zusammenkneifen kann, komplexe > neue Probleme angehen kann und sich nicht so einfach abbringen läßt. Es gibt genug Leute, die über einen längeren Zeitraum den Arsch zugekniffen haben, komplexe Probleme durchgeackert haben und sich von nichts, auch von ihrer eigenen Überforderung nicht, davon abhalten liessen. Anschliessend haben sie als Belohnung einen akademischen Grad erhaltenm, und mussten dann feststellen, dass sie sich die letzten Jahre ein merkwürdiges Verhalten antrainiert hatten, das sie nun nicht mehr loswerden, und ansonsten total verschlissen und verbraucht sind. Akademische Grade bringen nur Geld oder Prestige, wenn man zu den besten 5% des Fachgebietes gehört. Das beste Drittel kommt noch so lala rum, und für alle anderen ist es ein Verlustgeschäft. Wer kann von sich von vorne heraus behaupten, zu den Besten gehören zu werden? http://www.deutschlandfunk.de/mehr-akademiker-aber-nicht-mehr-jobs.680.de.html?dram:article_id=37194 http://www.mpifg.de/pu/ueber_mpifg/mpifg_jb/JB1314/MPIfG_13-14_11_Lutter.pdf
dr Doktor schrieb: > Falk B. schrieb: > >> Die Jobaussichten sind damit auch keinen Deut besser. Ein Dr-Titel hat >> im Wing-Bereich wenig Bedeutung. > > Ja, so ein Schmarrn. Du hat keinen Dr, gell. > > Ein Dr. vorm Namen ist halt einfach mal ein Statement. Nämlich, dass man > über einen längeren Zeitraum den Arsch zusammenkneifen kann, komplexe > neue Probleme angehen kann und sich nicht so einfach abbringen läßt. > > Was glaubst du wohl wer z.B. bei der Einstellung die besseren Chancen > hat, wenn zwei Kandidaten ein ähnliches Profil haben? Der mit oder der > ohne Dr.? > > Hochachtungsvoll > dr Doktor Ich habe es bereits in einem Anderen Thread (der aus Anderen Gründen aber gelöscht wurde) schon geschrieben: In meiner Hiring Erfahrung haben Leute mit Dr. in der Entwicklung eher eine Hypothek als einen Bonus, zumindestens was die technische Arbeit angeht (konkret Entwicklung). Das liegt an zwei Dingen: 1. Die höheren Gehaltsforderungen 2. Leute mit akademisch fokussierten Hintergrund leben oft in einer Gedankenwelt, in der die Codierung mit Allem was dazugehört (Debugging, Support für Großkunden etc.) etwas "niederwertiges" sei, wofür Jemand mit ihrer Ausbildung "zu schade" oder "überqualifiziert" sei. Das hat mit "A... zusammenkneifen können" nichts zu tun, eher damit, wofür man bereit ist, es zu tun. Ausser in sehr großen Firmen ist mir in der Entwicklung noch kein Fall begegnet, in dem Manche ausschließlich konzeptionelle Arbeit machen und Andere ausschließlich codieren. In den Allermeisten Entwicklungshäusern sind Spezifikation, Entwicklung und Debugging sehr eng zusammenhängende Facetten derselben Arbeit, und ohne eine sehr großzügige Personaldecke kann es sich niemand leisten, Leute zu halten, die sich für die Arbeit am Code für zu schade halten. Was natürlich nicht heißt, daß es nicht auch fertige Drs gibt, die gut entwickeln können, aber in der Regel können die bei gemeistertem Vorstellungsgespräch wenn überhaupt nur ein marginal höheres Gehalt herausverhandeln als Schlüsselentwickler (unabhängig von deren Qualifikation). Wenn der OP also selber gerne am Code arbeitet, würde ich empfehlen: Von mir aus mach den Doktor, aber rechne nicht damit, daß es Dir einen Superstartbonus gibt. Bewähren must Du Dich in der Praxis so oder so, und auch wenn es Manche nicht so sehen wollen: Im Feld funktionierenden Code abliefern zu müssen, für das Kunden richtiges Geld zahlen, ist eine sehr andere Herausforderung als das, was in der Fischkugel Universität in der Regel der Standard ist.
Ein Doktor lohnt sich nur wenn du Pharmazeutik, Medizin oder Chemie studierst. Dort gehört das meist zum Pflichtprogramm, weil eh fast alle Absolventen im 1,x Bereich liegen. Ohne kriegst du bestenfalls Hilfstätigkeiten. Mit dem Doktor sind Gehälter über 100k keine Seltenheit (siehe Margen über 20% in der Chemie). Bezogen auf Automotive und Wing lohnt sich ein Doktor überhaupt nicht. Ich habe bei OEMs, Tier-1-Zulieferern und auch Dienstleistern über alle Führungsebenen viel mehr Diplomer als Doktoren gesehen. Ohne Vitamin B kommt man aber erst gar nicht in so eine Position und der IGM-Tarifvertrag unterscheidet nicht zwischen Abschlüssen, so dass du diese 3-5 Jahre nie wieder reinkriegen würdest (außer dein Ziel bestand darin den Horizont zu erweitern).
Matthis B. schrieb im Beitrag #4799541: > Überleg mal wie lange so eine Ausbildung dauert. Ach, für viele ist die Vorstellung vor 7.00 in der Firma zu sein ein Albtraum! > Locker 10 Jahre, wenn nicht sogar mehr. Studium plus Dr., ja! Studium plus Dr- PhD, nein! Studium plus Wis.MA, plus Dr. nein! > Da macht jemand eine gute Ausbildung und einen > Meister/Techniker und verdient mehr. U.U., aber nicht garantiert. > Dieser Zeitaufwand für das Studium steht in keiner Relation. Ja! > Da musst du schon brennen für dein Fach. Ähhhh, und mit 35 dann der "burn out"????
Matthis B. schrieb im Beitrag #4799541: > Das mit den 100k schaffen die wenigsten, da musst du sehr gut sein und > viel Glück haben. Ich kennen viele im Bio- und Chemeibereich die selbst > mit Doktor vielleicht gerade ihre 2000 Euro Netto im Monat haben. Und > das mit einem anspruchsvollen Job. Ich habe viele Verwandte und Freunde, die in einem grossen von Bayer abgespalteten Chemie Konzern arbeiten. Es gibt Statistiken dazu, dass nirgends so viel bezahlt wird wie in der Chemie und Pharmabranche. Bei Bayer, BASF, Merck, Symrise und co knacken BWL Bachelor die 70k nach 3 Jahren. Glaub mir, 100k sind dort für einen Chemie-Dok kein Problem. Das sind Unternehmen die teilweise 300k bis 400k Umsatz PRO MITARBEITER haben, bei einer Marge von 22% (ja richtig, normale Bandarbeiter und Bürokaufleute mitgerechnet). So wie auch ein Bekannter Assistenzarzt direkt 1000 netto mehr hatte, nachdem er es im Job endlich mal geschafft hat seine Doktorarbeit fertig zu haben.
Matthis B. schrieb im Beitrag #4799583: > Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei den Firmen/Konzernen ist das > vielleicht eine Ausnahme. Aber ich kenne auch viele, die unter dem > Gehalt eines Meister oder Techniker arbeiten und dass nach 10 Jahren > Studium.... Ich zitiere die größten DAX und MDAX Konzerne der Branche. Die spiegeln sicher nicht die Ausnahmen wider. Deine Bekannten haben dann einfach den großen Fehler gemacht auf so einer Position sitzen zu bleiben. Man lernt 2-3 Jahre alles wissenwerte mit, bewirbt sich weiter und bietet dem aktuellen Chef mit der Zusage in der Hand die Missstände zu korrigieren, bevor man zu neuen Ufern....
Dottore Maurizio di Mauro schrieb: > Akademische Grade bringen nur Geld oder Prestige, wenn man zu den besten > 5% des Fachgebietes gehört. Das beste Drittel kommt noch so lala rum, > und für alle anderen ist es ein Verlustgeschäft. Es gibt Berufszweige, in denen ein Doktortitel wirklich wichtig ist. In der Chemie ist er beispielsweise wichtig, in der IT hingegen nicht. Und sicherlich will mancher Onkel Doktor damit nur die andernfalls unweigerlich kommende Frage vermeiden, weshalb auf seinem Paxisschild keiner draufsteht. Das ist nämlich für diesen Beruf im Grunde nicht erforderlich.
Matthis B. schrieb im Beitrag #4799596: > Na, ok, wenn du meinst....ich glaube aber immer mehr, dass du ein Troll > bist... Du behauptest Naturwissenshaftler mit Doktortitel verdienen im Regelfall gerade so 2.000€ im Monat und vermutest ich sei der Troll? xD
Es hat keine Bedeutung für den durchschnittlichen Verdienst von Naturwissenschaftlern mit Doktorgraden, ob du ein handvoll Leute kennst, die sich aus welchen Gründen auch immer über den Tisch ziehen lassen haben. Du wirst für BERUFSEINSTEIGER mit Doktorgrad in keiner Suchmaschine einen niedrigeren Wert als durchschnittlich 50k brutto pro Jahr finden. In der Chemie garantiert mehr. Unabhängig von nicht repräsentativen Einzelschicksalen.
DR. - Überqualifiziert. Könnte man ja notfalls aus einer Bewerbung heraus lassen, aber wenns in einem Arbeitszeugnis schon mal Erwähnung fand, hat man ein Problem.
>DR. - Überqualifiziert. >Könnte man ja notfalls aus einer Bewerbung heraus lassen, aber >wenns in einem Arbeitszeugnis schon mal Erwähnung fand, hat man >ein Problem. Mich zerreißt es immer, wenn Cyborg Bewerbungstipps gibt. Nur um deine Beiträge qualitativ einordnen zu können: Wie lange ist dein letzter Job her, der länger als die Probezeit gedauert hat? Dein Leben als Michael S. eingerechnet.
Es ist leider schwer, bei den vielen Antworten, das fundierte zu finden. Vieles klingt nach Stammtisch oder Missgunst. Ist oft wie bei FH und Uni, für die von der Uni gibt's kaum besseres und die von der FH sehen alle Hochschulen gleichauf. Das der Dr. keine reine Gelddruckmaschine ist, war mir bewusst. Allerdings ist der Gehaltsverlust in 3 Jahren und TVL13 (100%) nicht ganz so dramatisch. Man weis allerdings nie was in den 3 Jahren in der Wirtschaft passiert wäre. Ich kenn Leute die stecken noch als Excelschuppser fest, andere haben sich schon entwickelt. Glaube aber, in DAX Konzernen darf man sich nach 3 Jahren noch nicht zu viel erhoffen. Wobei es da sowieso kaum mehr möglich ist Fuß zu fassen, eben nur über Werksverträge. Am meisten erhoffe ich mir durch Kontakte in der Zusammenarbeit mit den DAX Konzernen im Projekt. Leider ist aktuell die Zeit zu gering um mehrere Bewerbungen vor der Entscheidung schreiben zu können. So lange wird der Prof. nicht warten. Und wenn man nach der Promotion gleich zum Master steht (Karriere, Gesamtgehalt in den laufenden Jahren), hat man immerhin den Titel. Ganz anders sehe es bei einer 50% Stelle und 4-5 Jahre Dauer aus.
Du glaubst du ziehst die Promotion in 3 Jahren durch? In einem Ingenieursfach eher unwahrscheinlich oder sehr schmalspurig, rechne eher mit 4.
Das Projekt ist auf 3 Jahre begrenzt. Die Promotion in der Zeit ist wohl machbar. Gegebenenfalls sind ein paar Monate hinten dran zu hängen. Bis die Promotion dann komplett durch ist, sind natürlich eher 4 Jahre oder mehr anzunehmen.
Wingler schrieb: > Das Projekt ist auf 3 Jahre begrenzt. Die Promotion in der Zeit ist wohl > machbar. Gegebenenfalls sind ein paar Monate hinten dran zu hängen. Bis > die Promotion dann komplett durch ist, sind natürlich eher 4 Jahre oder > mehr anzunehmen. Ja, aber nur weil ein Projekt auf 3 Jahre begrenzt ist heißt das noch lange nichts. Wenn dort nicht genügend wissenschaftlicher Output entsteht oder dein Doktorvater der Meinung ist, man könnte noch diesen oder jenen Aspekt mit reinnehmen (Nachfolgeprojekt), dann werden da ganz schnell 5 Jahre (inkl. Niederschreiben, Rigorosum usw.) daraus. Man sollte es schon wirklich der Sache wegen wollen. Spätestens wenn man dann in der Industrie hängt und noch am Niederschreiben der Diss ist, wirds eklig.
Wingler schrieb: > Es ist leider schwer, bei den vielen Antworten, das fundierte zu finden. Das ist normal. > Vieles klingt nach Stammtisch oder Missgunst. Neid und Mißgunst werden dir noch oft begegnen - besser offen, als hinten herum. > Das der Dr. keine reine Gelddruckmaschine ist, war mir bewusst. Kann´s aber werden. ;) > Allerdings ist der Gehaltsverlust in 3 Jahren und TVL13 (100%) nicht > ganz so dramatisch. Eben! > Man weis allerdings nie was in den 3 Jahren in der > Wirtschaft passiert wäre. Hellsehen kann keiner. Was aber viel entscheidender ist, ist die Wirtschaftslage in 3 oder 4 Jahren. Wenn du in einer Konjunkturflaute fertig wirst, hast du mit Dr. weniger Chancen, als jetzt ohne. Sicher weiß man nur, daß die gegenwärtige Lage (noch) gut ist. > Wobei es da sowieso kaum mehr möglich ist Fuß zu fassen, eben nur über > Werksverträge. Quatsch! > Am meisten erhoffe ich mir durch Kontakte in der Zusammenarbeit mit den > DAX Konzernen im Projekt. Das ist einer der größten Pluspunkte. > > Leider ist aktuell die Zeit zu gering um mehrere Bewerbungen vor der > Entscheidung schreiben zu können. So lange wird der Prof. nicht warten. > Völlig falsch!! Du mußt dich jetzt bei vielen relevanten Firmen bewerben. Wenn der Prof. drängt, dann unterschreib halt den Arbeitsvertrag, den man bei Bedarf auch wieder kündigen kann. ;) Wünsche die richtigen Entscheidungen und weiterhin viel Erfolg! Jo S. PS Erwähne bei den Firmen deine Promotionsabsicht und frag nach, ob es Möglichkeiten gibt, diese in Kooperation mit der Firma zu machen. Ein Kollege hat das so realisiert: Vollzeitarbeit auf 4 Tage Mo.-Do. und Fr. und Sa. am Institut. Insgesamt 6 Jahre.
Jo S. schrieb: >> > Völlig falsch!! Du mußt dich jetzt bei vielen relevanten Firmen > bewerben. Wenn der Prof. drängt, dann unterschreib halt den > Arbeitsvertrag, den man bei Bedarf auch wieder kündigen kann. ;) Befristete Verträge die in solchen Unterfangen üblich sind, kann man nicht so einfach kündigen, meist geht das nur über einen Aufhebungsvertrag.
Knebelverträge? unkündbarer Arbeitsvertrag? Arbeitsvertrag ohne Probezeit? wirklich?
Jo S. schrieb: > Knebelverträge? > unkündbarer Arbeitsvertrag? > Arbeitsvertrag ohne Probezeit? > > wirklich? Richtig, befristete Verträge enthalten üblicherweise keine Probezeit, ebensowenig kann man ordentlich kündigen wenn nicht anders formuliert. Der Vertrag endet mit der Frist automatisch, so bleibt oft nur die Aufhebung des Vertrags dem beide Seiten zustimmen müssen, wenn man vorzeitig aussteigen oder der Prof. einen loshaben will. Wohl dem, der einen pissigen Prof. hat. http://www.ra-croset.de/presse/befristeter-arbeitsvertrag-kuendigung.php Zitat: Ein befristeter Arbeitsvertrag hat dagegen von vornherein nur eine bestimmte Dauer - deshalb wird er ja auch Zeitvertrag genannt. Das Arbeitsverhältnis endet automatisch an dem im Vertrag festgelegten Termin, ohne dass eine Kündigung nötig wäre. Solche Verträge benötigen also nicht unbedingt eine Kündigungsregelung. Wenn sie keine solche Regel enthalten, können sie allerdings auch nicht ordentlich vorzeitig gekündigt werden. Mit anderen Worten: Wenn Arbeitgeber oder Arbeitnehmer den Zeitvertrag schon vor dessen Ablauf kündigen wollen, haben sie Pech - es sei denn, es gibt eine spezielle Vertragsklausel im Vertrag, die genau diese Möglichkeit vorsieht. Ansonsten kann ein befristeter Arbeitsvertrag ohne Kündigungsklausel nicht gekündigt werden, bis er von selbst ausläuft. Das steht ausdrücklich in § 15 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG).
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