Forum: Ausbildung, Studium & Beruf E-Technik weiterstudieren oder zu Informatik wechseln


von Student (Gast)


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Ich habe dieses Semester ein E-Technik-Studium begonnen und überlege auf 
Informatik zu wechseln.

Ich interessiere mich besonders für die Software und Hardware von 
eingebetteten Systmen. Der Informatik-Anteil im Studium ist leider nicht 
die Rede wert.

Gibt es die Möglichkeit sich nach dem Grundstudium in Richtung 
Informatik zu vertiefen? Ist Informationstechnik das richtige für mich?

Wie viel habt ihr im Berufsleben mit Dingen wie Betriebssystemen und 
Netzwerkprotokollen zu tun?

Danke für jeden Ratschlag.

von Nop (Gast)


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Student schrieb:
> Ich interessiere mich besonders für die Software und Hardware von
> eingebetteten Systmen. Der Informatik-Anteil im Studium ist leider nicht
> die Rede wert.

Im Grundstudium kommt da auch so gut wie nichts. Allerdings wirst Du bei 
embedded auch viel mit sehr hardwarenahen Dingen zu tun haben, wie 
Timings per Oszi nachmessen und so, und da sehen Informatiker nicht gut 
aus.

Du kannst immer noch im Hauptstudium auf Technische Informatik gehen, da 
haste dann mehr in der Richtung.

In der Praxis sehe ich bei embedded nur sehr selten Informatiker, aber 
viele E-Techniker. Weil der Bezug zu richtig low-level eben da ist. 
Datenblätter von Chips lesen, Timings richtig hinkriegen, umgebende 
Beschaltung inkl. physikalischer Bedingungen verstehen.

Informatik haste SEHR viel Mathe, also ohne Bezug zu embedded, und 
allgemein sehr viel Theorie. Die hilft dabei, wenn man 
Systemarchitakturen machen soll, worin Informatiker besser sind, aber 
nicht bei der alltäglichen Arbeit mit embedded.

von Wurzelpeter (Gast)


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Wechsel halt zu EIT oder halt TI
Wenn du ein reines ET Studium hast, wird wohl auch später kaum Inf. dran 
kommen.

von Benji (Gast)


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Informatiker sind eher rar in der Embedded-Welt.
Hier treff ich fast ausnahmslos E-Techniker (EIT).

Wenn du also bereits EIT studierst (gibts reine E-Technik überhaupt 
noch?) dann bleib dabei.

von Student (Gast)


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Ich studiere bereits EI. Technische Informatik bietet meine Universität 
nicht an.

von Cyblord -. (cyblord)


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Benji schrieb:
> Informatiker sind eher rar in der Embedded-Welt.
> Hier treff ich fast ausnahmslos E-Techniker (EIT).
>
> Wenn du also bereits EIT studierst (gibts reine E-Technik überhaupt
> noch?) dann bleib dabei.

Genau, weil es schon immer besser war, einer von tausenden zu sein, als 
irgendwie hervorzustechen mit der Quali.

von Benji (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Genau, weil es schon immer besser war, einer von tausenden zu sein, als
> irgendwie hervorzustechen mit der Quali.

Mit der Logik würd ich dem TE raten Germanistik zu studieren, da kann er 
dann so richtig hervorstechen.

Im Ernst, wenn die Firmen lieber EIT-ler für diese Stellen wollen 
anstelle reiner Informatik*, wieso denkst du kannst du mit einem 
"fachfremden" Studium punkten?


* ja, subjektive Wahrnehmung, gewonnen aus vielen Jahren Einsicht in 
viele Firmen

von Benji (Gast)


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Zum Thema...

von H. K. (spearfish)


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Student schrieb:
> Ich interessiere mich besonders für die Software und Hardware von
> eingebetteten Systmen. Der Informatik-Anteil im Studium ist leider nicht
> die Rede wert.

Informier dich mal, wie es im Master aussieht. An meiner Uni gabs für 
Elektrotechniker im Master dann einen Wahlfachkatalog speziell 
ausgerichtet auf Embedded Systems.

Aber bei uns sind auch die Elektrotechniker zusammen mit den 
Informatikern im gleichen C-Kurs im 1. Semester gesessen. Nur die 
Benotung war ein bisschen weniger streng.

Nop schrieb:
> Informatik haste SEHR viel Mathe, also ohne Bezug zu embedded, und
> allgemein sehr viel Theorie. Die hilft dabei, wenn man
> Systemarchitakturen machen soll, worin Informatiker besser sind, aber
> nicht bei der alltäglichen Arbeit mit embedded.

 Meiner Meinung nach ist die Mathematik in der Informatik irgendwie 
anders als in der Elektrotechnik. In der Elektrotechnik "rechnet" man 
relativ viel mit ziemlich fortgeschrittenen Konzepten (z.B. dann in der 
Elektrodynamik -> Feldtheorie), die man so jetzt nicht direkt in der 
Informatik findet.

von D. I. (Gast)


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H. K. schrieb:
> In der Elektrotechnik "rechnet" man
> relativ viel mit ziemlich fortgeschrittenen Konzepten (z.B. dann in der
> Elektrodynamik -> Feldtheorie), die man so jetzt nicht direkt in der
> Informatik findet.

Und dafür habt ihr nur mit viel Glück irgendwann mal was über 
Graphentheorie gehört ;)

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Bleib lieber bei E-Technik und mach erstmal das Vordiplom, danach wird 
es richtig interessant.

Im Informatikstudium gibt es viel mehr reine Mathematik und theoretische 
Heransgehensweisen an Algorithmen und auch viel mehr Softwaretechnik. Es 
ist eben die "Lehre von der Verarbeitung von Daten" und kein 
Ingenieursfach.

Ich hatte im Hauptstudium Informationstechnik/"technische Informatik" 
und Kommunikationstechnik und später im Job vor allem 
Softwareentwicklung gemacht und da wo mir etwas gefehlt hatte was ein 
Informatiker im Studium mehr hatte, konnte ich das ohne Probleme mit 
einem Buch oder Online-Kurs nachholen. Dann aber gezielt und was ich 
wollte.

Wenn Dir der Overhead bei E-Technik im Grundstudium schon Sorgen macht 
ist Informatik wahrscheinlich nicht das Richtige.

Benji schrieb:
> Wenn du also bereits EIT studierst (gibts reine E-Technik überhaupt
> noch?) dann bleib dabei.

Was ist denn "reine E-Technik"? Theoretische E-Technik und 
Energietechnik?

von Ordner (Gast)


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Student schrieb:
> ch interessiere mich besonders für die Software und Hardware von
> eingebetteten Systmen. Der Informatik-Anteil im Studium ist leider nicht
> die Rede wert.
>
> Gibt es die Möglichkeit sich nach dem Grundstudium in Richtung
> Informatik zu vertiefen? Ist Informationstechnik das richtige für mich?

Stand damals vor der selben Frage, hab ET zu Ende studiert, viele 
Vorlesungen/Seminare bei den Informatikern gehört und mir diese als 
Wahl-obligatorische Fächer anrechnen lassen. Selbst wenn eine Anrechnung 
nicht möglich gewesen wäre, hätte ich es interessehalber besucht (so wie 
die Vorlesung Paralles Rechnen in der Mathe-Fakultät). Was einen 
interessiert macht man ohnehin parallel zum Studium (basteln, 
programmierern), Vorlesungen sind nur für den "Schein" nicht für den 
Spass.

Heute finde ich den Arbeitsmarkt für ET-Ingenieure mit Spass am Embedded 
deutliche entspannder als den für "Buroinformatiker" die ihren Job als 
reinen Broterwerb ansehen. Es war also die Richtuing Entscheidung bei ET 
zu bleiben und Inf. als zweites Standbein nebenher aufzubauen.

von Egal sprach Karl (Gast)


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Hi,
ich bin im 4 Semester E-Technik Abendform.

In den ersten 3 Semstern lernst du kaum etwas in Bezug auf E-Technik
Zum 4 Semester geht es dann schon besser. Zum Ende des 4 kannst du deine 
Fachrichtung(Schwerpunkt) bestimmten z.b. Automatisierung oder 
Allgemeine E-Technik.
Bei uns kann man dann bei allg E-Technik 4 Fächer frei wählen. Du kannst 
dann noch weitere Fächer nehmen, WENN die Zeit reicht.
Informiere dich vorher mal an deiner Uni/FH

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Ideal wäre eine gute Kombination aus ET und Inf.

Leider stelle ich immer wieder fest, das die ETechniker zwar ein bißchen 
programmieren können, aber von Informatik kaum etwas verstehen. Und weil 
in den meisten Fällen im embedded Bereich ETechniker unterwegs sind, 
freuen sich die Firmen oft über "richtige" Informatiker, die etwas 
ETechnik verstehen: das Team setzt sich also nicht nur aus ETechnikern 
zusammen, sondern es sind auch Informatiker an Board.
Allerdings ist ein "reiner" Informatiker im embedded Bereich etwas 
hilflos.

Deswegen würde ich den Schwerpunkt der Ausbildung auf Informatik legen, 
aber praktische Elektrotechnik auch belegen. Vllt kann man das im Rahmen 
von geeigneten Vertiefungsfächern machen ...

von Ordner (Gast)


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Wilhelm M. schrieb:
> Leider stelle ich immer wieder fest, das die ETechniker zwar ein bißchen
> programmieren können, aber von Informatik kaum etwas verstehen

Hier solltest Du etwas konkreter werden!
Was verstehen deiner Meinung nach ET-Absolventen nicht von der 
Informatik?!?

von Wilhelm M. (wimalopaan)


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Oft lernen ET-Studenten z.B. vermeintlich auch OO-Techniken in den 
Programmierkursen, aber meistens in so kleinen Dimensionen, dass 
tatsächlich meist ein prozeduraler Ansatz dabei heraus kommt, wenn etwas 
umgesetzt wird.  Dann sind es Algorithmen und Datenstrukturen, die zu 
kurz kommen; die meisten kennen nur das Array als Datenstruktur, was 
eine HashMap ist und wie sie funktioniert bleibt oft im Dunkeln.
Und auch das Thema Requirements-Engineering im SW-Umfeld ist nicht stark 
vertreten.
Bitte nicht falsch verstehen: das ist eine persönliche 
Durchschnittsbetrachtung, an einzelnen Hochschulen kann es ganz anders 
sein.

von Frage (Gast)


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@TE
An welcher Hochschule studierst du denn? Vielleicht kannst als Ersti 
noch nicht so ganz beurteilen, was alles im Bereich Embedded relevant 
ist? Embedded ist nicht nur C-Programmierung, Betriebssysteme, 
Netzwerkprotokolle und uC verschalten. Sondern auch Regelungstechnik, 
Signalverarbeitung, Filterdesign, Fehlerkorrigierende Codes, 
Sensorik/Messtechnik , Mechatronik, Halbleiterschaltungstechnik, ... 
Sowas wird dir als reiner(!) Informatiker fehlen. Als TI wirst du 
bisschen davon gelernt haben. Als ET lernst du das meiste davon (Je nach 
Vertiefung).

von Ordner (Gast)


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Wilhelm M. schrieb:
> Oft lernen ET-Studenten z.B. vermeintlich auch OO-Techniken in den
> Programmierkursen, aber meistens in so kleinen Dimensionen, dass
> tatsächlich meist ein prozeduraler Ansatz dabei heraus kommt, wenn etwas
> umgesetzt wird.

Ja da hast du nicht ganz Unrecht, wobei allerdings die Frage gestattet 
ist, wo OOP im (Hardwarenahen) Embedded Bereich eine sinnvolle 
Vorgehensweise ist. Ich kenne Projekte bspw. bei R&S, die mit allen 
Schnickscnack mit OOP und CORBA gestartet sind, aber sich dann mangels 
Anwendernutzen doch auf den KISS-Ansatz (Mach's einfach!) besonnen 
haben.


> Dann sind es Algorithmen und Datenstrukturen, die zu
> kurz kommen; die meisten kennen nur das Array als Datenstruktur, was
> eine HashMap ist und wie sie funktioniert bleibt oft im Dunkeln.

Nö, strukturierung von Daten lernt man auch bspw im Digitalentwurf oder 
in der Numerik/Signaltheorie/DSP - nur wird das dort nicht so genannt. 
Dort heisst es dann symboltabelle, Assoziativspeicher - CIM etc.. Oder 
bei der FFT, bit reverse addressing - da hat kein ET'ler ein Problem 
damit ein Array nach Belieben durchzu indizieren satt Karo Einfach 
linear. Die Theoretischen Elektrotechnik bedient sich wie auch die 
Informatik Anleihen aus Mengenlehre, Zahlen- und Graphentherie. Das 
vergessen leider die Studenten beider Fachrichtungen leider viel zu 
schnell.


> Und auch das Thema Requirements-Engineering im SW-Umfeld ist nicht stark
> vertreten.

Naja SW-Requirements dürfen schon mal vom SW-Fritzen kommen, aber für 
die drüber liegenden System Requirements ist IMHO der Ingenieur die 
bessere Wahl. Es schadet den Requirements nicht wenn sie mit dem 
Hintergedanken der praktischen Realisierbarkeit aufgestellt werden - 
unabhängig ob da ein schönes UML-Diagramm oder eine Backus-Naur-Form 
Notation einbringen kann.

> an einzelnen Hochschulen kann es ganz anders
> sein.

IMHO ist das so ziemlich gleich an den INF-departments der 
(deutschen?)Hochschulen und meiner Meinung nach nichts anderes als 
akademischer Dünkel.
Im Beruf zahlt eben die "Kann Ich - mach ich" Vorgehensweise, ob es der 
reinen Lehre lupenrein folgt oder nicht ist da ohne Bedeutung.

> Bitte nicht falsch verstehen: das ist eine persönliche
> Durchschnittsbetrachtung,

Dieser Satz könnte auch von mir stammen ;-)

von Motombo (Gast)


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Also in die Informatik würde ich perösnlich nicht gehen! Gab einen sehr 
interessanten Beitrag heute bei Phönix:

Afrika rüstet auf mit Investitionen in Glasfaserkabel und 
Forschungseinrichtungen, um im Bereich Internet und Telekomunikation 
Weltspitze zu werden. Besonders Kenia ist da sehr agil und bildet 
Softwareentwickler in Massen aus. Dazu gibt es grosse Anstrengungen an 
den Universtäten, um in Physik aufzuschließen. Elitestudenten werden 
gezielt nach Europa und den USA gesendet, um dort zu lernen und dann 
daheim Labore und Forschungsstätten aufzubauen.

Da kommt was auf uns zu, Leute.

von Afrikanistiker (Gast)


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Motombo schrieb:
> Afrika rüstet auf mit Investitionen in Glasfaserkabel und
> Forschungseinrichtungen, um im Bereich Internet und Telekomunikation
> Weltspitze zu werden.

Kann ich bestätigen! Die Zukunft sieht Schwarz aus.

von Student (Gast)


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Zurück zum Thema: Wie viel habt ihr im Berufsleben als E-Techniker mit 
der Entwicklung von Software zu tun?

von Jan K. (jan_k)


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Student schrieb:
> Zurück zum Thema: Wie viel habt ihr im Berufsleben als E-Techniker
> mit
> der Entwicklung von Software zu tun?

Viel, ca 80-90 %. Embedded + Matlab.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Student schrieb:
> Zurück zum Thema: Wie viel habt ihr im Berufsleben als E-Techniker mit
> der Entwicklung von Software zu tun?

Sehr viel.

von bitwurschtler (Gast)


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Student schrieb:
> Zurück zum Thema: Wie viel habt ihr im Berufsleben als E-Techniker mit
> der Entwicklung von Software zu tun?

50:50, meist am Stück als 4 Wochen Software, dann 4 Hardware.

Wobei vieles eine Definitionsfrage ist. Ist schnell einen USB-Geräte 
Wareneingangs Prüfstand mit RasPi aufbauen (grösstenteil bash-scripting) 
Hard- oder Software? Oder IT?
IST VHDL/Vewilog Hard- oder Software?
Ist Toolchain aufsetzen (makefile/rcs aufsetzen) für SoC-FPGA Hard oder 
Soft oder pillepalle.

System-Requirements für Satellitentechnik aufstellen: Hard- oder 
Software?

Firmware mit scope/Fädelplatinen/LabView am lebenden Objekt 
verifizieren: Hard- oder Software?

von Zocker_50 (Gast)


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> Re: E-Technik weiterstudieren oder zu Informatik wechseln

Hast du schon mal eine Fritten-Bude ins Auge gefasst ?

von Cyblord -. (cyblord)


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Chris F. schrieb:
> Student schrieb:
>> Zurück zum Thema: Wie viel habt ihr im Berufsleben als E-Techniker mit
>> der Entwicklung von Software zu tun?
>
> Sehr viel.

Ja E-Techniker lässt man traditionell viel Software machen. So sieht es 
dann halt auch aus. Wer schon mal einen Sortieralgo gesehen hat, gegen 
den Bubblesort noch toll war, der weiß was ich meine. Meist machen die 
auch Programme die von Zeile 1 zu Zeile 92 laufen können und dann wieder 
goto 1 haben. Alles darüber hinaus ist Voodoo, schwarze Magie und "haben 
wir noch nie gemacht". Ebenso bei Tools, wie Versionsverwaltung u.ä.

Nene bei uns machen das die Profis und nicht die E-Techniker und das 
kann man auch nur jedem empfehlen.
Wenn ich jemand brauche der mir lustige Pads mit ein paar Leiterbahnen 
verbindet oder ein Schaltregler (mit dem Online-Rechner des Herstellers) 
durchrechnet und aufbaut, dann hole ich den E-Ing.

: Bearbeitet durch User
von Berufsrevolutionär (Gast)


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Cyblord -. schrieb:


> Alles darüber hinaus ist Voodoo, schwarze Magie und "haben
> wir noch nie gemacht". Ebenso bei Tools, wie Versionsverwaltung u.ä.

Ach Gott, Hardware-revisionen und Dokumentenmanagment kennt der 
Ingenieur schon seit hunderten Jahren. Frag mal im Kataster/Bau-amt was 
die so treiben. Eben, Dokumente/Pläne für Gebäude verwalten und 
Änderungen in die Akte einpflegen. Und wenn die Technik verfügbar ist 
das wird das auch digital in der IT gehandhabt, also 
Dokumentenverwaltung in einer Ausführung wie sie auch der Dipl-Inf. vor 
seinem Tunnelblick hatt.


> Nene bei uns machen das die Profis und nicht die E-Techniker und das
> kann man auch nur jedem empfehlen.
> Wenn ich jemand brauche der mir lustige Pads mit ein paar Leiterbahnen
> verbindet oder ein Schaltregler (mit dem Online-Rechner des Herstellers)
> durchrechnet und aufbaut, dann hole ich den E-Ing.

Ja, wir wissen das du gerne gegenüber denen die mit richtigen Werkzeug 
arbeiten denschnöseligen Kopfarbeiter raushängen lässt. Das mag als 
PC-Büroinformatiker noch gut gehen, aber spätestens wenn das Gerät nicht 
durch CE-Zertifizierung wegen EMV-Abstrahlung kommt ist Schluß mit dem 
Dipl-Inf Geheimwissen.

Liess auch mal die Einleitung in einem gute Software-Engineering gut. 
Dort wird gerne drauf verwiesen das Software-engineer ein sehr junges 
Handwerk ist das gut daran tut von der tausendjährigene Kunst des 
Ingenieurtums zu lernen. Oder von noch ältere Problemlösungstechniken 
wie "Divide et impera".

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Nene bei uns machen das die Profis und nicht die E-Techniker und das
> kann man auch nur jedem empfehlen.

Meine Erfahrung ist, dass die E-Techniker, die schon seit Anfang der 
90er mit asm,C,C++ arbeiten und obendrein genau wissen wie ein Prozessor 
und dessen Peripherie funktioniert, sehr gute Sofware erstellen.

Reine Informatiker die die reine DV gelernt haben geraten ins Strudeln 
wenn sie Treiber entwickeln sollen oder mit Datenblättern von Bauteilen 
hantieren. Die nehmen auch keinen Testaufbau vor und prüfen mit dem LA 
und Oszi ob die eigene Software klappt. Weiterhin berücksichtigen die 
dann Hardwareerfordernisse nicht. Das erzeugt dann Probleme die weit 
darüber hinausgehen eine Hauptschleife mit goto an Stelle von while zu 
setzen.

Gerade heutzutage wo die Studiengänge massiv abgespeckt werden wird so 
ein Scrum+Java-Informatiker nicht sehr weit kommen wenn er in 
hardwarelastigen Projekten selber etwas machen soll und nur die 
Fertigkeiten und das Wissen aus seinem Studium zur Verfügung hat.

Übrigens: Was mir an Softwarethemen gefehlt hat war später im Bereich 
Entwurfsmuster und ich konnte es mir neben der Arbeit mit ein paar 
Büchern sehr flott aneignen. Quellcodeverwaltung und Rational-Rose, UML 
usw... hatten wir schon im von dir geschmähten E-Technik-Studium.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Oder von noch ältere Problemlösungstechniken
> wie "Divide et impera".

Sehe ich auch so ... es ist wirklich kaum zu glauben, aber es macht 
einen Unterschied ob man ein komplettes Gerät plant oder ein Stück 
Software, dass auf einem Standardbetriebssystem läuft und nur HALs oder 
Bibliotheksframeworks anspricht.

Wenn ich eine barrierefreie, sichere und in Front-/Backend geteilte 
GUI-Anwendung will die hunderttausend Stück Embedded-Systems verwaltet 
und selbst per Webservice verwaltet wird, dann würde ich das eben auch 
dem Informatiker geben. Reine DV ist eben dessen Sache und das kann der 
auch besser.

von Cyblord -. (cyblord)


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Nun sind aber nicht alle Informatiker "reine Informatiker", oder was ihr 
euch da auch immer drunter vorstellt.
Und was ihr immer mit DV habt, ist sowieso Humbug.

Es geht heute nun mal um Software. Und da kommt man an fundierte 
Informatik-Ausbildung nicht vorbei. Dass dabei automatisch alle 
Hardwarenahen Kenntnisse aus dem Schädel gesaugt werden, halte ich für 
unwahrscheinlich. Neben der ausgewiesenen technischen Informatik gibt es 
bei jedem Informatikstudium dass diesen Namen verdient, die Möglichkeit 
sich HW-nah zu spezialisieren.
Demgegenüber hatte ein E-Ing. noch NIE eine fundierte Info Ausbildung 
und wer meint, dies würde man nebenbei mal schnell lernen weil man ein 
Buch über UML liest, der bestätigt diese Aussage voll und ganz.

Und wenn es EIN Steckenpferd der Informatik gibt, dann das Zerlegen von 
Problemen in Teilprobleme. Also genau das, wie man abstrahiert, wie man 
komplexe Probleme überhaupt erst lösen kann. Dies nun gerade der 
Informatik absprechen zu wollen und dem E-Ing. in die Wiege zu legen, 
ist himmelschreiender Unsinn.

: Bearbeitet durch User
von bitwurschtler (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Es geht heute nun mal um Software. Und da kommt man an fundierte
> Informatik-Ausbildung nicht vorbei. Dass dabei automatisch alle
> Hardwarenahen Kenntnisse aus dem Schädel gesaugt werden, halte ich für
> unwahrscheinlich.

Nee, es geht um das Gerät und da ist SW nur ein teil des Ganzen der mit 
dem Rest störungsfrei zusammen arbeiten muss. Wie kürzlich auf dem Mars 
bewiesen wurde ist das aber nicht der Fall, die von perfekten 
Codierschweinen geschriebene perfekte Code hat das erste Zusammentreffen 
mit der Realität nicht überlebt.

von bitwurschtler (Gast)


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Cyblord -. schrieb:

> Dies nun gerade der
> Informatik absprechen zu wollen und dem E-Ing. in die Wiege zu legen,
> ist himmelschreiender Unsinn.

Ja klar, weil die Informatik älter ist als die Ingineuswissenschaft ...
Ne, alter andersrum ist die Wahrheit; die Informatik ist eine 
Hilfswissenschaft die von ElektroIngenieuren in den 50/60 mitbegründet 
wurde.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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bitwurschtler schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>
>> Dies nun gerade der
>> Informatik absprechen zu wollen und dem E-Ing. in die Wiege zu legen,
>> ist himmelschreiender Unsinn.
>
> Ja klar, weil die Informatik älter ist als die Ingineuswissenschaft ...
> Ne, alter andersrum ist die Wahrheit; die Informatik ist eine
> Hilfswissenschaft die von ElektroIngenieuren in den 50/60 mitbegründet
> wurde.

Das stimmt so grob, die Informatik hat sich aus der Elektrotechnik 
entwickelt und davon abgespalten und die wiederum hat sich aus der 
Physik entwickelt.

Der Generalist für Rechnersysteme ist also eher der Elektrotechniker als 
der Informatiker. Dessen Bereich ist von vornherein auf einen 
Teilbereich der Elektrotechnik beschränkt. Die technische Informatik ist 
an den meisten Unis auch noch ein Teilbereich der Elektrotechnik und in 
der dortigen Fakultät angesiedelt.

Wie ein Generator in einem Kraftwerk auf Erkenntnissen der Physik 
basiert und sich die E-Techniker, als Ingenieure, eben auf die Bereiche 
der Physik beschränken die sie für technische Anwendung benötigen, ist 
ein Informatiker auf die Lehre der Informationsübertragung und 
Datenverarbeitung beschränkt, die rechnergestützte Datenverarbeitung 
wurde irgendwann zu umfangreich für die Informationstechnik -innerhalb 
der Elektrotechnik- und dieser Teilbereich der Elektrotechnik wurde in 
ein eigenes Fach ausgekoppelt.

Genauso wie einst die Elektrotechnik als Teilbereich der Physik ...

von bitwurschtler (Gast)


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Chris F. schrieb:
> Genauso wie einst die Elektrotechnik als Teilbereich der Physik ...

Nö, nicht Teilbereich, sondern eher Ausgründung. An der Uni Freiburg 
findet man die ET unter "Angewandte Wissenschaften (Applied Science)"

Als Vater der Physik als eigenständige Naturwissenschaft wird übrigens 
Galileo Galilei angesehen, der eher Erfinder und Tüftler in der 
Werkstatt war als denn Wissenschaftler im Elfenbeinturm (oder 
Informatiker im Kellerzimmer - SCNR).

von Student (Gast)


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Was ist von der verlinkten VDI-Meldung zu halten?

> Die Verteilung, ob ein Informatiker oder ein Elektroingenieur eingestellt wird, 
hängt nach Meinung von Schanz vom Unternehmen und der Aufgabe ab. Bei SAP gibt es 
kaum, bei der Telekom viele Elektroingenieure.

Besteht heutzutage noch eine realistische Chance als Elektroingenieur in 
der IT-Branche unterzukommen oder werden die in Massen verfügbaren 
Informatiker bevorzugt?

> „Der Unterschied zwischen Informatikern und Elektroingenieuren aber schmilzt, 
weil sich die Studiengänge annähern“, sagt Volker Schanz.

Zwischen den beiden Studiengängen liegen Welten, wenn man die 
Modulhandbücher vergleicht.

http://www.vdi-nachrichten.com/Management-Karriere/Elektroingenieure-entwickeln-Software

von Student (Gast)


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Wieso sollte man einen E-Techniker für Embedded-Softwarentwicklung 
einstellen, wenn man einen besser qualifizierten Informatiker haben 
kann?

von JK (Gast)


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Student schrieb:
> Wieso sollte man einen E-Techniker für Embedded-Softwarentwicklung
> einstellen, wenn man einen besser qualifizierten Informatiker haben
> kann?

Tut man das?
Häufig sind aber Informatiker nicht besser qualifiziert. Was Architektur 
angeht trifft das zwar vermutlich eher zu, bei kleinen bis mittleren 
Embedded Anwendungen fällt aber durch ein mäßiges Software Design kein 
Projekt ins Wasser und wenn die E-Ings fähig sind lernen sie schnell 
dazu.
Dafür bringen die Etechniker deutlich mehr Wissen in Signalverarbeitung, 
Systemtheorie, Regelungstechnik, etwas Hardware (ist gerade an Unis kein 
großes Thema, aber ein paar Grundlagenvorlesungen gibts schon), 
theoretische Etechnik (Felder, HF), Physik (Grundkenntnisse sind in der 
Praxis einfach von Vorteil - zumindest an meiner Uni war das nicht Teil 
des Informatikstudiums, auch bei der Angewandten Informatik), teils 
Numerik und häufig auch Machine Learning (das ist natürlich auch ein 
Spezialgebiet der Informatiker, die sind da vermutlich bei 
Spezialisierung auch besser, aber viele Etechniker bekommen auch davon 
was mit, insbesondere auch hier Grundlagen: Stochastik, 
Musterklassifikation).

Und ja, ich bin selbst Elektrotechniker, arbeite häufig aber mit 
Informatikern, die "echte" Software schreiben und planen (Datenbanken, 
Messsoftware, GUI) eng zusammen.

Schöne Grüße

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Student schrieb:
> Wieso sollte man einen E-Techniker für Embedded-Softwarentwicklung
> einstellen, wenn man einen besser qualifizierten Informatiker haben
> kann?

Das ist so eine Nullaussage. Wieso sollte man einen Informatiker eine 
Software entwickeln lassen, wenn man einen besser qualifizierten 
Maschinenbauer haben kann?

von (prx) A. K. (prx)


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Chris F. schrieb:
> Das stimmt so grob, die Informatik hat sich aus der Elektrotechnik
> entwickelt und davon abgespalten

Vergiss mal die Mathematiker nicht. Die E-Techniker haben gelötet, die 
Mathematiker gedacht. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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JK schrieb:
> und wenn die E-Ings fähig sind lernen sie schnell dazu.

Also sind E-Techniker lernfähig, Informatiker nicht?

von JK (Gast)


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A. K. schrieb:
> JK schrieb:
>> und wenn die E-Ings fähig sind lernen sie schnell dazu.
>
> Also sind E-Techniker lernfähig, Informatiker nicht?

Um Gottes Willen, nein das meine ich nicht!
Natürlich sind Informatiker lernfähig, ich wage mich mal aus dem Fenster 
zu lehnen und behaupte, dass sie bei bestimmten Sachverhalten durch sehr 
formales Denken (häufig "echte" Mathe, kein Höma; Algorithmen, 
Graphentheorie etc) den Ingenieuren auch voraus sind.
Aber - und darauf wollte ich hinaus - Embedded Softwareentwicklung 
(darum ging es) ist bei weitem nicht nur Coden, sondern besteht häufig 
aus sehr vielen Teilgebieten, die in Informatikvorlesungen schlicht 
nicht behandelt werden, in vielen E-Ing Studiengängen aber schon. Damit 
müssen bei gleichen Anforderungen durch die Stelle die beiden Gruppen 
unterschiedliche Sachverhalte im unterschiedlichen Maße nachholen.

Schöne Grüße

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Chris F. schrieb:
> Was ist denn "reine E-Technik"? Theoretische E-Technik und
> Energietechnik?

E-Technik ohne den Inf&Co.!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Student schrieb:
> Was ist von der verlinkten VDI-Meldung zu halten?
>
>> Die Verteilung, ob ein Informatiker oder ein Elektroingenieur eingestellt wird,
> hängt nach Meinung von Schanz vom Unternehmen und der Aufgabe ab. Bei
> SAP gibt es
> kaum, bei der Telekom viele Elektroingenieure.
SAP => SW;  Telecom Datenübertragung.

Herr Schranz sollte lieber mehr lesen und  dann belegen, was er 
behauptet.

> Besteht heutzutage noch eine realistische Chance als Elektroingenieur in
> der IT-Branche unterzukommen oder werden die in Massen verfügbaren
> Informatiker bevorzugt?
????JA/NEIN
> Zwischen den beiden Studiengängen liegen Welten, wenn man die
> Modulhandbücher vergleicht.
Ja!
> http://www.vdi-nachrichten.com/Management-Karriere...

> Der Bitkom schätzt die Anzahl der Elektroingenieure in der IT-Branche
> auf 45 000—50 000
Bitkom hat wohl die Kommastelle nach rechts verschoben!
> Er geht davon aus, dass Elektroingenieure für die IT-Branche wieder
> bedeutender werden durch Themen wie die digitale Fabrik oder
> intelligente
> Stromnetze. „Für deren Entwicklung und Betrieb braucht man
> Elektrotechniker mit Softwarekenntnissen an der Schnittstelle
> Fertigungstechnik – Informatik“, so Pfisterer. „Elektroingenieure haben
> ein solides Know-how und die allermeisten lernen im Studium die
> Grundlagen der Programmierung und das Arbeiten mit Softwaresystemen.“
Ja

> Die
> IT-Branche hat einen jährlichen Bedarf von 25 000 Hochschulabsolventen.
> Die 700 bis 800 Absolventen der Elektrotechnik dient allerhöchstens als > Ersatz 
für die aus Altersgründen ausscheidenden Elektroingenieure. Die
Glaskugelwissen!
> Konkurrenz um sie wird also weiter zunehmen. „Die Chancen für IT-
> Ingenieure sind nach wie vor sehr, sehr gut. Insbesondere vor dem
> Hintergrund der sich etablierenden digitalen Wirtschaft mit Themen wie
AUA!!!!!!!
> Industrie 4.0 werden immer mehr IT-Experten gebraucht, insbesondere im
> Bereich Security“, sagt VDI-Präsident Udo Ungeheuer.
Ungeheuer, Mami ich hab Angst!

von Ruediger A. (Firma: keine) (rac)


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Also meiner Erfahrung nach ist es so (wobei Ausnahmen die Regel 
bestätigen):

E-Techniker lernen, mikroskopisch zu denken, also in dem Universum, das 
durch ihren Platinenrand begrenzt ist, jedes Staubkorn an seinen Platz 
zu legen.

Wenn ein so zu denken geschulter Mensch ans Programmieren gelassen wird, 
versucht er in der Regel, diese Denkweise auch auf die Programmierung 
anzuwenden. E-Techniker sind in der Regel sehr gut darin, 
disassemblierten Code zu lesen, auf CPU Zyklen feinzuoptimieren und sich 
insgesamt sehr im Detail zu verkünsteln (klingt jetzt mehr nach Wertung, 
als es ist). Einzelne Bits in Prozessorregistern zu untersuchen ist das 
Lieblingsbetätigungsfeld eines in der E-Technik verwurzelten Embedded 
Entwicklers.

Allerdings tun sich diese Leute in der Regel nicht leicht damit, 
systemweit zu denken, strukturiert zu programmieren und eine Architektur 
auch unter dem Blickwinkel zu verstehen, welche Auswirkungen eine 
gegebene Architektur auf zukünftige Erweiterungen haben wird. Auch das 
systemweite Debugging fällt diesen Kollegen in der Regel sehr schwer, 
z.B. forensische Techniken zur Fehleranalyse zu entwickeln, wenn von 10 
Kontrollern in einer Installation sporadisch einer Alle 4 Wochen mit 
kommunizieren aufhört. Dort wird dann verzweifelt in jeder einzelnen 
Codezeile der Firmware gesucht oder alle 2 Zeilen eine Diagnostik 
eingebaut, anstatt systematisch die Randbedingungen im Zielnetz zu 
untersuchen, die zu den Ausfällen führen können oder mal Sniffertraces 
heranzuziehen.

Reine Informatiker dagegen tun sich in der Regel schwer damit, zu 
akzeptieren, dass Embedded nach Anderen Regeln funktioniert als das 
gelernte "wir haben Superduper IDEs, mit denen wir nur Klassen 
zusammenkleben brauchen, und wenn 16 GB RAM nicht reichen, müssen eben 
32 her" Schema. Embedded Entwickler müssen sich irgendwo in der Mitte 
einschießen.

Wie gesagt, das ist ein grober Erfahrungswert. Viele E-Techniker finden 
irgendwann mal den Bogen in Richtung strukturierte Programmierung, aber 
manche schreiben bis zum letzten Tage vor der Verrentung Code, den man 
im Erstsemester Informatik als Paradebeispiel für Alles heranziehen 
kann, was richtig falscher und/oder schlechter Programmierstil ist.

Irgendjemand hat's mal sehr treffend formuliert: Codiere so, als ob 
derjenige, der deinen Code weiterentwicklen muß, ein Serienkiller ist, 
der deine Adresse kennt...

von E-Techniker (Gast)


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Mach Informatik. Ich ärgere mich inzwischen, dass ich ein 
E-Technik-Diplom habe, weil Ich selber immer mehr SW mache. Mein 
Bekannter aus der Schule ist einmal sitztengeblieben, hat nicht studiert 
und verdient fast das Gleiche als Selfmade Serverinstallmanager. Der 
kriegt immerhin 60,- die Stunde wovon man recht gut leben kann. 
Umgerechnet sind das so 60.000 sagt er.

Ich bin kaum weiter. Der Grund ist, dass die Firmen auf billig setzen. 
Also lagern sie alles auf Dienstleister aus und die zahlen nix.

Habe hier nachgefragt:
http://www.mikrocontroller.net/jobs/entwicklungsingenieur-fpga-design

65.000 je nach Kenntnisstand und das aber für Ingolstadt.

von MaWin (Gast)


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Mach E-Technik. Ich ärgere mich inzwischen, dass ich ein
Informatik-Diplom habe, weil Ich selber immer mehr HW mache.

von gdfgdgdgdgd (Gast)


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hab beides studiert, also ET und Inf.

ET ist stärker an Physik angelehnt, während Inf stärker an Mathe 
angelehnt ist.
Klar kann man sich mit ET problemlos in die SW Entwicklung einarbeiten. 
Was viele Leute von ET nicht bedenken ist, dass Inf eben mehr als nur 
Programmieren ist. Algorithmen, Komplexität, diskrete Mathematik, uvm.
Das sind Dinge, die einem helfen, Probleme recht abstrakt zu 
analysieren.

Was jetzt das "bessere" Studium ist hängt einzig und allein von den 
Interessen ab. Besuche mal eine Vorlesung zum Thema Algorithmik und eine 
Vorlesung zu diskreter Mathematik. Darauf baut vieles in der Informatik 
auf. Und bewerte dann, ob dir das mehr oder weniger Spaß macht als ET.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Cha-woma M. schrieb:
> Chris F. schrieb:
>> Was ist denn "reine E-Technik"? Theoretische E-Technik und
>> Energietechnik?
>
> E-Technik ohne den Inf&Co.!

Und reine Physik ist dann Physik ohne Elektrotechnik? Irgendwie kann ich 
da nicht ganz folgen.

von Student (Gast)


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Welche Geräte zählen eigentlich als eingebettetes System? Gehört IoT 
noch dazu? Router? Smartphones?

von Student (Gast)


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Und was macht ihr grob beruflich?

von Ruediger A. (Firma: keine) (rac)


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Student schrieb:
> Und was macht ihr grob beruflich?

Spezifizieren, Implementieren, Debuggen, Testen, Supporten, mit 
Zulieferern Probleme lösen, Papierkram für die Controller erledigen. 
Also fast Alles Dinge, die Spaß machen! :-)

von Andreas S. (andi-dt)


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Hallo Student,

da Du noch nicht sehr lange studierst, ist ein Wechsel wohl nur mit 
wenig Verlusten verbunden; wenn überhaupt. Das Themenfeld eingebette 
Systeme ist ein zentraler Punkt in einigen Studiengängen der technischen 
Informatik, oder eben in weiterführenden Masterstudiengängen.

Ein Beispiel, weitere bitte "googlen":
https://www.hs-owl.de/fb5/studiengaenge/bsc-technische-informatik.html

Zuerst würde ich mir überlegen, warum Du gerade E-Technik studiert hast. 
Solltest Du eine andere Vorstellung vom Studium gehabt haben, solltest 
Du etwas an der damaligen Vorgehensweise bei der Informationsbeschaffung 
ändern. Dies bitte nicht falsch verstehen, aber ein Wechsel kann auch 
vom Regen in die Traufe führen. Das solltest Du durch gute Recherchen 
vermeiden. Du bist ja jetzt (vermutlich) ein ganzes Stück weiter als 
damals, Du hast genaue Vorstellung was Du willst und was nicht.

Besuch die Hochschulen/Unis am Tag der offenen Tür oder bei sonstigen 
Infoveransaltung, oder schreib die Studienberatung an. Sprich mit den 
Leuten und erläutere Deine Vorstellungen der fachlichen Ausrichtung des 
Studiums. Wenn die was passendes haben, werden Sie es Dir erzählen.

Welche Ansprüche hast Du denn an Deinen Studienort? FH/Uni? Großstadt 
oder egal?

VG
Andi

: Bearbeitet durch User
von Türsteher an der Ritze, St. Pauli (Gast)


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Bleib bei den Elektrikern.

von Martin W. (martin-wi)


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Lass dich bei der Studienberatung deiner Uni/FH beraten :-)

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