Tag, Auf der Suche nach einer Möglichkeit Infraschall von Windkraftanlagen zu messen, oder zumindest vergleichend darzustellen bin ich auf dieses Teil gestoßen http://www.infiltec.com/Infrasound@home/ .Das Gerät ist fertig käuflich für 345 us$, also nicht grad mal so zum ausprobieren. Hat da jemand Erfahrung damit? Eine Alternative ist der Selbstbau dieses Teils: http://www.oe5.oevsv.at/technik/messen/ . Wunderschön gemacht aber mech. doch recht aufwendig. Weiß jemand Alternativen? Gruß, Bernd.
Wenn es erstmal nur um den Sensor selbst geht, könnte man billige Elektret Mikrofonkapseln verwenden. Da habe ich im Netz mal einen Bauvorschlag gefunden, der mit einem Array aus mehreren modifizierten Elektretkapseln einen Infraschall Detektor und Richtungspeiler realisiert hat. Die Elektretkapseln haben hinten, bei den Lötanschlüssen ein winziges Loch ( nicht sichtbar am Gehäuserand ). Dieses Loch sorgt für einen langsamen Druckausgleich, damit die Kapsel nicht zum Barometer wird... Dieses Loch wurde dicht gemacht, womit die Grenzfrquenz der Kapsel drastisch nach unten geht. Das könnte doch interessant sein.
Ein Differenzdrucksensor (wie der MPXV 5004GC6U 13,90 € von Reichelt oder von Sander 16,66€ http://www.sander-electronic.de/be00067.html) hat theoretisch keine untere Grenzfrequenz.
Hallo Stefan, Dank für Deine schnelle Antwort, ja, die Schaltung kenne ich, die war auch einmal in der Elektor veröffentlicht. Das Abdichten der Electret- Kapsel stelle ich mir ziemlich haarig vor, der Autor zerlegt die Kapsel und baut die Innereien in ein improvisiertes Gehäuse aus einem kleinen Klinkenstecker ein. Dieses Teil wird vlt. einen Hinweis geben auf Vorhandensein von Infraschall, aber etwas Genaues ist das nicht. Der Grund, warum ich messen will ist folgender: Knapp 1km von meinem Wohnort ist ein kleiner Windpark an einem Bergkamm installiert, 5WEA je ca 2MW, 170m Nabenhöhe. An diesem Ort beginnt nun auch ein Tal das nach geradem Verlauf in den Talkessel mündet in dem mein Wohnort liegt. Ist nun die Windrichtung parallel zu diesem Talverlauf wird Infraschall von (befürchtetem) sehr hohem Pegel in den Talkessel geblasen. Das Tal wirkt wie ein riesiges Horn. Die Auswirkungen sind ein fühlbares Vibrieren und Schwingen von Bauteilen in meinem Haus nebst entsprechender gesundheitlicher Auswirkungen. Ich möchte nun versuchen den Zusammenhang zwischen Windrichtung und Schallverstärkung durch diese geolog. Gegebenheit darzustellen. Gruß, Bernd
Stefan M. schrieb: > Dieses Loch sorgt für einen langsamen Druckausgleich, damit die Kapsel > nicht zum Barometer wird... Es spricht doch garnichts gegen einen ausreichend empfindlichen Drucksensor, also ein Barometer - ev. auftretenden Infraschall vom langsam veränderlichen Luftdruck (Wetter) zu trennen ist eine reine Rechenaufgabe. Georg
Ok, dann würde ich auch einen "richtigen" Drucksensor nehmen. Der hat wenigstens definierte Eigenschaften. Ein Diagramm der Amplitude über Zeit wär sicher sehr spannend. Du wohnst also sozusagen in einer natürlichen Orgelpfeife mit sehr tiefer Frequenz. Könnte denn der Windpark darauf einen Einfluss haben? Bei diesen Größenordungen würde ich eher eine natürliche Ursache aufgund der Geländeform vermuten.
Stefan M. schrieb: > Du wohnst also sozusagen in einer natürlichen Orgelpfeife mit sehr > tiefer Frequenz. > Könnte denn der Windpark darauf einen Einfluss haben? > Bei diesen Größenordungen würde ich eher eine natürliche Ursache aufgund > der Geländeform vermuten. Der mit der Orgelpfeife war gut, das trifft es in etwa, ich wohne hier schon mein Leben lang, das Brummen und Vibrieren begann erst mit dem Windpark. Die Frequenz des Brummtones ändert sich, je nachdem ob das Tal im Luv oder Lee des Windparks liegt (vermutlich durch den Dopplereffekt)ist aber ansonsten über Stunden (Tage)konstant. Das kann man an einer zentnerschweren OSB-Tafel ertasten die dann schwingt wie eine Lautsprechermembrane. Deshalb vermute ich dass mein Haus quasi die Orgelpfeife ist und das Tal ein (halbes) Horn an dessen "Mundöffnung" der Windpark liegt. Im Genehmigungsverfahren der Windanlagen wird im konzentrischen Kreis um die Anlagen gemessen, das ist aber, wenn meine Vermutung zutrifft, völlig unzulänglich. Bernd
Sehr interessant... Wohne in einer ähnlichen Situation... Mit ähnlichen Befürchtungen. Auch hier brummt und dröhnt es, wenn man das Haus verläßt und in den Garten geht, teilweise auch im Haus. Im Garten hat man oft den Eindruck IN einer Resonanzröhre zu stehen... Das gibt richtig Druck auffe Ohren! Ich hatte - vor vielen Jahren - auch schon mal Meßtechnisch angesetzt... Aber das ist alles recht Zeitaufwendig. In der elektor war mal ein Seismograph aus einem Lautsprecher und einer Interfaceschaltung für USB + Software https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-200705/2683 Theoretisch könnte man da auch mal ansetzen, die Frequenz müßte halt noch was nach unten erweitert werden... Grundsätzlich besteht aber immer das Problem, Störungen aus den Messungen rauszufiltern... Und in dieser Frequenzregion dürften sich viele Störungen ansammeln. Hatte auch schon mal den gedanken, einen sowieso schon mitschwingenden Gegenstand (z.B. Deine OSB-Tafel) quasi als Resonanzverstärker zu mißbrauchen und daran die Messungen zu machen. Tauchspule dranpappen und schon könnte man loslegen...
Yenny .. schrieb: > In der elektor war mal ein Seismograph aus einem Lautsprecher und einer > Interfaceschaltung für USB + Software > https://www.elektormagazine.de/magazine/elektor-200705/2683 Hallo, Yenny, das sieht doch mal richtig gut aus, Danke für den Tip, hatte schon so etwas ähnliches auf dem Schirm: Habe hier einen ca. 50l Sauerkrauttopf (aka ganz schwerer Steingutzylinder), den wollte ich luftdicht verschließen und in die Verschlussplatte einen Lautsprecher einsetzen. Das Infraschallsignal könnte man auf die Art wie in Elektor beschrieben an der Schwingspule auslesen oder wenn zu klein, dann kapazitiv mittels einer auf der Membrane geklebten Aluscheibe und feststehender Gegenplatte (Lochblech)via Superhet generieren. Der Vorteil des Ganzen wäre die Möglichkeit einer Eichung z.B. dadurch dass ich durch die Platte noch einen verschließbaren Schlauch eines elastischen Gefäßes (Infusionsbeutel?)führe und durch eine definierte Wassermenge eine definierte Druckänderung erzeuge. Luftdruckänderungen könnten durch ein weiteres Ventilchen genullt werden. Bernd
In der Tat... Einen Versuch wäre das wert :O) Im Prinzip die Umkehrung des "Portable Infrasound Generator" http://www.infiltec.com/Infrasound@home/ Bild: http://www.infiltec.com/Infrasound@home/Infrasound%20Generator%20INFRA-85Gallon%20medium.jpg Auf deren Seite gib's auch den Link zu einer Software "AmaSeis: An IRIS program to acquire seismometer data" http://bingweb.binghamton.edu/~ajones/AmaSeis.html Die könnte man auch verwenden - oder halt die von elektor... Mit einer kapazitiven Abnahme könnten man auch mal was machen... Hätte hier noch 'ne Wettersonde liegen - da ist auch eine Druckmessung mechanischer bzw. kapazitiver Bauart drin. Materialien für das Projekt habe ich damals reichlich gesammelt... Aber immer so in den Ecken eingelagert und nicht zum Ende gekommen :O) Übrigens... Gute Tauchspulen gibt es auch von alten (mechanischen) I/P-Wandlern die in der Industrie immer eingesetzt wurden... Die haben hunderte Windungen auf 'nem Alukern und einen dicken Magneten als Topf! Da sollte ordentlich Signal rauskommen...
Bernd schrieb: > Der Vorteil des Ganzen wäre die Möglichkeit einer Eichung z.B. dadurch > dass ich durch die Platte noch einen verschließbaren Schlauch eines > elastischen Gefäßes (Infusionsbeutel?)führe und durch eine definierte > Wassermenge eine definierte Druckänderung erzeuge. Zum Eichen fehlt jetzt nur noch der amtliche Mann, denn Du Zivilist darfst nur kalibrieren.
Richard H. schrieb: >> Der Vorteil des Ganzen wäre die Möglichkeit einer Eichung > Zum Eichen fehlt jetzt nur noch der amtliche Mann, denn Du Zivilist > darfst nur kalibrieren. Man darf allerdings unter Eichen kalibrieren. :-)
Jooo; wär jetzt nicht passend zum verregneten Freitag noch ein selbstgehäkeltes Gedicht fällig???? Bernd
Harald W. schrieb: > Man darf allerdings unter Eichen kalibrieren. :-) Um den jeden Verdacht der Amtsanmassung zu vermeiden, würde ich dafür nach Buchen suchen.
So noch als Nachtrag, gesten gefunden: http://www.badische-zeitung.de/schuttertal/der-windpark-muss-im-schuttertal-nachbessern--129886444.html Das könnte doch ein Hinweis sein dass die geologische Beschaffenheit einer Landschaft einen erheblichen Anteil an der Ausbreitung von, durch Windkraft hervorgerufenem Infraschall hat. Wer hier messen kann ist klar im Vorteil. Bernd
Bernd schrieb: > Das könnte doch ein Hinweis sein dass die geologische Beschaffenheit > einer Landschaft einen erheblichen Anteil an der Ausbreitung von, durch > Windkraft hervorgerufenem Infraschall hat. Nein, die geologische Beschaffenheit ist egal. Interessant ist aber die Topographie!
Der Bericht in der Zeitung spricht ja von "Impulsartig"... Das dürften die Impulse sein, wenn ein Flügel am Turm des Windrades vorbeisaust und die Luft zwischen Flügel und Mast komprimiert wird... Da die Räder (wahrscheinlich) nicht synchron laufen, kommt es hier bestimmt zu Überlagerungen und Verstärkungseffekten... Die frei sausenden Flügel erzeugen eher so ein zischendes, fast gleichmäßiges Geräusch - direkt am Windrad mit leichtem Dopplereffekt. Bei mehreren großen Windrädern in der Summe und aus einiger Entfernung teilweise vergleichbar mit einem Düsenflugzeug das aber nie außer Hörweite kommt... Rein akustisch quasi ein auf der Stelle fliegendes Düsenflugzeug... Ein sehr komischer Effekt.
Yenny .. schrieb: > Das dürften die Impulse sein, wenn ein Flügel am Turm des Windrades > vorbeisaust und die Luft zwischen Flügel und Mast komprimiert wird... Jein, der Mastdurchgang der Flügel "schreddert" quasi die Wirbelfahne hinter dem Flügel und ist manchmal als "pumpendes" Wummern" (wie anders beschreiben?)in dem kontinuirlichen Brummen wahrzunehmen. Ich hab hier ein schönes Foto in einem Artikel gefunden das die Wirbelfahnen durch Taubildung sichtbar macht: http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/bdquo-Windkraft-bedroht-Flieger-in-ihrer-Existenz-ldquo;art690,749513 Yenny .. schrieb: > Rein akustisch quasi ein auf der Stelle fliegendes Düsenflugzeug... ...von dem man auch, je weiter man weg ist, um so niederfrequentere Anteile der Schallemission wahrnimmt. Aber um nochmal zum Anfang zu kommen, gibt es denn wirklich so wenig Interesse an der messtechnischen Darstellung dieses Phänomens, das sich doch stark auf unser Leben auswirken kann? http://www.zeit.de/1968/05/neue-waffe-infraschall Ich frage mich da z.B., was richtet dieser fortwährende Druckwechsel in einem Embryo an der Diesem über Monate gut schallleitend über das Fruchtwasser ausgesetzt ist? Kann das gut sein? Gruß, Bernd
Du hast Recht... So ist es ganz korrekt beschrieben :O) Den Bericht mit den Nebelwolken kenne ich - scheint aber irgendwie nicht in das Konzept unserer "Regierung" zu passen... Überhaupt hat das ganze Thema anscheinend große Ähnlichkeit zur Diskussion um Handystrahlung, "Der Brummton" und anderen Themen... Man hat den Anschein, daß irgendwie nicht unbedingt sooo ein großes Interesse an genauen Fakten besteht. Wäre ja auch Schade, wenn eine ganze Industrie als Buhmann erscheinen würde! Mit Industrie meine ich übrigens die Subventionsindustrie - nur um das klarzustellen... Denn... Wir hatten ja noch Glück mit den Windrädern, weil: Hätten damals die Lobbyisten "Eiffeltürme" im Angebot gehabt... Nun... Deutschland wäre heute übersät mit Eiffeltürmen - Da hätte man schnell Argumente für gefunden :O)
Yenny .. schrieb: > Hätten damals die Lobbyisten "Eiffeltürme" im Angebot gehabt... > Nun... Deutschland wäre heute übersät mit Eiffeltürmen - Da hätte man > schnell Argumente für gefunden :O) Die haben Eiffeltürme! Aber die kommen erst in Stufe Windkraft 2.0 -nennt sich Repowering und greift erstmal die Gewinne aus Windkraft 1.0 ab. Sonst könnten ja die Kleinanleger tatsächlich noch etwas von ihren 4,5%pa sehen und da gehört der Schotter nu wirklich nich hin! Yenny .. schrieb: > Überhaupt hat das ganze Thema anscheinend große Ähnlichkeit zur > Diskussion um Handystrahlung, "Der Brummton" und anderen Themen... > Man hat den Anschein, daß irgendwie nicht unbedingt sooo ein großes > Interesse an genauen Fakten besteht. Ja, ehe da jemand zuhört und nachdenkt (und misst?) bekommt man in der Regel erst mal mit überlegen-wissendem Lächeln die Verschwörungstheoriekeule übergezogen und dann den Aluhut aufgesetzt. Gruß Bernd
Bernd schrieb: > Ich frage mich da z.B., was richtet dieser fortwährende Druckwechsel in > einem Embryo an der Diesem über Monate gut schallleitend über das > Fruchtwasser ausgesetzt ist? Kann das gut sein? > Gruß, Bernd Und dann isses da auch noch ständig warm und feucht. Kann das gut sein?
THOR schrieb: > Und dann isses da auch noch ständig warm und feucht. Kann das gut sein? Sowas meinte ich, kann da aber aushelfen. Wenn Thor fertig ist mit der Pubertät kann er mal lesen was da so noch ist mit Zellen und Druck und Auswirkungen von (Luftdruck)schingungen auf den menschlichen Körper. Auch mal die Resonanzfrequenzen des von WKA produzierten Infraschalles beachten. Muss man nur schauen bei Arbeitsmedizin. https://de.wikipedia.org/wiki/Umkehrosmose http://www.sikoss.info/images/pdf/Modul3-3_V1.2n.pdf unter den Bildchen, am Schluss des pdf sind auch Literaturverweise Gruß, Bernd
Noch ein ernstzunehmender Hinweis darauf dass das Thema Infraschall und Messtechnik nicht in warm- feuchter Belanglosigkeit verschwinden sollte findet sich in: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/texte_40_2014_machbarkeitsstudie_zu_wirkungen_von_infraschall.pdf auf S.116, Zitat: "Eine weitere offene Frage ist, weshalb die Betroffenen in der Regel stark mental beeinträchtigt sind. Ähnliche Beobachtungen sind bei anderen Lärmeinwirkungen nicht zu machen. Ob ein direkter Einfluss auf Hirnfunktionen besteht und dieser deshalb besteht, weil die Hirnaktivitäten den gleichen Frequenzbereich belegen, bleibt zunächst eine noch nicht belegte Hypothese. Die Vorstellung, dass dies so sein könnte, verstärkt die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen in dieser Richtung. Messungen des EEGs der Betroffenen könnten hier weiteren Aufschluss geben." Hinweise gibt es da schon, siehe das angehängte pdf. Gruß, Bernd
Bernd schrieb: > Die haben Eiffeltürme! Aber die kommen erst in Stufe Windkraft 2.0 > -nennt sich Repowering und greift erstmal die Gewinne aus Windkraft 1.0 > ab. Sonst könnten ja die Kleinanleger tatsächlich noch etwas von ihren > 4,5%pa sehen und da gehört der Schotter nu wirklich nich hin! Muuahhaha... Wie wahr... Wäre ja noch schöner, wenn das Pack© für sein Geld auch noch Rendite bekäme... Repowering ist wirklich eine tolle Geschäftsidee: Man stellt irgendein Windrad hin, läßt das - egal mit welchen Mitteln - genehmigen und irgendwann schwupps geht man da einfach nochmal hin und sagt das Zauberwort "Repowering"... ohne Diskussion, Probleme, Volksbefragung... Aber in der heutigen Zeit wundert das kein Schwein mehr... Ob man das Land mit Windrädern oder Invasoren überflutet... Wia faffen daf!
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