Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was ist eine Feldschwäche


von Bastelfritze (Gast)


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Hi, was ist eine Feldschwäche bei einem Motor? Ich habe einen 
Induktionsmotor mit 9000 Umdrehungen und da steht in der Anleitung, dass 
er bei ca. 6000 Umdrehungen in den Feldschwächebereich gelangt und nicht 
mehr genügend Drehmoment stellen kann. Wird das elektrisch-induktive 
Feld schwächer in der Feldschwäche?

von Ordner (Gast)


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von Bastelfritze (Gast)


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Ordner schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Feldschw%C3%A4chung

Das habe ich auch schon gelesen, da ist aber davon die Rede, dass der 
Motor vom Generatorbetrieb in den Motorbetrieb geht und dann kaputt 
geht, da steht nichts genaueres zu meiner Problematik drinnen mit dem 
abnehmenden Drehmoment.

von Karl (Gast)


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Das statorfeld ist so gerichtet dass es gegen das rotorfeld arbeitet. Es 
kann daher nicht mehr das volle Drehmoment gestellt werden dafür werden 
höhere Drehzahlen erreicht.

von Bastelfritze (Gast)


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Karl schrieb:
> Das statorfeld ist so gerichtet dass es gegen das rotorfeld arbeitet.

Aber warum wird dann das Rotorfeld nicht abgebremst? Bei einer 
Kranbremse z.B. kann ich einfach das Drehfeld des Stators umdrehen und 
es kommt zum schnellen Abbremsen des Rotordrehfeldes. Wenn also das 
Statorfeld dem Rotorfeld entgegengerichtet ist, müsste die Drehzahl 
fallen und nicht schneller werden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die Feldschwächung macht man doch aber gerade genau deshalb, weil
man eine höhere Drehzahl (bei geringerem Drehmoment) erreichen möchte.

von Bastelfritze (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Die Feldschwächung macht man doch aber gerade genau deshalb, weil
> man eine höhere Drehzahl (bei geringerem Drehmoment) erreichen möchte.

Ok, ich habe aber mal gelernt, dass im Motorenbetrieb das Statordrehfeld 
schneller sein muss als das Rotordrehfeld, damit sich der Rotor anfängt 
zu drehen und auch den Schlupf zu überwinden. Und beide Drehfelder 
müssen gleichrum sein. Das Statordrehmoment zieht gewissermaßen das 
Rotordrehfeld. Habe ich einen Generator, dann ist das Rotordrehfeld 
schneller als das Statordrehfeld und wenn sich Stator- und Rotordrehfeld 
umgedreht drehen, dann habe ich eine Bremse.

Wenn also im Feldschwächebereich das Statordrehfeld seinen Drehsinn 
abändert, dann würde für mich eine Bremse erzeugt werden und keine 
Beschleunigung in noch schnellere Drehzahl.

von Elektrofan (Gast)


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> Wenn also im Feldschwächebereich das Statordrehfeld seinen Drehsinn
> abändert, dann würde für mich eine Bremse erzeugt werden und keine
> Beschleunigung in noch schnellere Drehzahl.

Das gilt auch OHNE Feldschwächung. => Grundlagen.

von Bastelfritze (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>> Wenn also im Feldschwächebereich das Statordrehfeld seinen Drehsinn
>> abändert, dann würde für mich eine Bremse erzeugt werden und keine
>> Beschleunigung in noch schnellere Drehzahl.
>
> Das gilt auch OHNE Feldschwächung. => Grundlagen.

Genau, also ist es unlogisch, dass sich im Feldschwächebereich der 
Drehsinn von Stator und Rotor umkehrt und es dazu zu einer noch höheren 
Geschwindigkeit kommt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bastelfritze schrieb:
> das Statordrehfeld schneller sein muss

Moment mal: über was für eine Art Motor redest du eigentlich?

Deine Beschreibung klingt nach Drehstrom-Asynchronmotor.  Das mit
der Feldschwächung dagegen macht man beim Reihenschlussmotor.

von Bastelfritze (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Moment mal: über was für eine Art Motor redest du eigentlich?

Es ist ein Drehstrom-Motor mit dreiadriger Zuleitung, also keine 
Gleichstrom-Maschine.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OK, das hättest du ja ins Eingangsposting schreiben können.

Da hab' ich keine Ahnung, was sie da mit einer Feldschwächung meinen.
So ein Asynchronmotor hat ja (anders als Reihenschluss) keinen großen
Drehzahlbereich.

von MaWin (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Bastelfritze schrieb:
>> das Statordrehfeld schneller sein muss
>
> Moment mal: über was für eine Art Motor redest du eigentlich?
>
> Deine Beschreibung klingt nach Drehstrom-Asynchronmotor.  Das mit
> der Feldschwächung dagegen macht man beim Reihenschlussmotor.

Falsch! Auch bei der ASM genauso gut möglich, kann jeder 
Frequenzumrichter.

von Manfred K. (mkch)


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Hallo,
Feldschwächbetrieb liegt dann vor, wenn die Ständerspannung nicht mehr 
weiter erhöht werden kann und nur noch die Frequenz wird erhöht. Das ist 
bei einem Antrieb und Speisung mit einem PWR eine durchaus normale 
Vorgehensweise. Der Fluss sinkt dann mit (f_vollaussteuerung / f) ab. 
Das mögliche Drehmoment verringert sich entsprechend.
Gruss Manfred

von Elektrofan (Gast)


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>> Deine Beschreibung klingt nach Drehstrom-Asynchronmotor.  Das mit
>> der Feldschwächung dagegen macht man beim Reihenschlussmotor.

> Falsch! Auch bei der ASM genauso gut möglich, kann jeder
> Frequenzumrichter.

Beim fremderregten DC-Motor geht's auch.

von THOR (Gast)


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Elektrofan schrieb:
>>> Deine Beschreibung klingt nach Drehstrom-Asynchronmotor.  Das
> mit
>>> der Feldschwächung dagegen macht man beim Reihenschlussmotor.
>
>> Falsch! Auch bei der ASM genauso gut möglich, kann jeder
>> Frequenzumrichter.
>
> Beim fremderregten DC-Motor geht's auch.

Ich würde hingegen beim RS Motor nicht von Feldschwächbetrieb reden, 
denn die Feldstärke lässt sich von aussen nicht vorgeben.

Es ist allerdings eine Art Feldschwächbetrieb in den RS Motor eingebaut, 
ja. Aber es führt zu Verwirrung, ihn so zu nennen.

Bei der Asyncm. kommt das Feld über den Magnetisierungsblindstrom und 
der Magnetisierungsblindstrombedarf ist Last- und Drehzahlabhängig.

von THOR (Gast)


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Was ist das überhaupt für ein Induktionsmotor? An 50Hz AC macht der 
bestimmt 3000rpm/n, wie jeder andere auch.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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THOR schrieb:
> Es ist allerdings eine Art Feldschwächbetrieb in den RS Motor eingebaut,
> ja.

Das, was auch bei Wikipedia als Feldschwächung erklärt ist, ist eine
explizite Abschwächung des Feldes zum Erreichen einer höheren
Drehzahl.

von Elektrofan (Gast)


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> Bei der Asyncm. kommt das Feld über den Magnetisierungsblindstrom und
> der Magnetisierungsblindstrombedarf ist Last- und Drehzahlabhängig.

Beim 3~Asynchronmotor hängt der Magnetisierungs(blind)strom wesentlich 
von Spannung und Frequenz ab.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nehmen wir eine DC Maschine mit konstantem Feld. Dann bekommt man im 
generatorischen Betrieb eine bestimmte Spannung pro Umdrehungszahl, die 
sogenannte EMK/n. Das ist die Leerlaufspannung. Lassen wir eine 
Belastung der Maschine mal weg, dann ergibt die Inverse, die Speisung 
durch die Spannung pro Umdrehungszahl, die Umdrehungszahl, ohne Last.

Wenn man nun das Feld verringert, sinkt die EMK, was im motorischen 
Betrieb dann nit einer hoeheren Drehzahl resultiert. Der Wirkungsgrad 
ist dann auch kleiner, aber das ist etwas anderes.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg W. schrieb:
> Die Feldschwächung macht man doch aber gerade genau deshalb, weil
> man eine höhere Drehzahl (bei geringerem Drehmoment) erreichen möchte.

Von unseren E-Mobilen kenne ich die Feldschwächung auch, um damit das 
Bürstenfeuer im oberen Drehzahlbereich zu verringern. Ob das ein 
angenehmer Nebeneffekt der Drehzahlerhöhung ist, oder genau deswegen 
gemacht wird, weiss ich aber nicht. Scheint eine Win-Win Situation zu 
sein.
Allerdings sind das auch DC-Maschinen und treffen damit auf die Frage 
des TE nicht zu.

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