Hallo zusammen, ich habe einen Regelkreis, für den die Regelgröße(Temperatur) nicht Verzögerungsfrei erfasst werden kann. Das hoffe, das ist nicht so schlimm, da die Regelgröße auch einer Verzögerung unterliegt. Trotzdem würde ich gern sichergehen. Kann die Regelbarkeit mathematisch bestimmt werden? Oder kann ich einfach sagen, wenn die Regelgröße immer langsamer ist als die Meßeinrichtung funktioniert die Regelung?
Allenfalls eine Simulation drueber lassen ? Man kann ja einen verzoegerten Sensor in die Simulation einsetzen ...
Hallo, > Uwe schrieb: > ich habe einen Regelkreis, für den die Regelgröße(Temperatur) nicht > Verzögerungsfrei erfasst werden kann. Das ist praktisch eh nie möglich. Aber Temperatur ist sehr oft eine Größe, deren Änderungsgeschwindigkeit eh sehr langsam ist. Kommt auf die Wärmekapazität an. Wo wird den die Temp. gemessen? > Kann die Regelbarkeit mathematisch bestimmt werden? Regelungstechnik ist eine Wissenschaft für sich und natürlich gibt es mathematische Modelle dafür. > Oder kann ich einfach sagen, wenn die Regelgröße immer langsamer ist als > die Meßeinrichtung funktioniert die Regelung? Nein, so kann man das nicht sagen.
Das ist ne Totzeit und Totzeit ist Gift für eine schnelle Regelung. Aber Temperaturregelungen sind eh selten schnell, daher ist das kein Beinbruch. Was sind deine Anforderungen? Sollgröße: Toleranz (stationäre Genauigkeit gefordert?), Überschwingen erlaubt, wenn ja wieviel, Erwünschte Ausregelzeit Regelstrecke: Mit oder ohne Ausgleich, wenn mit: Wieviel usw usw Wärmekapazität Stellglied: Leistung (Stellgliedbegrenzung) Dann am besten noch zu allem die Übertragungsfunktionen und die Totzeiten. Soll die Regelung gutes Führungs- oder gutes Störungsverhalten aufweisen. Das wären so die Fragen, die für eine mathematische Beschreibung nach den Regeln der Regelungstechnik gestellt werden müssen.
Alternativ kann man das natürlich auch empirisch machen, zum Beispiel nach den Chie/Reswick/Hrones Einstellregeln. Alles aufbauen und an den PID Einstellpotis rumspielen.
@Uwe Bei einer Regelung kommt es fast immer auf den konkreten Fall an. Ein tonnenschwerer Raum, ändert seine Temperatur nicht besonders flott. Eine hauchdünne Alufolie nimmt die Temperatur praktisch sofort an. Einem langsamen Luftstrom wird es sehr schnell warm ums Herz. Einem kräftigen Druckluftstrom macht eine normale Heizwendel nicht viel aus. Da Du uns von Informationen, über Dein Problem, verschont hast, kann man nur raten. Üblicherweise sind thermische Reaktionen aber recht langsam.
Falls der Sensor etwas lahm ist koennte man vielleicht einen schnelleren nehmen. Oder aber eine Simulation zur Verschnellerung nehmen.
Zwölf M. schrieb: > Falls der Sensor etwas lahm ist koennte man vielleicht einen schnelleren > nehmen. Uwe schrieb: > ich habe einen Regelkreis, für den die Regelgröße(Temperatur) nicht > Verzögerungsfrei erfasst werden kann. Erstmal muss vielleicht klar werden, ob es sich um eine Zeitkonstante des Sensors oder um eine Totzeit handelt. Vorher kann man nur trefflich spekulieren.
Also es handelt sich um eine Raumregelung mit einer Fussbodenheizung. Es ist keine Totzeit sondern eine Verzögerung, also eine Zeitkonstante.
Dann modelliert man das als PT1 Verhalten, ermittelt die Zeitkonstante und stellt die Regelung entsprechend ein. Fußbodenheizung...die Zeit in der die Schläuche im Boden erst warm werden müssen würde ich am ehesten als Totzeit modellieren. Kommt drauf an, wo der Sensor hängt.
Bei thermischen Problemen sind mehrere Sensoren von Vorteil. zB bei der fussbodenheizung. Ein Sensor am Ausgang des Wasser aus dem Kessel. Eine am Eingang des Bodens, der Vorlauf, und einer am Ausgang des Bodens. Falls man nur Vorlauf und Rucklauf an der Heizung hat, dann eben. Die Bodentemperatur wird irgendwo dazwischen liegen, und der Energiebedarf ist proportional zur Differenztemperatur.
Wo ist das Problem? Besteht der ausdrückliche Wunsch akademische Armbeugungen zu machen? Die Strecke Fussbodenheizung ist IMMER langsamer als ein Regler-Stellglied. Das kann man einfach mit z.B. Danfoss CF-MC + 1 Satz Termoaktoren am Verteiler + 1 Satz CF-RD lösen. + ne sparsame Pumpe - fertig. Eine Fussbodenheizung wird nicht schneller, wenn man einen GHz Prozessor im Regler einsetzt. Klar kann man den CF-MC und die CF-RD nachbauen, aber lohnt das? Ein CF-MC kostet ca. 120 € hat CE Kennzeichen und pi pa po. In 24V Technik bekommt selbst der HSLK das elektrisch angeschlossen und im Erstfall hat man in 2-3 Stunden einen neuen vom Grosshändler. Die akademische Energie ist oft besser angebracht die Kreise hydraulisch abzugleichen. Dann noch handwerkliche Energie auf technische Isolierung verwenden.
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