Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Komperator schaltet an den falschen Stellen


von Martin (Gast)



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Hallo zusammen,

folgendes Problem habe ich:

 Eingangssignal: Sinus +-1V
 Ausgangssignal: Rechteck +-2V

Ich habe einen Komperator mit einem TLC272 aufgebaut. Das Ziel war es 
bei der positiven Habwelle den Komperator positiv schalten und bei der 
negativen Halbwelle den Komperator negativ schalten zu lassen.

So weit die Theorie. Jedoch schaltet der Komperator erst bei den Maximas 
des Sinussignals. Woran kann das liegen?

Im Anhang ist der Schaltplan und ein Bild vom Oszilloskop.


Gruß
Martin

: Verschoben durch Moderator
von Christian L. (cyan)


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Erstens, es heißt Komparator - ohne e. Zweitens benutzt du einen 
Operationsverstärker anstatt eines Komparators. OPVs sind zum Schalten 
nicht gemacht. Wenn der OPV in einer seiner Begrenzungen getrieben wir, 
dann benötigt er eine Weile, um dort wieder heraus zu kommen. Dies 
können eben die paar µs in deinem Bild sein. Ursache für die Verzögerung 
ist der Kondensator zur Frequenzgangkorrektur, welcher beim Komparator 
nicht benötigt wird.

von Eventutel (Gast)


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Ungezügelte Verstärkung macht träge.

(Hinweis: Verstärkungsbandbreitenprodukt)

von ProjektX (Gast)


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Und wenn du einen Komparator in Betrieb nimmst, bitte den 
Pullup-Widerstand am Ausgang nicht vergessen (aufgrund der 
Open-Collector-Ausgänge).

von Christian L. (cyan)


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ProjektX schrieb:
> (aufgrund der
> Open-Collector-Ausgänge)

Nicht jeder Komparator besitzt einen open Kollektor Ausgang. Im 
Zweifelsfall schaut man ins Datenblatt.

von Manfred (Gast)


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Martin schrieb:
> Ich habe einen Komperator mit einem TLC272 aufgebaut.
Das ist kein KompArator! Der Minus-Eingang gehört nicht auf 0V, sondern 
benötigt eine definerte Spannung, bei deren Über- / Unterschreitung er 
umschaltet.

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0311261.htm

Baue Dir ein Poti an den (-) und teste weiter, dann erkennst Du die 
Funktionsweise.

von Gerd E. (robberknight)


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Manfred schrieb:
> Der Minus-Eingang gehört nicht auf 0V, sondern
> benötigt eine definerte Spannung, bei deren Über- / Unterschreitung er
> umschaltet.

Die 0V sind doch wunderbar definiert und liegen passend zwischen den 
+-5V an der Versorgung.

Das ist also nicht das Problem.

Das in die Sättigung fahren und die begrenzte Slewrate sind es. Ein 
Opamp macht sich halt nicht so toll als Komparator.

von Achim (Gast)


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Und wenn du genau schaust, schaltet der op etwa 2 oder 3us nach 
Vorzeichenwechsel. Der Rest ist die langsame slew-rate

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Martin schrieb:
> Jedoch schaltet der Komperator erst bei den Maximas des Sinussignals.

Nein, tut er nicht.

Außerdem ist "Maximas" maximal falsch. Der Singular ist "Maximum" und 
"Maxima" ist der dazugehörige Plural. Man sagt ja auch nicht "Büchers" 
oder "Kaffeetassens" wenn man eine Mehrzahl meint.

> Woran kann das liegen?

Dein OPV ist zu langsam. Das erkennst du schon an der flachen Flanke des 
Rechtecksignals. Miß einfach mal die Zeitdifferenz zwischen dem 
Nulldurchgang des Sinus und dem Nulldurchgang des Rechtecks. Und dann 
wiederhole diese Messung bei einer anderen Frequenz. Die Zeitdifferenz 
wird ungefähr die gleiche sein. Bei einer geeigneten Frequenz wird es 
dann scheinen als würde der OPV im Maximum des Sinus umschalten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Martin schrieb:
> Woran kann das liegen?
Dein Signal ist zu schnell für den OP.
Probiers mal mit statt mit 10kHz nur 10Hz oder so...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Martin schrieb:
> Ich habe einen Komperator mit einem TLC272 aufgebaut.

Abgesehen davon, dass jeder OP des TLC272 zwei Eingänge und einen 
Ausgang hat, handelt es sich bei dem Baustein doch überhaupt nicht um 
einen Komparator. Oder wo im Datenblatt soll Deiner Meinung nach 
explizit stehen, dass es ein Komparator wäre?

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