Hallo, ich habe das Türtelefon in meiner Wohnung ersetzt durch ein neues Modell. Das alte Telefon hatte ein anderes Mikrofon drin (Bild, rechte Seite). Das neue hat eine Elektretkapsel, die nach einem anderen Prinzip funktioniert und einen Verstärker braucht. Direkt angeschlossen kommt kein Ton aus dem Lautsprecher an der Haustür. Ich habe schon versucht einen Verstärker zu bauen, siehe Schaltbild. Der funktioniert auch gut, wenn ich ein Oszi an OUT anschließe. Beim Pfeifen sehe ich ein mehrere mV starkes Signal. Wenn ich OUT an die Sprechanlage anschließe, kommt unten an der Haustür aber kein Ton. Wie kann ich das Elektretmikrofon an die Anlage anschließen? Ich kenne mich mit Mikrofonen leider gar nicht aus. PS: Der Mosfet soll natürlich die Elektretkapsel darstellen, habe kein Symbol in LTSpice dafür gefunden.
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hinz schrieb: > http://www.opppf.de/TelephonMic/ Danke, habe die Schaltung auch schon entdeckt. Mir ist die Funktionsweise noch nicht ganz klar. Wo schließe ich die Anlage an? Am Kollektor von T2? An der Leitung, die aus der Wand kommt und für das Mikrofon bestimmt ist, liegen ca. 6V Konstantspannung an. Soll ich ein Kondensator dazwischenschalten?
Maxim S. schrieb: >Beim Pfeifen >sehe ich ein mehrere mV starkes Signal. Das ist viel zu wenig für eine Elektretkapsel, die liegt normalerweise bei 100mV oder noch höher. 1kohm als Vorwiderstand für eine Elektretkapsel ist viel zu klein. Er liegt bei meinen Erfahrungen bei etwa 20kohm. Um den optimalen Widerstand zu finden, einen einstellbaren Widerstand so einstellen, daß etwa 2V bis 3V Gleichspannung über die Kapsel liegt, dann den Widerstand messen und durch einen Festwiderstand ersetzen. Bei einer Elektretkapsel ist auch die Polarität zu beachten, bei Falschpolung funktioniert sie nicht. Um einen Lautsprecher zu treiben, reicht die Kapsel alleine nicht aus, es muß auf jeden Fall noch ein NF-Verstärker nachgeschaltet werden.
https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=http://www.st.com/resource/en/datasheet/CD00000134.pdf&ved=0ahUKEwjGx__NmLvQAhVkCsAKHZ_zCiEQFggdMAA&usg=AFQjCNEM1wnUzlsxuCvn0vld7lzw-z0bDg&sig2=2vLrkyZRZ7YN44rYanNG_A Kostet fast nichts und wird dafür sicher reichen. Schalte den als Bridge.
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Maxim S. schrieb: > Wo schließe ich die Anlage an? Es gibt an der Schaltung exakt zwei Klemmen. > An der Leitung, die aus der Wand kommt und für das Mikrofon bestimmt > ist, liegen ca. 6V Konstantspannung an. Soll ich ein Kondensator > dazwischenschalten? War denn bisher einer dran?
F. F. schrieb: > https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&ur... > > Kostet fast nichts und wird dafür sicher reichen. > > Schalte den als Bridge. Und dann darf er auch noch die Türsprechstelle umbauen...
Miss doch mal bitte den Durchgangswiderstand der alten Kapsel. Wenn das weniger als ein paar dutzend Ohm sind (und es dabei leicht aus dem Teil knistert), ist das nämlich ein dynamisches Mikrofon.
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Matthias S. schrieb: > Miss doch mal bitte den Durchgangswiderstand der alten Kapsel. Wenn das > weniger als ein paar dutzend Ohm sind (und es dabei leicht aus dem Teil > knistert), ist das nämlich ein dynamisches Mikrofon. Es ist ziemlich sicher ein Kohlemikrofon. Der Widerstand bewegt sich zwischen 10kOhm und 100kOhm und schwankt sehr stark während der Messung (kleinste Vibrationen). Auch die konstante Spannung von ca. 6V, die an der Kapsel anliegt, spricht dafür. Aus Wikipedia: > Zwischen Membran und Gegenelektrode muss über einen Arbeitswiderstand > (Verbraucher) eine Gleichspannung angelegt werden. Die Schallwellen > werden durch die Membran auf den Kohlegrieß übertragen. Das Prinzip > beruht quasi auf einem „Wackelkontakt“ zwischen den Kohlekörnchen. Die > mikroskopischen Lageänderungen der Teilchen bewirken eine Modulation des > durchfließenden Gleichstroms. Dabei spielt auch der für Graphit typische > druckabhängige Kontaktwiderstand eine Rolle. > Der Arbeitswiderstand kann bei Telefonen direkt die Hörkapsel > (elektromagnetischer Wandler) sein - eine Verstärkung ist nur bei > größeren Übertragungsstrecken nötig. > Unterschiedliche Anwendungsanforderungen kann man in bestimmtem Umfang > durch unterschiedliche Korngrößen gerecht werden." Die Frage ist nun also, wie die Schaltung aussehen soll, die so ein Kohlemikrofon nachahmt. Der Schall moduliert den Widerstand des Kapsel und damit den Strom in der Leitung mit der konstant angelegten Spannung. Ich habe zwei Ideen: 1) Die bisherige Schaltung hat eine nicht ausreichend hohe Spannung generiert, wie Günter gesagt hat. Also muss ich da noch ev. einen Verstärker ranhängen, wie in http://www.opppf.de/TelephonMic/ 2) Eigentlich muss ich zunächst rausfinden, wie hoch die Stromschwankungen sein müssen, damit unten an der Haustür was zu hören ist. Ich glaube, ich verstehe jetzt auch die Schaltung in http://www.opppf.de/TelephonMic/. Die Spannungsänderung an der Elektretkapsel bedingt eine Widerstandsänderung der CE-Strecke von T2. Also greift man den Ton an + und - der Schaltung ab. Nun ist es bei mir so, dass eine der beiden Leitungen, die die AC Versorungsspannung liefert, gleichzeitig die Masse ist. Ich müsste in der Schaltung also eine Diode in der Brücke kurzschließen. Ginge das? Alternativ muss ich mit Kondensatoren arbeiten, um den DC-Anteil zu unterdrücken.
Maxim S. schrieb:
>Direkt angeschlossen kommt kein Ton aus dem Lautsprecher an der Haustür.
Um herauszubekommen warum, müßte man schon die komplette Schaltung
beider Geräte haben.
Maxim S. schrieb: > Ich glaube, ich verstehe jetzt auch die Schaltung in > http://www.opppf.de/TelephonMic/. Die Spannungsänderung an der > Elektretkapsel bedingt eine Widerstandsänderung der CE-Strecke von T2. > Also greift man den Ton an + und - der Schaltung ab. > Nun ist es bei mir so, dass eine der beiden Leitungen, die die AC > Versorungsspannung liefert, gleichzeitig die Masse ist. Ich müsste in > der Schaltung also eine Diode in der Brücke kurzschließen. Ginge das? Wenn du weisst, wo in deiner Schaltung Plus und Minus liegen, ist es sinnvoll, den Brückengleichrichter am Ausgang ganz wegzulassen, denn der erzeugt eine 'tote Zone' von etwa 1,4V. Du schliesst dann die positive Spannung direkt an die obere Schiene in der Schaltung an, und Masse an die untere. Den 'Ruhestrom' der Schaltung regelst du dann mit P1 so ein, das das Mikrofon auch bei höheren Sprechlautstärken seine konstante Spannung aus der LED Stabilisierung bekommt, bzw. wie im Artikel beschrieben, die LED etwas dunkler wird.
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Matthias S. schrieb: > Wenn du weisst, wo in deiner Schaltung Plus und Minus liegen, ist es > sinnvoll, den Brückengleichrichter am Ausgang ganz wegzulassen, denn der > erzeugt eine 'tote Zone' von etwa 1,4V. > Du schliesst dann die positive Spannung direkt an die obere Schiene in > der Schaltung an, und Masse an die untere. > Den 'Ruhestrom' der Schaltung regelst du dann mit P1 so ein, das das > Mikrofon auch bei höheren Sprechlautstärken seine konstante Spannung aus > der LED Stabilisierung bekommt, bzw. wie im Artikel beschrieben, die LED > etwas dunkler wird. Oh, natürlich! Das habe ich gänzlich übersehen. Macht Sinn. Dann mache ich mich mal demnächst ans Löten. Leider fehlt mir ein 1MOhm Poti. Ich werde ihn zunächst durch ein paar seriell geschaltete 100kOhm Widerstände ersetzen, die man dann ja jeweils überbrücken kann, um auf kleinere Werte zu kommen.
Matthias S. schrieb: > Wenn du weisst, wo in deiner Schaltung Plus und Minus liegen, ist es > sinnvoll, den Brückengleichrichter am Ausgang ganz wegzulassen, denn der > erzeugt eine 'tote Zone' von etwa 1,4V. http://www.opppf.de/TelephonMic/ Der Brückengleichrichter stört überhaupt nicht, es entsteht nur ein Gleichspannungsabfall von 1,4V, die überlagerte Sprech-Wechselspannung Ändert sich dadurch nicht. Aber wenn man ihn wegläßt und man beachtet die Polarität der Leitung, funktioniert es natürlich auch.
Maxim S. schrieb: > Es ist ziemlich sicher ein Kohlemikrofon. Der Widerstand bewegt sich > zwischen 10kOhm und 100kOhm und schwankt sehr stark während der Messung > (kleinste Vibrationen). Auch die konstante Spannung von ca. 6V, die an > der Kapsel anliegt, spricht dafür. Kohlemikrofone lassen sich leicht identifizieren: Schüttelt man sie nahe am Ohr, so hört man den Kohlegries deutlich rascheln. Zur Verwendung in Telefonen existierten in den 70er- und 80er-Jahren sogenannte Transistormikrofone - in exakt der gleichen Bauform wie vom TO eingangs gepostet. Zu erkennen an der Kurzbezeichnung TS. Sie enthielten meist ein dynamisches Mikrofon und einen Verstärker, der das elektrische Verhalten eines Kohlemikrofons nachbildete. Solch ein Modell könnte der TO sehr wahrscheinlich nutzen.
Günter Lenz schrieb: > Der Brückengleichrichter stört überhaupt nicht, es entsteht > nur ein Gleichspannungsabfall von 1,4V, die überlagerte > Sprech-Wechselspannung Ändert sich dadurch nicht. > Aber wenn man ihn wegläßt und man beachtet die Polarität > der Leitung, funktioniert es natürlich auch. Das Problem könnte eben zu geringe Betriebsspannung für den o.a. 'KohleMikro-Emulator sein'. Wenn da nur 6V liegen und der GR schon 1,4V schluckt, könnte es für die Schaltung knapp werden.
Maxim S. schrieb: > Danke, habe die Schaltung auch schon entdeckt. Mir ist die > Funktionsweise noch nicht ganz klar. Wo schließe ich die Anlage an? Am > Kollektor von T2? Rechts neben dem Brückengleichrichter an den beiden Klemmen.
Matthias S. schrieb: > Das Problem könnte eben zu geringe Betriebsspannung für den o.a. > 'KohleMikro-Emulator sein'. Wenn da nur 6V liegen und der GR schon 1,4V > schluckt, könnte es für die Schaltung knapp werden. Nö, der linke Teil (die erste Stufe) wird eh nur mit 1.6V betrieben, dafür sorgt die LED die als Shuntregler mißbraucht wird. Die zweite Stufe lässt sich im Arbeitspunkt in weiten Bereichen einstellen, sie wird auch schon bei ein paar wenigen Volt zu funktionieren beginnen.
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