Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stereosignal: Massen trennen


von hinz (Gast)


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Hallo,

ich suche eine Lösung (gerne auch was fertiges), um bei einem 
Stereosignal eine Trennung der Massen zu erreichen, also zwei 
voneinander unabhängige Monosignale zu erzeugen.
Einsatzbereich ist Audio.

Ist da ein Massetrennfilter das richtige oder isoliert der nur zwischen 
Ein- und Ausgang, d.h. bräuchte ich dann zwei davon?

von THOR (Gast)


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Zwei Baluns?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich nehme 2 DI Boxen für sowas - und zwar passive mit Trafos. Das klingt 
besser, als man denkt:
https://www.thomann.de/de/millenium_die_dibox_passiv.htm

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Ja, DI-Boxen sind das Mittel der Wahl. Die gibt es in 
unterschiedlichster Qualität. Im Profibereich nimmt man elektronisch 
symmetrierte, aktive Systeme, die hochlinear sind. Allerdings bekommt 
man auch mit Passiven gute Ergebnisse hin. Es gibt Trafos, die bis zu 
100kHz übertragen, vergleichsweise linear sind und auch bei höheren 
Pegeln nicht zu sehr verzerren. Sie neigen halt bei sehr unsymmetrischen 
Signalen zur einer BIAS-Verzerrung.

Für den Konsumerbereich sollte eine Passive reichen:

Sehr preiswert (also preislich gut und "was wert") ist die hier: "FAME 
Studio DI Dual".  Hat alles von Dämpfung, GND-lift, verschiedene 
Ausgänge ect...


Matthias S. schrieb:
> Das klingt besser, als man denkt:

Ich hoffe doch mal nicht, dass die "klingt" weil das soll sie ja nicht 
:-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jürgen S. schrieb:
> Ich hoffe doch mal nicht, dass die "klingt" weil das soll sie ja nicht
> :-)

Nö, tut sie auch nicht, selbst das o.a. preiswerte Modell. Habe ich nur 
deswegen geschrieben, weil viele Leute bei 'NF-Übertrager' gleich Angst 
vor Verzerrungen haben.
Ob die einzeln bei Reichelt angebotenen NF Übertrager genauso gut sind, 
weiss ich aber nicht.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Bei den NF-Übertragern wird meist auf Leistung geschielt und die 
erfordert entsprechend Kernmasse, damit Ausdehnung des Systems und 
bedingt Streuungen, die den HF-Anteil dämpfen und die Kennlinie 
verbiegen.

Kleinleistungsübertrager, die nur ein paar mA abkönnen, dafür aber supi 
klein gebaut sind und ein entsprechendes Kernmaterial besitzen, sind da 
durchaus prächtig im Frequenzgang. Ich war mal in einer Firma tätig, die 
sich mit solchen Materialien befasste und habe Übertrager vermessen: 
Eines Tages fiel mir ein Miniaturübertrager für messtechnische Zwecke in 
die Hände, der die in der Audiotechnik verbreiteten Haufe-Übertragern um 
Längen geschlagen hat und sich sowohl für die Eingänge von Mischpulten, 
als auch den Ausgängen von Mikrofonen, bei denen man sich ja irgendwann 
mal von den Trafos verabschiedet hatte, geeignet hätte.

Leider war der Bereichsleiter nicht dazu zu bewegen, in die Richtung zu 
denken und das Geschäftsfeld dahingehend zu erweitern. Die Dinger - gfs 
mit einer nichtmagnetischen Abschirmung - hätten prima rauschfreie 
Impedanzwandler ermöglicht. Die waren bis jenseits der 50kHz linear und 
hatten einen sehr linearen Phasengang, genau das Richtige für die 
aufkommende 96kHz-Audiotechnik.

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