Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SNT läuft nicht an


von Christian S. (chris02)


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Guten Morgen,

habe eine Esse vor dem Sperrmüll bewahrt. Problem ist, dass das SNT 
nicht anzulaufen scheint.

Gelegentlich läuft es an, wenn alle Elkos noch entladen sind. Meistens 
bekommt es aber nur einen kurzen Impuls, sodass ich an dem Elko des FB 
Pins eine kleine Restspannung von 3-5V messen kann, die langsam 
abklingt.

Die Zwischenkreisspg. zwischen D und S liegt bei konstenten 330V.
Den Feedbackelko (E2) habe ich getauscht und den (grünen) Kondensator 
(C2) nachgemessen. Diese sind i.O.. Die Sekundärelkos sind auch i.O. 
(ESR&Kapaz.)

Schaltregler ist ein CR6224T, welchen ich auch schon getauscht habe.

Die FB Spg. wird über einen TL431 eingestellt und über einen 817C zurück 
gegeben. Diese beiden Teile habe ich aber noch nicht getauscht.

Widerstände habe ich im eingelötetem Zustand gemessen, da ergaben sich 
auch keine Aufälligkeiten.

(Der Rechte Teil der Platine ist für die Ansteuerung des Gebläsemotors, 
ebenso wie der große schwarze Kondensator).

Habt ihr für mich noch einen Tipp andem ich ansetzen kann?

Gruß
Chris

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian S. schrieb:
> Den Feedbackelko (E2) habe ich getauscht und den (grünen) Kondensator
> (C2) nachgemessen.

Was meinst du mit Feedback Elko? Das Foto ist viel zu klein, um hier 
draussen Bauteilbezeichungen sinnvoll zu lesen, aber der kleinere Elko 
neben dem 8-Pin Controller ist immer verdächtig (sollte so 47µF haben).
Oszi auf der Sekundärseite des Trafos vor der GR-Diode sollte dir auch 
Hinweise auf das Verhalten des Controllers geben.
Mach mal grössere Fotos und am besten auch von der Rückseite.

von Christian S. (chris02)


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Mit FB Elko meinte ich egtl den, der an dem Feedback Pin sitzt, ist aber 
nicht der Fall. Dieser sitzt natürlich an VDD, hat 10µF und wurde schon 
(erfolglos) getauscht.

Ein größeres Foto vom NT-Bereich habe ich angehangen. Auf der Rückseite 
ist nichts, Platine ist nur einsetig bestückt. Möchtest du trotzdem ein 
Bild bzgl. der Leiterbahnen?

Scope werde ich heute Abend mal an den GR hängen.

von hinz (Gast)


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Der grüne Kerko neben dem 10uF hängt parallel zu diesem?

Dann Tausch den auch aus, könnte zu viel Leckstrom haben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian S. schrieb:
> Dieser sitzt natürlich an VDD, hat 10µF und wurde schon
> (erfolglos) getauscht.

Klingt verdächtig klein, aber gut, die werden es ja wissen.
Interessant ist, zu messen, ob das Netzteil probiert, die Spannung 
aufzubauen und dann wieder aufgibt (hiccup Problem) oder ob es nur 
Schweigen im Walde erzeugt.
Ersteres lässt sich oft auch einen Kurzschluss auf der Sekundärseite 
oder auf mangelnde Versorgung durch die Hilfswicklung des SNT Trafos 
zurückführen, letzteres eher auf offenen Startwiderstand.

hinz schrieb:
> Der grüne Kerko neben dem 10uF hängt parallel zu diesem?

Der Standardapplikation zufolge ist das eher ein Dämpfer für den 
Feedback Kreis, wenn er an Pin 3 des Kontrollers geht.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (chris02)


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Habe gerade das Scope dran gehangen und man sieht auch hier, dass sich 
nichts tut. Nur die konstante Spannung des Zwischenkreises.

Für mich als Verstädnis:
hiccups sind mir durchaus bekannt (bei Überlast oder auch defektem 
Trafo). Bis dahin hatte ich bei hiccups aber zumindest die 
Versorgungsspannungen (VDD) am Schaltregler anliegen, welcher ja vom 
Regler selber erzeugt wird. Das ist hier aber gar nicht der Fall. Zudem 
ist die Sekundärspannung konstant bei 0V.
Daher hatte ich für mich das Problem egtl schon ausgeschlossen und bin 
beim Anlauf des Reglers gelandet.

Ist dies soweit korrekt? (Bin an der Stelle aber kein Experte)

Da ich bis jetzt noch keine SNTs mit Anlaufproblemen hatte, tue ich mich 
an der Stelle auch so schwer.

@hinz
Der Kerko hängt, wie von Matthias vermutet, zwischen Pin3 (FB) und 
Masse. Der Elko zwischen Pin2 (VDD) und Masse.


Zudem sieht die Schaltung auf den ersten Blick sehr arg nach der Bsp 
Schaltung aus dem Datenblatt aus. Den 10µF Anlauf C habe ich gegen einen 
47µF getauscht, aber ohen Veränderung.
Das einzige Bauteil, welches ich noch nicht näher betrachtet habe ich 
das Optokoppler. Aber auch wenn dieser defekt wäre würde ich erwarten, 
dass VDD am Controller da ist?!
Widerstände habe ich in der Schaltung auch nochmal nachgemessen und die 
Werte passen mit denen der Ringe. R4 habe ich auch ausgelötet und 
gemessen.

Mit meinem Latein bin ich am Ende. Hbat ihr noch einen Rat für mich? :)

von Homo Habilis (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Bis dahin hatte ich bei hiccups aber zumindest die
> Versorgungsspannungen (VDD) am Schaltregler anliegen, welcher ja vom
> Regler selber erzeugt wird.

Christian S. schrieb:
> Aber auch wenn dieser defekt wäre würde ich erwarten,
> dass VDD am Controller da ist?!

Wie? Was denkst Du da, wird selber erzeugt? V(DD)?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian S. schrieb:
> Aber auch wenn dieser defekt wäre würde ich erwarten,
> dass VDD am Controller da ist?!

Im Anhang habe ich mal die Grundapplikation aus dem Datenblatt mit 2 
Bezeichnungen versehen.
R1 ist der Starter. Er sollte ziemlich hochohmig sein und für die ersten 
paar Zyklen den CR versorgen. Nach dem Anschalten wird also der Elko 
langsam über ihn geladen und sobald die Startspannung erreicht ist, 
zündet der Chip.
Die Hilfswicklung übernimmt dann über D1 die Speisung an VDD.
Es ist gar nicht so selten, das R1 offen ist. Das kommt, weil viele 
Konstrukteure die 325V auf einen einzigen Widerstand geben, anstatt sie 
auf 2 oder 3 Stück zu verteilen. 300V verträgt nicht jeder 
Einzelwiderstand.

: Bearbeitet durch User
von Homo Habilis (Gast)


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Matthias S. schrieb:
>

Zustimmung.

Die Anlaufschaltung "füttert" den IC mit genügend Strom (begrenzt über 
Widerstand/ände o.ä.), daß er startet. Dann übernimmt die Hilfswicklung.

Der Chip erzeugt aus der anliegen(zu haben)den V(DD) seine interne 
Spannungsversorgung. Ohne daß V(DD) anliegt, wird nix "erzeugt"...
V(DD) muß also am IC anliegen - sonst kein einziger Startvorgang.

Es muß also eine Unterbrechung zu V(DD) zwangsläufig die gesamte 
Funktion verhindern - der wahrscheinlichste Ausfallgrund wäre der 
Widerstand - vor allem, wenn´s nur einer ist...

von oszi40 (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Den Feedbackelko (E2) habe ich getauscht und den (grünen) Kondensator
> (C2) nachgemessen.

Der kleine ist in vielen Fällen für die Anlaufschaltung. Da würde ich im 
Zweifel nochmal neue einlöten, da oft die Kapazität nachgelassen hat.

von Christian S. (chris02)


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Vielen Dank Matthias und  Homo Habilis.

Wieder viel dazu gelernt und einige "Denkfehler" beseitigt.
Da der Anlaufwiderstand in der Schaltung auch im MOhm Bereich lag, war 
dieser für mich erstmal iO und ich habe ihn nicht näher betrachtet. Dies 
hat sich aber als Fehler rausgestellt, denn genau dieser ist kaputt.

Da ihr ja beide schon gesagt habt, dass es am AnlaufR liegen muss habe 
ich diesen mal eben ausgelötet und siehe da er ist komplett hochomig.
Durch einen 1,8MOhm ersetzt (habe keinen 2MOhm da) und siehe da das NT 
läuft wieder sauber an.
Bei der nächsten Bestellung werde ich auch einen R mit passender 
Spannungsfestigkeit mitbestellten.


Eine abschließende Frage. Aus meiner Sicht macht 1,8M oder 2,0M keinen 
Unterschied, lediglich die Zeitkonstante des Anlaufs verändert sich 
minimal. Korrekt?

von voltwide (Gast)


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Im Datenblatt des controllers findet sich der Startstrom, üblicherweise 
zwischen 50 und 200uA. Nun kannst Du die für minimale anzunehmnede 
Zwischenkreisspannung den max Startwiderstand berechnen.

von oszi40 (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Durch einen 1,8MOhm ersetzt (habe keinen 2MOhm da)

Hoffentlich ist der AUSREICHEND spannungsfest. Besser wären 2x 1MOhm, da 
einfache Widerstände oft nur bis 200V sind.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Christian S. schrieb:
> Eine abschließende Frage. Aus meiner Sicht macht 1,8M oder 2,0M keinen
> Unterschied, lediglich die Zeitkonstante des Anlaufs verändert sich
> minimal. Korrekt?

Jo, so isses. Der Widerstand wird auf jeden Fall den Elko laden, bis der 
Kontroller zündet. Nimm 2 Stück in Reihe (750k-1M) und es sollte 
dauerhaft funktionieren.

von Christian S. (chris02)


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Bei dem aktuell (testweise) verbautem bin ich mir fast sicher, dass er 
nicht Spannungsfest ist.
Habe auch aber schon einen Spannungsfesten (400V) im meinem Warenkorb 
für die nächste Bestellung gelegt.

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