Hallo zusammen, bei meinem Thinkpad (W530) ist durch einen Sturz auf etwa 4cm der Boden gerissen. Der Boden des TP ist aus einem Kunstoff (mir ist nicht genau bekannt, welcher). Welcher Klebstoff ist am Besten geeignet, den Riss zu kleben und damit zu stabilisieren? Ich habe bisher für sowas 5min-Epoxy verwendet, war mit dem Ergebnis aber nie 100% zufrieden. Gruß Dennis
Dennis schrieb: > Ich habe bisher für sowas 5min-Epoxy verwendet, war mit dem Ergebnis > aber nie 100% zufrieden. Das kann ich mir gut vorstellen. Autoweld. Klebt zwar nicht alle Kunstoffe, aber wenn dann ist das die einzig wahre Rettung. Etwa wie Uhu Plus aber viel besser. Allerdings muss man damit umgehen können da es sehr leicht fliesst und damit die Gefahr besteht dass zu wenig Klebemasse davon am Riss verbleibt.
Versuche mal an einer unauffälligen Stelle im inneren des Deckels Aceton. Wenn du ein wenig davon auf ein Q-Tip aufträgst und dieses sich verfärbt, löst Aceton dein Gehäusematerial. Allerdings ist das kein verkleben mehr, sonder eher neu "Fügen".
Hallo, > Dennis schrieb: > bei meinem Thinkpad (W530) ist durch einen Sturz auf etwa 4cm der Boden > gerissen. Der Boden des TP ist aus einem Kunstoff (mir ist nicht genau > bekannt, welcher). Welcher Klebstoff ist am Besten geeignet, den Riss zu > kleben und damit zu stabilisieren? Eine Klebstoff alleine wir kaum noch eine ordentliche mechanische Stabilität bringen. Da würde ich eine Verstärkung flächig darüber kleben. Als Verstärkung könnte z.B. ein Alu-Blech mit ca. 1mm Dicke dienen. Kleben mit 2-Kompoentenkleber halte ich für suboptimal. Die haben zuwenig Elastizität und halten auf vielen Kunststoffen nur schlecht. > Ich habe bisher für sowas 5min-Epoxy verwendet, war mit dem Ergebnis > aber nie 100% zufrieden. Für eine flächige Klebung auf Kunststoff nehme ich meist einen Kraftkleber, z.B. Pattex Kraftkleber cklassic. http://www.pattex.de/do-it-yourself-mit-pattex-klebstoffe-produkte-new/pattex-klebstoffe/kontaktkleber-gel-fuer-schwierige-oberflaechen/kraftkleber-classic.html Aber bitte nicht so einen Lösungmittel freien Öko-Kleber, das taugt nix. Uhu hatte auch so einen Kraftkleber, den haben die aber wohl durch so was ersetzt. Aber solcher "Spezialkleber" get auch gut für solche Zwecke: http://www.uhu.com/de/produkte/spezialklebstoffe/detail/uhu-schuh-leder.html?cHash=854a39f858619c4ac3dc46221d696f5e Der ist auch elastisch und hält auf Kunststoffflächen ganz gut. Es wird aber meist empfohlen, dass der Kleber recht lange abtrocken soll, bevor man die Teile zusammenfügt. Bei eher harten Teilen, auf die man nicht sehr hohen Druck ausüben kann, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es viel besser funktioniert, wenn man den Teile zusammenfügt, wenn der kleber noch flüssig ist. Gruß Öletronika
mach doch mal ein Foto von den Schaden. Womit das an besten zu kleben ist, hängt natürlich vom Material ab. Ich tippe auf ABS oder ein ABS/PC Blend. Wenn das so ist, würde ich auch ein Lösungsmittel wie Chloroform oder MEK, evtl. mit etwas aufgelöstem ABS drin, versuchen.
Aceton funktioniert schlecht bis garnicht, da es innerhalb von Sekunden schneller verfliegt, als der Kunststoff flüssig/weich wird. Ich habe das selbst ohne nennenswerten Erfolg probiert. Offenbar ist in dem Aceton für Plastik zu kleben ein Mittel drin, damit das Zeug nicht so schnell verfliegt. Ich weiß es aber nicht. Vielleicht funktioniert das mit Nagellackentferner besser. Ich weiß es aber nicht. Aber da ist auch Aceton drin. Nehme UHU Allplast Spezialkleber in der blau-gelben Verpackung. Du musst die Wandstärke des Deckels etwas über die Hälfte mit einem Messer oder Schleifpapier von innen anfasen, damit man das später nicht oder kaum sehen kann und dann das entstehende "V" mit Kleber füllen. Zuvor fettfrei und sauber machen. 48 Stunden liegen lassen. Fertig. Das klappt viel besser als Aceton. Das habe ich schon mit Erfolg ziemlich oft gemacht. MfG. Zeinerling
Werner F. schrieb: > Du musst > die Wandstärke des Deckels etwas über die Hälfte mit einem Messer oder > Schleifpapier von innen anfasen, damit man das später nicht oder kaum > sehen kann und dann das entstehende "V" mit Kleber füllen. Anfasen ist sehr gut, damit hat man einen Kanal in den der Kleber einfliesst und die Angriffsfläche für die Klebung ist grösser. Ich schlage einen Schleifkörper oder Fräser dafür vor. Und dann aber mit Auto Weld füllen.
Arduinoquäler schrieb: > Anfasen ist sehr gut, damit hat man einen Kanal in den der Kleber > einfliesst und die Angriffsfläche für die Klebung ist grösser. Hallo, im Maschinenbau nennt man das auch Schweißnahtvorbereitung. Dadurch wird die Klebe- oder Schweißnahtfläche größer. Das macht aber nur Sinn, wenn die Flächen auf Biegung beansprucht werden. Auf Zug- oder Scherbelastung hat das kaum Auswirkungen. Die zu klebenden Flächen sollten das Verhältnis von ca. 1/1,3 jedoch nicht übersteigen. Im Maschinenbau gibt es alle möglichen Schweißnähte. U, V, Y, X usw. MfG. Zeinerling
butsu schrieb: > Womit das an besten zu kleben ist, hängt natürlich vom Material ab. Ich > tippe auf ABS oder ein ABS/PC Blend. Bei grösseren Kunststoffteilen gibt es typischerweise eine Einprägung mit der Materialbezeichnung (Kurzform) des verwendeten Kunststoffes. Wenn man das Material kennt, ist eine gezielte Auswahl eines geeigneten Klebers wesentlich einfacher.
Danke schonmal für die hilfreichen Anregungen. Wie gewünscht ein Bild vom Schaden. Der ebay-Artikel zeigt einen neuen "Bottom Cover" fürs TP. Vielleicht kann damit jemand etwas anfangen. Ich erkenne leider nicht, um welchen Kunststoff es sich handelt.
Link vergessen: http://www.ebay.de/itm/Original-Lenovo-Thinkpad-Base-Bottom-Cover-T530-W530-04Y2050-/262707339129?hash=item3d2a93df79:g:hNAAAOSwB09YHvrn
Du könntest Dichlormethan versuchen, im Gegensatz zu Chloroform leichter erhältlich: https://www.modulor.de/dichlormethan-methylenchlorid.html
Gibts auch in der Apotheke, wenn man nicht grad zum ersten Mal hingeht und gleich einen Liter haben will. Ist aber nicht ganz ohne. Den Tipp mit der Verstärkung finde ich nicht schlecht. Aber das Alublech ist keine gute Idee, wenn das an der falschen Stelle ist, dann freut sich der WLAN-Empfang :(.
Oder einen Kleber auf Methylmethacrylat-Basis, zB. Uhu Plus Acrylit Express; das kriegst du in jedem Baumarkt und hält auf ABS ganz gut.
Kanaan schrieb: > Den Tipp mit der Verstärkung finde ich nicht schlecht. Aber das Alublech > ist keine gute Idee, wenn das an der falschen Stelle ist, dann freut > sich der WLAN-Empfang :(. Die Antennen sind im Display-Deckel.
Dennis schrieb: > Danke schonmal für die hilfreichen Anregungen. > > Wie gewünscht ein Bild vom Schaden. Mein Gott! Ich sehe eigentlich einen Schönheitsfehler. Bohre am Ende den Riss ab. Damit er nicht weitergeht. Wenn es stört, mach einen schicken Aufkleber drauf.
Hallo, > michael_ schrieb: > Mein Gott! Wieso, meiner ist es doch auch! > Ich sehe eigentlich einen Schönheitsfehler. Das würde ich auch so sehen. > Bohre am Ende den Riss ab. Damit er nicht weitergeht. Selbst das muß wohl nicht sein, zumal es das Risiko birgt, versehentlich innen was zu beschädigen. > Wenn es stört, mach einen schicken Aufkleber drauf. Genau. Gruß Öletronika
sehr gut hält Aquarium Silikon vorher entfetten und ne große ABS Platte flächig da runter kleben.
mahwe schrieb: > sehr gut hält Aquarium Silikon vorher entfetten und ne große ABS Platte > flächig da runter kleben. die Haftung von Silikonen auf Kunststoffen ist im Allgemeinen sehr schlecht. Da wurden schon deutlich bessere Kleber genannt... Bei dem Riss würde ein Tropfen dünnflüssiges Cyanacrylat auch reichen.
Alexander S. schrieb: > Oder einen Kleber auf Methylmethacrylat-Basis, zB. Uhu Plus Acrylit > Express; das kriegst du in jedem Baumarkt und hält auf ABS ganz gut. Bei solchen Vorschlägen ist der Pfusch schon vorprogrammiert. Scheinbar ist hier den wenigsten klar was da für Kräfte an so einem Riss auftreten wenn das Gehäüse auch nur ein bisschen verwunden oder gebogen wird. Das Haushaltskleber-Zeugs (auch wenn es Cyano-Acrylat heisst) inklusive Silikon-Scheisse hilft überhaupt nichts.
Moin, Hier: http://www.lenovo.com/psref/pdf/tabook.pdf wird leider immer nur von "Glass fiber reinforced plastic" gesprochen. Im ThinkPad wiki wird öfter von ABS Kunststoff geschrieben: nicht unrealistisch da es diesen mit Glas und Carbonfaser Füllung gibt und die zähelastischen Eigenschaften sicher für den Einsatz als Gehäuse geeignet sind. Ich würde einen "Spezialkleber" versuchen, die Modellbauer haben da so einiges in petto. Oder L530 von Ruderer, verbindet definitiv ABS, PC und deren Mischungen. -- SJ
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Bearbeitet durch User
Sven J. schrieb: > Hier wird leider immer nur von "Glass fiber reinforced plastic" > gesprochen. Ist es nicht inzwischen sogar vorgeschrieben, das grössere Kunststoffteile, wie ein Laptopboden, gekennzeichnet werden müssen, um ein sortenreines Recycling zu ermöglichen?
Harald W. schrieb: > Sven J. schrieb: > >> Hier wird leider immer nur von "Glass fiber reinforced plastic" >> gesprochen. > > Ist es nicht inzwischen sogar vorgeschrieben, das grössere > Kunststoffteile, wie ein Laptopboden, gekennzeichnet werden > müssen, um ein sortenreines Recycling zu ermöglichen? Vorgeschrieben ist das für Verpackungen, aber AFAIK nicht für die eigentlichen Geräte. Ausserdem wäre dieses Symbol dann vermutlich irgendwo innen angebracht. -- SJ
Sven J. schrieb: > Vorgeschrieben ist das für Verpackungen, aber AFAIK nicht für die > eigentlichen Geräte. Nun, bei Autoteilen ist eine solche Kennzeichnung wohl schon viele Jahre Standard. > Ausserdem wäre dieses Symbol dann vermutlich irgendwo innen angebracht. Das habe ich für so selbstverständlich angesehen, das man das nicht extra erwähnen muss, Das der Gehäuseboden vor dem Kleben abmontiert werden muss, ist dem TE ja wohl hoffentlich auch klar.
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