...vielleicht ...irgendwann https://www.heise.de/newsticker/meldung/Reformpaket-EU-Kommission-fuer-ermaessigte-Mehrwertsteuer-bei-E-Books-3549639.html Letzter Absatz. Bin gespannt wie das implementiert wird.
Vielleicht läuft es dann grad so, wie es bisher bei Importen mit deklariertem Wert > 22€ üblich war?
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Die können ruhig die 22€ Grenze kippen. Hauptsache es bleibt dabei, dass Abgaben unter 5€ nicht erhoben werden :) Das umfasst bei 19% einem Warenwert bis 26€. ( Quelle: http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Postsendungen-Internetbestellungen/Sendungen-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Zoll-und-Steuern/Internetbestellungen/internetbestellungen_node.html#doc17380bodyText2 )
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Matthias x. schrieb: > Die können ruhig die 22€ Grenze kippen. Hauptsache es bleibt dabei, dass > Abgaben unter 5€ nicht erhoben werden :) Das umfasst bei 19% einem > Warenwert bis 26€. Die Grenze selbst ist nicht das Problem. Sondern der Missbrauch dieser Grenze, indem alles in halbwegs unverdächtiger Grösse auf dem Zettel mit erlogenen 10€ versehen wird, in der Hoffnung, dass damit die Ware per Post kurzerhand direkt zugestellt wird. Sondern unversteuerte kommerzielle Ware statt dessen unabhängig vom Betrag routinemässig beim Zoll liegen bleibt und sie der Empfänger mit seinen Unterlagen auslösen muss. Dort steht üblicherweise der richtige Preis drauf. Eventuelle nicht völlig unbeabsichtigte Hürden wie überlastete Zollämter könnten dazu führen, dass unbesteuerte Kleinbestellungen dank zeitlich und räumlich ausgedehnter Kurve durch die Bürokratie bald von alleine abnehmen und von anderen Verfahren mit realistischerer Angabe abgelöst werden. Oder den Chinesen eine neue Methode zum Bescheissen einfällt.
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Matthias x. schrieb: > Die können ruhig die 22€ Grenze kippen. Hauptsache es bleibt dabei, dass > Abgaben unter 5€ nicht erhoben werden Das wird so nicht funktionieren; sie werden Abgaben unter 5 EUR erheben, denn wie sonst sollte die 22-EUR-Grenze gekippt werden?
Für Beträge von 22 bis 26€ ist es heute schon Quatsch. Da würde es mich nicht wundern wenn sie es so regeln, dass es noch größerer Quatsch wird. @A.K. Richtig, die 22Eur Grenze ist nicht das Problem deswegen wundere ich mich, wie sie das eigentliche Problem (= deklarierter Warenwert stimmt nicht ) mit der Abschaffung der Grenze lösen wollen. Wenn der Staat was gegen die Millionen kleiner Pakete aus China machen will, dann kann er beim Porto ansetzen. Ein Luftposterumschlag mit Inhalt um die halbe Welt zu schicken ist billiger als ein Brief ins Nachbardorf. Verstehen kann ich das nicht.
Rufus Τ. F. schrieb: > Matthias x. schrieb: >> Die können ruhig die 22€ Grenze kippen. Hauptsache es bleibt dabei, dass >> Abgaben unter 5€ nicht erhoben werden > > Das wird so nicht funktionieren; sie werden Abgaben unter 5 EUR > erheben, denn wie sonst sollte die 22-EUR-Grenze gekippt werden? sie könnten die 22€ grenze auch kippen, indem sie eine steuer von "19%, mindestens jedoch 5€" für einfuhren erheben. zutraubar ist das, schließlich ist "geld abpressen wollen" der grund des ganzen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Matthias x. schrieb: >> Die können ruhig die 22€ Grenze kippen. Hauptsache es bleibt dabei, dass >> Abgaben unter 5€ nicht erhoben werden > > Das wird so nicht funktionieren; sie werden Abgaben unter 5 EUR > erheben, denn wie sonst sollte die 22-EUR-Grenze gekippt werden? aber was soll das bringen? wenn jeder Quatsch beim Zoll abgefertigt werden muss, werden die doch erst recht nicht mehr fertig.
Matthias x. schrieb: > Wenn der Staat was gegen die Millionen kleiner Pakete aus China machen > will, dann kann er beim Porto ansetzen. Und deshalb das internationale Postabkommen kündigen?
c. m. schrieb: > sie könnten die 22€ grenze auch kippen, indem sie eine steuer von "19%, > mindestens jedoch 5€" für einfuhren erheben. Gibt umgekehrt dann auch einen Strafzoll seitens der Chinesen. Nur eben an anderer Stelle, also da wo es D/EU weh tut.
Vlad T. schrieb: > aber was soll das bringen? wenn jeder Quatsch beim Zoll abgefertigt > werden muss, werden die doch erst recht nicht mehr fertig. Das könnte der tiefere Sinn der Sache sein. ;-) Der Kleinkram bleibt liegen und wird irgendwann en masse entsorgt. Betrifft ja nur Privatkunden. Die werden sich dann nach anderen Quellen umsehen, oder nach Importverfahren, die den realen Betrag automatisiert enthalten. Am Ende ist dann der Zoll sogar entlastet.
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c. m. schrieb: > Rufus Τ. F. schrieb: >> Matthias x. schrieb: >>> Die können ruhig die 22€ Grenze kippen. Hauptsache es bleibt dabei, dass >>> Abgaben unter 5€ nicht erhoben werden >> >> Das wird so nicht funktionieren; sie werden Abgaben unter 5 EUR >> erheben, denn wie sonst sollte die 22-EUR-Grenze gekippt werden? > > sie könnten die 22€ grenze auch kippen, indem sie eine steuer von "19%, > mindestens jedoch 5€" für einfuhren erheben. > zutraubar ist das, schließlich ist "geld abpressen wollen" der grund des > ganzen. Das wäre sinnvoll im Sinne des Erfinders. Genauer, eine Bearbeitungsgebühr i.H.v. 5EUR, auch wenn die Steuer nur 1 Cent beträgt. Es gäbe weniger kleine Sendungen und mehr Kapazität für Wertvollere; unabhängig von der Deklaration.
A. K. schrieb: > Die Grenze selbst ist nicht das Problem. Sondern der Missbrauch dieser > Grenze, indem alles in halbwegs unverdächtiger Grösse auf dem Zettel mit > erlogenen 10€ versehen wird, in der Hoffnung, dass damit die Ware per > Post kurzerhand direkt zugestellt wird. > > Eventuelle nicht völlig unbeabsichtigte Hürden wie überlastete Zollämter > könnten dazu führen, dass unbesteuerte Kleinbestellungen dank zeitlich > und räumlich ausgedehnter Kurve durch die Bürokratie bald von alleine > abnehmen und von anderen Verfahren mit realistischerer Angabe abgelöst > werden. Oder den Chinesen eine neue Methode zum Bescheissen einfällt. Die Verzollung wird zunehmend durch die Versandunternehmen anhand der Zollerklärung selbst durchgeführt. Der Zoll selber bekommt die Ware nicht mehr zu Gesicht. Das hat zwar den Vorteil dass weniger Pakete durch die Verzollung rutschen, jedoch kann man sich vorstellen dass die Versandunternehmen nur wenig Interesse haben, die Pakete auch wirklich zu kontrollieren… Entscheidend ist also das was auf der Zollerklärung steht. Ob die 22 €-Grenze wegfällt oder nicht ist dahingehend nicht kriegsentscheidend, solange auf der Zollerklärung nur ein einigermaßen plausibler Fantasiewert in Abhängigkeit der Paketgröße steht, anstatt der tatsächliche Warenwert. Der Zoll verfährt hier wohl nach dem Motto, lieber dreimal schlecht verzollt, als gar nicht… Dabei kann man natürlich auch gleich die Mindestgrenze wegfallen lassen, wenn man den Aufwand eh auf die Versandunternehmen abwälzt ;-) Btw: Für die privaten Importeure werden hierbei die Forwarder interessant (z.B. shipito, Borderlinx etc.). Während sich der gemeine SurPlus-Händler aus Übersee nicht darauf einlässt die Zollerklärung anzupassen (sofern sie überhaupt eine anheften), kann (muss) man bei den Forwardern die i.d.R. selbst ausfüllen, und diese dient als Grundlage der Verzollung.
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Ich verabscheue ja grundsätzlich die überbordende Bürokratie. Insbesondere auch bei der Produktherstellung. Schön an einer nötigen Verzollung ist dann aber auch - dass der heimische Markt hoffentlich etwas besser vor unmengen potentiell gefährlichem Ramsch geschützt wird. Währenddessen man hier als Hersteller für fast jeden kleinkram eine Normenrecherche durchführen - und die Konformität bescheinigen muss - werden aus Fernost schönste Brandsätze und Breitbandstörsender unter "Missbrauch" des Postabkommens mit Portokosten zulasten der Allgemeinheit eingeschleppt. Mich zwingt auch grade die Post als Zoll-Dienstleister, dass ich mir eine EORI Nummer zulege. Im Ausland machen die über den Zoll Protektionismus in Reinstform. Wer schonmal versucht hat einen Werkzeugkoffer und Ersatzteile vorab zum Kunden nach China zu schicken kann ein Lied davon singen.. vg
Maik .. schrieb: > Währenddessen man hier als Hersteller für fast jeden kleinkram eine > Normenrecherche durchführen - und die Konformität bescheinigen muss - > werden aus Fernost schönste Brandsätze und Breitbandstörsender unter > "Missbrauch" des Postabkommens mit Portokosten zulasten der > Allgemeinheit eingeschleppt. > > Schön an einer nötigen Verzollung ist dann aber auch - dass der > heimische Markt hoffentlich etwas besser vor unmengen potentiell > gefährlichem Ramsch geschützt wird. Ein solcher Schutz wäre dann ja noch nicht einmal gegeben. Aber wenigstens müsste man nicht noch gegen die USt und die Versandkosten konkurrieren. Selbst Opensource/Openhardware-Projekte und (private) Bastelei zum Nullkostentarif lohnen sich ja schon nicht mehr.
Mir unverständlich, wie man teilweise hier ein "Hohelied" auf die Zollgebühren für Kleinstmengen singt. Wo sind die Skeptiker, die bei Mautgebühren die Ausuferung der Verwaltungskosten anmahnen. Und nicht nur dort. Warum fragt keiner, warum es hierzulande nicht möglich ist, seinen Bastelbedarf kostengünstig zu erhalten?
E. D. schrieb: > Mir unverständlich, wie man teilweise hier ein "Hohelied" auf die > Zollgebühren für Kleinstmengen singt. > Wo sind die Skeptiker, die bei Mautgebühren die Ausuferung der > Verwaltungskosten anmahnen. Und nicht nur dort. > Warum fragt keiner, warum es hierzulande nicht möglich ist, seinen > Bastelbedarf kostengünstig zu erhalten? Selbe Grund. Umwälzung auf die Allgemeinheit (um es freundlich auszudrücken). Außerdem Tod für Industrie und Handel. Verstehe nicht, wie dies an Dir unbemerkt vorbei geht. Hauptsache, jemand anders bezahlt für Dich?
Also hat nur die "Großindustrie" das Recht, billig in China eingekaufte Module in ihre Geräte einzubauen und unter ihrem bekannten Markennamen entsprechend zu verkaufen? Tod für Industrie und Handel? Die Industrie interessiert eine Befreiung für eingeführte Kleinsendungen(22€) nicht und dem Handel sind die Bastler egal! Und wer bitte bezahlt für mich, wenn ich 2 ESP32-Module aus China schicken lasse? Gibt's hier nicht. Aber: Lars R. schrieb: > Hauptsache, jemand anders bezahlt > für Dich? .. diese Bemerkung hat ja auch einen ganz anderen Zweck zu erfüllen, stimmt's..?
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Leute, was ist denn los? Macht euch die Adventszeit aggressiv?
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E. D. schrieb: > Also hat nur die "Großindustrie" das Recht, billig in China eingekaufte > Module in ihre Geräte einzubauen und unter ihrem bekannten Markennamen > entsprechend zu verkaufen? Eine Mehrwertsteuer ist eine Verbrauchersteuer. So ist es vom Staat vorgesehen. Der Handel gibt sie an den Verbraucher weiter. Kann er aber nicht, wenn es keinen Handel mehr gibt. Gerade kleine Module lassen sich in Deutschland nicht mehr herstellen, weil man gegen die Ust und Porto konkurriert; zumindest für den Privatbedarf. Das ist alles schon lange in jeder Hinsicht tot. Hast Du Dir die Beiträge weiter oben auch einmal durchgelesen. Ein paar Reseller für Chinaimport gibt es noch. Die führen entweder USt ab und geben sie auch weiter, oder sie sind Kleinunternehmer mit Ust-Befreiung. Auch letztere sorgen dafür, dass chines. Waren in Deutschland Mehrwertsteuerfrei zu Lasten deutscher Hersteller verkauft werden. Außerdem werden solche Händler oder deren Mitarbeiter aufgrund geringster Margen vom Amt (wieder Allgemeinheit) gestützt. Alles hier im Forum schon x-mal durchgesprochen. Selbst das Geld, dass für den H4-ler von der Allgemeinheit eingesammelt wird, kann dieser im Ausland ausgeben, um auch so mit einer Umgehung der Mehrwertsteuer jedem Ansatz von Wertschöpfung in Deutschland zu schaden. Das muss sich nicht nur auf Elektronik beziehen, T-Shirts, alles mögliche. > Tod für Industrie und Handel? Ja. Dir fällt das wirklich nicht auf? > Die Industrie interessiert eine Befreiung für eingeführte > Kleinsendungen(22€) nicht und dem Handel sind die Bastler egal! > > Und wer bitte bezahlt für mich, wenn ich 2 ESP32-Module aus China > schicken lasse? > Gibt's hier nicht. Erst kürzlich hatte sich hier jemand viel Mühe mit einer Sammelbestellung für ESP32-Module geben. Das allgemeine Feedback war: "Da ist ja Mehrwertsteuer und tatsächliche Versandkosten drauf, das ist ja viel zu teuer!" Dabei ist die Rede von einer privaten Sammelbestellung zum Selbstkostenpreis. > Aber: > > Lars R. schrieb: >> Hauptsache, jemand anders bezahlt >> für Dich? > > .. diese Bemerkung hat ja auch einen ganz anderen Zweck zu erfüllen, > stimmt's..? Nein, ich meine das genau so.
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Du hast deine Meinung dargelegt. Einiges scheint mir davon sehr weit hergeholt. Aber es ist halt deine. Meine ist etwas anders. Ich gedenke aber nicht, sie hier so ausführlich darzustellen, geschweige denn, diese zur Diskussion zu stellen..
E. D. schrieb: > Einiges scheint mir davon sehr weit hergeholt. Ja. Aus China. Das ist es doch... MfG Paul
Ja, -- un's Paul. Den Nagel wieder voll betroffen.. :-)
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Lars R. schrieb: > Gerade kleine Module lassen sich in Deutschland nicht mehr herstellen, > weil man gegen die Ust und Porto konkurriert; zumindest für den > Privatbedarf. USt. und Porto sind ein Witz gegen die Pflicht zur CE-Konformitätserklärung und WEEE. Wenn Du einfachen Einstieg für Startups, Kleinserien etc. fördern willst, dann müsste die EU bei CE und WEEE europaweit einheitlich geltende Kleinunternehmerregelungen oder ähnliches einführen.
Die Chinesen werden sich das Geschäft mit den deutschen Endkunden nicht wegnehmen lassen. Sie werden Wege finden.
E. D. schrieb: > Du hast deine Meinung dargelegt. > Einiges scheint mir davon sehr weit hergeholt. > Aber es ist halt deine. > Meine ist etwas anders. Bitte diese Verzerrungen der Wirklichkeit nicht auch noch hier. Idealerweise sind Meinungen und Ansichten unterschiedlich aufgrund unterschiedlicher (persönlicher) Gewichtung von Fakten, Schwerpunkten und Zielen. Eine identische Faktenbasis gestattet unterschiedliche Meinungen, Entscheidungen und Handlungen. Aber Fakten sind richtig oder falsch. Eine Situation ist korrekt oder falsch beschrieben. Wegen Deinen China-Bestellungen bist Du mir nicht weniger sympathisch. Ich habe auch schon in China <22EUR bestellt. Das hat dennoch nichts damit zu tun, ob meine obige Darstellung korrekt oder falsch, ggf unvollständig ist. Gerd E. schrieb: > Lars R. schrieb: >> Gerade kleine Module lassen sich in Deutschland nicht mehr herstellen, >> weil man gegen die Ust und Porto konkurriert; zumindest für den >> Privatbedarf. > > USt. und Porto sind ein Witz gegen die Pflicht zur > CE-Konformitätserklärung und WEEE. Sind sie nicht. USt fällt pro Stück und für jeden Teil der Wertschöpfungskette an und selbst auf das Verpackungsmaterial, Porto pro Kunde. Bis zur Betrachtung von CE und WEEE kommt man für viele Dinge überhaupt nicht mehr. Allein hier im Forum das Interesse für verschiedene kleine Bastel-Projekte oder Openhardware-Projekte oder sei es nur Sammelbestellungen: Kein Interesse, zu teuer, direkt aus China billiger. Beispielsweise gibt es keine Chance für ein Openhardware-ESP8266-Board oder für ein kleines Arduino-PCB. Unter der Voraussetzung ökonomischer Sinnhaftigkeit wäre bereits die Existenz solcher einfachen (Openhardware-)Projekte sowie wieder mehr Austausch untereinander sehr wertvoll. Denkt doch einmal darüber nach, wie weitreichend es tatsächlich ist, wenn bereits allein der Versand eines teilbestückten PCB von Hamburg nach München teurer ist als das in China bestückte PCB inkl. Versand nach München. Nicht nur über Geschäftsmodelle braucht man nicht mehr nachzudenken. Das wirkt noch weiter. > Wenn Du einfachen Einstieg für Startups, Kleinserien etc. fördern > willst, Ich will nichts. Mir ist das inzwischen egal. > dann müsste die EU bei CE und WEEE europaweit einheitlich > geltende Kleinunternehmerregelungen oder ähnliches einführen. Das Gegenteil ist der Fall.
A. K. schrieb: > Matthias x. schrieb: >> Wenn der Staat was gegen die Millionen kleiner Pakete aus China machen >> will, dann kann er beim Porto ansetzen. > > Und deshalb das internationale Postabkommen kündigen? Ja! Es kann nicht sein, dass unsere Post im Konkurrenzland China produzierte Erzeugnisse für lau verteilen muss. Die Verteiler lassen sich das doch auch von jemandem Bezahlen, ganz für nix werden sie es wohl nicht machen... von den Chinsesen jedoch nicht von den Empfängern auch nicht bleibt nur der Staat... Oder müssen die inländischen Verteiler per Postabkommen auf ihre Kosten transportieren, kann ich mir kaum vorstellen, Und wenn, würden die es ja auf das Porto aller anderen Sendungen umlegen, das ist wohl kaum gewünscht. Wenn das für lau versenden gekippt werden würde, wäre dies: E. D. schrieb: > Kleinsendungen(22€) nicht und dem Handel sind die Bastler egal! sowie die Kleinserienproduktion in DE/EU auch nicht mehr ganz so dramatisch, dann würde auch dies EHER funktionieren. Aber die einheimische Wirtschaft durch Postabkommen killen klingt für mich wie Schildbürgers Triumph... Klärt mich/uns mal jemand dazu auf?
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Gerd E. schrieb: > Lars R. schrieb: ... > Wenn Du einfachen Einstieg für Startups, Kleinserien etc. fördern > willst, dann müsste die EU bei CE und WEEE europaweit einheitlich > geltende Kleinunternehmerregelungen oder ähnliches einführen. Dem muß ich Zustimmen. Menschenverstand statt noch mehr Normen. Es ist ja Wahnsinn, dass bei Kleinserien / Einzelstücken die Konformitätsbewertung mehr (Aufwand und ggfs. Fremdkosten) als die Entwicklung kostet. Vielleicht eine CE Erklärung light. Für inländische/europäische Hersteller von Kleinserien bis xxx Stück und Unternehmen bis xx Mitarbeiter - gilt damit die Konformität als bewiesen... Schöne neue Welt. Früher gab es mal so etwas wie eine Berufsehre.
Mike B. schrieb: >>/(A. K. schrieb:) >> Und deshalb das internationale Postabkommen kündigen? >> /END > Ja! > > Es kann nicht sein, dass unsere Post im Konkurrenzland China produzierte > Erzeugnisse für lau verteilen muss. Hast du nur annähernd eine Vorstellung von der Tragweite deiner Forderung? Selbst wenn die 1200(fiktive Zahl) aktiven Bastler in Deutschland sich jeder jährlich 20 dieser Minizustellungen zukommen lässt, ist dies im Verhältnis zum Gesamtaufkommen des Warenaustausches auf internationaler Ebene nachgrade lachhaft. Hier sind ganz andere Dimensionen aktuell. Purer Aktionismus der auf fruchtbaren national-engstirnigen Boden fällt. Das ist diese Forderung..
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Gerd E. schrieb: > > Wenn Du einfachen Einstieg für Startups, Kleinserien etc. fördern > willst, dann müsste die EU bei CE und WEEE europaweit einheitlich > geltende Kleinunternehmerregelungen oder ähnliches einführen. Die Aunahmen Mikrounternehmen, Prototypen und Kleinstserie gibt es z. B. bei der CE Kennzeichnung nach Bauprodukteverordnung. Bei Elektrodingenoten traut man sich wohl nicht oder da schlafen Leute. Dazu gibt es bald neue Verordnungen. Müssen wir wohl ne Eingabe machen um schlafende Beamte zu wecken.
E. D. schrieb: > Mike B. schrieb: >>>/(A. K. schrieb:) >>> Und deshalb das internationale Postabkommen kündigen? >>> /END > >> Ja! >> >> Es kann nicht sein, dass unsere Post im Konkurrenzland China produzierte >> Erzeugnisse für lau verteilen muss. > > Hast du nur annähernd eine Vorstellung von der Tragweite deiner > Forderung? > Selbst wenn die 1200(fiktive Zahl) aktiven Bastler in Deutschland sich > jeder jährlich 20 dieser Minizustellungen zukommen lässt, ist dies im > Verhältnis zum Gesamtaufkommen des Warenaustausches auf internationaler > Ebene nachgrade lachhaft. > Hier sind ganz andere Dimensionen aktuell. > Purer Aktionismus der auf fruchtbaren national-engstirnigen Boden fällt. > Das ist diese Forderung.. Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, geht es weniger um die 1200 Bastler, die sich mal was für 20 € schicken lassen, sondern um die 100.000 Leute, die sich ein 100€ Handy schicken lassen, welches als 10€ Teil deklariert wird. Da geht es dann schon um richtiges Geld. Allerdings habe ich schon zunehmend den Eindruck, dass es in manchen Behörden so eine Art Bunkermentalität "Wir gegen den Rest der Welt" gibt, die dazu führt, dass es nicht mehr um sinnvolle Lösungen geht, sondern eher darum dem unbotmässigen Untertanen das Vorenthalten von Geld gegenüber dem Beamtenstaat abzugewöhnen. Gruss Axel
E. D. schrieb: > Mike B. schrieb: >>>/(A. K. schrieb:) >>> Und deshalb das internationale Postabkommen kündigen? >>> /END > >> Ja! >> >> Es kann nicht sein, dass unsere Post im Konkurrenzland China produzierte >> Erzeugnisse für lau verteilen muss. > > Hast du nur annähernd eine Vorstellung von der Tragweite deiner > Forderung? ... > Hier sind ganz andere Dimensionen aktuell. klär uns auf, was gehört alles noch dazu? > Purer Aktionismus der auf fruchtbaren national-engstirnigen Boden fällt. Besser fremde Volkswirtschaften auf Kosten der eigenen stützen? bischen zu viel blinde Globalisierung für meinen Geschmack...
Mike B. schrieb: > A. K. schrieb: >> Matthias x. schrieb: >>> Wenn der Staat was gegen die Millionen kleiner Pakete aus China machen >>> will, dann kann er beim Porto ansetzen. >> >> Und deshalb das internationale Postabkommen kündigen? > > Ja! Das ist doch Quark. Du kannst das Postabkommen nur ganz kündigen. Rosinenpickerei und bestimmte Länder ausnehmen ist darin absichtlich nicht vorgesehen. Also wenn die EU das Postabkommen kündigt, heißt das, daß in die ganze restliche Welt weder Briefe und Päckchen gesendet werden können, noch von dort empfangen. Das ist ein Rückfall in die Zeit vor 1875.
Axel L. schrieb: >> Hast du nur annähernd eine Vorstellung von der Tragweite deiner >> Forderung? >> Selbst wenn die 1200(fiktive Zahl) aktiven Bastler in Deutschland sich >> jeder jährlich 20 dieser Minizustellungen zukommen lässt, ist dies im >> Verhältnis zum Gesamtaufkommen des Warenaustausches auf internationaler >> Ebene nachgrade lachhaft. >> Hier sind ganz andere Dimensionen aktuell. >> Purer Aktionismus der auf fruchtbaren national-engstirnigen Boden fällt. >> Das ist diese Forderung.. > > Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, geht es weniger um die 1200 > Bastler, die sich mal was für 20 € schicken lassen, sondern um die > 100.000 Leute, die sich ein 100€ Handy schicken lassen, welches als 10€ > Teil deklariert wird. Da geht es dann schon um richtiges Geld. In dem Artikel ja, aber das 100EUR-Telefon sollte doch bereits jetzt verzollt werden. Eine Abschaffung der 22EUR-Grenze zielt eventuell auf eine weitreichendere Änderung der aktuellen Zustände ab. Es geht nicht nur um Bastler oder nur um Elektronik. Manche bemerken bei der Bestellung noch nicht einmal, dass sie gerade im Ausland bestellen. USB-Stick, DVB-T-Sticks, WLAN/BLE-Sticks, Webcam, Hub, Maus, Keyboard, Lampen, Leuchtmittel, Wecker, Uhren, Steckdosen, Netzteile, Mikroskop, usw. usf. Wirklich fast alles. Die Vorschriften zu RF und die Vorschriften im Allgemeinen werden umfangreicher. Dennoch nimmt der noise floor zu (vgl. fcc noise floor study).
Lars R. schrieb: > Die Vorschriften zu RF und die Vorschriften im Allgemeinen werden > umfangreicher. Dennoch nimmt der noise floor zu (vgl. fcc noise floor > study). Und was hat das mit der EUSt. zu tun? Nur weil ich zahle, wird die EMV der Geräte besser? Oder wenn ich die selben Teile bei nem deutschen Händler statt nem chinesischen kaufe?
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Gerd E. schrieb: > Lars R. schrieb: >> Die Vorschriften zu RF und die Vorschriften im Allgemeinen werden >> umfangreicher. Dennoch nimmt der noise floor zu (vgl. fcc noise floor >> study). > > Und was hat das mit der EUSt. zu tun? Nur weil ich zahle, wird die EMV > der Geräte besser? Im Zusammenhang mit chines. Importen gibt es zwei wesentliche Aspekte: Einerseits USt und Versandkosten sowie andererseits (das Einhalten von) Vorschriften. Beides wurde in diesem Thread bereits angesprochen und beides benachteiligt inländische Hersteller gegenüber chines. Importen. > Oder wenn ich die selben Teile bei nem deutschen Händler statt nem > chinesischen kaufe? Regelmäßige Kontrollen bei den Großhandelsketten und entsprechende Rückrufaktionen und Sanktionen fände ich natürlich gut. Gegenüber den Preisen der Elektroketten sieht die Kalkulation besser aus, aber kleinen Herstellern fehlt eine solche Marktdominanz und Präsenz. Wenn Du EUSt zahlst, werden Produkte mit guter EMV konkurrenzfähiger. Davon abgesehen kann es Dir als Kunde natürlich unmittelbar komplett egal sein, ob deutscher Einzelhandel und Industrie den Bach runter gehen. Teilweise Gegenfinanzierungen über Deine Steuer- und Sozialabgaben sind hinreichend intransparent.
Lars R. schrieb: > Wenn Du EUSt zahlst, werden Produkte mit guter EMV konkurrenzfähiger. Ich glaube nicht daß das genug ausmacht. Für die paar EUR EUSt wird es sich kaum lohnen ein ähnliches Produkt in D zu entwickeln und zu produzieren. Die ganzen extra Zollbeamten die Du brauchst um diese Winz-Sendungen abzufertigen werden mehr kosten als die zusätzliche EUSt einbringt. Es wird letztlich also einfach nur das China-Produkt um 19% teurer und es sind ein paar Beamte mehr in Lohn und Brot. Sonst nix. > Davon abgesehen kann es Dir als Kunde natürlich unmittelbar komplett > egal sein, ob deutscher Einzelhandel und Industrie den Bach runter > gehen. Teilweise Gegenfinanzierungen über Deine Steuer- und > Sozialabgaben sind hinreichend intransparent. Das ist zu einfach gesehen. Wenn die EU-Bürger ihren Bedarf an Elektronikgeräten billiger decken können, haben sie mehr Geld übrig um sich andere Waren oder Dienstleistungen, z.B. Brötchen, Autos, Friseur, Handwerker,... leisten zu können. Die billige Elektronik senkt die Inflationsrate, ähnlich wie das billige Öl.
Gerd E. schrieb: > Lars R. schrieb: >> Wenn Du EUSt zahlst, werden Produkte mit guter EMV konkurrenzfähiger. > > Ich glaube nicht daß das genug ausmacht. Für die paar EUR EUSt wird es > sich kaum lohnen ein ähnliches Produkt in D zu entwickeln und zu > produzieren. Das ist u.a. weiter oben bereits dargestellt. Selbst wenn die Community ein Openhardware-Board entwickelt, lohnt sich der Verkauf nicht. Selbst wenn jemand kostenlos zusammen lötet, ist es noch zu teuer. > Die ganzen extra Zollbeamten die Du brauchst um diese Winz-Sendungen > abzufertigen werden mehr kosten als die zusätzliche EUSt einbringt. > > Es wird letztlich also einfach nur das China-Produkt um 19% teurer und > es sind ein paar Beamte mehr in Lohn und Brot. Sonst nix. Weiter oben bereits dargestellt. Beispielsweise 5EUR Bearbeitungsgebühr pro Sendung. Dann importiert niemand mehr ein einzelnes Arduino-Board für 1,50EUR. Das läuft dann mindestens über einen inländischen Händler, der eine entsprechende Menge auf einmal importiert. Wie sehr dies allein für CE hilft, sei dahin gestellt. Aber entgegen Deiner Darstellung wäre der Zoll entlastet. Außerdem lohnt es sich dann eher wieder, etwas selbst oder in der Gruppe zu bauen. >> Davon abgesehen kann es Dir als Kunde natürlich unmittelbar komplett >> egal sein, ob deutscher Einzelhandel und Industrie den Bach runter >> gehen. Teilweise Gegenfinanzierungen über Deine Steuer- und >> Sozialabgaben sind hinreichend intransparent. > > Das ist zu einfach gesehen. Wenn die EU-Bürger ihren Bedarf an > Elektronikgeräten billiger decken können, haben sie mehr Geld übrig um > sich andere Waren oder Dienstleistungen, z.B. Brötchen, Autos, Friseur, > Handwerker,... leisten zu können. Durch Überweisungen ins Ausland kommt nicht mehr Geld in die Wirtschaft. Das verwechselst Du mit Wertschöpfung und genau jene wird durch diese Importe kaputt gemacht und verhindert. Die Handwerkerstunde war (für den Handwerker) noch nie so teuer wie heute. Ein Friseur kann von seiner Arbeit nicht mehr leben. > Die billige Elektronik senkt die > Inflationsrate, ähnlich wie das billige Öl. Produzierende, deutsche, mittelständische Unternehmen sind Wertschöpfungsmaschinen und sie schaffen Arbeitsplätze. Wenn Du dem teuren deutschen Arbeiter Geld gibst, dann ist das Geld doch nicht weg. Weg ist das Geld, wenn Du es ins Ausland überweist. Aber darum geht hier noch nicht einmal. (Beliebig weit getriebene) Verzerrung des Marktes zum Schutz inländischer Arbeitsplätze mag vielleicht nicht sinnvoll sein. Eine absichtliche Zerstörung und Verhinderung selbiger ist es ganz sicher nicht. Genau das wird aber getan.
Mike B. schrieb: > A. K. schrieb: >> Matthias x. schrieb: >>> Wenn der Staat was gegen die Millionen kleiner Pakete aus China machen >>> will, dann kann er beim Porto ansetzen. >> >> Und deshalb das internationale Postabkommen kündigen? > > Ja! > > Es kann nicht sein, dass unsere Post im Konkurrenzland China produzierte > Erzeugnisse für lau verteilen muss. Ja!2 Ich kann nicht sehen warum man die Versender aus China subventionieren muss. Das ist schon lange keine 3. Welt mehr. Dadurch werden Anbieter aus anderen Laendern automatisch benachteiligt. Auch aus Deutschland. Aus DE kannst du kein ESD Armband fuer € 1,- schicken. PS: Der letzte Absatz im Heise Artikel macht absolut keinen Sinn. Den Betrug wird es weiterhin geben, egal ob eine Sendung unter €22 ist oder nicht. Bei unter 22 ist die Sendung ja nicht automatisch freigestellt, der Zoll kann trotzdem die Sendung kontrollieren.
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Maik .. schrieb: > Vielleicht eine CE Erklärung light. Für inländische/europäische > Hersteller von Kleinserien bis xxx Stück und Unternehmen bis xx > Mitarbeiter - gilt damit die Konformität als bewiesen... Das kann ja wohl nur ein Scherz sein oder?
Axel L. schrieb: > Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, geht es weniger um die 1200 > Bastler, die sich mal was für 20 € schicken lassen, sondern um die > 100.000 Leute, die sich ein 100€ Handy schicken lassen, welches als 10€ > Teil deklariert wird. Da geht es dann schon um richtiges Geld. Diese Logik verstehe ich nicht. Den letzten Absatz des heise-Artikels kann man zwar tatsächlich in diese Richtung interpretieren wenn man möchte, aber das ergibt doch keinen Sinn: Wenn ein 100 Euro-Handy für den Import mit einem Warenwert von 10 Euro deklariert wird, dann ist das eigentliche Problem doch nicht die 22 Euro-Mehrwertsteuer-Grenze, sondern eben die falsche Deklarierung. Würde die Ware zutreffend mit dem richtigen Warenwert deklariert werden, würde sie ja eh nicht unter die besagte 22 Euro-Ausnahmeregel fallen. In derartigen Fällen wäre das sinnvolle Vorgehen des Zolls also doch, den korrekten Warenwert von 100 Euro zu ermitteln und dementsprechend dann 19 Euro MWSt. zu verlangen. Würde man stattdessen lediglich die 22-Euro-MWSt.-Regel abschaffen, dann fallen für das als 10 Euro Warenwert deklarierte Handy eben 1,90 Euro MWSt. an. Und sofern man in diesem Fall weiterhin bei der "Abgaben unter 5 Euro werden wegen des hohen Bearbeitungsaufwandes nicht erhoben"-Regel bleibt, würde sich für das falsch deklarierte 100 Euro-Handy im Endeffekt rein gar nichts ändern. Die Abschaffung der 22 Euro-Grenze ergibt ohne Änderung an der "Abgaben unter 5 Euro"-Praxis also überhaupt keinen Sinn, denn sie würde keinen Unterschied machen. Wenn nun aber diese "Abgaben unter 5 Euro"-Regel ebenfalls abgeschafft werden würde - wen würde es dann schlimmer treffen? Den Bastler, der für seine korrekt deklarierte 20 Euro-Bestellung nun 3,80 Euro MWSt. zahlen muss, oder den Besteller des 100 Euro-Handys, der für die falsch deklarierten 10 Euro Warenwert dann lächerliche 1,90 Euro zusätzlich bezahlen muss? Auch solche Ideen wie "19%, aber mindestens 5 Euro" treffen doch besonders hart eben die Bastler, die paar Bauteile für eine handvoll Euro bestellen - und gerade nicht die Importeure von falsch deklarierten 100 Euro-Handys.
Joachim S. schrieb: > Auch solche Ideen wie "19%, aber mindestens 5 Euro" treffen doch > besonders hart eben die Bastler, die paar Bauteile für eine handvoll > Euro bestellen - und gerade nicht die Importeure von falsch deklarierten > 100 Euro-Handys. Warst du schonmal beim Zoll um dir ein Paket abzuholen was über dem Warenwert liegt? Ich hab das schon mehrmals durch, das Paket wird geholt, unter Beisein des Zollbeamten geöffnet und der Inhalt mit dem Zahlungsnachweis(!) gegengeprüft. Das bedeutet: Man könnte es theoretisch so belassen wie es ist, müsste nur alle Sendungen über den Zoll schleusen. Allerdings muss dafür dessen Kapazität erheblich ausgebaut werden. Durchschnittlich dauerte so ein Vorgang bei mir immer mindestens 40 Minuten, obwohl ich zu Zeiten dort bin wo normalerweise kaum Publikumsverkehr ist. Überhaupt ist das alles reichlich Bürokratisch, ich bin dort noch nie rausgekommen mit ner einfachen Quittung, dazu gab's immer noch einen vielseitigen DIN A4 Ausdruck mit irgendwelchem Quark, ich hab mir das nie durchgelesen - aber es "muss ausgedruckt werden und ich muss es mitnehmen." (O-Ton Mitarbeiter) Und natürlich muss man Bar zahlen, Kartenzahlung ist nicht möglich... Das gilt zumindest so für das für mich zuständige Zollamt. Für eine CE Erklärung hat sich indeß noch keiner interessiert. Viel wichtiger war das Problem, herauszufinden in welche Kategorie das Gut gehörte. Auch wenn das, aufgrund der Zollgrenze (die liegt deutlich über 22 Euro) eigentlich egal ist, Bürokratie muss bis zum letzten durchgezogen werden.
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Lars R. schrieb: >> dann müsste die EU bei CE und WEEE europaweit einheitlich >> geltende Kleinunternehmerregelungen oder ähnliches einführen. > > Das Gegenteil ist der Fall. So ist es. Davon abgesehen müsste der Zoll eigentlich jede Sendung mit elektronischen Artikeln zurückhalten, bis die entsprechenden Abgaben, die sich aus dem ElektroG ergeben, getätigt worden sind. Der (private) Importeur ist danach ja Hersteller im Sinne des ElektroG. Das Zeug landet irgendwann hier im Verwertungssystem und wird von den hier ansässigen Herstellern bzw. deren Kunden quersubventioniert. Meine Frage disbezüglich auf einer Tagung bzgl. der Vorbereitung von WEEE2, was denn mit den tausenden Tonnen privat importierter Elektronik geschähe, wurde mit Achselzucken beantwortet. Eine Abgabenpauschale für all diese Dinge (USt., WEEE inkl. Kosten für Geldeinzug) wäre nicht schlecht. Vielleicht eine Art automatischer Nachnahme.
Wie üblich kann es sich lohnen, solche Nachrichten nicht so sehr als primäre Nachrichtenquelle zu nutzen, sondern als Sprungbrett zur eigentlichen Entscheidung. Das ist besonders angebracht, wenn man die berichtete Entscheidung nicht versteht. Netterweise hat Heise dazu direkt im Artikel verlinkt. Folglich sei jedem empfohlen, einmal einen Blick in die diese "executive summary" des EU-Pakets zu werfen: https://ec.europa.eu/taxation_customs/business/vat/digital-single-market-modernising-vat-cross-border-ecommerce_en Allerdings ist Heise hier auch sonst kein Vorwurf zu machen. Es wird klar darauf hingewiesen, dass die im Artikel erwähnten Massnahmen im Zusammenhang zu sehen sind. Aber man gewöhnt sich an, in Texten (besonders der EU) nur jene Laus wahrzunehmen, die einem über die Leber läuft, und den Rest zu ignorieren. Ob es sicht lohnt, jenseits der EU-Übersicht auch noch ins Detail des Pakets zu gehen weiss ich nicht. So wichtig ist mir das nicht. Soll heissen: - Eine der Massnahmen ist eine zentrale Instanz für die Entrichtung von EUSt. Wird diese von Nicht-EU-Händlern genutzt, dann vereinfacht sich die Zoll-Bürokratie erheblich. Bisher war das kleinen Händler ausserhalb der EU kaum zuzumuten, da vom exakten Ziel innerhalb der EU abhängig. Nun soll es eine einzelne Instanz für alle Ziele in der EU geben. Wessen Versandgewerbe schon bisher wesentlich mit Zielen in der EU zu tun hatte, für den sollte das zumutbar sein. "The new One-Stop Shop (OSS) will also be extended to imports. Unlike today, VAT can be collected at the point of sale to EU customers by sellers or market places. Non-EU sellers will then declare the VAT using the OSS. These goods will then benefit from a fast-track customs mechanism." - Wenn ein Händler ausserhalb der EU dieses Verfahren nicht nutzt, dann soll eine vereinfachtes Verfahren eingerichtet werden, in dem der Importeur verantwortlich ist. Hier kommt der Logistiker mit ins Spiel, über den die Abwicklung laufen soll. Da der das wohl nicht für Lau machen wird, sind dann auch die oben erwähnten 5€/Transaktion dabei, wobei es dem Logistiker durch summarische monatliche Abrechnung statt Einzelabrechnung vereinfacht wird. "Where the OSS is not used, a second simplification mechanism will be available to imports–VAT will be collected from customers on importation and a simple monthly declaration to customs will be transmitted by the transporter." Also: Zusammen mit der Streichung der 22€ Hürde sollen Verfahren eingerichtet werden, die die bisherigen Verfahren durch praktikablere Methoden ersetzen. Die Streichung der Hürde ist notwendig, damit diese Verfahren nicht durch die übliche Fake-Deklaration umgangen, sondern möglichst durchgängig genutzt werden. Ziel ist offenbar, soweit praktikabel auch Händler ausserhalb der EU direkt ins EUSt-Verfahren einzubinden. Was dann letztlich auch dem Kunden dient, weil der damit nichts zu tun hat und es für ihn den Verfahren innerhalb der EU ähnelt.
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Ich möchte die Erläuterung von A. K. (prx) zur Schaffung einer neuen EU-Instanz nicht unterbrechen. So gesehen wäre diese angedachte Herangehensweise tatsächlich ein Fortschritt. Mal sehen, was letztendlich von den löblichen Absichten in die Tat umgesetzt wird (werden kann). Ich möchte dies anmerken: Chris D. schrieb: > Das Zeug landet irgendwann hier im Verwertungssystem und wird von den > hier ansässigen Herstellern bzw. deren Kunden quersubventioniert. > > Meine Frage diesbezüglich auf einer Tagung bzgl. der Vorbereitung von > WEEE2, was denn mit den tausenden Tonnen privat importierter Elektronik > geschähe, wurde mit Achselzucken beantwortet. Ja, hast du geglaubt, auf einer Fachtagung offiziell bestätigt zu bekommen, was den inoffiziellen Kreislauf ausmacht? " Wirtschaftliche Gründe Die ökonomischen Anreize, die durch strenge innerstaatliche Regulierung, nicht vorhandene oder nicht erzwungene Regulierungen in den Entwicklungsländern und der Leichtigkeit des freien Handels, die durch die Globalisierung verursacht wurde, führte dazu das Recycleingbetriebe den Elektronikschrott exportierten. "(aus https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronikschrott_in_Guiyu) Und da werden die europäischen Müllkippen in Afrika nichtmal erwähnt..
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E. D. schrieb: >> Meine Frage diesbezüglich auf einer Tagung bzgl. der Vorbereitung von >> WEEE2, was denn mit den tausenden Tonnen privat importierter Elektronik >> geschähe, wurde mit Achselzucken beantwortet. > > Ja, hast du geglaubt, auf einer Fachtagung offiziell bestätigt zu > bekommen, was den inoffiziellen Kreislauf ausmacht? Ja, zumindest hätte ich mir Zustimmung aus dem Plenum erhofft, zumal dort auch viele kleinere Unternehmen saßen. Das waren dann die, die in den Pausen über die chinesische Konkurrenz jammerten. Aber das ist wie mit der Solidarität der Ingenieure untereinander. Anstatt ein Gegengewicht zum VDI etc. aufzubauen werden immer wieder dieselben Threads in A&B eröffnet (Thema dürfte bekannt sein ;-) > Wirtschaftliche Gründe > Die ökonomischen Anreize, die durch strenge innerstaatliche Regulierung, > nicht vorhandene oder nicht erzwungene Regulierungen in den > Entwicklungsländern und der Leichtigkeit des freien Handels, die durch > die Globalisierung verursacht wurde, führte dazu das Recycleingbetriebe > den Elektronikschrott exportierten. "(aus > https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronikschrott_in_Guiyu) > > Und da werden die europäischen Müllkippen in Afrika nichtmal erwähnt.. Das wurde schon deutlich verschärft, das ist einer der positiven Punkte. Trotzdem wird natürlich immer noch exportiert. Auch hier sollte eigentlich der Zoll kontrollieren, der aber - natürlich - auf Aufwand her vollkommen überfordert ist. Womit sich der Kreis zum Thema wieder schließt.
Chris D. schrieb: > Aber das ist wie mit der Solidarität der Ingenieure untereinander. Nicht nur bei denen. Schau Dir nur hier das Unterverständnis an, wenn das Entrichten von Mehrwertsteuer, eigentlich eine Selbstverständlichkeit, gefordert wird. Dann kann man sich ausmalen, wie viel dem typischen Kunden das CE-konforme Produkt oder die korrekte WEEE-Behandlung wert ist. Die Chinesen werden daher auf diese Dinge auch zukünftig kaum berücksichtigen, denn sie bleiben auch zukünftig nicht belangbar. In etwas abgeschwächter Form gibt es den selben Effekt bezüglich Verbraucherschutz/Gewährleistung. Gleichzeitig wird hier im Thread scheinbar angedeutet, das Elektroschrott in Afrika (moralisch?) nicht ok ist. Aber andererseits will man beim Bastlerbedarf nicht mal die Mehrwertsteuer bezahlen, von CE und WEEE ganz zu schweigen...
Also wenn ich das Posting von A.K. (prx) richtig interpretiere, dann soll es zukünftig möglich sein, bei Bestellungen in China (z.B. über Aliexpress) direkt bei der Bestellung die Mehrwertsteuer abzuführen, und sich den bisherigen Zollamt-Horror dann komplett zu ersparen?!? Das wären dann ja wirklich tolle Nachrichten! Es fällt mir nur irgendwie schwer, das so recht zu glauben... Denn ich z.B. habe China-Bestellungen über 22 Euro Wert bislang strikt vermieden, und zwar genau und nur wegen des Zollamt-Horrors; und vielen Anderen geht es vermutlich ähnlich. Zukünftig wären dann aber auch China-Bestellungen über 22 Euro höchst interessant, es dürfte also wohl zu einem regelrechten Boom höherpreisiger China-Bestellungen kommen. Ich kann gerade nicht so recht glauben, dass das im Sinn der EU sein soll.
Joachim S. schrieb: > Das wären dann ja wirklich tolle Nachrichten! Es fällt mir nur irgendwie > schwer, das so recht zu glauben... Ich sehe da kein Problem. Grad bei Ali. Die bauen das in ihr Bestell- und Abwicklungs-System ein, lohnt sich für die. Stelle ich mir beispielsweise so vor: Ali druckt auf die Sendung einen Transaktionsschlüssel (Bar/QR-Code) aus besagtem OSS. Der Zoll, oder wohl eher ein Logistiker wie DHL, scannt ihn ein, bestätigt ihn im OSS, und damit landet das Paket automatisch im direkten Durchmarsch. Etwas mehr Probleme damit hat vielleicht der Nebenerwerbsversender in Hongkong, der seine 1-Zimmer-Wohnung als Zwischenlager verwendet. Aber für den gibts auch was, dem Heise-Artikel zufolge: Darin steht was von Stufen beim Umsatzvolumen, ich habe mir das aber nicht näher angesehen. > China-Bestellungen über 22 Euro höchst interessant, es dürfte also wohl > zu einem regelrechten Boom höherpreisiger China-Bestellungen kommen.l. Chinaböller bleiben Chinaböller, auch wenn sie EUSt kosten. Und Garantieabwicklung bleibt immer noch spannend, wenn der Händler in Shenzhen sitzt. Im Ernst: Die Konkurrenzsituation ist nicht vom Bestell- und Transportweg abhängig. Wenn hochpreisige Produkte konkurrenzfähig sind und den rechtlichen Vorgaben entsprechen, dann tauchen die auch bei Versendern innerhalb der EU auf. Zwar mit Zwischenhandelspreisen, aber dafür schneller da. Die Konkurrenzsituation ändert sich nicht allzu sehr. Fragen von Verzollung sind ein anderes Thema. Also jetzt wirklich Zoll, nicht Einfuhrumsatzsteuer. > Ich kann gerade nicht so recht glauben, dass das im Sinn der EU sein soll Bisher ist es billiger, Kram in China zu ordern, als lokal. Wenn man genug Zeit hat. Selbst wenn man das Porto aussen vor lässt. Weil lokal USt drin ist, aus China aber nicht. Das zu ändern ist sehr wohl im Interesse der EU. Neben realistischer Versteuerung von den oben erwähnten "10€"-Handys und entsprechenden Einnahmen gibts noch einen weiteren Nebeneffekt für die EU, aber auch für andere Dienste: Man weiss dann besser, was abgeht, weil alles, was über dieses OSS geht, eben in einer zentralen Erfassung landet. Bisher geht dieser Warenverkehr überwiegend an jeder Erfassung vorbei. Und verursacht obendrein erheblichen Aufwand beim Zoll, der dort von wichtigeren Tätigkeiten abhält. Apropos Handys: Da wird es etwas komplizierter, weil noch irgendwelche GEMAs (oder wie auch immer die heissen) die Hand aufhalten, um für den Speicher da drin zu kassieren. Ernten, wo man nicht gesäht hat, oder so.
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Maik .. schrieb: > Schön an einer nötigen Verzollung ist dann aber auch - dass der > heimische Markt hoffentlich etwas besser vor unmengen potentiell > gefährlichem Ramsch geschützt wird. Gehört zwar nicht unmittelbar zur Eingangsfrage, aber zu "gefährlichem Ramsch" Ich habe mir kürzlich einen Panasonic Fotoapparat gekauft. Auf dem dazu gehörigen Li-Ionen Akku steht: --Cell made in Japan --further processed in China Wie ist diese Angabe zu deuten? Evtl. so: Der chemische Teil des Akkus wurde Japan hergestellt und die Schutzschaltung und das Gehäuse in China, o.ä. Die komplette Herstellung wird von Panasonic vorgegeben und kontrolliert.
Joachim S. schrieb: > Das wären dann ja wirklich tolle Nachrichten! So nebenbei: Von Horrormeldung "die EU will mir den Chinaimport verleiden" zu tollen Nachrichten ist es offenbar nur ein kurzer Weg. Andersrum funktioniert sowas aber auch, also sinnvolle Entscheidungen durch entsprechende Berichterstattung mies zu machen. Einfach eine Frage von Interpretation und Darstellung. In der Politik nennt man Leute, die das professionell machen, "Spin-Doktoren". Der mündige Bürger hat die schwierige Aufgabe, den Informationen die Substanz zu entnehmen, ohne sich allzu sehr manipulieren zu lassen. Also drum: Kopf einsetzen und selber mal nachsehen, was dahinter steht. Nicht alles vorkauen lassen. Auch nicht von mir.
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A. K. schrieb: > Im Ernst: Die Konkurrenzsituation ist nicht vom Bestell- und > Transportweg abhängig. Wenn hochpreisige Produkte konkurrenzfähig sind > und den rechtlichen Vorgaben entsprechen, dann tauchen die auch bei > Versendern innerhalb der EU auf. Zwar mit Zwischenhandelspreisen, aber > dafür schneller da. Die Konkurrenzsituation ändert sich nicht allzu > sehr. Der Zwischenhändler hat Logistik, Versandkosten und eine Marge. Im Vergleich hätte ein kleiner Hersteller mit Direktversand die Logistikkosten nicht noch zusätzlich. (Bzw. die Abgaben an den Distributor fallen im Vergleich nicht zusätzlich an; je nach Sichtweise.) Ob dies ausreicht, hängt von der Situation ab. In vielen Fällen sicher nicht, aber letztlich hilft jedes verkaufte Stück zur Deckung der Kosten. Für Produkte <10EUR sind die Nebenkosten sehr relevant. Es ist entscheidend, ob man im Vergleich zum Konkurrenzprodukt beim Verkaufspreis USt (20%) und Porto (5...8EUR) "zusätzlich" "einpreisen" muss. Falls man dies für Konkurrenzfähigkeit müsste, so stellt sich die Frage "Ab welcher Stückzahl amortisieren sich Fixkosten (zB CE)?" nicht. Dieser Fall tritt niemals ein, denn man müsste ca. 20% je Produkt und + 5...8EUR je Bestellung billiger verkaufen als der Chinese. Als Beispiel noch einmal ein ESP8266-Board oder ein Arduino-Board: Angenommen ein inländischer Hersteller solcher Boards ist sehr gut. Seine Aufwände für CE, WEEE und Organisation seien sehr gering. Welche Chancen hat er, wie soll er konkurrenzfähig sein? Bis zu diesem gedanklichen Punkt sei die Rede noch gar nicht von Subventionen oder "Vorschriften light" für den inländischen Hersteller und auch nicht von Kopien erfolgreicher Produkte. Es geht auch nicht darum, dass der inländische Hersteller weniger effizient produziert als der Chinese. Man möge sogar vom Inländer verlangen, dass er für Erfolg effizienter produzieren muss. Trotzdem sagen wir letztlich als Gesellschaft, dass wir in diesen Marktsegmenten keinesfalls kleine inländische Hersteller dulden. Kein noch so kleines Pflänzchen, vielleicht sogar lediglich als Hobby nebenher oder um sich gegenseitig einen Gefallen zu tun, möge eine Chance haben. Das ist der aktuelle Zustand.
Egal WO man bestellt, man bekommt ja fast immer den gleichen Krempel! Neulich brauchte ich kleine Displays, weils schnell gehen sollte zum DOPPELTEN Preis bei einer in Deutschland ansässigen Adresse bestellt. Aber Pustekuchen! Ich dachte es kommt in einer Woche per Warensendung! Von wegen, die miesen Hunde haben für mich in Fernost geordert und mir das zum doppelten Preis zukommen lassen. Na besten Dank! Oton: Wir liefern direkt aus "unserem" Lager in Hongkong, sonst wählen Sie Express-Versand (10€ Aufpreis, ja is klar!) Nach 4 Wochen war der Siff dann da! Das zeitgleich über Aliexpress georderte Zeug war übrigens zum halben Preis und 4 Tage vorher da. Da bekommt man doch einen Fön!
A. K. schrieb: > Joachim S. schrieb: >> Das wären dann ja wirklich tolle Nachrichten! > > So nebenbei: Von Horrormeldung "die EU will mir den Chinaimport > verleiden" zu tollen Nachrichten ist es offenbar nur ein kurzer Weg. Sicher, in diesem Fall ist das ja nun auch kein Wunder: Anfangs war hier die Rede davon, dass die EU mit besagtem Reformpaket möglicherweise die bei Bastlern beliebten China-Bestellungen mit minimalen Wert komplett unattraktiv macht, weil man sie dann wie hochpreisige China-Bestellungen beim Zollamt abholen müsste. Dazu kamen dann hier noch gruselige Überlegungen wie "soundsoviel Prozent, aber mindestens 5 Euro" auf, wodurch diese typischen Bastler-Bestellungen im Wert von wenigen Euro komplett uninteressant werden würden. Nun hingegen hast Du aber ganz im Gegenteil Argumente geliefert, die eher dafür sprechen, dass China-Importe dadurch zukünftig viel einfacher und unkomplizierter werden, weil der ganze Zollamt-Horror ganz im Gegenteil komplett wegfallen würde. > Also drum: Kopf einsetzen und > selber mal nachsehen, was dahinter steht. Nicht alles vorkauen lassen. > Auch nicht von mir. In der Theorie klingt das ja gut und sinnvoll, aber in der Praxis ist das meiner Meinung nach einfach nicht realistisch. Wenn ich mir den Originaltext jedes BRD/EU-Reformpaketes/Gesetzesvorschlages und der zugehörigen Materialien selbst vollständig durchlesen und verstehen wollte, hätte ich für nichts anderes mehr Zeit (Ganz davon abgesehen, dass ich die dort vorzufindende Juristen-/Beamtensprache oft wohl gar nicht 100%ig verstehen würde). Kurzum, in der Praxis bleibt einem doch gar nicht anderes übrig, als üblicherweise auf Zusammenfassungen Dritter zu vertrauen, und nur in Ausnahmefällen eigene Quellenrecherche zu betreiben.
Joachim S. schrieb: > In der Theorie klingt das ja gut und sinnvoll, aber in der Praxis ist > das meiner Meinung nach einfach nicht realistisch. Ich hatte vorhin ein ausgeprägtes déjà vu. Vor ein paar Wochen gab es einen Thread über einen Bundesratsbeschluss zu abgasarmer Mobilität. Als Aufhänger diente ein SPON-Artikel. Der Beschluss wurde hier förmlich in der Luft zerrissen, von wegen Verbot von allem ausser Elektroautos, inkompetent, völlig unrealistisch, ohne jeden Plan usw. Das ging ein paar Tage so, bis ich mir mal den Spass erlaubt habe, den Beschluss im Original zu suchen und lesen. Dauerte nicht annähernd so lange, wie sich ausgiebig darüber das Maul zu zerreissen. Im Ergebnis drehten sich praktisch die ganzen Vorwürfe ins Gegenteil um. Déjà vu deshalb, weil dieses Mal offenbar niemand sonst auf die Idee kam, auch nur auf den Link im Heise-Artikel zu klicken, um zu sehen was da kommt. Da kommt nämlich nicht etwa ein 100-seitiger Beschluss auf Amts-Suaheli, sondern eine kurze englische Webseite im Powerpoint-Stil. Zwei Kern-Absätze daraus hatte ich oben eingebaut. Wenn jemand sich das erspart und nur die Teaser wahrnimmt, ok, man kann sich nicht um alles kümmern. Aber wenn man sich öffentlich über etwas aufregt, oder laut über die Bedeutung rätselt, ohne wenigstens versucht zu haben, etwas Einblick zu gewinnen? Passend zu diesem Thema: Derzeit schwirrt grad eine Sache durch die Gazetten, über Beeinflussbarkeit von Wahlen durch Big Data-Auswertung, Facebook-Profilen usw. Sich darüber wie auch über "Lügenpresse"&Co echauffieren ist billig. Nope, Bissel was an Verantwortung hat jeder für sich schon noch. Oder wenn nicht, dann nicht meckern wenn man an der Nase rumgeführt wird.
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A. K. schrieb: > Wenn jemand sich das erspart und nur die Teaser wahrnimmt, ok, man kann > sich nicht um alles kümmern. Aber wenn man sich öffentlich über etwas > aufregt, oder laut über die Bedeutung rätselt, ohne wenigstens versucht > zu haben, etwas Einblick zu gewinnen? > > Passend zu diesem Thema: Derzeit schwirrt grad eine Sache durch die > Gazetten, über Beeinflussbarkeit von Wahlen durch Big Data-Auswertung, > Facebook-Profilen usw. Sich darüber wie auch über "Lügenpresse"&Co > echauffieren ist billig. Nope, Bissel was an Verantwortung hat jeder für > sich schon noch. Oder wenn nicht, dann nicht meckern wenn man an der > Nase rumgeführt wird. Da bin ich vollkommen bei dir.
A. K. schrieb: > Déjà vu deshalb, weil dieses Mal offenbar niemand sonst auf die Idee > kam, auch nur auf den Link im Heise-Artikel zu klicken, um zu sehen was > da kommt. Da kommt nämlich nicht etwa ein 100-seitiger Beschluss auf > Amts-Suaheli, sondern eine kurze englische Webseite im Powerpoint-Stil. > Zwei Kern-Absätze daraus hatte ich oben eingebaut. Die Frage ist halt immer auch, wie tief man bei seiner Quellen-Recherche geht, und da gehe ich zugegebenermassen selten weiter als eine Ebene. Sprich, ich habe mir im vorliegenden Fall zwar den verlinkten heise-Artikel durchgelesen, aber ich bin nicht weiter gegangen und habe auch noch alle fünf im heise-Artikel verlinkten URLs angeschaut. In diesem Fall muss ich Dir aber Recht geben: Als ich auf Deinen Hinweis hin eben mal dem richtigen Link im heise-Artikel gefolgt bin, bin ich wider Erwarten tatsächlich nicht direkt auf einem 100-seitigen Draft in Beamtensprache gelandet, sondern auf einer Seite, die das Ganze recht ansprechend zusammenfasst. Zum eigentlichen, ellenlangen "Working Document" gelangt man von da aus erst über einen Link. In das "Working Document" habe ich daraufhin aber sogar auch mal reingeschnuppert. Der relevante Abschnitt dort ist Abschnitt 3.6: "VAT procedures on cross-border online sales". Den Text dieses Abschnitts habe ich für andere Interessierte mal an dieses Posting angehängt.
Joachim S. schrieb: > In das "Working Document" habe ich daraufhin aber sogar auch mal > reingeschnuppert. Der relevante Abschnitt dort ist Abschnitt 3.6: "VAT > procedures on cross-border online sales". > Den Text dieses Abschnitts habe ich für andere Interessierte mal an > dieses Posting angehängt. Die tatsächliche Implementierung (genauer: Kosten) für Importe in die EU kann ich daraus auch nicht ablesen. Sicher ist IMHO nur, dass sich in den nächsten Jahren etwas ändern soll. A. K. schrieb: > Joachim S. schrieb: >> Das wären dann ja wirklich tolle Nachrichten! Es fällt mir nur irgendwie >> schwer, das so recht zu glauben... > > Ich sehe da kein Problem. Grad bei Ali. Die bauen das in ihr Bestell- > und Abwicklungs-System ein, lohnt sich für die. Stelle ich mir > beispielsweise so vor: Ali druckt auf die Sendung einen > Transaktionsschlüssel (Bar/QR-Code) aus besagtem OSS. Der Zoll, oder > wohl eher ein Logistiker wie DHL, scannt ihn ein, bestätigt ihn im OSS, > und damit landet das Paket automatisch im direkten Durchmarsch. Die Idee klingt gut, jedoch: Aliexpress ist meiner Kenntnis nach weder Hersteller, noch Händler, noch Logistikunternehmen und wollte bisher ganz bewusst keines davon sein. Aliexpress müsste sich als Hersteller anmelden. Dies würde das Geschäftsmodell wesentlich verändern, denn jenes basierte bisher gerade zu einem wesentlichen Teil darauf, das Aushebeln europäischer Vorschriften (gefährliche Güter, CE für RF-Geräte, Produktpiraterie, usw) zu ermöglichen. Dazu finde ich in den hier verlinkten Zusammenfassungen und angehängten Texten nichts und vielleicht ist auch nichts vorgesehen. Die aufgrund von falscher Deklaration tatsächlich entgangene Mehrwertsteuer ist IMHO bei der ganzen Problematik der geringste Schaden. Sehr teure Geräte kauft kaum jemand privat als Einzelstück ohne Garantie und Gewährleistung im Ausland. Wenn das für die EU das einzige oder wesentliche zu behebende Problem darstellt und anschließend der Warenstrom auf Durchzug gestellt wird, dann Gute Nacht! Man müsste bei wiederholten Verstößen gegen Importvorschriften Aliexpress zur Rechenschaft ziehen bis hin zum Einschränken von Importen von dieser Firma oder vielleicht die Verfolgung der Verstöße in den Verantwortungsbereich von Aliexpress abtreten (unrealistisch). Es müsste, wie auch jetzt, in jedes Paket hinein geschaut und auf Einzelfallbasis entschieden werden. Vielleicht fällt diese Situation erst 2021 auf und dann geht das Modifizieren am System von vorn los.
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Lars R. schrieb: > Aliexpress ist meiner Kenntnis nach weder Hersteller, noch Händler, noch > Logistikunternehmen und wollte bisher ganz bewusst keines davon sein. Kann sein, ich hatte bisher nicht mit denen zu tun. Ali könnte aber vielleicht diesen Teil der Abwicklung als Dienstleistung übernehmen, ohne für den Versand selbst oder gar die Ware verantwortlich zu sein. Wenn andererseits in China eine verantwortlichere Alternative entstehen sollte, die für deutlich weniger Aufwand im Versand sorgt und dabei dem Kunden geringere Kosten verursacht, als eine Abrechnung über den Post-Fahrer, wär das aus EU Sicht sicherlich kein Nachteil. Wobei auch Amazon hinsichtlich dessen, was man da an Produkten kriegt, kein Musterknabe ist. So sind "Originalakkus" bekannter Handymarken bei Amazon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genauso gefälscht wie bei Ali. > anschließend der Warenstrom auf Durchzug gestellt wird, dann Gute Nacht! Gegen Stichprobenkontrollen spricht auch weiterhin nichts. Könnte aber sein, dass man dann aufgrund besserer Daten gezielter vorgehen kann.
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A. K. schrieb: > Lars R. schrieb: >> Aliexpress ist meiner Kenntnis nach weder Hersteller, noch Händler, noch >> Logistikunternehmen und wollte bisher ganz bewusst keines davon sein. > > Kann sein, ich hatte bisher nicht mit denen zu tun. Ali könnte aber ggf. > diesen Teil der Abwicklung als Dienstleistung übernehmen, ohne für den > Versand selbst oder gar die Ware verantwortlich zu sein. Nur was hat die EU davon, wenn in diesem One-Stop-Shop jede chinesische Hinterhof-Klitsche angemeldet ist? Verbannt man eine, werden 10 neue angemeldet. > Wenn andererseits in China eine zuverlässigere Alternative entstehen > sollte, die für deutlich weniger Aufwand im Versand sorgt, wär das aus > EU Sicht sicherlich kein Nachteil. Wobei auch Amazon hinsichtlich > dessen, was man da an Produkten kriegt, kein Musterknabe ist. So sind > "Originalakkus" bei Amazon mit an Sicherheit grenzender > Wahrscheinlichkeit genauso gefälscht wie bei Ali. Von Amazon selbst verkaufte Akkus sollten ok sein. Ansonsten ja, ähnlich wie bei Ali. Dabei haben den Anbieter Amazon eher greifbar und dennoch haben wir das (noch?) nicht im Griff. Ganz am Ende bleibt immer, dass derjenige verantwortlich ist, der importiert. Darauf wird es immer hinaus laufen müssen. Es sei denn, man verabschiedet sich von diesem Konzept. >> anschließend der Warenstrom auf Durchzug gestellt wird, dann Gute Nacht! > > Gegen Stichprobenkontrollen spricht auch weiterhin nichts. Könnte aber > sein, dass man dann aufgrund besserer Daten gezielter vorgehen kann. Stichprobenkontrollen, bis die eine Klitsche erwischt wurde und dafür kommen 10 neue? Ich verstehe bereits nicht, wie heute die China-Reseller nicht-konforme Ware zwecks Verkauf durch den Zoll bekommen. Das müssten doch größere Pakete sein?
Lars R. schrieb: > Nur was hat die EU davon, wenn in diesem One-Stop-Shop jede chinesische > Hinterhof-Klitsche angemeldet ist? Geschickt gemacht kann man vielleicht mit Zuckerbrot und Peitsche in die richtige Richtung lenken. Wenn du bei täglich umbenannten Hinterhofklitschen dem Postfahrer zusätzlich 6,50€ Grundgebühr für die EUSt-Abwicklung in die Hand drücken musst (obige Variante 2), es bei einem länger im Business befindlichen Händler aber über OSS ohne Zusatzkosten abgeht (Variante 1), dann lenkt sich da bald was. Ganz von alleine.
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