Hi zusammen,
brauch ich zwischen zwei OP Amps zwingend die Koppel Elkos wenn beide
auf dem selben Potential arbeiten und beide die selbe Offset Spannung
aus der selben Quelle haben?
In der ersten Stufe mach ich aus einer Single Ended Source ein diff.
Signal und in der 2. Stufe wieder dieses Signal verstärkt.
Eigentlich brauch ich dann doch keine C's zwischen den Stufen?
Danke, Gruß
Matthias
Beide Stufen haben einen DC Offset von VDD/2.
Es sind zwei invertierende OP's die an ihrem pos. Eingang VDD/2 anliegen
haben.
Somit hab ich sowohl am Ausgang der ersten Stufe, als auch am Eingang
der zweiten Stufe genau diesen Offset von VDD/2 anliegen.
Sollte doch passen, oder?
Matthias M. schrieb:> brauch ich zwischen zwei OP Amps zwingend die Koppel Elkos
Nein.
Matthias M. schrieb:> ein diff. Signal und in der 2. Stufe wieder dieses Signal verstärkt.
Wie soll ein OpAmp ein differentielles Signal verstärkerken ?
Matthias M. schrieb:> Sollte doch passen, oder?
Wenn du das richtig gemacht hast, ist das genauso gut wie eine bipolare
Stromversorgung, nur eben mit VCC/2 als "Mitte" anstatt GND. Diese VCC/2
muss natürlich stabil und störungsfrei sein.
Georg
Siehe Anhang:
Stufe 1 hat am Eingang ein unsym. Signal.
Stufe 2 bekommt das sym. Signal und verstärkt dieses noch einmal.
Es geht mir um C95 und C100. Müssen die? Oder können die weg?
Matthias M. schrieb:> Es geht mir um C95 und C100. Müssen die? Oder können die weg?
Höchstwahrscheinlich müssen die, man könnte nur drauf verzichten, wenn
das Eingangssignal auch symmetrisch zu Vmid wäre. Das ist
unwahrscheinlich oder zumindest unbekannt. Mit C wird nur AC verstärkt.
D.h. genau genommen, der Eingang hat eine untere Grenzfrequenz, die muss
natürlich unterhalb der gewünschten Frequenzen liegen.
Georg
Georg schrieb:> öchstwahrscheinlich müssen die, man könnte nur drauf verzichten, wenn> das Eingangssignal auch symmetrisch zu Vmid wäre. Das ist> unwahrscheinlich oder zumindest unbekannt.
Nein, das spielt keine Rolle. C109 ist nicht in der Diskussion und
bleibt ja drin. Danach treten nur noch 1..2mV auf, die um Faktor 15
verstärkt werden.
Wenn der TO mit einigen 10mV am Ausgang leben kann oder sowieso noch
einen Ausgangskondensator einbaut, dann benötigt er C95 und C100 sicher
nicht.
HildeK schrieb:> dann benötigt er C95 und C100 sicher> nicht.
Sorry, ich dachte das wäre auch ein Fremd-Eingang. Das man 4 OpAmps auf
2 Blätter verteilen muss war mir nicht gleich klar.
Georg
Matthias M. schrieb:> Es geht mir um C95 und C100. Müssen die?
Erstmal müsste man sie ausrechnen. 10uF an 10k ergibt eine Grenzfrequenz
von 0.1 Hz. Was zum Teufel willst du verstärken ? Das Aufladen der Elkos
nach dem Einschalten "Einschaltplopp" dauert bis 50 Sekunden. Wie wäre
es mit 220nF ?
> Oder können die weg?
In deiner Schaltung ist durch C109 alles auf VMid bezogen und weicht
höchstens um die Offsetspannung der OpAmp, wenige Millivolt, davon ab.
Auch nach der Verstärkung ist das keine Einschränkung. Können also weg.
MaWin schrieb:> Erstmal müsste man sie ausrechnen. 10uF an 10k ergibt eine Grenzfrequenz> von 0.1 Hz. Was zum Teufel willst du verstärken ? Das Aufladen der Elkos> nach dem Einschalten "Einschaltplopp" dauert bis 50 Sekunden. Wie wäre> es mit 220nF ?
OK, danke für die vielen Antworten. C95 und C100 kommen eh weg.
Nun habe ich noch eine Frage zu den Widerständen R81 und R79 sowie R57
und R55.
R81 = 10k
R79 = 47k
Ist es dabei nicht besser auf geringere Werte zu gehen? Bringt das
irgendwelche Nachteile? (außer dass die untere Grenzfrequenz mit
C109 neu berechnet werden muss*(1)?)
100 Ohm und 470 Ohm wären doch genauso gut, oder sogar besser?
Analog natürlich das Selbe zum R57 und R55.
*(1): Wie berechne ich die denn eigentlich? Ich kenne nur reguläre
RC-Berechnungen aber R81 geht ja nicht gegen GND. Daher muss man das
hier doch bestimmt anders rechnen?
Matthias M. schrieb:> Ist es dabei nicht besser auf geringere Werte zu gehen?
Niedrigere Werte bedeuten geringeres Rauschen. Figure 46. im Datenblatt
zeigt die Berechnung.
Matthias M. schrieb:> 100 Ohm und 470 Ohm wären doch genauso gut,
Die wird der OpAmp nicht schaffen, der liefert nur 40mA. Figure 32. im
Datenblatt sagt: Unter 2k Wird es schlechter. Figure 38 zeigt warum.
Jeder OpAmp hat einen optimalen Wert.
Bei 170kOhm Eingangsimpedanz kann der OPA1662 tatsächlich von
niedrigeren Werten profitieren. Unter 1k ist aber kaum noch was zu holen
(Figure 11, Figure 12 im Datenblatt). Alle Kondenstaoren müssen
natürlich entsprechend angepasst werden.
Vielen vielen Dank für die super freundliche und ausführliche Hilfe!
Kannst du mir noch kurz erklären wie man den C im Feedback Pfad
berechnet? Z.B. C106?
Und worin liegen die Vor- bzw. Nachteile einer Schaltung wie sie von
Analog Devices vorgeschlagen wird?
Also mal abgesehen davon dass meine invertiert und die von AD nicht...
Matthias M. schrieb:> wie man den C im Feedback Pfad berechnet? Z.B. C106?
Obere Grenzfrequenz. Musst du ja wissen. Sollte deutlich unter der
Frequenz liegen, auf der er schwingt. Simulieren statt rechnen :-)
Matthias M. schrieb:> Und worin liegen die Vor- bzw. Nachteile einer Schaltung wie sie von> Analog Devices vorgeschlagen wird?
Das ist doch jetzt eine völlig andere Schaltung. Lediglich die virtuelle
Masse ist bei beiden (gleich blöd). Man nimmt besser positive und
negative Versorgung und eine solide Masse.
Matthias M. schrieb:> Echt niemand eine Idee wie man den C im Rückkoppelpfad berechnet?
Garnicht. Ausprobieren. Ich bezweifle, dass OpAmp-Modelle so perfekt
sind, dass man die Schwingneigung mit LTSpice o.ä. simulieren kann, und
dazu kommt noch die reale Umgebung - ich hatte schon Video-Verstärker,
die neigten zum wilden Schwingen wegen zuviel GND-Fläche; kein
Schreibfehler, im Datenblatt habe ich zu spät gelesen, dass um die
Rückkopplung herum keine GND-Fläche sein darf, wegen der kapazitiven
Belastung. Sowas ist einer Berechnung nur unter extremem Aufwand
möglich, und ich würde mich trotzdem nicht drauf verlassen. Der Aufbau
eines konkreten Musters einer Schaltung ist keineswegs nur was für alte
Romantiker wie mich.
Georg
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