Hallo, ich möchte die Genaugkeit einer Messkette besteht aus: PT1000 (Kl. A) -> Messumformer bestimmen. Wie gehe ich da vor? Der Messumformer hat eine Genauigkeit von 0,5 % und gibt ein Signal von 0...10V für 0...160°C aus. Wie gehe ich da ran? Kann ich einfach alle Fehler addieren?
name123 schrieb: > Kann ich einfach alle Fehler addieren? Im Prinzip ja, schlechter als der Wert wird es jedenfalls nicht. Aber der grösste Fehler wird der Wärmeübergang vom Medium zum Sensor sein.
Das Stichwort heißt "Gaußsche Fehlerforpflanzung". Gruß Andreas
Guckst Du hier: http://www.jumo.de/de_DE/support/faq-weiterbildung/literatur/themen/temperaturmesstechnik/FAS625.html gk
name123 schrieb: > ich möchte die Genaugkeit einer Messkette besteht aus: PT1000 (Kl. A) -> > Messumformer bestimmen. Hoffentlich bist Du gut in höherer Mathematik. Für genaue Fehlerrechnungen musst Du Differentialgleichungen lösen können.
Andreas B. schrieb: > Das Stichwort heißt "Gaußsche Fehlerforpflanzung". Daran habe ich auch gedacht allerdings habe ich für die Genaugkeit des PT1000 ja: x = T +/- (0,15K+0,002*T) ´für die Fehlerfortpflanzung brauche ich aber noch eine Funktion für den Messumformer die seine Genaugkeit mit eingebzieht, um am Ende eine Funktion in f(x,y) zu haben. Ich hab keine Idee wie man darauf kommt, zumal ich vom Messumformer keinen Messtrom o.ä. kenne. MaWin schrieb: > Aber der grösste Fehler wird der Wärmeübergang vom Medium zum Sensor > sein. Den würde ich in meinem Fall erstmal ausser Acht lassen, da sich der Sensor in einem Kalorimeter befinden wird.
Harald W. schrieb: > Für genaue Fehlerrechnungen musst Du Differentialgleichungen lösen > können. Nicht übertreiben. Differenzengleichungen reichen völlig.
@ name123 Die "Gaussche Fehlerfortpflanzung" hat, soweit ich was davon verstehe, zur Grundlage die Normalverteilung und bezieht sich eben auf die Berechnung der letztlichen Unsicherheit. Soweit ich die Frage und die gegebenen Daten zum Problem richtig deute, ist dieses Modell hier nicht anwendbar. Vielmehr scheint es mir, als wenn es um die Berechnung des Gesamtfehlers geht. Richtig? Und Du hast zwei Messwerte. Einer davon mit einem absoluten und einem relativen Fehler. Der zweite nur mit einem relativen Fehler. Deine Frage ist, wie Du diese beiden Angaben miteinander so verrechnest? Richtig?
Korrektor schrieb: > Deine Frage ist, wie Du diese beiden Angaben miteinander so verrechnest? > Richtig? richtig! Ich möchte nachher eine Aussage treffen können, wie genau das System aus PT1000 und Messumformer theoretisch ist. Also sowas wie T +/- 0.5K mir fehlt nur der Ansatz um auf die Ungenauigkeit von z.B. +/- 0,5K zu kommen.
name123 schrieb: > Korrektor schrieb: >> Deine Frage ist, wie Du diese beiden Angaben miteinander so verrechnest? >> Richtig? > > richtig! > > Ich möchte nachher eine Aussage treffen können, wie genau das System aus > PT1000 und Messumformer theoretisch ist. > Also sowas wie T +/- 0.5K > mir fehlt nur der Ansatz um auf die Ungenauigkeit von z.B. +/- 0,5K zu > kommen. OK. Versuchen wir das mal zusammen: Der erste Wert hat einen absoluten Fehler von +-0,15K. Absolut heisst: Unabhängig vom Messwert. Jeder relative Fehler, der in der Kette nachfolgend hinzukommt (das sind hier die 0,5%) wirkt sich auf einen absoluten Fehler so aus, dass er in relativ erhöht. Durch den Messwandler kommen +- 0,5% dazu. D.h. der Anteil des absoluten Fehlers wird sich um den Faktor 1,005 erhöhen. Rechnerisch also +- 0,15075K Relative Fehler werden hingegen anders verrechnet. Zwei relative Fehler können addiert werden. Hier ist der Fehler allerdings nicht in Prozent sondern als Faktor angegeben. Aber das ist kein Problem. Einfach mit 100 multiplizieren und wir erhalten 0,2%. Das sind in der Summe 0,7% Also: Die ganze Kette hat einen Fehler von +- 0,15075K +-0,7%
Gaußsche Fehlerfortpflanzung sollte eigentlich nur angewendet werden, wenn es um zufällige Fehler geht. Alle Fehler addieren geht natürlich nur, wenn sich die fehlerbehafteten Einheiten multiplikativ verrechnen. Bei einem Auswerteeinheit und einem Messwiderstand sollte das der Fall sein, da der Fehler ja auf den Widerstand bezogen sein sollte. VG
Alle Fehler addieren sich stets zur ungünstigen Seite. (Murphy's Law)
Ich hab in verschiedenen Application Notes gesehen, dass das Quadrat der Fehlergrenzen addiert wird und am Ende die Wurzel gebildet wird. z.B. hier: http://www.ti.com/lit/ug/slau520a/slau520a.pdf http://www.ni.com/tutorial/3778/en/#toc4 für mein System habe ich die Genauigkeit des PT1000, des Messwandlers und des ADCs mit einbezogen. Ist der Fehler so korrekt bestimmt oder muss man einfach die Beträge aller Fehlergrenzen addieren? E_T=±√(E_PT1000^2+E_Messwandler^2+E_ADC^2 ) PT1000: E_PT1000=±(0,15+0,002∙T) E_PT1000=±(0,15+0,005*80°C)=±0,31 K Messwandler (PT-MOD-10V-T2 von der Firma B+B Thermo-Technik): Der Messwandler hat im Datenblatt eine Genauigkeit von 0,5 % des Messbereichsendwerts angegeben, das entspricht: E_wandler=±(0,5 %∙T) E_wandler=±(0,5 %∙160 °C)=±0,8 K ADC (NI USB-6212): E_ADC=±2,71 μV E_ADC=±2,71 μV∙16 K/V=±43,36 ∙〖10〗^(-6) K Gesamtergebnis: E_T=±√(〖(±0,31 K)〗^2+〖(±0,8 K)〗^2+〖(±43,36 ∙〖10〗^(-6) K)〗^2 )=±0,86 K Falls das mit der Wurzel nicht richtig ist würde ich auf einen Fehler von +/- 1,1K kommen und da noch die Differnenz mit einem anderen PT1000 gebildet wird für den Worst case auf +/- 2,2 K, wäre ich da mit Thermoelementen nicht genauer?
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