Durch Zufall und Preis bin ich an ein Fluke 8846A gekommen. Ich spiele schon den halben Tag. http://en-us.fluke.com/products/bench-instruments/8845a-8846a-6-5-digit-precision-multimeters.html#techspecs Von den Daten her ein unglaubliches Teil. Egal. Meine Frage ist, fuer was braucht man sowas? Auch Profis. Ich habe wirklich keine Idee was man mit solchen Geraeten messen muss. Ich meine, wenn ich einen Kondensator ueber 10GOhm entlade, das kann ich doch mit einem 3.- Arduino machen und vielleicht noch einem guten ADC. Das rechtfertigt mir keine 1000Euro Es geht also um schnelleres und genaueres Messen. Und da frage ich mich wozu braucht man 6 1/2 stellen ? (2000000 counts) ;ausser etwas zu kalibrieren ? In der Schule haben wir immer mit 3 Stellen "hinter dem Komma" gerechnet, was mmehr als ausreichend war. Warum reicht mein 3 1/2 Digit (2000 counts) nicht fuer alles aus? Also mich interessiert der Sinn dieser hohen Auflösungen und auch der Sinn solcher Genauigkeiten bei so teuren DigitalMultimetern. Wozu braucht man das? P.S. Kennt jemand einen USB Stick der im Fluke 8846A funktioniert ? ebay oder Amazon Link waere cool.
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Mit so einer Genauigkeit kannst Du doch z.B. Kurzschlüsse lokalisieren. Oder mit der Geschwindigkeit kannst Du schnell ändernde Ströme messen. Hätte ich gerade so einen Fall hier, wo ein Mikrocontroller für paar Millisekunden einen höheren Strom zieht. Bevor Du es wegwirfst, sag Bescheid! ;-)
Wenn du mit dem Gerät nichts anzufangen weißt nenne ich es dir gerne ab :P Du könntest z.b. Präzisionsmessungen mit einem pt100 machen um extrem genau Temperaturen zu messen du brauchst nur dein multimeter und kannst den kompletten vom Sensor spezifizierten Temperaturbereich mit Volker Auflösung nutzen.
Es gibt schon eine ganze Menge an Aufbauten die durchaus Stabilität im ppm Bereich benötigen, weil die Spannung direkten Einfluss auf die eigentliche Messgröße hat (zB Massengenauigkeit in einem Massenspektrometer). Dabei kann so ein 6,5 stelliges sogar oft gar nicht ausreichend sein. Ansonsten kann man einfach Trends schneller erkennen usw. Zum Kalibrieren eignen die Geräte sich nicht zwingend. Deren Auflösung ist nicht deren Genauigkeit. Im besten DC Bereich wirst Du nach einem Jahr bei ca. +/- 30 Counts liegen. In allen anderen Bereichen deutlich schlechter.
Peter W. schrieb: > Und da frage ich mich wozu braucht man 6 1/2 stellen ? Nimm dir mal das Handbuch vor und rechne anhand von den Angaben zur Genauigkeit aus, wieviele von diesen 6 1/2 Stellen bei einer Messung wirklich relevant sind. In manchen Messbereichen wirst du dich wundern. Dabei musst du auch berücksichtigen, wie lange die letzte Kalibrierung her ist.
Wolfgang schrieb: > In manchen Messbereichen wirst du dich wundern. So ist es: Auflösung != Genauigkeit. Was bei hoher Auflösung aber hilfreich ist, daß man bei Spannungsmessungen z.B. im 20 V Bereich Änderungen im mV Bereich sehen und bewerten kann (Offsetspannungen, Driften). Peter W. schrieb: > In der Schule haben wir immer mit 3 Stellen "hinter dem Komma" > gerechnet, was mmehr als ausreichend war. Im realen Leben sind die Stellen vor dem Komma die Interessanteren ;-)
Peter W. schrieb: > Und da frage ich > mich wozu braucht man 6 1/2 stellen ? z.B. den Temperaturgang von Spannungsreferenzen messen. (1-5 ppm/K) oder auch 0.05 ppm/K. http://www.linear.com/product/LTZ1000 Das geht natürlich nur wenn man eine zweite Referenz auf stabiler Temperatur hält und dann die Differenz im 100 mV Bereich mißt. Ansonsten wäre ein stabiles 8,5 stelliges Multimeter besser. Gruß Anja
@Anja: Dafür würden es aber auch weniger Stellen und ein Verstärker tun
Philipp C. schrieb: > @Anja: Dafür würden es aber auch weniger Stellen und ein Verstärker tun Dann bau den mal mit einer Genauigkeit von 0.05ppm/K. Welche Widerstände willst du da genau für die Beschaltung verwenden und wie willst du die genau genug temperieren?
@Wolfgang: Du benötigst diese Stabilität nicht (die auch kein 6,5 stelliges hat) Um zB zwei 10V Quellen mit 0,1ppm Auflösung gegeneinander zu vermessen muss Dein Verstärker auf 1uV stehen. Wenn Du dann sagen wir mal 100uV (10ppm) Anzeigeumfang haben willst muss das ganze auf 1% stehen. Da sind Thermospannungen usw ein deutlich größeres Problem als der TK. Für die Anzeige reichen dann 2,5 Stellen.
Peter W. schrieb: > In der Schule haben wir immer mit 3 Stellen "hinter dem Komma" > gerechnet, was mmehr als ausreichend war. Warum reicht mein 3 1/2 Digit > (2000 counts) nicht fuer alles aus? Die Leistungs-, bzw. Energiemessvorrichtungen an Tankstellen für Elektroautos z.B. sollen auf 0,01% genau sein, wenn ich mich Recht an die Worte des PTB-Mitarbeiters am Tag der offenen Tür erinnere. Das sind 100ppm. Mit Hilfe eines Multimeters vom Typ HP/Agilent/Keysight 3458A kann die PTB einen "Tankvorgang" auf 5ppm genau messen. Dieses 8,5-stellige Multimeter ist je nach Sichtweise 1-2 Klassen oberhalb Deines Edelgeräts einzusortieren. Ich kann das nicht abschätzen, aber es könnte sein, dass man mit Deinem guten 6 1/2-stelligen Multimeter eventuell noch nicht einmal den obigen "Spritzähler" prüfen kann.
Ich habe ein 7 1/2 Digits DMM. Keithley DMM7510. Mein zweites und definitiv letztes Tisch-DMM :)
Das ist übrigens leistungsmässig vergleichbar mit dem 3458A. Digits sind halt nicht alles, dafür wesentlich günstiger. Datenblatt lesen!
Philipp C. schrieb: > @Anja: Dafür würden es aber auch weniger Stellen und ein Verstärker tun Du hast sicher übersehen daß die LTZ1000 4% Toleranz von Exemplar zu Exemplar bei der Spannung hat. Mit einem 3.5 stelligen Meßgerät kommst Du bestenfalls auf 40 ppm Auflösung wenn das Meßgerät nicht rauscht. Ich frage mich mit welchem Verstärker Du dann auf 0.05 ppm/K kommen willst. Gruß Anja
Mir ging es um den Vergleich von zB zwei 10V Quellen. 4% von sagen wir mal 7,2V sind fast 300mV. Da müsste man dann schon im 1V Bereich messen und kann 6,5Stellen tatsächlich gut brauchen. 0,05ppm/K kann es dann trotzdem nicht. Ich kenne das Fluke nicht, aber ich würde da mal so auf 2,5ppm/K FS tippen. Das macht dann "schon" 0,35ppm/K für Deine Messung.
Zusätzlich zum Video Tip oben, kann ich auch noch dieses empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=01IBdhcEmOw Er geht auch auf die Genauigkeit und Auflösung näher ein.
Peter W. schrieb: > Meine Frage ist, fuer was braucht man sowas? Auch Profis. Ich habe > wirklich keine Idee was man mit solchen Geraeten messen muss. Peter W. schrieb: > In der Schule haben wir immer mit 3 Stellen "hinter dem Komma" > gerechnet, was mmehr als ausreichend war. Warum reicht mein 3 1/2 Digit > (2000 counts) nicht fuer alles aus? wir können ja tauschen. Dein Fluke 8846 gegen mein Fluke 8840 welches nur 5 1/2 Stellen hat. Ralph Berres
Timmy schrieb: > ch habe ein 7 1/2 Digits DMM. Keithley DMM7510. Mein zweites und > definitiv letztes Tisch-DMM :) Timmy schrieb: > Das ist übrigens leistungsmässig vergleichbar mit dem 3458A. Digits sind > halt nicht alles, dafür wesentlich günstiger. Datenblatt lesen! Also ich lese im Datenblatt 3458A: 0.05 ppm linearity (transfer accuracy) 7510: 1ppm of reading + 1ppm of range linearity Beim Rauschen scheint das DMM7510 auch noch ein Firmware-Problem zu haben: http://www.eevblog.com/forum/testgear/keithley-dmm7510-smu-2450-2460-problems/msg1084273/#msg1084273 Hier ist das Datenblatt offensichtlich etwas optimistisch. Gruß Anja
Anja schrieb: > > Und da frage ich > > mich wozu braucht man 6 1/2 stellen ? > > z.B. den Temperaturgang von Spannungsreferenzen messen. Du merkst aber schon, dass das ein Zirkelschluss ist ? Ich brauche genaue Spannungsmessgeräte um genaue Spannungsreferenzen suchen zu können damit ich daraus genaue Spannungsmessgeräte bauen kann, also bloss aus Selbstzweck. Da ist Nicht so miesmutiger helfers Pt100 schon klüger, es gibt viele physikalische Messungen bei denen die Änderung weniger steil ist als die Messgrösse, neben Pt100 auch Pirani-Vakuummeter oder eben Spektrometer. Und wie messe ich Temperatur am genauesten, ohne Kalibrierung ? Durch einen genauen Sensor (Pt100 oder Thermoelement) und ein genaues Multimeter.
>> Das [Keithley DMM7510] ist übrigens leistungsmässig vergleichbar >> mit dem 3458A. [..] > Also ich lese im Datenblatt Ach vergleichen kann man doch alles. Sogar Äpfel mit Birnen. Lass ihm doch den Spaß.
Peter W. schrieb: > Meine Frage ist, fuer was braucht man sowas? Du musst es ja nicht kaufen. Kauf dir doch ein 5 Euro Multimeter, wenn es dir völlig ausreicht. lg Heiner
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