Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fahrstuhl Elektrik


von Alex S. (ckgm)


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Hallo,

Ich habe einen Fahrstuhl erworben mit dem ich größere Sachen aus meinem 
Keller hoch in die Garage und wieder zurück befördern möchte.
Leider Funktioniert die Steuerung nicht mehr.

Das Ganze funktioniert ziemlich simpel, um hoch zu fahren wird eine 24V 
Hydraulikpumpe eingeschaltet und zum herunter fahren wird einfach ein 
Hydraulikventil geöffnet.

Ich möchte mir selber eine Steuerung aufbauen aus den Teilen der Alten. 
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher.

Auf dem Foto sieht man die alte Steuerung. Ganz oben der Trafo, auf der 
linken Seite die Dioden zum gleichrichten des Wechselstroms, mehrere 
Relais (70A) und zwischen dem Trafo und der Platine 3 riesige 
Wiederstände mit jeweils 0.6 Ohm.

Dazu dann auch meine Frage: Wofür sind diese Wiederstände da?
Ich habe mal ein Schaltbild gezeichnet und hoch geladen.
Wenn Relais2 Schaltet sind die wiederstände in Serie zum Motor, wenn 
Relais1 schaltet sind die wiederstände Praktisch ausgeklammert.

Meine Vermutung ist das die beiden Relais Zeitversetzt geschaltet 
werden, zuerst Nr. 2 dann Nr. 1 um den gesamt Wiederstand zu erhöhen und 
den Strom beim Starten niedriger zu halten (Ich bin allerdings Laie und 
es kann auch komplett falsch sein)

Wenn ich meine neue Steuerung aufbaue sollte ich dann doch am besten 
auch eine Freilaufdiode für den Motor mit einbauen oder?

Vielen Dank für eure Hilfe.

von Rechtschreibkrebs (Gast)


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Lass einen Fachmann ran.
Wenn du bei solchen elektrischen Leistungen vermuten musst, dann besteht 
Gefahr für Leib und Leben.

Wieder |= wider

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Alex S. schrieb:
> Wofür sind diese Wiederstände da?

Das sind Anfahrwiderstände, um beim Starten des Motors die 
Kontaktbelastung der Relais in Grenzen zu halten.
Beim Anfahren schliesst Relais 2 zuerst und ein paar ms später erst 
Relais 1, um die Widerstände zu überbrücken.

Alex S. schrieb:
> Meine Vermutung ist das die beiden Relais Zeitversetzt geschaltet
> werden, zuerst Nr. 2 dann Nr. 1 um den gesamt Wiederstand zu erhöhen und
> den Strom beim Starten niedriger zu halten

Genau richtig.

: Bearbeitet durch User
von Alex S. (ckgm)


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Vielen Dank

Das ging ja schnell mit der Antwort.

Und was sagst du zur Freilaufdiode?

Ist sie nötig? Ein kleiner Bonus? Oder komplett übertrieben?

von Germanologe (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Beim Anfahren schliesst Relais 2 zuerst und ein paar ms später erst
> Relais 1, um die Widerstände zu überbrücken.

Könnte auch dazu dienen die Endposition etwas langsamer anzufahren. Alle 
Aufzüge die ich kenne verhalten sich so. Auch ein hydraulisch 
angetriebener bei der Arbeit.
Freilaufdiode ist das Lieblingsbauteil von Bastlern. Schon mal einen 
PKW-Anlasser mit Freilaufdiode gesehen?

von Stefan F. (Gast)


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Bei rotierenden Motoren ist die Induktionsspannung wesentlich geringer, 
als bei einfachen Spulen. Motoren werden meistens ohne Freilaufdioden an 
Schaltkontakten betrieben, die ein paar hundert Volt vertragen.

Im Gegensatz zu Transistoren gehen Relais bei einem kurzen Funken auch 
nicht gleich kaputt.

von Be T. (wilhelmt)


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Wie wäre es, den Fehler in der Schaltung zu suchen? wäre doch mal ein 
paar Versuche wert, und geht mit Glück schneller. Wenn du die 
Netzspannung außen vor läßt, und die Platine an einem Netzgerät 
anschließt, kannst du da weitestgehend gefahrlos arbeiten. Bitte vorher 
die Schraube (links vorne) entfernen. Die rechte der 4 Sicherungen sieht 
beschlagen aus, tut die es noch?
Grüße, wilhelmT

von Karl B. (gustav)


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Hi,
auch ein TinyCad-Fan?
OK.
Die Bauteile-Suchfunktion ist IMHO zugegebenermaßen mangelhaft, doch. 
(Und wenn, dann sind's die Ami-Symbole.)
Habe nach langem Rumprobieren endlich das korrekte 
Relais-Schaltzeichensymbol gefunden. Der entsprechende Pfad ist im Bild 
angegeben.

Interessant, man kann auch Symbole selbst erstellen und dann in der 
Library als abrufbaren Eintrag abspeichern.
Nur muß man dann bei evtl. Neuinstallation die alte Lib verwenden und 
dann wieder die neue Lib importieren. Das Proggi startet dann nicht über 
die Einträge mit der Endung "*.dsn" im Explorer sondern nur über das 
Dateimenü im bereits geladenen Programm.
Das nur als kleine Hinweise, bevor der "Neukunde" das Handtuch wirft.

Hatte mich bei Quick-and-Dirty-Schaltplänen für TinyCad entschieden.
Platinen-Layouts sind, soweit mir bekannt ist, damit (in der 
Freeware-Version) aber nicht machbar.

Viel Spaß noch

ciao
gustav

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Hat eventuell die freilaufende Schraube am unteren Bildrand einen 
Schaden verursacht?

von Karl B. (gustav)


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Magnus M. schrieb:
> Hat eventuell die freilaufende Schraube am unteren Bildrand einen
> Schaden verursacht?

Hi,
diese hier?

ciao
gustav

von Alex S. (ckgm)


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@Karl B.

Also TinyCAD Fan wäre übertrieben, habe schnell ein Programm gesucht um 
Schaltpläne zu zeichnen und bin auf TinyCAD gefallen. Gefällt mir aber 
ganz gut (kleiner Fan)

Danke für den Tipp mit dem Schaltzeichen!

@Magnus M
Die Schraube unten links hat nichts mit dem Defekt zu tun, ich hatte die 
Platine schon gelöst und dachte mir "MACH NOCH SCHNELL EIN FOTO"
Die liegt meinetwegen da ;)

@Be Ti
Naja die Schaltung in Betrieb zu nehmen stelle ich mir relativ schwer 
vor.
Unten dran hing noch eine Platine darauf waren noch weitere Platinen 
gesteckt. Davon sind teilweise Bauteile abgebrochen und Kabel 
abgerissen.
Sogar eine gesteckte Platine wurde abgebrochen. Da waren Grobmotoriker 
am Werk.
Hinzukommt das ich die Schaltung vereinfachen will. Damit ich in einem 
erneuten Problemfall den Fehler auch schnell finden kann.

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Unten dran hing noch eine Platine darauf waren noch weitere Platinen
> gesteckt.

Dann mach davon Fotos, damit die Profis hier sich da ein Urteil
erlauben dürfen.

> Davon sind teilweise Bauteile abgebrochen und Kabel
> abgerissen.

Wenn es das ist, was ich vermute, kannst du dein Vorhaben in die Tonne
treten. Dein Bild zeigt nämlich nur eine Treiberplatine.

> Sogar eine gesteckte Platine wurde abgebrochen. Da waren Grobmotoriker
> am Werk.

Ist eben passiert. Shit happens.

> Hinzukommt das ich die Schaltung vereinfachen will. Damit ich in einem
> erneuten Problemfall den Fehler auch schnell finden kann.

Ich denke, du bist ein Laie? Jedenfalls wirst du kaum selbst eine
Lösung zurecht basteln können. Da fehlen ja schon die Grundlagen
und was du mal wo aufgeschnappt hast(Freilaufdiode) passt bei deinem
Halbwissen nicht mal im Kontext. Eine Freilaufdiode macht nur Sinn,
wenn man eine induktive Last elektronisch, also mit einem Halbleiter
steuert. In Relaisschaltungen ist so etwas überflüssig.

Mein Vorschlag:
Analysiere die Treiberplatine und erstelle einen lesbaren Schaltplan.
Suche dir jemanden der dir eine SPS-Lösung erstellen kann, die dann
an deine Treiberplatine adaptiert werden kann. Selbst wirst du das
nicht können. Das muss man richtig gelernt haben.
Billig wirds wohl nicht werden. Ein paar K€ wirds wohl schon kosten.
Das Forum kann das nicht leisten. Hier wird nur Hilfe zur Selbsthilfe
von Einzelproblemen (jedoch keinen ganzen Projekten)geleistet und
selbst das, ohne Garantie.

von MaWin (Gast)


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Alex S. schrieb:
> Hinzukommt das ich die Schaltung vereinfachen will.

Die werden die Schaltung nicht ohne Grund so kompliziert aufgebaut 
haben, kostet ja auch alles Geld.

Wenn das nicht eine Steuerung für verschiedene Aufzugsmodelle ist, 
könnte ich mir denken, daß jeder Schalter von zumindest 2 Relais 
realisiert wird, damit, wenn ein Relais kleben bleibt, nicht gleich der 
Aufzug seinen Hydraulikzylinder zerplatzen lässt, der zweite wird von 
einem Überdruckschalter geöffnet oder so.

von Wühlhase (Gast)


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Könnte der TO seinen ersten Praxisversuch bitte auf youtube reinstellen?

Das dürfte ein nettes Feuerwerk geben...

von Be T. (wilhelmt)


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Die Bilder, welche du uns bislang unterschlagen hast, werden sehr 
wahrscheinlich ein übles - also übel großes - TTL-Grab zeigen. Dafür im 
Nachhinein einen Schaltplan zu erstellen, um anschließend nach Fehlern 
suchen zu können, ist ein zeitlich sehr ambitioniertes Vorhaben.

Aber wenn man diesen Weg nicht gehen will, wirds noch drubbeliger. Dann 
müßte man Ahnung von der Ablaufsteuerung eines Fahrstuhls haben. Und ich 
vermute da mal, es reicht nicht, diesen F per Knopfdruck zu starten, und 
unten irgendeinen Statusschalter zu haben, der ausschaltet. Jetzt kommts 
erst richtig dicke: So wie "MaWin" schon schrieb, muss man dann auch 
noch Ahnung vom Umgang mit Hydraulik haben.

Nix für ungut: Selbst würde mich eine Reparatur - bitte aufs Wort achten 
- hochgradig motivieren. Auch abgerissene Kabel und teilgebrochene 
Platinen würden mich nicht abschrecken, lässt sich alles wieder löten, 
wenn man verstanden hat, was wozu gehört. Aber für alles andere als eine 
Rep gehört ein Know-How gleich in zwei Fachbereichen. Und es geht hier 
auch nicht um die Steuerung einer Modelleisenbahn. Immer würden Menschen 
in der Nähe der Anlage sein.
Gruß, wilhelmT

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