Hallo Zusammen, habe eine Frage zur Ansteuerung des LO eines Mischers (Downconverter). Angenommen ein idealer Mischer mischt ein RF=1MHz (sinus) mit einem LO=1MHZ (sinus) liegt das IF Signal bei f(RF)-f(LO) (Summe interessiert mich hier nicht). Wird diesem Mischer aber am LO mit einem Rechteck betrieben setzt sich das IF aus (f(RF)-f(LO))+(3*f(RF)-3*f(LO))+(5*f(RF)-5*f(LO))+... zusammen. In diesem Beispiel (wenn P(RF) linear ist) wird IF durch Rauschen der anderen Bänder überlagert. Um dieses Rauschen bei einem reellen Mischer zu minimieren ist könnte die Harmonischen des LO unterdrückt werden. Wenn ich mir das Datenblatt des ADL5801 anschaue, ist zu erkennen, dass der LO verstärkt wird (Limiter ?). Kann man aus den Datenblatt erkennen, wie stark der LO dadurch verzerrt wird und ob sich eine Filterung am Eingang überhaupt rentiert? Gruss Tom
Tom schrieb: > Um dieses Rauschen bei einem reellen Mischer zu minimieren ist könnte > die Harmonischen des LO unterdrückt werden. Womit dein LO Signal kein Rechteck mehr ist. Das Problem kann besser durch Filtern des Eingangssignals minimiert werden.
Tom schrieb: > Um dieses Rauschen bei einem reellen Mischer zu minimieren ist könnte > die Harmonischen des LO unterdrückt werden. Heute werden gemeinhin Mischer verwendet welche entweder doppelt balangierte Diodenringmischer sind oder bei ICs eine Gilbertzelle ist. Beide Typen basieren darauf das Schalter im Rhythmus der Lokaloszillatorfrequenz betätigt sind. Es macht also Sinn das das Lokalsignal rechteckförmigen Signalverlauf hat. Das Lokaloszillatorsignal muss deswegen auch genügend Amplitude haben um die Schalter richtig und vor allem schnell durchsteuern zu können. Der maximale Pegel des Eingangssignales sollte um etwa 40db bis 50db geringer sein als der Oszillatorpegel, um einen hinreichend hohen Intermodulationsabstand zu gewährleisten. Als Rauschen erscheinen am Ausgang immer die Rauschleistung von beiden Seitenbändern also auch der Spiegelfrequenz. Stören die 3db Mehr Rauschen, so muss man am Ausgang entsprechend filtern. Am Eingang muss man sowieso filtern um die Spiegelempfangsfrequenz zu unterdrücken. Aber gerade bei DBM Mischern nicht vergessen alle drei Ports mit Hilfe von Diplexer breitbandig für sämtliche am Mischer anliegende Frequenzen mit 50 Ohm abzuschließen. Ralph Berres
Sven D. schrieb: > Womit dein LO Signal kein Rechteck mehr ist. Das Problem kann besser > durch Filtern des Eingangssignals minimiert werden. Genau, dadurch wird der LO zum Sinus. Die Frage war aber ob es sich überhaupt bei diesem Mischer lohnt den LO zu filtern. Ralph B. schrieb: > Es macht also Sinn das das Lokalsignal rechteckförmigen Signalverlauf > hat. Ok, dann muss halt darauf geachtet werden, dass RF keine Frequenzen von f(n*LO) aufweisen um nicht ins Ausgangssignal zu fallen. Danke euch beiden
>> durch Filtern des Eingangssignals minimiert werden. > Genau, dadurch wird der LO zum Sinus. Die Frage war aber ob es > sich überhaupt bei diesem Mischer lohnt den LO zu filtern. Das Rx-Signal soll gefiltert werden, nicht das LO-Signal. Harmonische des Oszillators sind dann zwar vorhanden, sie können sich dann aber mit nichts mischen. Falls der Pegel stimmt, wird am Diodenringmischer aus einem Sinus immer automatisch ein abgerundeter Rechteck. Ob zuvor gefiltert wurde, spielt fast keine Rolle, der Unterschied beträgt ca. 6dB. Du benötigst aber typischerweise eine Unterdrückung von 60dB oder mehr. Gefiltert muss nur werden, wenn das LO Signal zuvor aus zwei weiteren Signalen durch Mischen erzeugt wurde. Dann müssen unerwünschte Mischprodukte entfernt werden.
Ralph B. schrieb: > Aber gerade bei DBM Mischern nicht vergessen alle drei Ports mit Hilfe > von Diplexer breitbandig für sämtliche am Mischer anliegende Frequenzen > mit 50 Ohm abzuschließen. Ich habe nie so richtig kapiert, wofür dieser 50 Ohm-Diplexer gut ist. Vielleicht kann mir jemand das mal vernünftig erklären.
DBM Mischer müssen um intermodulationsarm arbeiten zu können an alle drei Ports 50 Ohm sehen, und zwar bei allen am Mischer vorkommende Frequenzen. Da ja am Ausgang ( und oft auch am Eingang ) Filter vorgesehen sind, wird diese Bedingung nicht mehr erfüllt. Filter haben nur im Durchlassbereich 50 Ohm. Im Sperrbereich nicht mehr. Da können sie hochohmig aber auch niederohmig werden. Um dieses Problem zu begegnen verwendet man Diplexer. Das ist nichts anderes als eine Frequenzweiche, welche sich in zwei Zweige aufteilt. Zweig1 der das Signal weiterleitet zum Filter und Zweig2 der die Signale welche nicht zum Filter leitet auf einen 50 Ohm Abschlusswiderstand leitet. Damit ist ein breitbandiger 50 Ohm Abschluss gewährleistet. Eine andere Möglichkeit wäre 10db Dämpfungsglieder an den Ports vorzusehen. Aber dabei geht zuviel Nutzsignal verloren. Ralph Berres
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Ralph B. schrieb: > DBM Mischer müssen um intermodulationsarm arbeiten zu können an alle > drei Ports 50 Ohm sehen, und zwar bei allen am Mischer vorkommende > Frequenzen. Das ist für mich keine Erklärung sondern eine Wiederholung der Forderung. Ich kann nicht erkennen, wo in einer Dioden-Brückenschaltung, einer Gilbertzelle oder einem Schaltermischer die 50 Ohm begründet sind.
Jürgen B. schrieb: > Ich kann nicht erkennen, wo ..... die 50 Ohm begründet sind. Ja richtig. Ich auch nicht. Dioden haben schon gar nie nimmer irgendwie 50 Ohm. Die einzige Begründung die mir einfallen könnte wäre dass käufliche Mischer in irgendeiner Art und Weise für die Arbeitsweise "an 50 Ohm" auch dahingehend optimiert und vor allem spezifiziert sind.
siehe das Dokument http://www.informationsuebertragung.ch/Extras/Mischer.pdf Da steht vieles drin auch über dbm und diplexer Mischer wie IE500 usw sind gemeinhin auf 50 Ohm Portimpedanz konstruiert. Das hängt mit dem Übersetzungsverhältnis der verbauten Trafos, dem Oszillatorpegel und der dynamischen Steilheit der Schalterdioden zusammen. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Mischer wie IE500 usw sind gemeinhin auf 50 Ohm Portimpedanz > konstruiert. Wie soll das bei Mischern ohne Trafos (blanke Diodenquartette) gehen? Kann man also nicht verallgemeinern. Breitbandige Mischer kann man auch nicht einfach mit HF-Strukturen auf 50 Ohm trimmen.
HF-Pfuscher schrieb: > Wie soll das bei Mischern ohne Trafos (blanke Diodenquartette) > gehen? Hast du dir mal die Mischer angesehen? Wo sind denn da keine Trafos? HF-Pfuscher schrieb: > Breitbandige Mischer kann > man auch nicht einfach mit HF-Strukturen auf 50 Ohm trimmen. Ist wohl ein Widerspruch in sich. Hf Strukturen zur Impedanztransformation sind wohl selten breitbandig. Auserdem ist hier die Rede von DBM Ralph Berres
Der NE612 als typische Gilbertzelle weist 2 x 1,5k am Eingang und 2 x 1,5k am Ausgang auf. Sowas steht im Datenblatt. Auf Fehlanpassung reagiert er nicht besonders kritisch, es entsteht im schlimsten Fall eine zusätzliche Dämpfung. Auf der anderen Seite wird er leicht übersteuert. Analoge Schaltmischer findet man oft mit 200 Ohm abgeschlossen. Die Anpassung ist nicht kritisch. Jedoch würde ich empfehlen, den Eingang mit ~50 Ohm anzusteuern. Durch den 200 Ohm Abschluss reduziert sich die Dämpfung und bei IQ-Betrieb wird IMO die Abweichung zwischen den Kanälen geringer. Wie oben schon erwähnt, sind typische Dioden-Ringmischer auf 50 Ohm ausgelegt. Diese Art von Mischer reagiert besonders empfindlich auf Fehlanpassung. Es gibt auch die Möglichkeit, den Mischer mit einem 50 Ohm Widerstand abzuschließen und dann mit einem JFet zu puffern. Dadurch wird jedoch zusätzliche Dämpfung/Rauschen verursacht, welche bei rauscharmen Empfängern durch die HF-Vorstufe ausgeglichen werden muss. Insgesamt verschlechtert sich dadurch die Großsignalfestigkeit bzw. Dynamik. Gleichzeitig befindet sich der JFet vor dem Roofing-Filter, weshalb diese Stufe auch großsignalfest ausgelegt werden muss. Großsignalfestigkeit muss mit einem hohen Ruhestrom erkauft werden.
Aber Bernd, wie kannst denn du als "blutiger Laie" einem "HF-Pfuscher" widersprechen? :-D
B e r n d W. schrieb: > Es gibt auch die Möglichkeit, den Mischer mit einem 50 > Ohm Widerstand abzuschließen und dann mit einem JFet zu puffern. Man kann den Ausgang aber auch mit einen Fet wie der P8002 in Gatebasisschaltung abschließen. Auf Grund seiner Steilheit von etwa 20mA/V hat er einen Eingangswiderstand von 50 Ohm breitbandig. Ralph Berres
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