Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Beschleunigungssensor 3 Achsen, I2C aber Hand-LÖTBAR, bitte


von Thomas B. (xantiac)


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Liebe Kollegen,

aus eurer Erfahrung her, könntet ihr mir bitte einen 
Beschleunigungssensor empfehlen, den ich per Hand löten kann?

Er soll höchstens ca. 100 µA verbrauchen, mit 3.0V laufen, I2C besitzen 
und in 3 Achsen messen. Messbereich bis +/- 3 oder 6 g. Genauigkeit ist 
egal. Man soll damit (zusammen mit einem ATMEGA) einen Raketenstart 
erkennen.

Zum Löten: Aus den Datasheets erkenne ich leider nicht, ob das LGA 
Gehäuse von außen lötbar sind. An QFN möchte ich mich nicht trauen. Zu 
meiner Lötkunst: Ich löte schon 0.8 mm Pitch, Mikroskop, scharfe 
Lötspitze und ruhige Hand kann ich anbieten, aber mit QFN habe ich keine 
Erfahrung. Dead-Bug will ich nicht, das Teil soll auf eine Platine 
kommen und ICH persönlich werde es löten müssen ;-)

Optimal wäre, wenn er bei Farnell, Distrelec, RS oder C zu kaufen ist 
(Firmenkaufhaus), sonst dauert die Bestellung wieder ewig lange.

Was mich bisher nicht gefallen hat: LIS3DSH, BMA020, LIS3LV02DL ...
Lässt sich der ADXL355 Handlöten? Nachteil: $105,-/Stk.

Vielen Dank für hilfreiche Tipps!

Grüße
Karel

von St. D. (Gast)


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Warum nimmst du nicht so eine Breakout-Platine?

http://www.exp-tech.de/sensoren/beschleunigung

von Wolfgang (Gast)


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Oder, wenns nicht ganz so teuer sein muss, ein ADXL345 Breakout Board
http://www.ebay.de/itm/172415267587

Die Verbreitung günstiger MEMS ist deutlich an den SMD-Massenmarkt in 
Smartphones gebunden. Mit THT wird es da eng.

von Thomas B. (xantiac)


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Danke Kollegen!

Bloß keine THTs! SMDs sind grundsätzich OK, aber QFN ohne Seitenpads 
kann ich nicht zuverlässig löten und bei LGAs hat man das gleich 
Problem. SOIC oder MSOP wären mir am liebsten :-)

Karel

von Schreiber (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> aus eurer Erfahrung her, könntet ihr mir bitte einen
> Beschleunigungssensor empfehlen, den ich per Hand löten kann?

Man kann eigentlich fast alle SMD-Bauteile per Hand löten. Die 
Zauberworte lauten "Lötpaste" "Stereomikroskop" und "Heißluftlötkolben"

von THOR (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Thomas B. schrieb:
>> aus eurer Erfahrung her, könntet ihr mir bitte einen
>> Beschleunigungssensor empfehlen, den ich per Hand löten kann?
>
> Man kann eigentlich fast alle SMD-Bauteile per Hand löten. Die
> Zauberworte lauten "Lötpaste" "Stereomikroskop" und "Heißluftlötkolben"

Frage an Radio Eriwan: Kann man alle SMD Bauteile von Hand löten?

Antwort von Radio Eriwan: Im Grunde ja, aber...

von Soul E. (Gast)


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Thomas B. schrieb:

> Zum Löten: Aus den Datasheets erkenne ich leider nicht, ob das LGA
> Gehäuse von außen lötbar sind. An QFN möchte ich mich nicht trauen.

Der AIS328DQ hat ein QFN-Gehäuse mit benetzbaren Flanken. Beim Reflow 
steigt das Lot da etwas hoch und zieht einen Meniskus, den die 
AOI-Kamera sehen kann. So wie auf diesem Bild (von Allegro 
Microsystems): 
http://www.allegromicro.com/~/media/Images/Design/AN269119/figure9.ashx?la=en

Solche Gehäuse lassen sich notfalls auch von Hand löten. Dazu braucht 
man allerdings eine ziemlich spitze Spitze, sonst kommt man nicht tief 
genug in die Ecke.

von Bernd K. (prof7bit)


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Schreiber schrieb:
> Zauberworte lauten "Lötpaste" "Stereomikroskop" und "Heißluftlötkolben"

Das fehlende Stereomikroskop kann man evtl noch durch eine geeignete 
Sammlung an Lupen und Brillen kompensieren, das ist noch erschwinglich. 
Aber ohne Heißluft wirds bei manchen Lötproblemen wirklich haarig.

von Wolfgang (Gast)


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THOR schrieb:
> Antwort von Radio Eriwan: Im Grunde ja, aber...

... besser kein BGA

Schreiber schrieb:
> Die Zauberworte lauten "Lötpaste" "Stereomikroskop" und
> "Heißluftlötkolben"

Muss gar nicht.
Flussmittelgel, passende Pad-Form und (oft) Drag-Solder verhelfen schon 
vielen ICs an ihren Platz.

von Schreiber (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> THOR schrieb:
>> Antwort von Radio Eriwan: Im Grunde ja, aber...
> ... besser kein BGA
Wiso, BGA ist doch auch kein Problem. Zauberworte hierzu 
"Vorwärmplatte", "Heißluft" und "Röntgengerät"

von Schreiber (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Schreiber schrieb:
>> Die Zauberworte lauten "Lötpaste" "Stereomikroskop" und
>> "Heißluftlötkolben"
> Muss gar nicht.
> Flussmittelgel, passende Pad-Form und (oft) Drag-Solder verhelfen schon
> vielen ICs an ihren Platz.

Eine einfache Heißluft-Lötstation kostet etwa 40€. Da lohnt es sich 
nicht stundenlang mit Padformen und Flussmittel herumzuexperimentieren.
Geht mit Heißluft viel schneller:
1. Lötpaste auftragen
2. IC draufsetzen
3. Heißluft

von Thomas B. (xantiac)


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Eine Heissluftstation hätte ich auch da. Welche Lötpaste könnt ihr mir 
empfehlen? Am Besten einen Link darauf :-)

Die Empfehlung von Wolfgang ADXL345 gefällt mir, da man auf den Fotos 
sieht, das auch auf den Flanken lötzinn steigt. Das kann ich am 
Breadboard selber löten, bei der Fertigung macht es jemand in Aarbergen 
(pcb-pool) :-) Also jetzt habe ich den ADXL345 schon auf dem Layout, 
sieht brauchbar aus. Danke für den Tipp!

Grüße
Karel

von ado (Gast)


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Wie sieht es mit diesem aus ?

MPU-6050

https://www.invensense.com/products/motion-tracking/6-axis/mpu-6050/

Bei Ebay gibt es auch fertige Aufsteckboards für unter 10€.
Ich habe sogar welche für 3€ gesehen.

von ado (Gast)


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Oder
MPU-9150
MPU-9250

Diese können noch zusätzlich das Erdmagnetfeld in 3D messen.

Damit könnte man sogar rollbewegungen der Rakete messen.
Aber ich glaube mit "100 µA" kommt man mit keinem Sensor klar.
Es gibt Sensoren, die haben eine Interrupt-OUT Leitung die bei 
Überschreitung einprogrammierter Parameter ein Signal ausgeben.

von Wolfgang (Gast)


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ado schrieb:
> Aber ich glaube mit "100 µA" kommt man mit keinem Sensor klar.

Was auch immer die Angabe I_DD=60µA bei z.B. 25Hz Output Data Rate, die 
im Datenblatt vom ADXL345 auf S.14 steht, zu bedeuten hat ...

von Wolfgang (Gast)


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ado schrieb:
> MPU-6050
> ...
> Bei Ebay gibt es auch fertige Aufsteckboards für unter 10€.

Stimmt, z.B. für weniger als 1.50€ 
(https://www.ebay.de/itm/112088281224)

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