Guten Morgen, habe gestern Abend einen interessanten Artikel bei wiwo gelesen und ich kann dem ganzen viel Wahres abgewinnen. Allerdings sehe ich das nicht nur in der Start-Up Branche so. http://gruender.wiwo.de/kranke-kultur-start-ups-glorifizieren-stress/ Genau diese Passage bereitet auch mir Kopfzerbrechen: Gründer haben große Probleme mit absoluter Entspannung und stehen unter permanentem Druck. Denn wenn sie nicht aktiv an ihrer Idee arbeiten, steht das Projekt weitgehend still. Ich denke das Wort Gründer kann man auch durch Masterand, Doktorand, Professor, usw. ersetzen. Ich persönlich habe keinen Einblick in die Wirtschaft, aber die Themen hier sind voll mit "ich arbeit mehr als 45 h die Woche... ". Kann das auf Dauer gesund sein? Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man seine Arbeit über alles stellt und sich dermaßen selbst ausbeutet, aber von den jungen Leuten wird das heutzutage wohl erwartet. Ich kenne noch die Zeiten aus der Ausbildung in einem IGM-Betrieb vor ca. 15 Jahren. Da ging es m. E. noch viel ruhiger und entspannter zu.
Mahner schrieb: > kenne noch die Zeiten aus der Ausbildung in einem IGM-Betrieb vor ca. 15 > Jahren. Da ging es m. E. noch viel ruhiger und entspannter zu. Habe ich auch beobachtet. Frage, was der Treiber ist, dass wir immer schneller werden (müssen). Nur die Globalisierung? Oder weil die Menschheit immer steigendes BIP benötigt, wir immer effizienter werden müssen und die Investoren Wachstum benötigen?
Mahner schrieb: > Ich denke das Wort Gründer kann man auch durch Masterand, Doktorand, > Professor, usw. ersetzen. Ich persönlich habe keinen Einblick in die > Wirtschaft, aber die Themen hier sind voll mit "ich arbeit mehr als 45 h > die Woche... ". Kann das auf Dauer gesund sein? Was def. du mit "arbeiten"? Profi-sportler sind auch nicht 8h pro Tag im Kraftraum! Und doch VZ-Profi!
klausi schrieb: > Habe ich auch beobachtet. > Frage, was der Treiber ist, dass wir immer schneller werden (müssen). > Nur die Globalisierung? > Oder weil die Menschheit immer steigendes BIP benötigt, wir immer > effizienter werden müssen und die Investoren Wachstum benötigen? Ich denke das ist eine Folge des derzeitigen Wirtschaftssystems. Die Entwicklungszyklen werden immer kürzer, der Weg sein Ziel zu erreichen allerdings oftmals länger (komplexere Technologien, etc.). Meiner Meinung nach kommen wir aber langsam an einem paradoxen Punkt an, denn die Automatisierung (Effizienzsteigerung) wird weiter mehr Arbeitsplätze abbauen statt schaffen. Dies führt dazu, dass die Kaufkraft nachlässt und somit die Konkurrenz größer wird (noch mehr Stress für die verbleibenden Mitspieler eines Marktes).
klausi schrieb: > Frage, was der Treiber ist, dass wir immer schneller werden (müssen). > Nur die Globalisierung? zinsen. die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei weniger lohn.
c.m. schrieb: > zinsen. die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet > werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. > und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei > weniger lohn. Das Ganze wird durch den Zinseszins noch verstärkt..
Es war wohl schon immer so, dass diejenigen, die an die Spitze wollten (egal ob Sport, Geld, Technologie, Wissen, Hobby, ...) Tag und Nacht ihren Traum verfolgten. Egal ob Daimler, Diesel oder Albrecht damals oder Gates, Woszniak und Co. Es lockt die Million oder Milliarde. Das ist vielen vieles wert.
Achim S. schrieb: > Es war wohl schon immer so, dass diejenigen, die an die Spitze wollten > (egal ob Sport, Geld, Technologie, Wissen, Hobby, ...) Tag und Nacht > ihren Traum verfolgten. Egal ob Daimler, Diesel oder Albrecht damals > oder Gates, Woszniak und Co. Es lockt die Million oder Milliarde. Das > ist vielen vieles wert. Nicht wegen des Geldes haben die die Arbeit gemacht! Macher machen weil sie machen wollen!
Dennis K. schrieb: > c.m. schrieb: >> zinsen. die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet >> werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. >> und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei >> weniger lohn. > > Das Ganze wird durch den Zinseszins noch verstärkt.. Ob der Gedanke mal wieder einen Big-Bang braucht mit einer "Reform" der Währung? Die Bankenkrise in Cypern vergessen? Manche sind so schlau wie die St. Martins Gänse im September! Die fressen sich einen Speck im Sommer für den Winter an, der dann am 11.11 in der Röhre bruzelt!
Mahner schrieb: > habe gestern Abend einen interessanten Artikel bei wiwo gelesen und ich > kann dem ganzen viel Wahres abgewinnen. Allerdings sehe ich das nicht > nur in der Start-Up Branche so. > > http://gruender.wiwo.de/kranke-kultur-start-ups-glorifizieren-stress/ Der Artikel fasst es schon ganz gut zusammen. > Genau diese Passage bereitet auch mir Kopfzerbrechen: > Gründer haben große Probleme mit absoluter Entspannung und stehen unter > permanentem Druck. Denn wenn sie nicht aktiv an ihrer Idee arbeiten, > steht das Projekt weitgehend still. Das Problem der meisten Startups ist "wir machen es wie google / facebook / Amazon, nur besser". Teams mit 3 BWLern und (k)einem Techniker sind keine Seltenheit. Es fehlt das Vertrauen in die Idee und technische Fähigkeiten. - Das führt dann dazu dass bis mitten in die Nacht Powerpoint geklickt wird um das kleinste Ergebnis als großen durchbruch zu präsentieren. Diese ganze "möglichst viel Arbeiten Kultur" (obwohl kein brauchbares Ergbnis rauskommt) kommt meiner Erfahrung nach aus der Beratungsecke. Da genau aus dieser Ecke auch die meisten BWLer in StartUps kommen, bringen die natürlich diese Ideen mit und stecken andere damit an. Wie sagte mal ein solcher Ex-Berater zu mir "Nur ein Burn-Out zeigt, dass du für deine Firma gebrannt hast und immer 200% gibst!". Dass 200% Dauerleistung nicht möglich sind, nun ja, dafür müsste man ein Berater ja Prozentrechnung verstehen... Nach meinen Erfahrungen auf diversen Gründertreffen ist das größte Problem dass viele dem Dunning-Kruger Effekt zum Opfer fallen. Für eine Person mit großen Ego und wenig technischem Sachverstand scheint jedes Problem lösbar. Man muss nur die richtigen Projektmanagment Tools verwenden und genug "commitment" zeigen. Das der Teufel im technischen Detail steckt und es einen Grund gab, warum das bis jetzt keiner gelöst hatte wird gerne ignoriert. Das ganze Thema trifft aber auch nur für den Gründer-Bereich zu, in dem genau dieses Bullshit-Bingo und Phrasendreschen ohne echten Inhalt gespielt wird. Gründungen von Ingeniueren oder Softwareentwicklern laufen meist deutlich entspannter. Ganz witzig ist, dass die Bullshitter den Entspannungteil als Cargo-Kult übernommen habe. Jedes "Startup" hat irgendwo die obligatorische Kicker- und Sofa Zimmer. In der Regel völlig unbenutzt, weil gar nicht verstanden wurde wofür dieses Zimmer mal gedacht war.
> Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man seine Arbeit über alles stellt und
sich dermaßen selbst ausbeutet ...
Dann lass es. Dann bist du auch nicht dafuer geeignet. Macht nichts.
Kein Problem. Vieleicht spaeter, vielleicht auch nie.
Frauen zB haben das Problem, dass sie vielleicht Kinder wollen, aber
nicht das Studium, und den ganzen Aufwand zum Fenster raus werfen
wollen. Dann muessen sie eben Gas geben und das Kind auf 40 verschieben,
sonst ist nichts mit Professur in einem anspruchsvollen Gebiet,
vorausgesetzt der Mann macht alles. Den ganzen Rest.
Man kann es auch anders betrachten. Moechte ich etwas wirklich
Spannendes machen, mit vielen Moeglichkeiten, und mich nicht
herumschubsen lassen ?
Weshalb Lohnsklave spielen ? Solche Positionen erreicht mach vielfach
nur durch wirklich ausserordentlichen Einsatz. Ob das dann auch wirlich
so ist, wenn man da ist, ist eine andere Frage.
Ich verdiene auch ein Stueck mehr wie ich ausgeben kann. Ist auch toll
so. Ich muss mich nicht fragen welchen Job ich machen soll ? Welcher Job
zahlt mehr. Denn es ist eh ueppig. Allerding kommt das nicht von nichts.
Mahner schrieb: > Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man seine Arbeit über alles > stellt und sich dermaßen selbst ausbeutet, aber von den jungen Leuten > wird das heutzutage wohl erwartet. Ich möchte das mal mit den Worten meines alten Chefs - inzwischen Millionär - kommentieren: Früher dachte ich, dass ich jede freie Minute an meiner Selbstsständigkeit arbeiten muss. Ich hatte immer das Gefühl, dass jede ungenutzte Minute eine schlechte Minute ist. Ich hatte neben der Firmengründung, dem Materialsammeln auf dem Schrottplatz (stammt aus keiner reichen Familie), und der Sanierung des Firmengebäudes (ein altes Schulgebäude von 1890) auch eine Familie. Frau und Kindern standen hinten an - die Ehe ging daran kaputt. Ich habe 14-18h Stunden täglich an diesem Schreibtisch gesessen und Entwickelt, Entwickelt und Entwickelt. Heute weiß ich: Ich war dumm! Denn all das hätte es gar nicht gebraucht. Eine gute Idee hat auch ohne Zeitdruck erfolg. Man muss nur insgesamt schneller als jemand anderes sein, der die gleiche Idee hat.
Mahner schrieb: > Ich denke das Wort Gründer kann man auch durch Masterand, Doktorand, > Professor, usw. ersetzen. Dem kann ich nicht unkommentiert zustimmen. Es gibt schlechte, durchschnittliche und gute Maurer. Es gibt schlechte, durchschnittliche und gute Elektriker. Es gibt schlechte, durchschnittliche und gute Ingenieure. Es gibt …, Es gibt …, Es gibt … Das gilt uneingeschränkt für alle Berufsgruppen, auch für Gründer, Masteranden, Doktoranden und Professoren! Ob jemand schlecht, durchschnittlich oder gut ist, hängt von unglaublich vielen Faktoren und Persönlichkeitseigenschaften ab. Sich selbst auszubeuten, nicht auf sein Inneres, sein Gefühl zu hören, zählt mehr zu den negativen Persönlichkeitseigenschaften und führt langfristig zum Misserfolg – es sein denn, man bekommt rechtzeitig die Kurve.
c.m. schrieb: > die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet > werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. > und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei > weniger lohn. Holz ist da noch schlimmer dran: Es arbeitet auch -und erhält überhaupt keinen Lohn. MfG Paul
Paul B. schrieb: > Holz ist da noch schlimmer dran: Es arbeitet auch -und erhält überhaupt > keinen Lohn. Schlimmer ? noch viel schlimmer! Es wird bearbeitet, von all diesen Laubholzkäfern , Buchdruckern und Läusen.?? c.m. schrieb: > zinsen. die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet > werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. > und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei > weniger lohn. Übertragen auf diesen Beitrag : Da sind noch diese Finanzamt-Läuse zu benennen.?
Dennis K. schrieb: > Ich denke das ist eine Folge des derzeitigen Wirtschaftssystems. Die > Entwicklungszyklen werden immer kürzer, der Weg sein Ziel zu erreichen > allerdings oftmals länger (komplexere Technologien, etc.). Meiner > Meinung nach kommen wir aber langsam an einem paradoxen Punkt an, denn > die Automatisierung (Effizienzsteigerung) wird weiter mehr Arbeitsplätze > abbauen statt schaffen. Entschuldige bitte, aber siehst Du den Widerspruch? Die Erzählung, daß eine höhere Effizienz zum Wegfall von Arbeitsplätzen führen würde, höre ich jetzt schon mein ganzes Leben lang, und sowohl meine Eltern, als auch meine Großeltern versicherten glaubhaft, daß dieses Thema schon zu ihrer Jugend ein Dauerbrenner war. Auch historische Texte -- zum Beispiel über die "Maschinenstürmer" -- belegen, daß diese Art von Zukunftspessimismus weder neu, noch originell, und vor allem: nicht zutreffend ist. Andererseits sind zwar durch die Effizenzsteigerungen im Personen- und Güterverkehr durch Eisenbahnen und Kraftfahrzeuge viele Arbeitsplätze weggefallen, zum Beispiel die Berufsbilder des Fuhrmanns, des Stallknechts und des Peitschenmachers, dafür sind aber neue Berufe wie LKW-Fahrer, Chauffeur, Taxifahrer, KFZ- und der LKW-Mechaniker und neuerdings auch der Mechatroniker entstanden. Während also einerseits Arbeitsplätze in bestimmten Berufen weggefallen sind, sind andererseits neue Berufe und damit auch neue Arbeitsplätze entstanden. Dabei haben die Effizenzsteigerungen seit der und durch die industrielle Revolution nicht zum großflächigen Verlust von Arbeitsplätzen geführt; hier in D hat es noch niemals so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gegeben wie heute, trotz des schwächelnden Wachstums der Weltwirtschaft, Finanz- und Schuldenkrisen. Gleichzeitig sind die seit der und durch die industrielle Revolution entstandenen Effizienzgewinne in eine signifikante Steigerung des Wohlstands vor allem der "breiten Masse" geflossen -- nicht nur was den individuellen Wohlstand betrifft. Wir sind schon so an die Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft gewöhnt, daß wir sie für selbstverständlich halten, aber in anderen Teilen der Welt sind Arbeitssicherheit, medizinische Versorgung, Sozialversicherungen, und andere soziale Errungenschaften keineswegs selbstverständlich. Und diese Errungenschaften haben wir im Wesentlichen der Tatsache zu verdanken, daß wir sie uns leisten können und unsere moderne Gesellschaft eine relativ hohe Reife erlangt hat. Richtig ist allerdings auch, daß die Anforderungen an den Einzelnen durch die Verlagerung der Arbeit von einfachen zu komplizierteren Tätigkeiten gestiegen sind, und sich in vielen Bereichen weg von körperlichen, hin zu eher geistigen, oft auch kreativen Tätigkeiten entwickeln, die höhere Anforderungen an Intelligenz, Kreativität und Ausbildung stellen, dafür aber weniger hohe an die körperliche Leistungsfähigkeit. Auch das wiederum hat allerdings primär eine Verlagerung, als einen dauerhaften Wegfall von Arbeitsplätzen zur Folge.
Sheeva P. schrieb: > Dabei haben die Effizenzsteigerungen seit der und durch die industrielle > Revolution nicht zum großflächigen Verlust von Arbeitsplätzen geführt; > hier in D hat es noch niemals so viele sozialversicherungspflichtig > Beschäftigte gegeben wie heute, trotz des schwächelnden Wachstums der > Weltwirtschaft, Finanz- und Schuldenkrisen. Aber zu welchem Preis? Ich sage nur Dienstleistungs- und Niedriglohnsektor als Stichwort. Da sind sehr viele Menschen zwar nicht arbeitslos, können aber von ihrem mickrigen Lohn nicht leben. Aber hauptsache Deutschland geht es gut und die Statistik stimmt! > Gleichzeitig sind die seit > der und durch die industrielle Revolution entstandenen Effizienzgewinne > in eine signifikante Steigerung des Wohlstands vor allem der "breiten > Masse" geflossen -- nicht nur was den individuellen Wohlstand betrifft. Nein, eben nicht in die "breite Masse", d.h. Mittelschicht, sondern an die oberen 10% und insbesondere die oberen 1% der Gesellschaft. > Wir sind schon so an die Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft > gewöhnt, daß wir sie für selbstverständlich halten, aber in anderen > Teilen der Welt sind Arbeitssicherheit, medizinische Versorgung, > Sozialversicherungen, und andere soziale Errungenschaften keineswegs > selbstverständlich. Soll sich also ein Hartz IV Empfänger superglücklich schätzen, weil im Vergleich in Afrika Kinder verhungern müssen? So funktioniert das nicht, Armut ist immer relativ, und die Vergleichsgruppe sind in Deutschland die Einwohner von Deutschland. > Und diese Errungenschaften haben wir im Wesentlichen > der Tatsache zu verdanken, daß wir sie uns leisten können und unsere > moderne Gesellschaft eine relativ hohe Reife erlangt hat. Widerspruch, die 'moderne Gesellschaft' ist mit ihrem Raubtierkapitalismus doch immer nur weiter pervertiert. Die soziale Marktwirtschaft war zu Ludwig Erhards Zeiten eine gute Idee, mittlerweile ist davon aber kaum mehr etwas übrig. > Richtig ist allerdings auch, daß die Anforderungen an den Einzelnen > durch die Verlagerung der Arbeit von einfachen zu komplizierteren > Tätigkeiten gestiegen sind Da die Menschheit in solch kurzen Zeiträumen weder massiv dümmer noch intelligenter wird, bedeutet es nichts Anderes, als dass immer mehr Menschen durch das Raster fallen. eine Leistungsgesellschaft ist nämlich auch immer eine Verlierergesellschaft. Diese 'Verlierer' müssen natürlich trotzdem irgendwie mitgeschleppt werden, was aber sowohl für sie selbst als auch für die Leistungsträger (Eliten) wenig befriedigend ist.
c.m. schrieb: > zinsen. die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet > werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. Es ist richtig, daß Geld nicht direkt arbeitet. Aber Geld -- in seinen abstrakten Funktionen "Wertspeicher" und "Tauschmittel" -- ermöglicht Arbeit, jeder Arbeitsplatz ist zunächst eine Investition. Und weil jede Investition immer auch das Risiko eines Verlustes birgt, will derjenige, welcher sein Eigentum für eine Investition verleiht, an jenem, was der Arbeitsplatz dann erwirtschaftet, natürlich beteiligt werden. Deswegen steigen die Zinssätze mit zunehmendem Risiko. Ein einfaches Beispiel: Du hast eine tolle Idee für ein Produkt, aber für dessen brauchst Herstellung Du Lötzinn. Leider hast Du aber kein Lötzinn, weißt jedoch, daß ich welches habe. Darum kommst Du zu mir und bittest mich, Dir Lötzinn zu leihen, damit Du Dein Produkt herstellen, verkaufen, und vom Verkaufserlös neues Lötzinn kaufen kannst, um mir einerseits die Leihgabe zurückgeben und Dir andererseits weiteres Lötzinn zur Herstellung weiterer Produkte kaufen zu können. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, Dir mein Lötzinn zu leihen. Ich weiß nicht, ob Du Dein Produkt verkaufen und neues Lötzinn als Ersatz für meine Leihgabe kaufen kannst. Für das Risiko, daß Du auf Deinem Produkt sitzen bleibst und mir mein Lötzinn nicht zurückgeben kannst, möchte ich daher im Erfolgsfall fünf Prozent mehr Lötzinn zurückbekommen, als ich Dir geliehen habe. Wenn wir beide Glück haben, kannst Du Dein Produkt verkaufen und Dir vom Erlös zwanzig Prozent mehr Lötzinn kaufen, als ich Dir geliehen habe. Dann gibst Du mir mein Lötzinn plus fünf Prozent mehr zurück, und die übrigen fünfzehn Prozent Lötzinn verbleiben Dir als Gewinn. An dieser Stelle ist die Zinskette schon beendet, wir beide haben etwas hinzugewonnen. Schlimmstenfalls kannst Du Dein Produkt nicht verkaufen und mir deswegen mein Lötzinn nicht zurückgeben. Dann haben wir beide verloren und dann beide kein Lötzinn. Dann haben wir beide unsere Vorleistung verloren: ich mein Lötzinn, und Du die Arbeit, die Du in die Idee, die Herstellung, und den Versuch investiert hast, das Produkt zu verkaufen. In dieser kleinen Geschichte bin ich der Investor, Du der Unternehmer, mein Lötzinn ist das Kapital, das ich Dir als Kredit gebe, meine fünf Prozent Gewinnbeteiligung sind die Zinsen und im Erfolgsfall mein Gewinn, und Deine fünfzehn Prozent sind Dein Gewinn für Deine Idee und Arbeit. Eigentlich ganz einfach, oder? Und obwohl dieses kleine Beispiel natürlich stark vereinfacht und reale Investitions- und Wirtschaftskreisläufe viel komplexer und vielfach miteinander verwoben sind, zeigt sich, daß Zinsen nichts Schlechtes sind. Im Gegenteil ist die Aussicht auf die Zinsen, die ich im Erfolgsfall gewinne, mein Anreiz, Dir mein Lötzinn trotz meines Verlustrisikos zu leihen. > und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei > weniger lohn. Auch das ist flashc. Der Investor hat natürlich genau dasselbe Interesse daran, daß seine Investition einen möglichst hohen Gewinn abwirft, und dieses Interesse unterscheidet sich in nichts von dem Interesse unseres Arbeitenden an einem möglichst hohen Lohn für seine Arbeit. Aber dabei geht es nicht einmal ansatzweise um Zins oder Zinseszins, sondern dabei geht es ausschließlich um die Verteilung der Gewinne. Um ganz genau zu sein, feilschen da sogar um drei Beteiligte: den Arbeiter um seinen Lohn, Unternehmer und Investor um ihre Gewinne. Aber egal, wie man es dreht und wendet, am Ende bleibt es dennoch nur ein Verteilungskampf, der mit Zins und Zinseszins nicht das Geringste zu tun hat. Am Ende sei angemerkt, daß die Löhne hierzulande schon seit Jahren nicht mehr sinken, sondern im Gegenteil längst wieder steigen. Von mehr Arbeit für weniger Lohn kann daher keine Rede sein.
Qwertz schrieb: > Aber zu welchem Preis? Ich sage nur Dienstleistungs- und > Niedriglohnsektor als Stichwort. Da sind sehr viele Menschen zwar nicht > arbeitslos, können aber von ihrem mickrigen Lohn nicht leben. Ach ja, für was die Niedriglöhner nicht alles herhalten müssen... Dabei sind die, die von ihrem Lohn nicht leben können, meistens Menschen, die aus irgendwelchen Gründen nicht Vollzeit arbeiten können. > Nein, eben nicht in die "breite Masse", d.h. Mittelschicht, sondern an > die oberen 10% und insbesondere die oberen 1% der Gesellschaft. Bitte verschone mich mit der "alles ist furchtbar"-Panikpropaganda von lechts und rinks, die die Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft kleinreden muß, um ihren kruden politischen Agenden mit einem sachlichen Deckmäntelchen zu versehen. Unsere Mittelschicht ist immer noch stark und hat in den letzten Jahren deutliche Einkommenssteigerungen erreicht. Daß das den Gierigen trotzdem nicht reicht, ändert daran nichts. > Soll sich also ein Hartz IV Empfänger superglücklich schätzen, weil im > Vergleich in Afrika Kinder verhungern müssen? Wenn das Verhungern die Alternative ist: ja, dann darf der Betreffende es durchaus als Leistung der Gesellschaft anerkennen, daß sie ihn vor diesem schlimmen Schicksal bewahrt. Wie der Vergleich mit anderen Ländern leider immer noch zeigt, ist das nämlich keine Selbstverständlichkeit. > So funktioniert das nicht, Armut ist immer relativ Doch, ganz genau so funktioniert das, und nein, Armut ist nicht relativ. Wenn Armut relativ wäre, dann wären die Armen kein Stückchen weniger arm, wenn sich Einkünfte von allen von heute auf morgen verzehnfachen würden, und mancher Hungernde in der Dritten Welt wäre nach dieser Definition reich, weil seine Nachbarn noch viel ärmer sind. > die Vergleichsgruppe sind in Deutschland die Einwohner von Deutschland. Das ist eine Armutsdefinition, die auf dem fruchtbaren Nährboden des institutionalisierten Sozialneides sprießt. Aber sogar dann könnte man auch mal anerkennen, daß unser Sozialwesen und die meisten anderen staatliche Institutionen natürlich nicht fehlerlos, aber immerhin so gut funktionieren, wie menschengemachte und -betriebene Instutitionen nun einmal funktionieren. > Widerspruch, die 'moderne Gesellschaft' ist mit ihrem > Raubtierkapitalismus doch immer nur weiter pervertiert. Die soziale > Marktwirtschaft war zu Ludwig Erhards Zeiten eine gute Idee, > mittlerweile ist davon aber kaum mehr etwas übrig. Bislang funktioniert die soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards immer noch besser als alles andere, was in unserem Land in den letzten Jahrhunderten (und zum Teil bis vor wenigen Jahrzehnten) praktiziert wurde. Wenn Du mal Raubtierkapitalismus sehen willst, dann schau' nach Rußland. Wir hingegen sind immer noch eine der mit Abstand freisten, reichsten, sozialsten, also kurz gesagt: erfolgreichsten Gesellschaften der Welt. Warum willst Du das ignorieren? Warum willst Du das kleinreden? > Da die Menschheit in solch kurzen Zeiträumen weder massiv dümmer noch > intelligenter wird, bedeutet es nichts Anderes, als dass immer mehr > Menschen durch das Raster fallen. eine Leistungsgesellschaft ist nämlich > auch immer eine Verlierergesellschaft. Diese 'Verlierer' müssen > natürlich trotzdem irgendwie mitgeschleppt werden, was aber sowohl für > sie selbst als auch für die Leistungsträger (Eliten) wenig befriedigend > ist. Wäre Dir eine Mittelmaßgesellschaft lieber? Das ist eine Luxusdiskussion, die wir nur deswegen führen, weil wir nur noch über die Verteilung unseres Wohlstandes diskutieren müssen. Wenn wir -- wie die Menschen in etlichen anderen Ländern dieser Welt -- noch ums nackte Überleben kämpfen müßten, dann wäre die Diskussion komplett hinfällig. Echt jetzt, ich kann diese ständige Schwarzmalerei nicht mehr hören. Ja, natürlich könnte alles irgendwie noch ein Bisschen besser sein, und ja, natürlich ist Kritik in vielen Bereichen absolut angebracht und notwendig. Aber wenn wir darüber ignorieren, wie viel Positives wir schon erreicht haben, laufen wir Gefahr, auch das wieder zu verlieren.
Sheeva P. schrieb: > Am Ende sei angemerkt, daß die Löhne hierzulande schon seit Jahren nicht > mehr sinken, sondern im Gegenteil längst wieder steigen. Von mehr Arbeit > für weniger Lohn kann daher keine Rede sein. Das ist nur bedingt richtig, denn durch die reale Inflation (ca. 9% - 10%) wird die 2%ige Steigerung wieder "aufgefressen". Und das ist was viele Menschen auch im Alltag fühlen, wenn sie einkaufen gehen. Wir haben in Deutschland den größten Niedriglohnsektor Europas und steuern auf eine große Altersarmut zu, sollte sich in den nächsten Jahren nichts ändern. Das Problem des Mindestlohns ist nämlich, dass die dadurch gezahlten Rentenbeiträge zum Leben im Alter nicht mehr ausreichen. Ich stimme dir allerdings zu, es gab in der Vergangenheit sehr viele tolle Errungenschaften. Leider habe ich das Gefühl, dass wir diese mehr und mehr rückgängig machen und uns Rückwärts bewegen. Wenn ich an die Streiks der GDL und die darauf folgenden Reaktionen der Menschen.. Man beschwerte sich, dass eine der Errungenschaften ihren Dienst tat. Was soll man da sagen?
Sheeva P. schrieb: > Wäre Dir eine Mittelmaßgesellschaft lieber? Das ist eine > Luxusdiskussion, die wir nur deswegen führen, weil wir nur noch über die > Verteilung unseres Wohlstandes diskutieren müssen. Wenn wir -- wie die > Menschen in etlichen anderen Ländern dieser Welt -- noch ums nackte > Überleben kämpfen müßten, dann wäre die Diskussion komplett hinfällig. Würden wir uns mit unserem Wirtschaftsmodell und dessen Konsequenzen ernsthaft beschäftigen und darüber diskutieren, gäbe es vielleicht die Armut in vielen anderen Ländern nicht. Aber der Mensch ist nunmal gierig :-P
Qwertz schrieb: > Soll sich also ein Hartz IV Empfänger superglücklich schätzen, weil im > Vergleich in Afrika Kinder verhungern müssen? So funktioniert das nicht, > Armut ist immer relativ, und die Vergleichsgruppe sind in Deutschland > die Einwohner von Deutschland. Nein. Er könnte einfach das Vergleichen ganz sein lassen und seinen Lebensstandard in absoluten Maßstäben messen. Ein Hartz-IV-Empfänger hat: - Ein (recht großes) beheiztes Dach über den Kopf, Strom und sauberes, fließendes Wasser - Eine exzellente Gesundheitsversorgung - Ausreichend Mittel, um sich gesund und ausgewogen zu ernähren - Einen Computer mit Internetzugang Und dann bleibt noch genug Geld übrig, um ein paar Hobbys auszuüben und sich Luxus wie Smartphones inklusive Flatrate, einen Fernseher, Suchtmittel wie Zigaretten und Alkohol und vieles mehr zu leisten. Eigentlich kann man damit sehr zufrieden sein. Wenn man nicht anfängt, sich mit der Oberschicht zu vergleichen. Mahner schrieb: > Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man seine Arbeit über alles > stellt und sich dermaßen selbst ausbeutet, aber von den jungen Leuten > wird das heutzutage wohl erwartet. Es gibt da die Sache mit Eustress (positiver Stress) und Disstress (negativer Stress). Wenn ein Gründer mit voller Begeisterung bei der Sache ist, ist das eher Ersteres. Das ist also nicht grundsätzlich schlecht. Das Problem ist, dass sich viele Leute den negativen Stress selbst machen oder sich in eine Position bringen, in der sie anfällig dagegen sind. Dazu gehört in erster Linie, dass die Leute über ihren Verhältnissen leben und deshalb von 100% ihres Lohnes abhängig sind oder sogar Schulden machen. Das führt logischerweise unmittelbar zu Stress durch Angst vor Jobverlust. Ein schlechter Chef wird das ausnutzen und seine Leute zu mehr Arbeit zwingen. Das zerstört natürlich die Motivation und führt zu einer Abwärtsspirale. Jemand, der vernünftig mit seinen Mitteln umgeht, wird dagegen sehr viel weniger anfällig sein. c.m. schrieb: > zinsen. die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet > werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. > und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei > weniger lohn. Nein, es ist umgekehrt. Die Geldmenge muss immer wieder der Warenmenge angepasst werden. Und Zinsen schaffen kein neues Geld, sondern die Kreditvergaben. Es hat sich bewährt, dass die Geldmenge immer etwas stärker steigt als die Realwerte, das nennt man dann Inflation. Desweiteren wird Geld vielerorts nicht mehr durch reale Arbeit von Menschen erwirtschaftet. Viele Bereiche - allen voran die IT - sind automatisiert. Sheeva P. schrieb: > Volle Zustimmung!
Dennis K. schrieb: > Wenn ich an die > Streiks der GDL und die darauf folgenden Reaktionen der Menschen.. Man > beschwerte sich, dass eine der Errungenschaften ihren Dienst tat. Was > soll man da sagen? Das Streikrecht ist nicht dafür da, massenhaft unbeteiligte Dritte in Geiselhaft zu nehmen, darum auch die berechtigt harsche Kritik. Nur noch Piloten sind diesbezüglich schlimmer und gieriger.
Sheeva P. schrieb: > Bitte verschone mich mit der "alles ist furchtbar"-Panikpropaganda von > lechts und rinks, die die Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft > kleinreden muß, um ihren kruden politischen Agenden mit einem sachlichen > Deckmäntelchen zu versehen. Unsere Mittelschicht ist immer noch stark > und hat in den letzten Jahren deutliche Einkommenssteigerungen erreicht. > Daß das den Gierigen trotzdem nicht reicht, ändert daran nichts. Nunja, aktuell stimmt das soweit. Wir haben eine starke Mittelschicht, so stark wie in wenig anderen Ländern. Der Mittelschicht gehts sehr gut. Allerdings ist das kein Grund, Missstände zu ignorieren. Und die gibt es. Es ist gefährlich, in einer Zeit des Wohlstandes seine Augen vor Problemen zu schließen. Die Mittelschicht wird wegschmelzen, bzw. tut das aktuell schon. Und die demographische Entwicklung lässt sich nicht wegleugnen. Die Mittelschicht wird heute schon sehr stark belastet und wird dies in Zukunft noch mehr werden. Denn: bei den Armen gibts nichts zu holen. Die Reichen haben Möglichkeiten sich zu drücken bzw. werden von der Politik geschont. Und Firmen sind sowieso unantastbar denn das Wirtschaftswachstum ist ein zerbrechliches Pflänzlein und muss gehegt und gepflegt werden. Deswegen darf die Mittelschicht auch heute schon die Energiewende finanzieren und muss den Klimawandel bekämpfen während Energie- und Abgasintensive Unternehmen weitermachen dürfen wie bisher (oder noch schlimmer: https://blog.fefe.de/?ts=a6bf2099) In Zukunft werden die Belastungen weiter steigen, durch steigende Staatsausgaben, Niedrigzinspolitik, Bankenrettungen und eine alternde Bevölkerung. Gut, der Mittelschicht wirds weiterhin gut gehen und in Afrika werden weiter Kinder verhungern, also passt doch alles, oder nicht? Für mich nicht. Es geht darum, eine gefährliche Entwicklung zu stoppen und für Gerechtigkeit zu sorgen, bevor es zu spät ist. In einer Gesellschaft gibt es doch grob 3 Gruppen: die Schwachen, die Normalen und die Starken. Schwache brauchen Unterstützung. Normale können für sich selbst sorgen (und, eingeschränkt, auch Unterstützung bieten). Starke können viel Unterstützung bieten. Aber aktuell werden die Starken nicht entsprechend zur Unterstützung herangezogen. Den Starken werden viele Möglichkeiten eröffnet, sich aus Solidaritätsgemeinschaften zurückzuziehen (GKV, Gesetzliche Rente). Außerdem wird "Arbeit" ungleich stärker belastet als z.B. Einkünfte aus Kapitalerträgen. Das und der Zinseszins-Effekt tragen dazu bei die Nichtlinearität beim Einkommen stark zu begünstigen. Zurück bleiben dann die bedürftigen Schwachen und die Normalen, die das ganze wackelige Kartenhaus irgendwie zu stemmen haben. Wie sagte Spidermans Onkel schon: "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung." ;-) Das alles hat nichts mit Schwarzseherei zu tun. Aber je eher man schlechte Entwicklungen stoppt desto einfacher geht dies nocht. Soziale Gerechtigkeit sollte uns allen ein Anliegen sein denn eine inhomogene Gesellschaft schadet letzlich auch den Starken. Will ich irgendwann in Nachbarschaften leben wo wir Gutverdiener unsre Viertel einzäunen und bewachen lassen müssen damit der Mob uns nicht überrennt? Eher nicht.
Benji schrieb: > Deswegen darf die Mittelschicht auch heute schon die Energiewende > finanzieren und muss den Klimawandel bekämpfen während Energie- und > Abgasintensive Unternehmen weitermachen dürfen wie bisher (oder noch > schlimmer: https://blog.fefe.de/?ts=a6bf2099) Unternehmen gehören nicht automatisch zur Oberschicht. Benji schrieb: > Für mich nicht. Es geht darum, eine gefährliche Entwicklung zu stoppen > und für Gerechtigkeit zu sorgen, bevor es zu spät ist. Das wäre ziemlich einfach, wenn man die Mittelschicht zum handeln bewegen würde. Stattdessen lehnt sie sich zurück, konsumiert weiterhin fröhlich ihr gesamtes Einkommen und hofft darauf, vom Staat gerettet zu werden. Kämpfen sollen die anderen - nur wer bleibt da überhaupt noch übrig? Glaubt die Mittelschicht wirklich, die Oberschicht würde sich irgendwann für sie einsetzen? Ziemlich naiv und dämlich. Benji schrieb: > Außerdem wird "Arbeit" ungleich stärker belastet als z.B. Einkünfte aus > Kapitalerträgen. Das stimmt nicht. Kapitalerträge werden aktuell etwa mit dem Höchssteuersatz versteuert, wenn man die gesamte Kette vom Unternehmensgewinn bis zur Ausschüttung berücksichtigt. Man muss Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Kapitalertragsteuer berücksichtigen. Einkommen aus Beschäftigung werden also ausnahmslos geringer besteuert. Benji schrieb: > Das und der Zinseszins-Effekt tragen dazu bei die > Nichtlinearität beim Einkommen stark zu begünstigen. Der Zinseszinseffekt wirkt bei Gehaltssteigerungen genauso. Benji schrieb: > Will ich irgendwann in Nachbarschaften leben wo wir Gutverdiener unsre > Viertel einzäunen und bewachen lassen müssen damit der Mob uns nicht > überrennt? Eher nicht. Dann sollte man unbedingt den Populismus stoppen und die Sache mit nüchterner Objektivität angehen. Dann kann man feststellen, dass heute jeder einzelne etwas gegen diese Missstände tun kann, auch wenn er zu den "Schwachen" oder "Normalen" zählt.
Claymore schrieb: > Kapitalerträge werden aktuell etwa mit dem > Höchssteuersatz versteuert, Claymore schrieb: > Der Zinseszinseffekt wirkt bei Gehaltssteigerungen genauso. Das bestreitet niemand. Allerdings: Wer Geld anlegt erhält durch Zins und Zinseszins eine Rendite. Wer viel Geld anlegt erhält durch Zins und Zinseszins viel viel Mehr Rendite. Nicht dem Verhältnis entsprechend sondern ungleich mehr. Dadurch entsteht ab einem gewissen Kapitalbesitz eine gefährliche Eigendynamik. Und was ich auch mit "Belastung" meinte: Ein Privatier zahlt auf Kapitalerträge keine Rentenversicherung. Ich als Arbeitnehmer kann mich aber nicht aus der Solidargemeinschaft ausklinken obwohl ich, nur für mich, effektiver wirtschaften könnte. Wieso? Entweder tragen alle unser System oder keiner. Diese Sonderbehandlungen sind gefährlich. Claymore schrieb: > Benji schrieb: >> Für mich nicht. Es geht darum, eine gefährliche Entwicklung zu stoppen >> und für Gerechtigkeit zu sorgen, bevor es zu spät ist. > > Das wäre ziemlich einfach, wenn man die Mittelschicht zum handeln > bewegen würde. Stattdessen lehnt sie sich zurück, konsumiert weiterhin > fröhlich ihr gesamtes Einkommen und hofft darauf, vom Staat gerettet zu > werden. Kämpfen sollen die anderen - nur wer bleibt da überhaupt noch > übrig? Glaubt die Mittelschicht wirklich, die Oberschicht würde sich > irgendwann für sie einsetzen? Ziemlich naiv und dämlich. Wie soll denn die Mittelschicht handeln? Weniger Konsumieren, mehr Anlegen? Ja kann man, aber um das gehts mir doch garnicht. Es geht darum dass die Mittelschicht das System tragen soll und die Starken fein raus sind. Dass die Mittelschicht verstärkt selbst Vorsorgen muss ("Anlegen") ist ja nur eine Folge des wackeligen Systems. Würden die Starken entsprechend ihrer Leistung stärker herangezogen (so dass jeder das System entsprechend seinen Möglichkeiten stützt) wäre die Last besser und gleichmäßiger verteilt und das Gros der Bevölkerung insgesamt weniger belastet. Dein propagiertes Anlegen/Investieren ist ja nur Symptombekämpfung um in einem Land wachsender Unterschiede ("Arm-Reich-Schere) weiterhin bestehen zu können. Claymore schrieb: > Dann sollte man unbedingt den Populismus stoppen und die Sache mit > nüchterner Objektivität angehen. Dann kann man feststellen, dass heute > jeder einzelne etwas gegen diese Missstände tun kann, auch wenn er zu > den "Schwachen" oder "Normalen" zählt. Nein ich kann nichts dagegen tun. Ich kann für mich selbst vorsorgen damits mir später nicht dreckig geht aber das ist nur Symptombekämpfung. Probleme muss man bei der Wurzel packen und das kann ich nicht, das kann nur die Politik. Übrigens: hast du gestern die Berichte über den leicht zensierten Armutsbericht mitgekriegt? Da fehlen jetzt wohl Passagen die genau in diese Kerbe schlagen. Nichts genaues weiß man natürlich nicht aber schon die Tatsache dass etwas zensiert wurde lässt Probleme vermuten.
Benji schrieb: > den leicht zensierten Armutsbericht Benji schrieb: > in diese Kerbe schlagen auch etliche andere Meldungen. wie: "Frauen in Deutschland bekommen mehr Kinder" auch deutsche Frauen? ...wer das Wort Propaganda nur in die Zeit von 1933 bis '45 einordnen kann, tut mir leid.
D. I. schrieb: > Das Streikrecht ist nicht dafür da, massenhaft unbeteiligte Dritte in > Geiselhaft zu nehmen, darum auch die berechtigt harsche Kritik. Nur noch > Piloten sind diesbezüglich schlimmer und gieriger. Wer sich von streikenden Piloten in Geiselhaft genommen sieht, ist selbst schuld. Fliegen ist ein umweltschädlicher Luxus. Wir leben in einer modernen Kommunikationsgesellschaft. Ich schätze, dass man 80% der Geschäftsflüge einsparen könnte und 100% der Urlaubsflüge. Es müsste nur der Wille und der Verstand da sein. Nenn doch mal eine Berufsgruppe, bei der keine unbeteiligten Dritten unter einem Streik leiden würden. Und komm mir nicht mit Friseuren und Telefondesinfizierern ;-)
Wenn man der Meinung ist, Bahnfahren oder fliegen wäre ein Grundrecht der Bürger und ein paar Tage oder Wochen Streik GEHEN GAR NICHT. Dann muss der Staat eben selbst Lokführer und Piloten einstellen und verbeamten. Oh halt, bei der Bahn hatten wir das früher ja. Und dann wollte man Geld sparen und sich "den kräften des freien Marktes" aussetzen. Beamte sind eh viel zu teuer. Und auf einmal streiken die Lokführer gemäß den Kräften des Marktes. Huiuiui und manche Politiker und Bürger sind sich dann echt nicht zu verblödet, denen das Streikrecht aberkennen zu wollen. Warum kritisiert man nicht die Politiker welche damals die Bahn privatisiert haben und fordert eine Rückkehr zu Staatsbahn? Dann ist das Streikproblem gelöst. Aber SO wichtig scheint die Mobilität des Bürger dann auch wieder nicht zu sein. Tja alles kann man nicht haben. Lernen manche schon als Kind. Politiker und Anti-Streik-Wutbürger hatten diese Lehre wohl in der Kindheit nicht gemacht und stehen jetzt als Erwachsene staunend mit großen Augen vor der Realität. Wer also meint, bei auch noch hunderten Airlines, geht der Streik in der Luftfahrt gar nicht, möge eine Staatsairline mit Beamten fordern anstatt den Mitarbeitern welche sich ansonsten auf dem freien Jobmarkt behaupten müssen, das Streikrecht abzuerkennen Alles andere ist Heuchelei.
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Benji schrieb: > Nicht dem Verhältnis entsprechend sondern ungleich mehr. Das ist rein mathematisch nicht korrekt. Benji schrieb: > Und was ich auch mit "Belastung" meinte: Ein Privatier zahlt auf > Kapitalerträge keine Rentenversicherung. Ein Arbeitnehmer zahlt auf seine Kapitalerträge auch nichts. Benji schrieb: > Entweder tragen alle unser System oder keiner. > Diese Sonderbehandlungen sind gefährlich. Das kann man so sehen, aber ich bezweifle stark, dass das die Probleme wesentlich entschärfen würde. Benji schrieb: > Wie soll denn die Mittelschicht handeln? Weniger Konsumieren, mehr > Anlegen? Richtig. Benji schrieb: > Es geht darum dass die Mittelschicht das System tragen soll und die > Starken fein raus sind. Und genau hier könnte die Mittelschicht mit ihren Ressourcen massiv eingreifen. Wenn sie denn wollte und an einem Strang ziehen würde. Benji schrieb: > Dein propagiertes Anlegen/Investieren ist ja nur Symptombekämpfung um in > einem Land wachsender Unterschiede ("Arm-Reich-Schere) weiterhin > bestehen zu können. Nein, es ist eine der wenigen Methoden, die die Arm-Reich-Schere zu bremsen vermögen. Benji schrieb: > Nein ich kann nichts dagegen tun. > Ich kann für mich selbst vorsorgen damits mir später nicht dreckig geht > aber das ist nur Symptombekämpfung. Nein, das ist nicht nur Symptombekämpfung, sondern eine aktive Möglichkeit, etwas zu tun. Benji schrieb: > Probleme muss man bei der Wurzel packen und das kann ich nicht, das kann > nur die Politik. Das stimmt eben nicht. Die Masse kann viel mehr bewirken. Benji schrieb: > Übrigens: hast du gestern die Berichte über den leicht zensierten > Armutsbericht mitgekriegt? Teilweise, ja. Armut ist in Deutschland aber sowieso völlig falsch definiert. Wenn die Durchschnittseinkommen steigen, steigt auch die Armut. Die Definition fördert nur die Neidgesellschaft und ist in keiner Weise konstruktiv.
Claymore schrieb: > Ein Arbeitnehmer zahlt auf seine Kapitalerträge auch nichts. Das stimmt. Aber der Arbeitnehmer bezieht den allergrößten Teil seines Einkommens aus stark belasteter Arbeit und Kapitalerträge sind maximal ein Zubrot (zumindest die ersten 20-30 Jahre). Der finanziell Starke bezieht so gut wie alles aus Kapitalerträgen, wird also, trotz höherem "Einkommen" verhältnismäßig weniger belastet. Siehe obiges fiktives Zahlenbeispiel. Claymore schrieb: > Das ist rein mathematisch nicht korrekt. Natürlich, die das Rendite/Kapitaleinsatz ist eine steil ansteigende Kurve, keine Gerade. Wenn man jetzt noch davon ausgeht dass beide (Normaler und Starker) wenig konsumieren und nur ihre Grundbedürfnisse (=Fixkosten) befriedigen dann bringt jeder erwirtschaftete Rendite-Euro dem Starken ungleich mehr, bis sich eine Eigendynamik entwickelt. Vereinfacht dargestellt: Einkommen 20k Netto, Fixkosten 15k. => Maximale Sparquote 25% Einkommen 200k Netto, Fixkosten meinetwegen 20k: => Maximale Sparquote 90%. Claymore schrieb: > Nein, das ist nicht nur Symptombekämpfung, sondern eine aktive > Möglichkeit, etwas zu tun. Die Arm-Reich-Schere klafft auseinander. Das ist ein Fakt den nicht mal unsere Politiker beschönigen. In Zukunft werden immer mehr Menschen deswegen selbst vorsorgen müssen, weil die Rente bei vielen, gerade den immer mehr Wenigverdienern, nicht reichen wird. Für mich als einzelner Privatmensch heist das also, Geld nicht Ausgeben sondern Anlegen. Das ist gut und richtig und wird von mir so praktiziert. Aber: Die Schere wird dadurch nicht beseitigt. Die Schere wird weiter klaffen aber ich kann die Symptome, die die Schere auf mich hat lindern. Mit Ursachenbekämpfung hat das aber nichts zu tun. Das immer noch anders zu sehen ist dein Recht, aber dann haben wir anscheinend fundamental andere Ansichten.
Benji schrieb: > Natürlich, die das Rendite/Kapitaleinsatz ist eine steil ansteigende > Kurve, keine Gerade. Soll natürlich heißen: Natürlich, das Verhältnis Rendite/Kapitaleinsatz ist eine steil ansteigende Kurve, keine Gerade.
Cyblord -. schrieb: > Wenn man der Meinung ist, Bahnfahren oder fliegen wäre ein Grundrecht > der Bürger und ein paar Tage oder Wochen Streik GEHEN GAR NICHT. Dann > muss der Staat eben selbst Lokführer und Piloten einstellen und > verbeamten. Mir ist nicht bekannt, dass jeder Wasser-/E-Werkmitarbeiter verbeamtet wäre, trotzdem können die nicht einem beliebig das Wasser / den Strom zu Streikzwecken abdrehen; Ärzte / Krankenschwestern etc. ebenso. Es dreht sich hierbei um die Frage ob Verkehrsmittel in der heutigen Zeit zur Grundversorgung zählen oder nicht (da kann man unterschiedliher Meinung sein), so dass man sich - abgesehen von höherer Gewalt - darauf verlassen kann. Im Falle der Bahn gibt es ja nicht mal ein Konkurrenzangebot. ÖPNV ist nunmal alternivlos, da es nur einen ÖPNV gibt. lächler schrieb: > Nenn doch mal eine Berufsgruppe, bei der keine unbeteiligten Dritten > unter einem Streik leiden würden. Und komm mir nicht mit Friseuren und > Telefondesinfizierern ;-) Es kommt darauf in welcher Weise man beteiligt wird. Wird VW bestreikt, dann rollen erstmal keine Autos mehr vom Band, so dass ich als Kunde im Zweifel etwas länger auf meinen Neuwagen warten muss, den wirtschaftlichen Schaden trägt aber erstmal hauptsächlich VW, vor allem wenn ich aufgrunddessen in Zukunft zur Konkurrenz abwandere. Cyblord -. schrieb: > Und auf einmal streiken die Lokführer gemäß den > Kräften des Marktes. Huiuiui und manche Politiker und Bürger sind sich > dann echt nicht zu verblödet, denen das Streikrecht aberkennen zu > wollen. Es geht nicht darum ihnen das Streikrecht abzuerkennen, sondern darum, dass ihr Streikrecht einen unverhältnismäßig höheren Hebel als üblich hat und den Hauptschaden dabei nicht das bestreikte Unternehmen trägt, sondern die Allgemeinheit (das Wegerisiko beispielsweise liegt beim Arbeitnehmer, und dass es eine Gewerkschaft in der Hand hat "einfach so" mich in eine Situation zu bringen in der ich mir eine Abmahnung fange geht deutlich zu weit). Darum finde ich es durchaus diskussionswürdig, ob das nun Grundversorgung ist oder nicht und wenn ja, wie eine solche im Streikfall aufrechterhalten werden kann. Dein Lösungsvorschlag war es wieder zu verstaatlichen, das ist aber nicht die einzige Möglichkeit.
Benji schrieb: > Das stimmt. > Aber der Arbeitnehmer bezieht den allergrößten Teil seines Einkommens > aus stark belasteter Arbeit und Kapitalerträge sind maximal ein Zubrot > (zumindest die ersten 20-30 Jahre). > Der finanziell Starke bezieht so gut wie alles aus Kapitalerträgen, wird > also, trotz höherem "Einkommen" verhältnismäßig weniger belastet. > Siehe obiges fiktives Zahlenbeispiel. Genau dann passt es aber wieder. Jemand, der sowieso keine Rentenzahlung braucht, muss auch nicht einzahlen. Das ist das Versicherungsprinzip. Anstatt die Reichen in die Rentenversicherung einzahlen zu lassen, sollte man lieber einen Teil über Steuer finanzieren. Dadurch zahlen auch alle mit, aber die Reichen kriegen gar nichts. Bei der Krankenversicherung muss der Privatier übrigens mehr zahlen, weil er den Arbeitgeberanteil selbst übernehmen muss. Benji schrieb: > Natürlich, die das Rendite/Kapitaleinsatz ist eine steil ansteigende > Kurve, keine Gerade. Die Rendite wird aber nicht größer mit höheren Einsätzen. Deshalb ist der Gewinn anteilig am Einsatz gleich hoch. Da gibt es keinen nichtlinearen Zusammenhang. Benji schrieb: > Einkommen 20k Netto, Fixkosten 15k. => Maximale Sparquote 25% > Einkommen 200k Netto, Fixkosten meinetwegen 20k: => Maximale Sparquote > 90%. Das ist im Prinzip richtig, aber mit 200k Einkommen zahlt man schon weit mehr als das 10fache an Steuern. Benji schrieb: > Die Arm-Reich-Schere klafft auseinander. Das ist richtig. Benji schrieb: > Für mich als einzelner Privatmensch heist das also, Geld nicht Ausgeben > sondern Anlegen. Das ist gut und richtig und wird von mir so > praktiziert. > > Aber: Die Schere wird dadurch nicht beseitigt. Für dich als einzelner eben schon. Du stellst dich auf die andere Seite der Schere. Wenn das Millionen tun würden, würde die Schere nicht mehr so weit auseinander gehen, weil man viele Milliarden, die ins Ausland oder zu den Reichen wandern, in eigener Hand behält. Benji schrieb: > Mit Ursachenbekämpfung hat das aber nichts zu tun. Doch, denn die wesentliche Ursache für die Arm-Reich-Schere ist, dass die Reichen einen wesentlichen Anteil des Kapitals halten, während die Armen einen großen Teil ihres Einkommens (teilweise mehr als 100%) konsumieren. Keine Steuer dieser Welt kann diesem Umstand beseitigen. Denn das Geld würde immer noch wieder zum Kapital zurückfließen. Die einzige Chance des Staates, hier einzugreifen ist, Kapital im Namen der Bürger zu verwalten. So wie es Norwegen und viele andere Staaten mit Pensionsfonds tun. In Deutschland gibt es das in der Form nicht. Das ist ein erhebliches Defizit, das sich aber erst beseitigen lässt, wenn die Bürger eine gewisse Akzeptanz für Kapitalbesitz entwickeln.
Claymore schrieb: > Genau dann passt es aber wieder. Jemand, der sowieso keine Rentenzahlung > braucht, muss auch nicht einzahlen. Das ist das Versicherungsprinzip. Ich brauch auch keine Rentenzahlung, bzw. ich bräuchte sie nicht wenn ich das Geld, das aktuell dafür von meinem Gehalt weggeht, selbst verwalten und anlegen könnte. Aber ich kann mich davor nicht drücken. > muss auch nicht einzahlen. Das ist das Versicherungsprinzip. Und: Die Gesetzliche Rente ist wie die GKV erstmal eine Solidargemeinschaft. Und es ist genau Sinn und Zweck einer solchen Gemeinschaft dass jeder entsprechend seinen Möglichkeiten das System stützt. Claymore schrieb: > Doch, denn die wesentliche Ursache für die Arm-Reich-Schere ist, dass > die Reichen einen wesentlichen Anteil des Kapitals halten, während die > Armen einen großen Teil ihres Einkommens (teilweise mehr als 100%) > konsumieren. Die erste Hälfte kann ich noch mitgehen. Die Reichen halten einen Großteil des Kapitals. Aber ich seh weniger die Konsumsucht des Pöbels als Ursache. Die Starken werden ungleich weniger belastet während sie gleichzeitig mehr Möglichkeit haben ihren Besitz zu mehren. Welche Punkte ich damit meine hab ich schon dargelegt. Und selbst wenn der Pöbel nicht mehr konsumiert: dann haben die Starken immer noch eine höhere Sparquote (Fixkosten sind fix ;-)) und können folglich auch wieder mehr erwirtschaften (was natürlich den Unterschied Schwach <=> Stark vergrößert). Aber spätestens jetzt drehen wir uns im Kreis. Deshalb verabschiede ich mich jetzt in den Feierabend der gleichzeitig den Beginn meines Urlaubs darstellt. Machts gut ;-)
D. I. schrieb: > Wird VW bestreikt, > dann rollen erstmal keine Autos mehr vom Band, so dass ich als Kunde im > Zweifel etwas länger auf meinen Neuwagen warten muss, den > wirtschaftlichen Schaden trägt aber erstmal hauptsächlich VW, vor allem > wenn ich aufgrunddessen in Zukunft zur Konkurrenz abwandere. Ja, hauptsächlich VW, aber nicht ausschließlich.
Benji schrieb: > Ich brauch auch keine Rentenzahlung, bzw. ich bräuchte sie nicht wenn > ich das Geld, das aktuell dafür von meinem Gehalt weggeht, selbst > verwalten und anlegen könnte. > Aber ich kann mich davor nicht drücken. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Arbeitnehmer vollständig selbst vorsorgen kann, ist aber deutlich geringer. Den Staat interessiert bei solchen Regelungen Einzelfälle und Ausnahmen nicht. Benji schrieb: > Und: Die Gesetzliche Rente ist wie die GKV erstmal eine > Solidargemeinschaft. Und es ist genau Sinn und Zweck einer solchen > Gemeinschaft dass jeder entsprechend seinen Möglichkeiten das System > stützt. Entscheidend ist der Bedarf an Leistungen. Der ist bei Krankenversicherung eben auch beim Privatier gegeben, bei der Rente nicht. Benji schrieb: > Aber ich seh weniger die Konsumsucht des Pöbels als Ursache. Da siehst du eben falsch. Zu viel Konsum ist die Hauptursache. Benji schrieb: > Die Starken werden ungleich weniger belastet während sie gleichzeitig > mehr Möglichkeit haben ihren Besitz zu mehren. Sie werden eher stärker belastet. Benji schrieb: > Und selbst wenn der Pöbel nicht mehr konsumiert Wer redet davon, dass sie gar nicht mehr konsumieren? Der Reallohn ist aber in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen, und kompensiert wurde das nicht durch höhere Investitionen, sondern mehr Konsum. Dieses Missverhältnis ist die wesentliche Ursache für eine steigende Arm-Reich-Schere und die muss beseitigt werden. Benji schrieb: > ann haben die Starken > immer noch eine höhere Sparquote (Fixkosten sind fix ;-)) und können > folglich auch wieder mehr erwirtschaften (was natürlich den Unterschied > Schwach <=> Stark vergrößert). Die Sparquote sinkt aber, weil die Rendite sinkt, wenn die Masse investiert. Ihre wesentliche Einnahmequelle wird also deutlich reduziert.
Benji schrieb: > Aber ich kann mich davor nicht drücken. P.S.: Natürlich kannst du das. Dazu musst du noch nicht einmal reich werden. Du könntest einfach als Freiberufler arbeiten.
Claymore schrieb: > Wer redet davon, dass sie gar nicht mehr konsumieren? Der Reallohn ist > aber in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen, Welche Maerchenblaetter schreiben denn sowas? Um das zu glauben, muss man schon seeeehr weit abgehoben haben. Allein der EUR-Umstellungschock mit ueber Nacht fast verdoppelten Preisen bei vielen Dienstleistungen ist bis heute nicht durch Reallohnsteigerungen kompensiert, nichtmal im IGM-Bereich. aswwsssw
aswwsssw schrieb: > Welche Maerchenblaetter schreiben denn sowas? Jede Statistik sagt das. aswwsssw schrieb: > Allein der EUR-Umstellungschock Du schaust viel zu kurz nach hinten. Ich sprach von den vergangenen Jahrzehnten. Um ein wirklich deutliches Bild zu sehen, muss man 60-70 Jahre in die Vergangenheit schauen. Die letzten 30 Jahre reichen definitiv nicht. Dass es auf dem hohen Niveau in jüngster Vergangenheit stagniert, ist doch völlig logisch. aswwsssw schrieb: > mit ueber Nacht fast verdoppelten > Preisen bei vielen Dienstleistungen ist bis heute nicht durch > Reallohnsteigerungen kompensiert, nichtmal im IGM-Bereich. Das ist eine rein subjektive Wahrnehmung, die nichts mit der Realität zu tun hat.
Chris M. schrieb: > Ja, hauptsächlich VW, aber nicht ausschließlich. Ich rede ja auch nicht in Absolutismen. Sinn und Zweck eines Streiks ist es hauptsächlich den Arbeitgeber zu treffen, um bei ihm die Forderungen durchzusetzen.
>Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Arbeitnehmer vollständig selbst >vorsorgen kann, ist aber deutlich geringer. Der muß doch einfach deine goldenen Ratschläge befolgen. Mal wieder keine Ahnung, was du sonst so erzählst?
D. I. schrieb: > Mir ist nicht bekannt, dass jeder Wasser-/E-Werkmitarbeiter verbeamtet > wäre, trotzdem können die nicht einem beliebig das Wasser / den Strom zu > Streikzwecken abdrehen; Ärzte / Krankenschwestern etc. ebenso. Von Ärztestreiks noch nie was gehört? Auch im Krankenhaus geht das. Ein Notdienst wird natürlich aufrecht erhalten. Aber alle anderen müssen z.B. auch mit ihren OPs warten. Und bei den meisten Leute ist Bahnfahren kein Notfall. Und das abdrehen von Strom/Wasser ist sicher kein Streiken sondern illegal. Die können aber einfach nicht zur Arbeit kommen. Der Staat muss dann halt für Ersatz sorgen. > Es dreht sich hierbei um die Frage ob Verkehrsmittel in der heutigen > Zeit zur Grundversorgung zählen oder nicht (da kann man unterschiedliher > Meinung sein), so dass man sich - abgesehen von höherer Gewalt - darauf > verlassen kann. Nur kann man nicht einfach irgendwas zur Grundversorgung zählen und dann sind die Mitarbeiter dort die doofen und müssen für jeden Lohn arbeiten. Darum gabs ja mal den Deal, du bist als Beamter gut bezahlt und immer gut versorgt, dafür musst du immer da sein und kannst auch im Zweifel mal weit weg versetzt werden. Wenn also nun Jobs als GRUNDVERSORGUNG eingestuft werden, müssten die Mitarbeiter extrem gut bezahlt werden und im Alter abgesichert sein. Macht ja auch Sinn, bei einem soooo wichtigen Job. Quasi also die Verbeamtung durch die Hintertür. Wie gesagt, beides gibts halt nicht: Du darfst nicht streiken, bekommst aber nen normalen Lohn, bist normal kündbar und bekommst die normale Scheißrente. Und jetzt viel Spaß. > Es geht nicht darum ihnen das Streikrecht abzuerkennen, Doch das tust du damit. Streiken nur wenns nicht weh tut? Sorry das ist faktisch aberkannt.
Cyblord -. schrieb: > Von Ärztestreiks noch nie was gehört? Auch im Krankenhaus geht das. > Ein Notdienst wird natürlich aufrecht erhalten. Aber alle anderen müssen > z.B. auch mit ihren OPs warten. Wie du schon sagst, ein Notdienst wird aufrechterhalten. Cyblord -. schrieb: > Und das abdrehen von Strom/Wasser ist sicher kein Streiken sondern > illegal. > Die können aber einfach nicht zur Arbeit kommen. Der Staat muss dann > halt für Ersatz sorgen. Meine Worte. Cyblord -. schrieb: >> Es geht nicht darum ihnen das Streikrecht abzuerkennen, > Doch das tust du damit. Streiken nur wenns nicht weh tut? Sorry das ist > faktisch aberkannt. Das ist der springende Punkt, wem tut es in welchem Maße weh? Meiner Meinung nach muss der Hauptadressat der Arbeitgeber sein, nicht der Kunde. Das Letzterer nicht komplett davon ausgenommen sein wird, ist denke ich klar. Ein Lösungsansatz wäre, die verfügbaren Hebel seitens des Kunden Richtung des Arbeitgebers zu stärken, Beispiel Bahn hieße das einfacher Unkosten einfordern zu können (Taxifahrt) oder Beispiel Flug Ticket der Konkurrenzairline erstattet zu bekommen.
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Der muß doch einfach deine goldenen Ratschläge befolgen. Mal wieder > keine Ahnung, was du sonst so erzählst? Wenn sie es tun würden, bräuchten wir keine gesetzliche Rentenversicherung. Aber ich mache mir nicht vor, dass das passieren wird, während andere Leute hier wirklich noch glauben, der Staat oder die Reichen würden sie irgendwann schon retten, wenn sie nur genug in diesem Forum jammern.
>...oder die Reichen würden sie irgendwann schon retten Du mußt dir wirklich keine Sorgen machen, daß das passiert. Dazu ist der Einfluß de wirklich Reichen viel zu groß. Siehe die gelöschten Passagen im aktuellen Armutsbericht >...wenn sie nur genug in diesem Forum jammern. Dank deines heroischen und selbstlosen Einsatzes ist ja zum Glück ein Gegengewicht in diesem Forum aufgetaucht.
D. I. schrieb: > Darum finde ich es durchaus diskussionswürdig, > ob das nun Grundversorgung ist oder nicht und wenn ja, wie eine solche > im Streikfall aufrechterhalten werden kann. Dein Lösungsvorschlag war es > wieder zu verstaatlichen, das ist aber nicht die einzige Möglichkeit. Stimmt, die andere Möglichkeit ist es, den Rechtstaat völlig abzuschaffen. Wenn die Politik und das Volk öffentlichen Transport als absolute Grundversorgung betrachten, muss dieser halt wieder verbeamtet werden. Dafür war das Beamtentum auch eigentlich gedacht. Weil man aber sparen will und noch nichtmal A2 zahlen und Belegschaft bei Bedarf ins Hartz kippen will, ja dann muss man auch mit Streiks leben. Ansonsten halt Streiks komplett verbieten. Es sind ja gerade die Sektoren des privatisierten öffentlichen Lebens, wo sich die schlimmsten lohn- und arbeitsmäßigen Abgründe auftun, weniger in der Industrie.
Hi, Mahner, > Genau diese Passage bereitet auch mir Kopfzerbrechen: > Gründer haben große Probleme mit absoluter Entspannung und stehen unter > permanentem Druck. Denn wenn sie nicht aktiv an ihrer Idee arbeiten, > steht das Projekt weitgehend still. Meine Erfahrung weicht davon ab: Entweder a) hat der Jung-Unternehmer eine tolle Idee und Kunden, die für diese gern bezahlen. Oder b) ihm fehlt eins davon oder gar beides. Im Falle von b) ist ihm sein Burnout sicher. Es sei denn, er gibt vorher auf oder hat Glück, zu a) zu wechseln. Im Falle von a) muss er sich gegen etablierte Konkurrenz durchsetzen. Dazu muß er so viel schuften und malochen, dass ein Angestellter an "Masochismus" denken könnte. Aber wer für sich selbst arbeitet, für seine eigene Zukunft, und das mit einer tollen Erfindung, der entfaltet viel mehr Leidenschaft und Kräfte als ein Angestellter. Am Autor des Artikels zweifele ich etwas. Denn wer von dieser Leidenschft ergriffen ist, der denkt nicht so kleinkariert über Stress nach und über all den Rat, den Besserwisser den potenziellen Burnout-Opfern andienen. Ciao Wolfgang Horn
Claymore schrieb: > Wenn sie es tun würden, bräuchten wir keine gesetzliche > Rentenversicherung. Besonders die, die jeden Monat noch Geld vom Amt erbetteln muessen, weil auch vom Mindestlohn noch immer kein menschenwuerdiges Leben moeglich ist, klar. Da passt Deine Antwort von oben: Claymore schrieb: > Das ist eine rein subjektive Wahrnehmung, die nichts mit der Realität zu > tun hat. aswwsssw
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Du mußt dir wirklich keine Sorgen machen, daß das passiert. Dazu ist der > Einfluß de wirklich Reichen viel zu groß. Siehe die gelöschten Passagen > im aktuellen Armutsbericht Ich mache mir keine Sorgen. Ich würde es begrüßen, wenn die Mittelschicht endlich ihr Schicksal mal selbst in die Hand nehmen würde. Und das könnte sie. Aber in einer konsumistischen Neidgesellschaft bleibt das auch nur Wunschdenken. aswwsssw schrieb: > Besonders die, die jeden Monat noch Geld vom Amt erbetteln muessen, weil > auch vom Mindestlohn noch immer kein menschenwuerdiges Leben moeglich > ist, klar. Es ist schon irgendwie pervers und menschenverachtend, wenn man behauptet, man könne vom Mindestlohn nicht menschenwürdig leben. Das in Deutschland definierte Existenzminimum ist im internationalen Vergleich ein Leben im absoluten Überfluss. Selbst wenn man nur in der EU bleibt, steht man damit noch ziemlich weit oben. Und Mindestlohn ist zumindest für eine Einzelperson ein ganzes Stück über dem Existenzminimum. Selbst mit einer Sparquote von 20% kann man da immer noch ein sehr konsumorientiertes Leben führen.
Dennis K. schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> Am Ende sei angemerkt, daß die Löhne hierzulande schon seit Jahren nicht >> mehr sinken, sondern im Gegenteil längst wieder steigen. Von mehr Arbeit >> für weniger Lohn kann daher keine Rede sein. > > Das ist nur bedingt richtig, denn durch die reale Inflation (ca. 9% - > 10%) wird die 2%ige Steigerung wieder "aufgefressen". Eines der wesentlichen Probleme in solchen Diskussionen ist, daß einige Interessierte gerne Zahlen frei erfinden, um ihre -- natürlich einzig richtige und alleinseligmachende -- politische Agenda zu untermauern. Die Inflationsrate im Jahre 2014 jedenfalls betrug 0,25%.
Sheeva P. schrieb: > Die Inflationsrate im Jahre 2014 jedenfalls betrug 0,25%. Jaja wir sind wieder beim Thema Statistikfälschug. Die "Inflationsrate" ist nur ein hingebogenes Phantasiekonstrukt.
Dennis K. schrieb: > Würden wir uns mit unserem Wirtschaftsmodell und dessen Konsequenzen > ernsthaft beschäftigen und darüber diskutieren, gäbe es vielleicht die > Armut in vielen anderen Ländern nicht. Auch das ist wieder so eine beliebte "Selbstkritik", die -- wenngleich es natürlich löblich und sinnvoll ist, sich selbst kritisch zu analysieren -- bei näherer Betrachtung jeder Grundlage entbehrt. Wenn wir einmal auf die ärmsten Länder und die dortigen politischen und ökonomischen Verhältnisse schauen, stellen wir fest, daß es dort überall dieselben Probleme gibt: Korruption, fehlende Rechtssicherheit, Konflikte zwischen einzelnen Volks- und Religionsgemeinschaften, oft auch mit Gewalt ausgetragen, mangelhafte Bildung, Infrastrukturen, "echten Raubtierkapitalismus" bei dem kleine, privilegierte Eliten die Bevölkerung unterdrücken und ausbeuten, ... Also kann es niemanden verwundern, daß sich die Investoren zurückhalten und die Wirtschaft dieser Staaten deswegen nicht auf die Füße kommt. Für alle diese Probleme sind wir nicht verantwortlich, sondern primär die dort lebenden Menschen und ihre Führungen. Und wenn ein westlicher Staat etwas dagegen tun will, schreien sofort dieselben "Selbstkritiker" wieder auf, daß dies eine unbotmäßige Einmischung in fremde Angelegenheiten sei, gerne auch geschmückt mit Attributen wie "arrogant" oder "rassistisch".
Benji schrieb: > Nunja, aktuell stimmt das soweit. > Wir haben eine starke Mittelschicht, so stark wie in wenig anderen > Ländern. > Der Mittelschicht gehts sehr gut. > > Allerdings ist das kein Grund, Missstände zu ignorieren. > Und die gibt es. Keine Frage, aber eine objektive Bestandsaufnahme zum jetzigen Zeitpunkt kann nur zu dem Ergebnis kommen, daß wir bisher mehr richtig als falsch gemacht haben. Das ändert natürlich trotzdem nichts daran, daß es immer noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten gibt, denn wie jedes System, das von Menschenhand gemacht und betrieben wird, gibt es auch in diesem noch Fehler, Ungereimtheiten, Widersprüche und andere Probleme. > Es ist gefährlich, in einer Zeit des Wohlstandes seine Augen vor > Problemen zu schließen. Natürlich, sonst ist der Wohlstand morgen weg. > Die Mittelschicht wird wegschmelzen, bzw. tut das aktuell schon. Nach meiner Erinnerung deuten die jüngsten Zahlen darauf hin, daß sich die Situation aktuell wieder stabilisiert. > Und die demographische Entwicklung lässt sich nicht wegleugnen. Das ist andererseits auch wieder richtig. > Gut, der Mittelschicht wirds weiterhin gut gehen und in Afrika werden > weiter Kinder verhungern, also passt doch alles, oder nicht? > Für mich nicht. Es geht darum, eine gefährliche Entwicklung zu stoppen > und für Gerechtigkeit zu sorgen, bevor es zu spät ist. Ach, Gerechtigkeit... das ist so ein großes Wort, gerne auch verwendet in Verbindung mit dem Wort "sozial". Nach meiner Erfahrung werden diese Worte meistens dazu benutzt, um sich selbst und seine Absichten als gerecht zu adeln, und den politischen Gegner und seine Absichten als ungerecht zu diffamieren. Dabei geht es also vornehmlich um die Besetzung der eigenen Position als "gut" und um die Abgrenzung vom "bösen" Widersacher. Dabei ist das mit der Gerechtigkeit eine sehr individuelle Angelegenheit: während es dem einen als gerecht erscheint, dem Arbeitenden möglichst viel von seinem hart erarbeiteten Einkommen zu belassen, empfinden andere es als gerecht, ihm einen größeren Anteil davon wegzunehmen, um davon jene unterstützen zu können, die sich von ihrer eigenen Hände Arbeit nicht ernähren können. Insofern mutiert die ohnehin individuelle Gerechtigkeit zu einem reinen Totschlagargument in der Verteilungsdebatte. Andererseits finde ich es natürlich ebenso unerträglich wie Du, daß in anderen Regionen der Welt die Menschen verhungern müssen -- wenngleich die langfristigen globalen Trends erfreulicherweise zeigen, daß die Situation in den letzten fünfundzwanzig Jahren wesentlich besser geworden ist. 1981 mußten noch fast 70% der Menschen weltweit von weniger als 2 US-Dollar und 52% sogar von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag leben, waren es 2005 (das sind die neuesten Daten der Bundeszentrale für politische Bildung) unter Berücksichtigung der Kaufkraftparität "nur" noch 47 und 25%. Die absolute Armut der Ärmsten wurde in diesem Zeitraum also nahezu halbiert. Auch das ist eine Folge der verunglimpften Globalisierung und der fortschreitenden Ausbreitung des Kapitalismus -- auch wenn viele Menschen das leider nicht hören oder nicht wahrhaben wollen.
Cyblord -. schrieb: > Wenn man der Meinung ist, Bahnfahren oder fliegen wäre ein Grundrecht > der Bürger und ein paar Tage oder Wochen Streik GEHEN GAR NICHT. Dann > muss der Staat eben selbst Lokführer und Piloten einstellen und > verbeamten. > > Oh halt, bei der Bahn hatten wir das früher ja. Und dann wollte man Geld > sparen und sich "den kräften des freien Marktes" aussetzen. Beamte sind > eh viel zu teuer. Kannst Du Dich noch daran erinnern, wie Bahnfahren damals war? Ich schon. > Und auf einmal streiken die Lokführer gemäß den Kräften des Marktes. > Huiuiui und manche Politiker und Bürger sind sich dann echt nicht zu > verblödet, denen das Streikrecht aberkennen zu wollen. Bei diesem Streik ging es doch nicht um die Kräfte des Marktes, sondern um die Eitelkeit eines einzelnen Gewerkschaftsfunktionärs, der sich auf Kosten der Bahnfahrer, der Bahn und der anderen Bahnangestellten gegenüber einer anderen Gewerkschaft profilieren wollte. Da kann man durchaus mal die Frage stellen, ob sowas nicht ein böswilliger Mißbrauch des Streikrechts ist.
aswwsssw schrieb: > Claymore schrieb: >> Wenn sie es tun würden, bräuchten wir keine gesetzliche >> Rentenversicherung. > > Besonders die, die jeden Monat noch Geld vom Amt erbetteln muessen, Von Ämtern kann man kein Geld erbetteln. Auf die Leistungen dieser Ämter gibt es ein gesetzlich vorgeschriebenes Recht. Obrendrein können die Ämter keine Gelder ausschütten, nur weil jemand bettelt, sondern nur, wenn es einen Rechtsanspruch darauf gibt. Das eine der wichtigsten Errungenschaften unseres sozialen Rechtsstaats -- im Gegensatz zu anderen Staaten, in denen Korruption und systematische Ungleichbehandlungen von bestimmten Volks- und Religionsgruppen herrschen. > weil auch vom Mindestlohn noch immer kein menschenwuerdiges Leben > moeglich ist, klar. Die Meinungen darüber, was ein menschenwürdiges Leben sei und wie viel Geld man dazu bräuchte, gehen zwischen denen, die solche Alimente beziehen, und denen, die diese bezahlen müssen, doch relativ weit auseinander. Und wenn die Arbeitseinkünfte nicht zum Leben reichen, hilft der Staat mit den oben erwähnten Rechtsansprüchen auf Alimentierung.
genervt schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> Die Inflationsrate im Jahre 2014 jedenfalls betrug 0,25%. > > Jaja wir sind wieder beim Thema Statistikfälschug. Die "Inflationsrate" > ist nur ein hingebogenes Phantasiekonstrukt. Ja, genau: Du fälschst die Statistik, und Deine "Inflationsrate" ist das Phantasiekonstrukt, welches Du Dir passend hinbiegst, um Deine politichen Forderungen "begründen" zu können. "Postfaktisch" nennt man das wohl.
Sheeva P. schrieb: > genervt schrieb: > Sheeva P. schrieb: > Die Inflationsrate im Jahre 2014 jedenfalls betrug 0,25%. > > Jaja wir sind wieder beim Thema Statistikfälschug. Die "Inflationsrate" > ist nur ein hingebogenes Phantasiekonstrukt. > > Ja, genau: Du fälschst die Statistik, und Deine "Inflationsrate" ist das > Phantasiekonstrukt, welches Du Dir passend hinbiegst, um Deine > politichen Forderungen "begründen" zu können. "Postfaktisch" nennt man > das wohl. Und du glaubst der offiziell propagierten Inflationsrate mit ihrem Phantasiewarenkorb? Das ist doch genauso dumm wie gefühlte Zahlen anzunehmen, passt dir aber gerade besser in den Kram.
Paul B. schrieb: > Holz ist da noch schlimmer dran: Es arbeitet auch -und erhält überhaupt > keinen Lohn. > > MfG Paul ***IRONIE EIN*** Applaus Applaus für einen Wahnsinnsbeitrag zu dem Thema ***IRONIE AUS***
Sheeva P. schrieb: > Benji schrieb: > Der Mittelschicht gehts sehr gut. > Allerdings ist das kein Grund, Missstände zu ignorieren. > Und die gibt es. > > Keine Frage, aber eine objektive Bestandsaufnahme zum jetzigen Zeitpunkt > kann nur zu dem Ergebnis kommen, daß wir bisher mehr richtig als falsch > gemacht haben. Mit welcher Begründung? Warum nimmt die Mittelschicht dann immer mehr ab, und die Oberschicht entkoppelt sich immer weiter, wenn doch alles so gut läuft? > Die Mittelschicht wird wegschmelzen, bzw. tut das aktuell schon. > > Nach meiner Erinnerung deuten die jüngsten Zahlen darauf hin, daß sich > die Situation aktuell wieder stabilisiert. DAS ist jetzt aber postfaktisch! Das Gegenteil ist der Fall, deine Erinnerung scheint mir stark getrübt. > Dabei ist das mit der Gerechtigkeit eine sehr individuelle > Angelegenheit: während es dem einen als gerecht erscheint, dem > Arbeitenden möglichst viel von seinem hart erarbeiteten Einkommen zu > belassen, empfinden andere es als gerecht, ihm einen größeren Anteil > davon wegzunehmen, um davon jene unterstützen zu können, die sich von > ihrer eigenen Hände Arbeit nicht ernähren können. Das trifft es insofern ganz gut, weil die Debatte auch von der Politik oder den Medien gerne dahin gelenkt wird, wie sich die vom Absturz bedrohte Mittelschicht und die Bedürftigen gegenseitig zerfleischen und sich um die Verteilung von ein paar Krümeln streiten, während sich die Oberschicht fast komplett heraushalten darf, und wie selbstverständlich alle Vergünstigungen einstreicht und ordentlich Kasse macht. Teile und herrsche.
Qwertz schrieb: > Und du glaubst der offiziell propagierten Inflationsrate mit ihrem > Phantasiewarenkorb? Das ist doch genauso dumm wie gefühlte Zahlen > anzunehmen, passt dir aber gerade besser in den Kram. Die offizielle Inflationsrate ist mit unseren Haushaltsbüchern mit unserem eigenen Warenkorb weitestgehend deckungsgleich. Obendrein ist sie aktuell das Beste und Zuverlässigste, was wir haben, nicht zuletzt auch weil sich der Warenkorb seit vielen Jahren kaum verändert hat und nur deswegen eine halbwegs belastbare Vergleichbarkeit gegeben ist. Im Übrigen kommen auch andere, unabhängige Untersuchungen zu sehr ähnlichen Ergebnissen. Erspar' mir daher bitte das verschwörungstheoretische Geschwafel dafüber, daß offizielle Statistisken gefälscht seien. Solche Verschwörungstheorien kann, will, und werde ich weder ernst nehmen, noch als Grundlage für eine seriöse Diskussion akzeptieren.
Sheeva P. schrieb: > > Bei diesem Streik ging es doch nicht um die Kräfte des Marktes, sondern > um die Eitelkeit eines einzelnen Gewerkschaftsfunktionärs, der sich auf > Kosten der Bahnfahrer, der Bahn und der anderen Bahnangestellten > gegenüber einer anderen Gewerkschaft profilieren wollte. So hat es die DB AG und zugehörige große Koalition in Berlin durch die Presse darstellen lassen, um böses Blut in der Gesellschaft aufkommen zu lassen. Ziel war es, weiter Kosten beim Zugpersonal zu sparen, wie man es problemlos mit der EVG, den verlängerten Arm der DB AG, praktiziert hatte und die GDL dagegen aufbegehrt hatte, weil sie die Geknecheten jetzt auch vertreten wollte. Kurz, jedes Mittel war recht, um die GDL zu diskreditieren. Am Ende ging es aber nur ums Sparen von Lohnkosten. Jetzt wiederholt sich bald dieses Schauspiel, gut vorher kommt erst noch die Zwangsschlichtung.
Sheeva P. schrieb: > genervt schrieb: >> Sheeva P. schrieb: >>> Die Inflationsrate im Jahre 2014 jedenfalls betrug 0,25%. >> >> Jaja wir sind wieder beim Thema Statistikfälschug. Die "Inflationsrate" >> ist nur ein hingebogenes Phantasiekonstrukt. > > Ja, genau: Du fälschst die Statistik, und Deine "Inflationsrate" ist das > Phantasiekonstrukt, welches Du Dir passend hinbiegst, um Deine > politichen Forderungen "begründen" zu können. "Postfaktisch" nennt man > das wohl. Wo finde ich denn in dem Warenkorb die gestiegenen Sozialabgaben? Die sinkende Rente? Dinge wie Zusatzbeiträge für Krankenkassen? Oder Dinge wie Steigende Baukosten, angehobene Grunderwerbssteuer? Ist ja toll, wenn der Staat behauptet, die Inflation wäre gering und alle es glauben...
Sheeva P. schrieb: > unabhängige Untersuchungen zu sehr ähnlichen > Ergebnissen. Ohhhh, bitte zeigen.
Qwertz schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> Keine Frage, aber eine objektive Bestandsaufnahme zum jetzigen Zeitpunkt >> kann nur zu dem Ergebnis kommen, daß wir bisher mehr richtig als falsch >> gemacht haben. > > Mit welcher Begründung? Warum nimmt die Mittelschicht dann immer mehr > ab, und die Oberschicht entkoppelt sich immer weiter, wenn doch alles so > gut läuft? Dazu habe ich in diesem Thread schon eine ganze Menge geschrieben und sehe keinen Sinn darin, mich zu wiederholen. Bitte lies doch meine bisherigen Ausführungen zum Thema nochmal, vielleicht verstehst Du sie ja doch noch. >> Nach meiner Erinnerung deuten die jüngsten Zahlen darauf hin, daß sich >> die Situation aktuell wieder stabilisiert. > > DAS ist jetzt aber postfaktisch! Das Gegenteil ist der Fall, deine > Erinnerung scheint mir stark getrübt. Es ist verlockend, Fakten zu ignorieren, die einem nicht in den Kram passen. Aber meine Erinnerung ist noch erstaunlich gut, ich habe es für Dich extra noch einmal herausgesucht: http://www.arm-und-reich.de/verteilung/mittelschicht.html http://www.wirtschaftundschule.de/aktuelle-themen/haushalte-geld/deutschlands-gesellschaftliche-mitte/die-mittelschicht-schrumpft-sie-oder-schrumpft-sie-nicht/ > Das trifft es insofern ganz gut, weil die Debatte auch von der Politik > oder den Medien gerne dahin gelenkt wird, Genau: die große Verschwörungstheorie von Politik und Medien, die nichts anderes im Sinn haben, als Dich zu betrügen. Da sind wir schnell bei dem "Lügenpresse"-Gesabbel von Rechten und Geschwafel von der "Systempresse" von Linken. Hälst Du das für eine auch nur halbwegs angemessene Grundlage für seriöse Diskussionen? Ich nicht. > wie sich die vom Absturz bedrohte Mittelschicht Bitte lies die Links, die ich oben gepostet habe, und dann verschone mich zukünftig mit diesem Unfug. Ich kann diese verschwörungstheoretisierende Schwarzmalerei mit dem Zweck der politischen Bauernfängerei schon lange nicht mehr ernst nehmen, und auch nicht mehr hören.
Echoray schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> Bei diesem Streik ging es doch nicht um die Kräfte des Marktes, sondern >> um die Eitelkeit eines einzelnen Gewerkschaftsfunktionärs, der sich auf >> Kosten der Bahnfahrer, der Bahn und der anderen Bahnangestellten >> gegenüber einer anderen Gewerkschaft profilieren wollte. > > So hat es die DB AG und zugehörige große Koalition in Berlin durch die > Presse darstellen lassen, Genau, die Medien als verlängerter Arm der Politik und der DB... wie schon zu einem anderen Teilnehmer gesagt: spar' Dir die Verschwörungstheorien. De facto bin ich zu meiner oben geäußerten Ansicht gelangt, in dem ich Herrn Weselsky aufmerksam zugehört habe, und seine eigenen Aussagen haben völlig dazu ausgereicht, ihn als eitlen, selbstverliebten Gernegroß wahrzunehmen, der sich ohne Rücksicht auf Verluste gegenüber einer anderen Gewerkschaft profilieren wollte. Bei einigen seiner Aussagen habe ich zudem den Eindruck gewonnen, daß es ihm zum Teil auch um persönliche Animositäten ging.
Jeder, der ein Haushaltsbuch schon seit mehreren Jahren führt, erkennt, dass die ausgewiesene Inflationsrate nix mit der Realität zu tun hat. Und die unteren Lohngruppen merken es automatisch, dass sie immer näher in dem Dispo rutschen, ohne dass sich ihr Lebensstil geändert hat. Die Preise sind seit 2000 bei Verbrauchsgütern und Energie bis heute zum Teil locker um die Hälfte teurer geworden, viele Gehälter aber von 2001 bis 2006 eingefroren oder gesenkt worden. Dann wurde es ein bisschen besser bis Ende 2008, dann ging es wieder bergab, erst Ende 2010 stiegen die Gehälter wieder und aktuell ist Sidestep angesagt.
Sheeva P. schrieb: > Es ist verlockend, Fakten zu ignorieren, die einem nicht in den Kram > passen. Aber meine Erinnerung ist noch erstaunlich gut, ich habe es für > Dich extra noch einmal herausgesucht: > > http://www.arm-und-reich.de/verteilung/mittelschicht.html > http://www.wirtschaftundschule.de/aktuelle-themen/haushalte-geld/deutschlands-gesellschaftliche-mitte/die-mittelschicht-schrumpft-sie-oder-schrumpft-sie-nicht/ Deine beiden Links sagen es doch selbst: Es ist Definitionssache und abhängig davon welche Bezugspunkte man nimmt.
genervt schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> unabhängige Untersuchungen zu sehr ähnlichen >> Ergebnissen. > > Ohhhh, bitte zeigen. Nachdem Du in Deinem vorherigen Beitrag mit Deiner Frage, wo der Warenkorb denn die "gestiegenen Sozialabgaben, [..] gesunkene Rente, [...] Steigende Baukosten, angehobene Grunderwerbssteuer" und "Zusatzbeiträge für Krankenkassen" berücksichtigen würde -- was alles weder mit der Inflation, deren statistischer Betrachtung, oder mit dem Warenkorb als Instrument zur Ermittlung derselben zu tun hat -- möchte ich Dich sehr ungern noch weiter überfordern und erspare Dir komplizierte Statistiken, die Du ohnehin nur wieder nicht verstehen würdest. Tatsächlich sehe ich auch keinen tieferen Sinn darin, ein Gespräch mit jemandem zu führen, der seine Frustration und seine Abneigung gegenüber seriösen Diskussionen bereits in seinem Nickname so überaus plakativ zur Schau stellt. Schönes Wochenende.
Sheeva P. schrieb: > genervt schrieb: >> Sheeva P. schrieb: >>> unabhängige Untersuchungen zu sehr ähnlichen >>> Ergebnissen. >> >> Ohhhh, bitte zeigen. > > Nachdem Du in Deinem vorherigen Beitrag mit Deiner Frage, wo der > Warenkorb denn die "gestiegenen Sozialabgaben, [..] gesunkene Rente, > [...] Steigende Baukosten, angehobene Grunderwerbssteuer" und > "Zusatzbeiträge für Krankenkassen" berücksichtigen würde -- was alles > weder mit der Inflation, deren statistischer Betrachtung, oder mit dem > Warenkorb als Instrument zur Ermittlung derselben zu tun hat -- möchte > ich Dich sehr ungern noch weiter überfordern und erspare Dir > komplizierte Statistiken, die Du ohnehin nur wieder nicht verstehen > würdest. Tatsächlich sehe ich auch keinen tieferen Sinn darin, ein > Gespräch mit jemandem zu führen, der seine Frustration und seine > Abneigung gegenüber seriösen Diskussionen bereits in seinem Nickname so > überaus plakativ zur Schau stellt. Schönes Wochenende. Kapitulation angenommen. Und zum nachdenken: Warum muss man den Harz-4-Satz über der Inflationsrate anheben?
Echoray schrieb: > Jeder, der ein Haushaltsbuch schon seit mehreren Jahren führt, erkennt, > dass die ausgewiesene Inflationsrate nix mit der Realität zu tun hat. Unser eigenes Haushaltsbuch reicht knapp zwanzig Jahre zurück, und deckt sich weitestgehend mit den offiziellen Angaben. > Die Preise sind seit 2000 bei Verbrauchsgütern und Energie bis heute > zum Teil locker um die Hälfte teurer geworden, Das bilden die offiziellen Inflationsstatistiken jener Jahre ja auch ganz genau so ab. Daß die Inflation aktuell so niedrig ist, hat natürlich auch mit den niedrigen Energiepreisen zu tun. Außerdem hat die Politik die Preise für Energie in den letzten Jahren ganz bewußt und gezielt angehoben, um die Energiewende zu finanzieren -- das hat im Wesentlichen aber wieder mehr mit gesellschaftlich gewollter Umverteilung als mit Inflation zu tun.
D. I. schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> http://www.arm-und-reich.de/verteilung/mittelschicht.html >> > http://www.wirtschaftundschule.de/aktuelle-themen/haushalte-geld/deutschlands-gesellschaftliche-mitte/die-mittelschicht-schrumpft-sie-oder-schrumpft-sie-nicht/ > > Deine beiden Links sagen es doch selbst: Es ist Definitionssache und > abhängig davon welche Bezugspunkte man nimmt. Natürlich. Aber wer sich je nach Situation und dem, was er gerade belegen will, immer genau die passenden Definitionen und Bezugspunkte zurecht legt, der betrügt damit mindestens sich selbst.
Sheeva P. schrieb: > Natürlich. Aber wer sich je nach Situation und dem, was er gerade > belegen will, immer genau die passenden Definitionen und Bezugspunkte > zurecht legt, der betrügt damit mindestens sich selbst. Aber davon bist du auch nicht ausgenommen, schon garnicht in dem du versuchst die vermeintliche VT-Keule zu schwingen.
D. I. schrieb: > Aber davon bist du auch nicht ausgenommen, schon garnicht in dem du > versuchst die vermeintliche VT-Keule zu schwingen. Vor allem mit der selbstbezogenen Einschätzung "für mich persönlich stimmten die Zahlen". Und so ein Schwätzer erzählt was von Statistik...
genervt schrieb: > D. I. schrieb: >> Aber davon bist du auch nicht ausgenommen, schon garnicht in dem du >> versuchst die vermeintliche VT-Keule zu schwingen. > > Vor allem mit der selbstbezogenen Einschätzung "für mich persönlich > stimmten die Zahlen". > > Und so ein Schwätzer erzählt was von Statistik... Ich denke, bei dem wie auch bei dem schottischen Langschwert ist Brecht angebracht: "Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher." Aber da befinden sie sich ja mit den "Eliten" Deuschlands samt Regierungsapparat in guter Gesellschaft. Am Ende gilt nur "Cui bono?".
Echoray schrieb: > Am Ende gilt nur "Cui bono?". Naja, im Falle des "Warenkorbes" ist es ja ganz einfach, das wird vom Statistischen Bundesamt erdacht und dieses untersteht dem Innenministerium. Politisches Ziel ist ja den "Markt anzukurbeln" also der Verbraucher soll Geld ausgeben. Eine nennenswerte Inflationsrate würde den Verbraucher "nur verunsichern" **hust**.
D. I. schrieb: > Sheeva P. schrieb: >> Natürlich. Aber wer sich je nach Situation und dem, was er gerade >> belegen will, immer genau die passenden Definitionen und Bezugspunkte >> zurecht legt, der betrügt damit mindestens sich selbst. > > Aber davon bist du auch nicht ausgenommen, schon garnicht in dem du > versuchst die vermeintliche VT-Keule zu schwingen. Was ist die Aussage, die offiziellen Statistiken seinen allesamt gefälscht, denn anderes als eben genau das: eine Verschwörungstheorie? Tut mir leid, ich kann auch nichts dafür, daß die Daten nicht in das beliebte "Es-geht-uns-ja-sooo-schlecht-und-die-Welt-geht-bald-unter"-Geschwafel passen.
Echoray schrieb: > Ich denke, bei dem wie auch bei dem schottischen Langschwert ist Brecht > angebracht: > > "Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, > und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher." Genau, und jetzt dürft ihr Schwarzmaler und Verschwörungstheoretiker alle mal in den Spiegel schauen und wissen: genau Euch hat Brecht gemeint. ;-)
Deine Links sind von der Regierung in Auftrag gegebene Seiten! ! Es gibt noch mehr davon, alle um das thema und integration etc. alle mit dem gleichen wortlaut!
Sheeva P. schrieb: > http://www.arm-und-reich.de/verteilung/mittelschicht.html > http://www.wirtschaftundschule.de/aktuelle-themen/haushalte-geld/deutschlands-gesellschaftliche-mitte/die-mittelschicht-schrumpft-sie-oder-schrumpft-sie-nicht/ Ein Blick in das Impressum genügt um das unter "Fake News" einzuordnen.
genervt schrieb: > Politisches Ziel ist ja den "Markt anzukurbeln" also der Verbraucher > soll Geld ausgeben. Eine nennenswerte Inflationsrate würde den > Verbraucher "nur verunsichern" **hust**. Vor allem hätten dann ja die Renten und andere staatlichen Leistungen stärker angehoben werden müssen. ;)
Sheeva P. schrieb: > Was ist die Aussage, die offiziellen Statistiken seinen allesamt > gefälscht, denn anderes als eben genau das: eine Verschwörungstheorie? > Tut mir leid, ich kann auch nichts dafür, daß die Daten nicht in das > beliebte > "Es-geht-uns-ja-sooo-schlecht-und-die-Welt-geht-bald-unter"-Geschwafel > passen. Gefälscht werden sie nicht sein, halt zum passenden Zweck erhoben oder eben nicht erhoben, siehe zum Beispiel Kriminalitätsstatistik, was ich nicht erfasse, ist auch nicht da. Man muss sich immer fragen wie die Zahlen zustande kommen und welcher Bezug zugrunde liegt.
Echoray schrieb: > Jeder, der ein Haushaltsbuch schon seit mehreren Jahren führt, erkennt, > dass die ausgewiesene Inflationsrate nix mit der Realität zu tun hat. Das stimmt, bei mir sieht es eher nach Deflation aus. - Internetanschluss ist günstiger geworden (früher ca. 40 Euro für 1 MBit und nur Internet + 15 Euro für Telefon, heute 40 Euro für 100 MBit und Telefonflat). - 70cm Röhrenfernseher für 1000 Mark gegen 42" TFT für 450 Euro - 486er für 3000 Mark, heute Notebook für 1000 Euro - Neupreis meines ersten Autos Auto mit 100 PS wäre 40000 Mark gewesen, Verbrauch 8 Liter à 1,50 DM (~ 6 Euro), heute bekommt man für den gleichen Preis einen vergleichbaren Diesel-PKW mit mehr Ausstattung, Verbrauch 5 Liter à 1,10 EUR (< 6 Euro). Die längeren Wartungsintervalle kompensieren die höheren Werkstattpreise teilweise. - Die meisten Haushaltsgeräte sind deutlich günstiger geworden. - Der Stromverbrauch von Elektrogeräten hat sich im Durchschnitt um 30-50% reduziert, was den höheren Strompreis fast vollständig kompensiert. - Vor 20 Jahren kostete ein Liter Cola im Angebot 1,10 Mark, heute 69 Cent. - Insgesamt gebe ich für Lebensmittel weniger aus als vor 15 Jahren. Das liegt zwar auch an der Wohnsituation, aber nicht nur. - Kleidung würde ich billiger bekommen, allerdings achte ich auf die Nachhaltigkeit der Herstellung, wodurch die Ausgaben etwas mehr geworden sind. Übrig bleibt die Wohnung. Hier hat sich bei mir die Wohnsituation stark geändert, weshalb sich der Preis hier etwa verdoppelt hat. Auffällig ist, dass sich die Qualität oder Leistung vieler Produkte deutlich verbessert hat und sie trotzdem eher günstiger geworden sind. Das Problem ist, dass viele Leute weit über das Ziel hinaus schießen (z.B. den Röhrenfernseher mit einem 50" UHD Smart-TV oder einen Golf 3 mit einem Golf 7 vergleichen) oder günstigere Alternativen, die es früher nicht gab, ignorieren. Dann braucht man sich aber nicht wundern, wenn die gefühlte Inflation höher ist.
>Auffällig ist, dass sich die Qualität oder Leistung vieler Produkte >deutlich verbessert hat und sie trotzdem eher günstiger geworden sind. Herzlichen Glückwunsch, du hast die hedonistische Methode für dich erkannt: "Um diesen Effekt zu berücksichtigen, wird die Inflationsrate in manchen Staaten mit der hedonischen Methode ermittelt. Die Inflationsrate wird hierbei um einen Faktor reduziert, der den Qualitätszuwachs der Produkte repräsentieren soll. Der Warenkorb selbst wird hierdurch nicht geändert" aus https://de.wikipedia.org/wiki/Warenkorb#Mehr_Leistung_im_Warenkorb Mal wieder ein Zeichen deiner Ahnungslosigkeit, was ökonomische Aspekte, die über Rendite hinausgehen, angeht. Eigentlich sollten Leute deines Kalibers so etwas wissen. Mit 7:49 warst du heute aber schone ziemlich früh im Forum aktiv. Ich frage mich immer mehr, warum ein so toller Typ wie du sich hier so oft im Forum unter den Losern rumtreibt. Langeweile? Sendungsbewußtsein? Selbstbeweihräucherung? Das gute Gefühl, Leute zu bekehren?
IchGlaubeEsNicht schrieb: > "Um diesen Effekt zu berücksichtigen, wird die Inflationsrate in manchen > Staaten mit der hedonischen Methode ermittelt. Die Inflationsrate wird > hierbei um einen Faktor reduziert, der den Qualitätszuwachs der Produkte > repräsentieren soll. Der Warenkorb selbst wird hierdurch nicht geändert" Schön. Hier ging es aber um die nackten Zahlen im Haushaltsbuch und nicht irgendwelche Statistiken. Thema verfehlt. Setzen, 6. IchGlaubeEsNicht schrieb: > Mit 7:49 warst du heute aber schone ziemlich früh im Forum aktiv. Ich > frage mich immer mehr, warum ein so toller Typ wie du sich hier so oft > im Forum unter den Losern rumtreibt. Und du hast nichts besseres zu tun, als meine Surfgewohnheiten zu protokollieren? Das grenzt schon an Stalken.
Solche Belanglosigkeiten wie Nahrungsmittel, Strom, Wasser, Miete, Treibstoff, udgl. unterliegen selbstverständlich auch Erhöhungen bei Steuern, diversen Abgaben und Gebühren. Fakt ist: Der Euro hat seit seiner Einführung massiv an Wert verloren und dies spiegelt sich natürlich in der "Preisfindung" wider. So kostet ein Brot heute rund 3 Euro (6 DM), eine Portion Pommes weiß 2 Euro (4 DM), ein Glas Bier etwa 2,50 Euro (5 DM) und eine Tasse Kaffee 2 Euro (4 DM). Führt man heute jemanden zu einem halbwegs anständigen Abendessen in einem ganz normalen Restaurant aus, kommt man nicht unter 35 bis 40 Euro davon – 70 bis 80 DM!? Es ist wie immer: Die Realität zu ignorieren, wird hier zu Sportart erhoben. -Paul-
Ganz extrem ist auch geworden, wie lange man selber arbeiten muss, um sich eine Stunde Fremdarbeitsleistung leisten zu können.
Hallo Claymore mit deinen Argumenten zeigst aber genau auf das nur der nebensächliche Kleinkram billiger geworden ist. Ob mir jetzt der Internetanschluss bzw. Telekommunikation insgesamt im Monat 30 Euro oder 50 Euro kostet tut nicht viel zu Sache. Auch der Fernseher und die weiteren Elektronik und Elektrogeräte werden nur selten neu benötigt und es ist somit wenig relevant das diese Sachen Preiswerter geworden sind. Was zählt sind die Mieten oder Immobilienpreise (und die sind schnell an die niedrigen Zinsen angepasst worden), die Kosten für die Sozial- und Gesundheitssysteme, für die Energieversorgung, für Dienstleistungen auf die man nicht verzichten kann oder die einen sogar aufgezwungen werden (z.B. Straßenreinigung, Abwassergebühren, Müllentsorgung...), die Alltagsmobilität (also nicht die Urlaubsfernreise) usw. Und das die Lebensmittelpreise so sind wie sie sind liegt nicht an der Menschenfreundlichkeit der Großproduzenten und Discounter sondern an der grenzenlosen Ausnutzung (Missbrauch?) der Mitarbeiter, Kleinproduzenten (Discounter diktieren die Preise) und die finanziell "optimierten" Tierhaltungs- und Produktionsbedingen. Aber auf die Discounterpreise sind auch viele Leute angewiesen - oder glaubst du dass der Hartz 4 Bezieher oder der Paketbote oder der... im regionalen Bioladen einkaufen kann und darauf Rücksicht nimmt das seine Nahrung unter für alle Beteiligten fairen Bedingungen hergestellt wurde? Das leisten sich selbst viele Menschen aus der Mittelschicht nicht wenn sie sich mal die gott verdammte und ihnen auch zustehende Freiheit herausnehmen auch mal Urlaub zu machen und das Leben auch anderer Weise zu genießen (Leben!= Überleben, auch wenn es in anderen Weltgegenden für eine Mehrheit so sein sollte, so braucht man sich das hier nicht freiwillig an tun). Jemand
Es ging um dieses Gefasel von dir: >Auffällig ist, dass sich die Qualität oder Leistung vieler Produkte >deutlich verbessert hat und sie trotzdem eher günstiger geworden sind. So schnell wie du deinen eigenen Stuß vergisst oder nicht mehr verstehst, sollte dir so langsam Sorgen machen. Oder ist dir nur peinlich, daß du keine wirklich Ahnung hast, wie sich die Inflation genau errechnet? >Thema verfehlt. Setzen, 6. Wie will das jemand mit deiner infinitesimalen intellektuellen Halbwertszeit eigentlich bewerten? >Und du hast nichts besseres zu tun, als meine Surfgewohnheiten zu >protokollieren? Einfaches Scrollen und Lesen reicht aus. Da mein Gedächtnis länger als ein paar Minuten reicht, muß ich da nicht aufschreiben. >Das grenzt schon an Stalken. Muß ich jetzt Angst vor deiner Anzeige haben? Was ist mit der Antwort auf meine Frage, warum ein so toller Typ wie du sich hier so oft im Forum unter den Losern rumtreibt. Langeweile? Sendungsbewußtsein? Selbstbeweihräucherung? Das gute Gefühl, Leute zu bekehren Angst vor der Antwort.
D. I. schrieb: > Gefälscht werden sie nicht sein, halt zum passenden Zweck erhoben oder > eben nicht erhoben, siehe zum Beispiel Kriminalitätsstatistik, was ich > nicht erfasse, ist auch nicht da. Man muss sich immer fragen wie die > Zahlen zustande kommen und welcher Bezug zugrunde liegt. Natürlich. Aber zur die Berechnung der Inflation werden die Kosten eines Warenkorbes erfasst. Das ist das übliche Standardverfahren, das in vielen Ländern verwendet wird. Wenn Du ein besseres Verfahren kennst -- außer der angeblich gefühlten Inflation der Schwarzseher -- dann bitte, laß' hören. Die Inflationsraten und Entwicklungen der Durchschnittslöhne der letzten zwanzig Jahre sehen jedenfalls so aus:
1 | Jahr | infl | dsl |
2 | -----+------+------ |
3 | 1994 | 2.70 | 1.70 |
4 | 1995 | 1.70 | 3.30 |
5 | 1996 | 1.40 | 1.00 |
6 | 1997 | 1.90 | -0.20 |
7 | 1998 | 1.00 | 2.10 |
8 | 1999 | 0.60 | 3.00 |
9 | 2000 | 1.90 | 3.50 |
10 | 2001 | 2.00 | 1.90 |
11 | 2002 | 1.40 | 0.70 |
12 | 2003 | 1.10 | -0.20 |
13 | 2004 | 1.60 | 0.50 |
14 | 2005 | 1.60 | -0.20 |
15 | 2006 | 1.50 | 1.40 |
16 | 2007 | 2.30 | 3.20 |
17 | 2008 | 2.60 | 4.00 |
18 | 2009 | 0.30 | 0.10 |
19 | 2010 | 1.10 | 2.90 |
20 | 2011 | 2.10 | 4.70 |
21 | 2012 | 2.00 | 4.10 |
22 | 2013 | 1.50 | 3.10 |
23 | 2014 | 0.90 | 3.90 |
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#/media/File:Inflation_Germany.svg https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt#Historische_Werte Daraus ergibt sich eine Gesamtinflation -- also: mit Zinseszins, bzw. Inflationsinflation -- von ca. 39% in den letzten zwanzig Jahren, im Schnitt also insgesamt etwa 1,95% Inflation, was nahe am langfristigen Inflationsziel der Bundesregierung liegt. Im selben Zeitraum sind die Durchschnittsgehälter im Schnitt insgesamt um ca. 55%, also im Schnitt rund 2,75% pro Jahr gestiegen, trotz Wiedervereinigungskosten, Hartz IV, Finanzkrise, den desolaten Situationen auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft in den 2000ern und anderen Schwierigkeiten. Nehmen wir Pauls Angaben und bereinigen sie um die offizielle Inflation, um zu ermitteln, was sein Warenkorb vor zwanzig Jahren gekostet hätte:
1 | Produkt | heute | damals |
2 | --------------+----------+----------------------- |
3 | Brot: | 6.00 DM | 4.29 DM (2.14 EUR) |
4 | Pommes weiß: | 4.00 DM | 2.86 DM (1.43 EUR) |
5 | Glas Bier: | 5.00 DM | 3.57 DM (1.79 EUR) |
6 | Tasse Kaffee: | 4.00 DM | 2.86 DM (1.43 EUR) |
7 | Abendessen: | 75.00 DM | 53.57 DM (26.79 EUR) |
Also hier im Westen (Aachen) kommt das ziemlich gut hin. Wobei ich beim Glas Bier noch ein wenig schwanke: ein Glas Weizen kostet in der Kneipe, wo unser Linux-Stammtisch stattfindet, heute 3,20 EUR, also 6,40 DM. Das hätte dann also inflationsbereinigt vor zwanzig Jahren ungefähr 4,57 DM kosten dürfen, hat aber de facto 5,- DM gekostet und ist daher insgesamt tatsächlich sogar 8,6% billiger geworden... Wie gesagt: wenn Du sachlich fundierte, bessere Ideen zur Ermittlung der Inflationsraten und den Entwicklungen der Durchschnittslöhne hast, habe ich dafür immer ein offenes Ohr. Aber nachdem die offiziellen Angaben recht gut von meinen persönlichen Wahrnehmungen gestützt werden, und auch die meisten Gewerkschaften, der Paritätische Wohlfahrtsverband, und sogar die randständigen politischen Parteien keine ernsthafte, fundierte Kritik an den Berechnungsmodus und ihren Ergebnissen führen, gehe ich mal davon aus, daß die offizielle Statistik nicht einmal ansatzweise so weit neben der Sache liegt, wie die Auguren des Untergangs uns gerne vorgaukeln.
Sheeva P. schrieb: > Wobei ich beim > Glas Bier noch ein wenig schwanke... Och komm -EIN Glas wirst Du doch schon vertragen! ;-) MfG Paul
Sheeva P. schrieb: > Natürlich. Aber zur die Berechnung der Inflation werden die Kosten eines > Warenkorbes erfasst. Das ist das übliche Standardverfahren, das in > vielen Ländern verwendet wird. Wenn Du ein besseres Verfahren kennst -- > außer der angeblich gefühlten Inflation der Schwarzseher -- dann bitte, > laß' hören. Mir ist bekannt wie sich die Inflation berechnet, darum steige ich bei diesem Aspekt auch nicht tiefer oder gar dagegen ein, nur eben, dass der Musterwarenkorb nicht für jeden gleich passend ist, aber an den Zahlen gibt es nichts zu rütteln. Danke für die Mühe.
genervt schrieb: > Sheeva P. schrieb: > http://www.arm-und-reich.de/verteilung/mittelschicht.html > http://www.wirtschaftundschule.de/aktuelle-themen/... > > Ein Blick in das Impressum genügt um das unter "Fake News" einzuordnen. Ja, definitiv ein riesengroßes Eigentor von Sheeva, solche Propaganda-Webseiten zur Bestätigung seiner Thesen anzuführen. Einfach nur peinlich. Beide Links sind vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Trägervereine sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Über die Tochtergesellschaft Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und andere ihr nahestehende Organisationen entwickelt das IW PR-Aktivitäten für die wirtschaftspolitischen Positionen der Arbeitgeber. Aber natürlich alles völlig seriös recherchiert und unabhängig, ich lach mich tot.
Paul B. schrieb: > So kostet > ein Brot heute rund 3 Euro (6 DM) Ich kann hier ein Laib Brot (1000g) für rund 1 Euro kaufen. Paul B. schrieb: > eine Portion Pommes weiß 2 Euro (4 > DM), ein Glas Bier etwa 2,50 Euro (5 DM) und eine Tasse Kaffee 2 Euro (4 > DM). Führt man heute jemanden zu einem halbwegs anständigen Abendessen > in einem ganz normalen Restaurant aus, kommt man nicht unter 35 bis 40 > Euro davon – 70 bis 80 DM!? Restaurantpreise haben nichts mit Lebensmittelpreisen zu tun. Das sind Luxusausgaben, die in einer vernünftigen Haushaltsplanung keine Rolle spielen. Jemand schrieb: > Ob mir jetzt der Internetanschluss bzw. Telekommunikation insgesamt im > Monat 30 Euro oder 50 Euro kostet tut nicht viel zu Sache. Das ist ein Unterschied, von dem man sich immerhin 3 Tage ernähren kann. Für mich tut das sehr wohl zur Sache. Jemand schrieb: > Auch der Fernseher und die weiteren Elektronik und Elektrogeräte werden > nur selten neu benötigt und es ist somit wenig relevant das diese Sachen > Preiswerter geworden sind. Ein paar hundert Euro im Jahr kann das schon ausmachen. Jemand schrieb: > Was zählt sind die Mieten oder Immobilienpreise (und die sind schnell an > die niedrigen Zinsen angepasst worden) Das ist so ziemlich das einzige, was teurer geworden ist. Jemand schrieb: > die Kosten für die Sozial- und > Gesundheitssysteme Die werden erst einmal prozentual anhand des Lohns berechnet. Der Anteil ist zwar geringfügig gestiegen, aber nicht übermäßig. Jemand schrieb: > für die Energieversorgung Ist günstiger geworden, wenn man die Effizienzsteigerung umsetzt. Jemand schrieb: > für Dienstleistungen auf > die man nicht verzichten kann oder die einen sogar aufgezwungen werden > (z.B. Straßenreinigung, Abwassergebühren, Müllentsorgung...) Das ist aber ähnlich relevant wie Internetgebühren. Jemand schrieb: > die > Alltagsmobilität (also nicht die Urlaubsfernreise) Eben nicht, siehe oben. Jemand schrieb: > Und das die Lebensmittelpreise so sind wie sie sind liegt nicht an der > Menschenfreundlichkeit der Großproduzenten und Discounter sondern an der > grenzenlosen Ausnutzung (Missbrauch?) der Mitarbeiter, Kleinproduzenten > (Discounter diktieren die Preise) und die finanziell "optimierten" > Tierhaltungs- und Produktionsbedingen. Ach, jetzt plötzlich darf man mit der Moralkeule kommen? Jemand schrieb: > Das leisten sich selbst viele Menschen aus der Mittelschicht nicht wenn > sie sich mal die gott verdammte und ihnen auch zustehende Freiheit > herausnehmen auch mal Urlaub zu machen und das Leben auch anderer Weise > zu genießen (Leben!= Überleben, auch wenn es in anderen Weltgegenden für > eine Mehrheit so sein sollte, so braucht man sich das hier nicht > freiwillig an tun). Wer meint, er müsse teure Hobbys haben oder große Urlaubsreisen machen, um richtig zu Leben, hat einen gehörigen Dachschaden. IchGlaubeEsNicht schrieb: > So schnell wie du deinen eigenen Stuß vergisst oder nicht mehr > verstehst, sollte dir so langsam Sorgen machen. Du ignorierst einfach mal, dass dieser Satz unter einer Auflistung einer persönlichen Liste stand und nichts mit einer Statistik zu tun hatte. Aber wie immer, du drehst dir die Welt so, wie sie dir gefällt. IchGlaubeEsNicht schrieb: > Langeweile? Sendungsbewußtsein? Selbstbeweihräucherung? Das gute Gefühl, > Leute zu bekehren Du willst es wirklich wissen? Wirtschaftliche Interessen. Mit deinem unendlichen Intellekt wirst du natürlich sofort wissen, was ich damit meine. Ach nein, du wirst dir nur wieder irgend einen Blödsinn zusammen spinnen. Qwertz schrieb: > Aber natürlich alles völlig seriös recherchiert und unabhängig, ich lach > mich tot. Seriöser als Euer Gejammere ohne irgendwelche Zahlen ist das allemal.
>Wirtschaftliche Interessen.
Chef einer Drückerkolonne für Anlageberatung?
Claymore schrieb: > Ich kann hier ein Laib Brot (1000g) für rund 1 Euro kaufen. Du kannst aber auch den Kitt aus den Fenstern kratzen. Das käme Dich noch billiger. Paul
Im Großen und Ganzen muss ich Claymore schon recht geben, auch wenn mir seine Sichtweise prinzipiell zu kapitalistisch ist. Heute ist enorm viel Geld verfügbar und zwar bei einem großen Teil der Bevölkerung. Einfache Arbeiter fahren mit dem BMW/Benz ins Geschäft und Fernreiseziele wie die Maledieven unterliegen dem Massentourismus. Selbst Studenten fliegen mal kurz nach Namibia oder nach Panama für drei Wochen Urlaub. Natürlich muss an anderer Stelle auch gespart werden und auch viele Menschen schaffen es nicht am Wohlstand teilzuhaben. Wer aber nicht in der falschen Gegend wohnt und nicht schon in jungen Jahren krank ist, der kann sich mehr leisten als jeder König noch vor 100 Jahren. Dass man den ganzen Luxus nicht zu schätzen weiß, bzw. vieles auch wirklich überflüssig ist, ist ein anderes Problem. Und trotz dem dass es wirtschaftlich gerade so gut läuft, sehe ich den Höhepunkt bereits überschritten, bzw. würde ihn (für den Westen) eher in den 90ern ansiedeln. Es gibt seit vielen Jahren nur noch technischen Fortschritt, aber im Sozialen/Gesellschaftlichen gibt es starke Rückschritte in Richtung Mittelalter. Zu Lidl/Aldi: Ich bin der Meinung, dass es nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung tatsächlich nötig hat, dort einzukaufen. Aber es ist inzwishen sogar in der Oberschicht schon schick, dort einzukaufen.
Tommi schrieb: > Es gibt seit vielen Jahren nur noch technischen Fortschritt Eher eine Seitwärtsbewegung. Statt echtem Fortschritt gibt es neue Features und Gimmicks die dafür sorgen sollen neue Geräte unters Volk zu bringen. Nachhaltig ist was andres, aber unser System braucht das. Nungut, andres Thema ;-) Tommi schrieb: > Zu Lidl/Aldi: Ich bin der Meinung, dass es nur ein sehr kleiner Teil der > Bevölkerung tatsächlich nötig hat, dort einzukaufen. Aber es ist > inzwishen sogar in der Oberschicht schon schick, dort einzukaufen. Das hat nichts mit Schick zu tun sondern mit Pragmatismus. Wieso soll ich das teure Markenzeugs kaufen das am Schluß auch nur aus der gleichen Fabrik wie das Discounterzeugs rauspurzelt? Nötig hätt ichs nicht, aber wieso soll ich mein Geld dafür rausschmeissen?
Qwertz schrieb: > Ja, definitiv ein riesengroßes Eigentor von Sheeva, solche > Propaganda-Webseiten zur Bestätigung seiner Thesen anzuführen. Einfach > nur peinlich. So was nennt sich 'Internet Echokammer' - ein zunehmendes Phänomen das einem Sorge bereiten kann. ??
Tommi schrieb: > > Heute ist enorm viel Geld verfügbar und zwar bei einem großen Teil der > Bevölkerung. Einfache Arbeiter fahren mit dem BMW/Benz ins Geschäft und Entweder 18 Jahre und älter oder angestellt nach Metalltarif. Das war aber auch schon damals so, nur dass noch da stärker die Motorenpalette am oberen Ende angesagt war. Selbst die einfachen Arbeiter direkt beim OEM mit Firmenrabatt nehmen heute meist die Vernunftlösung mit einem Diesel und kleiner 200 PS, damit noch was für Wohneigentum übrig bleibt. Guck dir mal an, was selbst gebrauchte Modelle ab Modelljahr 2006 aufwärts immer noch kosten. Und Daimler C-Klasse Diesel, höchste Vorsicht bei neueren gebrauchten Modellen, viele sind von Taxiunternehmen, dann aufgekauft von Zwischenhändler und Tacho um bis zu 50.000km zurückgedreht. Das meiste von BMW und Daimler wird im Ausland oder als Firmenwagen abgesetzt, weil eben nicht mehr enorm viel Geld in breiten Teilen der Bevölkerung vorhanden ist.
Qwertz schrieb: > Beide Links sind vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln. > Trägervereine sind die Bundesvereinigung der Deutschen > Arbeitgeberverbände (BDA) und der Bundesverband der Deutschen Industrie > (BDI). Über die Tochtergesellschaft Initiative Neue Soziale > Marktwirtschaft (INSM) und andere ihr nahestehende Organisationen > entwickelt das IW PR-Aktivitäten für die wirtschaftspolitischen > Positionen der Arbeitgeber. Wer den Quellen glaubt, lässt seine Gehaltsverhandlung auch vom AG führen, da spart man sich doch lieber die Mühe und das nachdenken.
Claymore schrieb: > IchGlaubeEsNicht schrieb: >> Langeweile? Sendungsbewußtsein? Selbstbeweihräucherung? Das gute Gefühl, >> Leute zu bekehren > > Du willst es wirklich wissen? Wirtschaftliche Interessen. Mit deinem > unendlichen Intellekt wirst du natürlich sofort wissen, was ich damit > meine. Ja klar, Mietschreiber der INSM. aswwsssw
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Chef einer Drückerkolonne für Anlageberatung? Du wirst es nicht im Ansatz erraten. Aber spekuliere ruhig weiter. Das ist genau das, was ich von dir brauche. Paul B. schrieb: > Du kannst aber auch den Kitt aus den Fenstern kratzen. Das käme Dich > noch billiger. Das kann ich aber nicht essen. aswwsssw schrieb: > Ja klar, Mietschreiber der INSM. Auch du darfst gerne weiter raten.
>Das ist genau das, was ich von dir brauche. Ich glaube, du brauchst sehr viel Hilfe und Aufmerksamkeit. Das kann ich dir leider nicht geben. >Aber spekuliere ruhig weiter. Hmm..., sind in einer Firma um dich herum viele Leute in weißer Kleidung und am Abend bekommst du immer so schöne bunte Bonbons, nach denen du immer so herrlich entspannt bist?
Qwertz schrieb: > Ja, definitiv ein riesengroßes Eigentor von Sheeva, solche > Propaganda-Webseiten zur Bestätigung seiner Thesen anzuführen. Wenn ich das richtig sehe, bin ich hier bislang der Einzige, der Quellen angegeben hat. Wer also im Glashaus sitzt, ... > Beide Links sind vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln. > Trägervereine sind die Bundesvereinigung der Deutschen > Arbeitgeberverbände (BDA) und der Bundesverband der Deutschen Industrie > (BDI). Über die Tochtergesellschaft Initiative Neue Soziale > Marktwirtschaft (INSM) und andere ihr nahestehende Organisationen > entwickelt das IW PR-Aktivitäten für die wirtschaftspolitischen > Positionen der Arbeitgeber. Und welches Interesse sollten die daran haben, ihre Daten zu schönen? Sind die Arbeitgeberverbände jetzt auch alle Teil der Riesenverschwörung, zu der sich angeblich schon Politik und Medien zusammengetan haben?
Echoray schrieb: > Entweder 18 Jahre und älter oder angestellt nach Metalltarif. ...und schon geht es los mit den persönlichen Unterstellungen zur Diskreditierung des Gegenübers. Was für eine miese Nummer.
Spannend -- gerade vom Foren- zu meinem News-Fenster gewechselt, schon poppt der zu diesem Thread passende Beitrag auf: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/populismus-wirtschaft-gut-stimmung-schlecht-wieso-eigentlich-a-1126427.html
Sheeva P. schrieb: > Spannend -- gerade vom Foren- zu meinem News-Fenster gewechselt, > schon > poppt der zu diesem Thread passende Beitrag auf: > > http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/populism... So ein Dreck aber auch! Der Pöbel nimmt die verordnete Stimmungslage nicht an! Was also tun?
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Hmm..., sind in einer Firma um dich herum viele Leute in weißer Kleidung > und am Abend bekommst du immer so schöne bunte Bonbons, nach denen du > immer so herrlich entspannt bist? Danke! Wenn du so weiter machst, verdient sich die nächste Millionen von selbst.
Mahner schrieb: > Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man seine Arbeit über alles > stellt und sich dermaßen selbst ausbeutet, aber von den jungen Leuten > wird das heutzutage wohl erwartet. Ich kenne noch die Zeiten aus der > Ausbildung in einem IGM-Betrieb vor ca. 15 Jahren. Da ging es m. E. noch > viel ruhiger und entspannter zu. Es ist so eine Art Machsochismus dass einer leidet, kann aber trotzem nicht von lassen weil es sich dann nicht beschweren und nicht jammern kann. Es entsteht so eine Art innerliche Sucht nach Verarsche und Ausbeutung dass man immer einen gewissen Level von Benachteiligung braucht um zu jammern. Du brauchst nur die Statistik der psychischen Krankheiten in Deutschland zu nehmen: sie nehmen jedes Jahr zu. Ganz zu schweigen von anderen typischen "Zivilisationskrankheiten" wie Astma oder Diabetes. Die Medien spielen hierbei eine wichtige Rolle und ziehen einen in den emotionalen Abgrund. Bei jeder "Krise" werden sehr große Gelder in Medien für eine bestimme Kompagne investiert dass praktsich das Gleiche langfristig überall geschrieben wird, wie jetzt bei der selbstdefinierten "Flüchtlingskrise". Die Medien machen das sicher nicht für lau sondern dahinter steckt ein ganzes Investentnetzwerk das oft nach außen sehr intransparent ist (Stiftungen, Interessenverbände usw.). Dadurch lassen sich viele verblöden und manipulieren. Ein schönes Beispiel "Fachkrätemangel". Trotz dass von diesem Begriff nur ein Häufchen Lobbyisten profiziert und sich die Anzeichen eines Mangels im realen Leben vermissen lassen, plappert es fast jeder nach und erzeugt die Grundlast der Dummheit für sein Gehirn.
Sheeva P. schrieb: > http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/populism... Ha, ha, ha, sehr passend dazu das hier, die bösen Pessimisten machen das schöne Deutschland kaputt, ha, ha: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/populismus-wirtschaft-gut-stimmung-schlecht-wieso-eigentlich-a-1126427.html
Gästchen schrieb: > Du brauchst nur die Statistik der psychischen > Krankheiten in Deutschland zu nehmen: sie nehmen jedes Jahr zu. Klar. Es ist ja auch in Mode gekommen, sich wegen Stress krank schreiben zu lassen, wenn man mal blau machen will. Ist einfacher vorzutäuschen als eine echte Krankheit und man bekommt so auch mal ein paar Wochen oder sogar Monate frei. Und wenn man Ärger mit Kollegen auf eine psychische Krankheit schiebt, hat man gleich eine perfekte Ausrede, um nicht an sich arbeiten zu müssen. Aber klar, unsere böse, böse Arbeitswelt ist ja so schlimm, dass sie mehr psychische Erkrankungen fördert als die Nachkriegszeit... Gästchen schrieb: > Die Medien machen das sicher nicht > für lau sondern dahinter steckt ein ganzes Investentnetzwerk das oft > nach außen sehr intransparent ist (Stiftungen, Interessenverbände usw.). Großer Denkfehler. Die Medien arbeiten gewinnorientiert, das heißt dass das Geld nicht von den Investoren kommt, sondern von den Kunden. Sie müssen also das bringen, was möglichst viele Leser anzieht. Das konnte man beispielsweise sehr schön bei der Trump-Berichterstattung beobachten, als die gleiche Zeitung je nach Bundesstaat völlig gegensätzliche Meinungen vertreten hat. Um die Intentionen der Medien zu verstehen, muss man sich also bewusst sein, wer die Zielgruppe ist und sich fragen, wie diese Zielgruppe angesprochen wird. Man kann sie erreichen, indem man entweder möglichst viel Zustimmung oder möglichst viel Ablehnung erzeugt. Idealerweise erreicht man beides bei unterschiedlichen Zielgruppen. Deshalb wird auch gerne über den Fachkräftemangel berichtet, und sehr viele Medien bringen sowohl Pro- als auch Contra-Artikel.
Claymore schrieb: > Klar. Es ist ja auch in Mode gekommen, sich wegen Stress krank schreiben > zu lassen, wenn man mal blau machen will. Ist einfacher vorzutäuschen > als eine echte Krankheit und man bekommt so auch mal ein paar Wochen > oder sogar Monate frei. Und wenn man Ärger mit Kollegen auf eine > psychische Krankheit schiebt, hat man gleich eine perfekte Ausrede, um > nicht an sich arbeiten zu müssen. Es ist auch in Mode gekommen, über die Leute zu jammern, die sich in dem Fall krank schreiben lassen, anstelle den Drecksladen auf Vordermann zubringen. Der Fisch stinkt vom Kopf her.
> Der Fisch stinkt vom Kopf her.
Bitte keine Diskriminierungen, ich kann nix dafür.
genervt schrieb: > Es ist auch in Mode gekommen, über die Leute zu jammern, die sich in dem > Fall krank schreiben lassen, anstelle den Drecksladen auf Vordermann > zubringen. Gut, das könnte auch erklären, wieso ich die Probleme nur von anderen Unternehmen kenne. Ich habe es immer mit sorgfältiger Personalauswahl erklärt. Wobei man das auch unter "auf Vordermann bringen" verstehen kann. Nichts ist schlimmer für das Betriebsklima als ein Jammerer.
Claymore schrieb: > Klar. Es ist ja auch in Mode gekommen, sich wegen Stress krank schreiben > zu lassen, wenn man mal blau machen will. Ist einfacher vorzutäuschen > als eine echte Krankheit und man bekommt so auch mal ein paar Wochen > oder sogar Monate frei. Und wenn man Ärger mit Kollegen auf eine > psychische Krankheit schiebt, hat man gleich eine perfekte Ausrede, um > nicht an sich arbeiten zu müssen. Kann sein dass du hier etwas ganz grob verwechselst? Was hat eine psychische Krankheit mit "blau machen" zu tun? Was denkst du kommt von einem ständig wachsenden Arbeitsdruck? Du willst dir anmaßen psychisch Kranke als "blau machende" gesunde Menschen zu definieren? Finde ich schon eine Frechheit, dazu kommt noch dass psychisch Kranke aus vielen verständlichen Gründen ihre Krankheit verheimlichen/verschweigen müssen. Die meisten Ärzte sind sicher im Stande eine psychische Krankheit zu diagnostizieren. Claymore schrieb: > Großer Denkfehler. Die Medien arbeiten gewinnorientiert, das heißt dass > das Geld nicht von den Investoren kommt, sondern von den Kunden. Sie > müssen also das bringen, was möglichst viele Leser anzieht. Das konnte > man beispielsweise sehr schön bei der Trump-Berichterstattung > beobachten, als die gleiche Zeitung je nach Bundesstaat völlig > gegensätzliche Meinungen vertreten hat. Denkfehler, klar. Die meisten Leser interessieren einseitige Propaganda-Nachrichten brennend und die Gewinne purzeln ja so richtig wie derzeit bei Spiegel und Konsorten, richtig? Sorry, aber das ist lustig was du schreibst, schon angesichts der Tatsache dass so gut wie alle Bosse bekannter Zeitungen im Schland in der Transatlantikbrücke sitzen. Aber das ist sicher nur ein blöder Zufall und die TB dient nur der Völkerverständigung, richtig? So wie auch einseitige Hetze gegen Trump in Deutschland, alles nur ein blöder Zufall. Selbst wenn du die Medien in USA nimms, die ich gar nicht gemeint habe, sieht man eine völlig einseitige Hass-Berichtserstattung gegen Trump, warum wohl? Weil Clinton dort Unmengen an Geld investiert hat, und was dabei witzig ist dass Trump sogar weniger in den Wahlkampf investiert hat als sie.
Ach ja, nochmals zur Behauptung, Medien arbeiten gewinnorientiert und suchen Themen raus die Leser interessieren: http://www.shortnews.de/id/1186749/deutlicher-leser-schwund-die-auflagen-von-bild-spiegel-und-stern-sinken# PS: Gewinnorientiert wahrscheinlich in dem Sinne dass sie schauen von welcher Seite sie mehr Kohle bekommen und dann danach berichten. :)
Autor: Claymore (Gast) Datum: 19.12.2016 08:17 >Danke! Wenn du so weiter machst, verdient sich die nächste Millionen von >selbst. Bekommst du die Millionen dann von deinen Kollegen in den weißen Kitteln ausgezahlt? >Nichts ist schlimmer für das Betriebsklima als ein Jammerer. Deswegen bekommst du ja am Abend auch immer die bunten Bonbons.
Hallo Mahner. Mahner schrieb: > Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man seine Arbeit über alles > stellt und sich dermaßen selbst ausbeutet, Doch, schon. In jungen Jahren hatte ich damit keine Probleme. Es war ja interessant, und es versprach ja auch mal Gewinn. Wie auch immer den man jetzt definieren mag. Die Überforderung setzt aber schleichend ein. Und ich kämpfte dagegen an, und bei dem ganzen dagegen Ankämpfen habe ich dann keine Zeit mehr gehabt, mir Gedanken dazu zu machen, wie das ganze den ausgehen soll/könnte. Wer kämpft, hat keine Zeit zum Nachdenken. Ausserdem sagt man sich ja, das es besser wird. Diese Klausur bestehen, die nächste Klausur bestehen, die Diplomarbeit schreiben....irgendwann ist dann Zeit, auszuruhen. War aber nicht so. Nach der Diplomarbeit Jobsuche. Immer was anderes beim verleiher. Lager aufräumen, Strassenbau, An der Stanze in der Kartonagenfabrik. Zur Ruhe kommen ist nicht. Später habe ich dann auch eine Stelle in einem Start Up gehabt. Ich wollte sowas nie, aber an der Arbeit wo ich war wollte der Chef den Laden aus Altersgründen schliessen, und so habe ich die Stelle dann versucht und bin auch angenommen worden. Das Bauchpinselt natürlich zuerst. Aber es ging so weiter. Das lief nicht jenes lief nicht, und natürlich alles unter Zeitdruck zurechtbiegen. Theoretisch hätte ich genug Zeit zum Entspannen gehabt, aber irgendwie funktioniert das nicht mehr. Der Druck fängt an sich zu verselbstständigen, und macht einen unruhig, auch wenn man eigentlich Zeit und nichts zu tun hat. Er kostet Konzentrationsvermögen und kreativiät, diese Eigenschaften sterben langsam ab. Mit dem ganzen Kämpfen verliert man die Fähigkeit zum Entspannen. Darum schlucken ja so viele Pillen oder Koksen. Die Motivation schiebt die Ziele immer weiter. Das noch erledigen, dann dass, und in einem Jahr machst Du dann Urlaub. Prokrastination nennt man das. Und irgendwann stellte ich dann fest, Urlaub machen funktioniert nicht, weil die Tatsache, pünktlich am Flugzeug, Bahn oder Bus zu sein den Urlaub schon entwertet. Am Pool sitzten geht nicht, weil eigentlich geht einem was anderes durch den Kopf. Irgendwann stellte ich auch fest, das ich für viele Sachen, die ich erledigen wollte, auch schon zu alt bin. Aber irgendwann kam dann doch der Zusammenbruch. Zwei Monate im Krankenhaus, und die Pillen, die man nie wollte, gab es dann verordnungsweise und auf Rezept. Und so habe ich mich mit meinem ganzen Motivieren und auf eine spätere Belohnung verschieben mich lediglich selbst betrogen. Motivierung ist eine gefährliche Sache. Keine Lust haben ist oft Selbstschutz. Wenn man versucht sich oder andere zu motivieren, ist das, als wenn man eine Sicherung überbrückt. Es mag in seltenen Notfällen sinnvoll sein, aber in der überwiegenden Anzahl von Fällen ist es einfach nur gefährlich. Wer kämpfen muss, hat schon verloren. > aber von den jungen Leuten > wird das heutzutage wohl erwartet. Ich kenne noch die Zeiten aus der > Ausbildung in einem IGM-Betrieb vor ca. 15 Jahren. Da ging es m. E. noch > viel ruhiger und entspannter zu. Ja. Da fängt das an. Junge Leute sind einfach zu motivieren und zu manipulieren. Man kann ihnen vieles einreden. War bei mir ja auch nicht anders. Mir haben viele eingeredet zu studieren, weil ich in der Lehre überhaupt keine Probleme mit der Theorie hatte, aber zwei linke Hände. War die einfachste Methode, mich los zu werden, sparte die Kündigung. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Gästchen schrieb: > Du willst dir anmaßen psychisch > Kranke als "blau machende" gesunde Menschen zu definieren? Nein. Aber wer sich wegen Stress krank schreiben lässt, ist nicht zwangsläufig psychisch krank. Gästchen schrieb: > Was denkst du kommt von > einem ständig wachsenden Arbeitsdruck? Das kann jeder für sich selbst stark beeinflussen. Stress ist eigentlich eine körperliche Reaktion auf lebensbedrohliche Situationen. "Arbeitsdruck" fällt nicht darunter. Gästchen schrieb: > Die meisten Leser interessieren einseitige > Propaganda-Nachrichten brennend Offensichtlich. Gästchen schrieb: > So wie auch einseitige Hetze gegen > Trump in Deutschland, alles nur ein blöder Zufall. Wie gesagt, die Medien bringen das, was die Leute hören wollen. Das ist ein perfektes Beispiel. Gästchen schrieb: > sieht man eine völlig einseitige Hass-Berichtserstattung gegen Trump, > warum wohl? Falsch. In einigen Bundesstaaten (z.B. Texas) wurde auch recht positiv über Trump berichtet. Gästchen schrieb: > Ach ja, nochmals zur Behauptung, Medien arbeiten gewinnorientiert und > suchen Themen raus die Leser interessieren: > http://www.shortnews.de/id/1186749/deutlicher-leser-schwund-die-auflagen-von-bild-spiegel-und-stern-sinken# Ah ja Wahnsinn, du hast gerade entdeckt, dass die Menschen weniger Printmedien nutzen und immer mehr auf Online umsteigen. Was für eine unglaubliche Erkenntnis. Ob du es glaubst oder nicht, die Axel Springer SE macht wie die meisten anderen Medienkonzerne auch immer noch Gewinne.
Claymore schrieb: > Nichts ist schlimmer für das Betriebsklima als ein Jammerer. Traumtänzer. Es passiert meist in Klitschen und kleineren Mittelständlern und die Personalauswahl hat damit nichts zu tun, das Problem löst du in der Probezeit. Da wird eine "Leistungsphilosophie" gelebt, die deutlich über 40 Wochenstunden fordert, weil der Kunde dringend/superwichtig ect... Jetzt hast du deine Entwicklungsabteilung und die Arbeiten stramm 9-10 Stunden (teilweise auch noch länger) am Tag, das geht eine Weile gut, aber irgendwann kommt der erste unter die Räder, weil er auch noch so etwas wie ein Privatleben hat, sich ggf. um Familie oder angehörige kümmern muss. Das führt dann nach ein paar Jahren dazu, dass derjenige fertig ist und krank wird - das hast du abfällig ja als "Blaumachen" bezeichnet. Das sind in fast allen Fällen Leute, die schon länger dabei sind und was glaubst du eigentlich warum die ausfallen? Der dumme Klitschen-GF sieht natürlich sofort den Fehler am "Minderleister", dabei stinkt der Fisch immer vom Kopf her. Und zum Schluss frage ich natürlich, wer der eigentliche "Jammerer" ist?
c.m. schrieb: > klausi schrieb: >> Frage, was der Treiber ist, dass wir immer schneller werden (müssen). >> Nur die Globalisierung? > > zinsen. die geldbeträge müssen durch tatsächliche arbeit erarbeitet > werden, weil geld selbst eben nicht arbeitet. > und da die zinsen immer mehr werden, muss mehr gearbeitet werden bei > weniger lohn. This!
genervt schrieb: > Das sind in fast allen Fällen Leute, die schon länger dabei sind und was > glaubst du eigentlich warum die ausfallen? Der dumme Klitschen-GF sieht > natürlich sofort den Fehler am "Minderleister", dabei stinkt der Fisch > immer vom Kopf her. Kein Stuhl ist sicher - leider.
Hallo Claymore. Claymore schrieb: > Das kann jeder für sich selbst stark beeinflussen. Stress ist eigentlich > eine körperliche Reaktion auf lebensbedrohliche Situationen. > "Arbeitsdruck" fällt nicht darunter. Von den Auswirkungen her ist irgendwann Arbeitsdruck oder Prüfungsdruck genauso belastend wie Todesangst. Und die körperlichen Auswirkungen werden dann die gleichen, und die psychischen Reaktionen auch. Eine Zeitlang sieht es so aus, als hätte man sich daran gewöhnt, aber irgendwann kommt dann doch der Zusammenbruch. Eine gewisse Zeitlang kann man das natürlich beeinflussen. Aber wenn das mit dem Druck nicht besser wird, ist das lediglich wie eine gespannte Feder, die immer weiter gespannt wird und dann bricht. Vermutlich empfindest Du den Stress aber überhaupt nicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopathie#Psychopathie_in_Wirtschaft_und_Unternehmen Das würde auch Deine Lust am Manipulieren erklären. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo genervt. genervt schrieb: > Das sind in fast allen Fällen Leute, die schon länger dabei sind und was > glaubst du eigentlich warum die ausfallen? Der dumme Klitschen-GF sieht > natürlich sofort den Fehler am "Minderleister", dabei stinkt der Fisch > immer vom Kopf her. Grundsätzlich hast Du recht, aber nach meiner Erfahrung hat das nichts mit der Betriebsgröße zu tun. Es gibt genau so gut kleine Firmen mit angenehmen Betriebsklima wie Riesenläden mit "perfekter" gewerkschaftlicher Organisation, die absolut furchtbar sind. Merke: Über z.B. Prämiensysteme kann man die Belegschaft und damit den Betriebsrat durchaus in das System mit einspannen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Bernd W. schrieb:
(vom 19.12.2016 18:17)
Dieser Beitrag von dir hat mich irgendwie berührt.
Gab es keinen der dir aufgeholfen hat wenn du hingefallen bist,
oder sogar zwei die dich in die Mitte genommen haben wenn du nicht
mehr laufen konntest.
Ich hoffe , dass es dir heute sehr viel besser geht.
Zumindest ist das mein Wunsch für dich.
Wenn man von jemanden was liest oder man redet zum ersten Mal am Telefon
miteinander, dann stellt sich immer ein Bild ein wie der 'Gegenüber'
wohl aussieht.
Bei dir hat dieses Bild mit deinem wirklichen Bild perfekt
übereingestimmt.
Sowas ist aber eher selten.
Mit freundlichem Weihnachtsgruß: ????
Il Conte
welchen Schriftsatz muss ich installieren um das: ???? anders als leere Kästchen angezeigt zu bekommen?
genervt schrieb: > Es passiert meist in Klitschen und kleineren Mittelständlern und die > Personalauswahl hat damit nichts zu tun, das Problem löst du in der > Probezeit. Das erklärt, wieso hier so viele berichten, dass sie kurz vor Ende der Probezeit rausgeschmissen werden. Effektiver ist es trotzdem, die Jammerer gleich gar nicht erst rein zu lassen. Was offensichtlich auch oft passiert, so oft wie man hier berichtet, wie schwer es doch sei, einen neuen Job zu finden. genervt schrieb: > Jetzt hast du deine Entwicklungsabteilung und die Arbeiten stramm 9-10 > Stunden (teilweise auch noch länger) am Tag, das geht eine Weile gut, > aber irgendwann kommt der erste unter die Räder, weil er auch noch so > etwas wie ein Privatleben hat, sich ggf. um Familie oder angehörige > kümmern muss. Leider wird so etwas auch viel zu oft über Gruppenzwang herbei geführt und gar nicht von oben forciert. Eine Folge falscher Personalauswahl. genervt schrieb: > Das führt dann nach ein paar Jahren dazu, dass derjenige > fertig ist und krank wird - das hast du abfällig ja als "Blaumachen" > bezeichnet. Er könnte auch einfach kündigen. Aber nein, Konsum ist mal wieder wichtiger als die emotionale Gesundheit. Es ist ja unbedingt nötig, sich das tollste Auto und das schönste Eigenheim hinzustellen. Schließlich möchte man sich ja belohnen. Auf die Idee, sich den Spielraum für den Wechsel in einen angenehmeren (aber vielleicht schlechter bezahlten) Job zu schaffen, kommt fast keiner. Wenn mal eine ausreichende Menge an Arbeitnehmern so reagieren würde, wäre das Problem schnell erledigt. genervt schrieb: > Und zum Schluss frage ich natürlich, wer der eigentliche "Jammerer" ist? Ihr natürlich. Ich habe die Probleme schließlich nicht. Wir hatten in den letzten 5 Jahren einen Ausfall über 8 Wochen, und das war eine Sportverletzung. Bei uns arbeitet aber auch keiner langfristig länger als 40h. Nicht mal die Geschäftsführer. Von daher habe ich nichts zu jammern. Ich berichte nur von Beobachtungen aus anderen Betrieben, und von denen bekomme ich einige zu Gesicht. Bernd W. schrieb: > Von den Auswirkungen her ist irgendwann Arbeitsdruck oder Prüfungsdruck > genauso belastend wie Todesangst. Und die körperlichen Auswirkungen > werden dann die gleichen, und die psychischen Reaktionen auch. Das ist schon richtig. Der springende Punkt ist aber, dass man das beeinflussen kann, weil eben keine lebensgefährliche Situation vorliegt. Die Interpretation der Situation ist hier entscheidend. Bernd W. schrieb: > Eine gewisse Zeitlang kann man das natürlich beeinflussen. Nein, das geht auch dauerhaft. Bernd W. schrieb: > Vermutlich empfindest Du den Stress aber überhaupt nicht. Ich habe den Stress nicht (mehr). Die richtige Einstellung hilft ein wenig. Weniger Konsum hilft enorm. Bernd W. schrieb: > Das würde auch Deine Lust am Manipulieren erklären. ;O) Das Totschlagargument des Paranoikers gegen gute Argumente.
Hallo Claymore. Claymore schrieb: >> Vermutlich empfindest Du den Stress aber überhaupt nicht. > Ich habe den Stress nicht (mehr). Die richtige Einstellung hilft ein > wenig. Einstellungen ändern geht vieleicht noch bis 25-30. Danach passen sich die Intuitionen nicht mehr an die veränderten Einstellungen an. Damit wirst Du dann auch nicht mehr glücklich. Wass man aber oft sieht, sind Leute, die durch den Stress total abgestumpft sind. Dieses Abstumpfen ist eine Form der Soziophatie und der Psychophatie sehr ähnlich. Kenne ich von mir selber. Aber eine geänderte Einstellung ist das auch nicht. > Weniger Konsum hilft enorm. Wenn Du dass nicht mit sinnvollen konkreten Forschlägen auf meine Person untermauern kannst, so ist das einfach nur Gequatsche. ;O) Konsumverzicht ist per se erst mal eine gute Idee. Bis zu dem Punkt, wo sie Priester, Führer und Kaufleute für ihre Zwecke missbrauchen. Abgesehen davon würde ich eventuell Gespartes auf keinen Fall in Aktien investieren. Mich gewinnst Du also in keinem Falle als Kunden. ;O) >> Das würde auch Deine Lust am Manipulieren erklären. ;O) > Das Totschlagargument des Paranoikers gegen gute Argumente. Das Totschlagsargument des Psychopathen, wenn man ihm nicht traut. ;O) Jede Leistungsgesellschaft ist in ihrer Kerseite auch immer eine Verlierergesellschaft. Und Verlierer haben eine Tendenz zu Verzweiflungstaten. Wer weiss, vieleicht ist Aktien verkaufen ja auch oft eine Verzweiflungstat. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Claymore schrieb: > Nein. Aber wer sich wegen Stress krank schreiben lässt, ist nicht > zwangsläufig psychisch krank. Das was du hier erzählst (Krankschreibung wegen Stress) halte ich für ein Gerücht aus der neoliberalen Küche: die bösen Schmarotzer als Arbeitnehmer die blau feiern. Ich kenne keinen Arzt der jemanden wegen Stress krank schreibt, was soll das Bitte für eine Diagnose sein? Und das für Wochen? Claymore schrieb: > Das kann jeder für sich selbst stark beeinflussen. Stress ist eigentlich > eine körperliche Reaktion auf lebensbedrohliche Situationen. > "Arbeitsdruck" fällt nicht darunter. Wie willst du etwas beeinflußen was von außen kommt und nur durch Gier "da oben" kontrolliert wird? Nicht jeder ist ein Yoga-Meister kann sich in eine Minute in den Trance versetzen kann. Außer lebensbedrohlichen Situationen gibt es auch Ausbeutung, Erniedrigung, Perspektivlosigkeit usw, usw. Das alles ist Stress. Claymore schrieb: > Offensichtlich. Kannst du deine Meinung irgendwie begründen? Die Leser interessieren sich ganz sicher nicht für einen einseitigen Propagandadreck sondern für eine ausgewogene und neutrale Berichtserstattung. Claymore schrieb: > Wie gesagt, die Medien bringen das, was die Leute hören wollen. Das ist > ein perfektes Beispiel. Nein, tun sie nicht. Siehe den Punkt oben. Meine Aussage habe ich schon mit Finanzierung durch Atlantikbrücke begründet. Von dir kommen keinerlei Begründungen. Claymore schrieb: > Falsch. In einigen Bundesstaaten (z.B. Texas) wurde auch recht positiv > über Trump berichtet. Nochmal für dich: die meisten Medien in USA haben gegen Trump gehetzt. Trump machen danach auch einen privaten Treff mit Medienchefs und sie ahben erstmal einen auf den Sack bekommen. New York Times hat sich sobar in einem Artikel entschuldigt für die billige Hetze. Claymore schrieb: > Ah ja Wahnsinn, du hast gerade entdeckt, dass die Menschen weniger > Printmedien nutzen und immer mehr auf Online umsteigen. Was für eine > unglaubliche Erkenntnis. Denke das was du schreibst zu Ende: warum wenden sich die Menschen von den Medien ab? Richtig, weil Medien einseitig und oft absichtlich falsch berichten. Von Leserwünschen wie du das behauptet hast, sind sie eh weit entfernt. Claymore schrieb: > Ob du es glaubst oder nicht, die Axel Springer SE macht wie die meisten > anderen Medienkonzerne auch immer noch Gewinne. Von Printmedien bist du schon bei Medienkonzernen angekommen, Haupsache sich etwas zu recht zusammentrollen, was? Das Eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Wer keinen Journalismus betreibt und nur das Vorgeschriebene schreibt, kann durchaus viel Geld sparen und Gewinne erwirtschaften. Ob du glaubst oder nicht, aber Friede Springer ist die beste persönliche Freundin von Angela Merkel. Ja, genau die die da oben Bundeskanzlerin spielt.
Bernd W. schrieb: > Jede Leistungsgesellschaft ist in ihrer Kerseite auch immer eine > Verlierergesellschaft. Und Verlierer haben eine Tendenz zu > Verzweiflungstaten. Sehr gute Beobachtung obwohl ich denke dass man eine Leistungsgesellschaft auch auf der Basis der Gerechtigkeit aufbauen kann, nocht so wie es bei uns in Deutschland läuft. Bezogen auf Muttis Schland liegst du vollkommen richtig.
Bernd W. schrieb: > Wass man aber oft sieht, sind Leute, die durch den Stress total > abgestumpft sind. Dieses Abstumpfen ist eine Form der Soziophatie und > der Psychophatie sehr ähnlich. > Kenne ich von mir selber. Klar, wenn man Jahrzehnte lang nichts unternimmt, hinterlässt das Spuren. Die große Frage ist - wieso hat man Jahrzehnte lang nichts dagegen unternommen? Bernd W. schrieb: > Wenn Du dass nicht mit sinnvollen konkreten Forschlägen auf meine Person > untermauern kannst, so ist das einfach nur Gequatsche. ;O) Ohne einen konkreten Haushaltsplan kann man keine konkreten Ratschläge geben. Du müsstest zumindest die Ausgaben der letzten 24 Monate offenlegen, dann könnte man darüber diskutieren. Bernd W. schrieb: > Konsumverzicht ist per se erst mal eine gute Idee. Bis zu dem Punkt, wo > sie Priester, Führer und Kaufleute für ihre Zwecke missbrauchen. Das ergibt keinen Sinn, denn Konsumverzicht führt zu einer weitesgehenden Unabhängigkeit dieser Personengruppen. Bernd W. schrieb: > Abgesehen davon würde ich eventuell Gespartes auf keinen Fall in Aktien > investieren. Mich gewinnst Du also in keinem Falle als Kunden. ;O) Ich bin Ingenieur, kein Finanzberater. Ich könnte dich nur als Kunden gewinnen, wenn du Automatisierungstechnik kaufen willst. Wenn du nicht in Aktien investieren willst, ist das in Ordnung. Dann hast du nur einfachen Nutzen und nicht den doppelten Nutzen. Aber das ist besser als gar keinen Nutzen zu haben. Bernd W. schrieb: > Das Totschlagsargument des Psychopathen, wenn man ihm nicht traut. ;O) Wenn du nicht paranoid wärst, wäre Vertrauen an der Stelle überhaupt nicht relevant. Es ist eine harmlose Diskussion, kein Hypnoseversuch. Bernd W. schrieb: > Jede Leistungsgesellschaft ist in ihrer Kerseite auch immer eine > Verlierergesellschaft. Und Verlierer haben eine Tendenz zu > Verzweiflungstaten. In Deutschland haben wir eine Sozialgesellschaft und keine Leistungsgesellschaft. Hier muss keiner verhungern, wenn er nicht mit spielt. Er kann sich nur nicht Konsum im Überfluss leisten. In anderen Ländern verrecken die Menschen, die die Leistung nicht mehr bringen. Das ist zwar grausam, aber die natürliche Default-Einstellung der Evolution. Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft der jüngsten Geschichte. Erst einmal müssen wir diese Errungenschaft in die ganze Welt verteilen, bevor wir hier über eine angebliche Leistungsgesellschaft jammern können. Aber das ist das typische Problem eines Kindes des Wirtschaftswunders, das nur den Überfluss kennt und mit der realen Welt nicht klar kommt. Bernd W. schrieb: > Wer weiss, vieleicht ist Aktien verkaufen ja auch oft eine > Verzweiflungstat. ;O) Aktien kaufe ich nur. Gästchen schrieb: > Ich kenne keinen Arzt der jemanden wegen > Stress krank schreibt, was soll das Bitte für eine Diagnose sein? Und > das für Wochen? Ich schon. Und nicht nur Wochen, sondern Monate. Gästchen schrieb: > Wie willst du etwas beeinflußen was von außen kommt und nur durch Gier > "da oben" kontrolliert wird? Tja, nur wird es das gar nicht von außen kontrolliert. Und die eigene Gier (sprich Konsumsucht) spielt eine viel größere Rolle als die der anderen. Gästchen schrieb: > Nicht jeder ist ein Yoga-Meister kann sich > in eine Minute in den Trance versetzen kann. Brauchst du gar nicht. Aber das ist eine typische Einstellung von einem Entwickler-Nerd. Einfache psychische Zusammenhänge werden zu Esoterik erklärt. Gästchen schrieb: > Außer lebensbedrohlichen > Situationen gibt es auch Ausbeutung, Erniedrigung, Perspektivlosigkeit > usw, usw. Das alles ist Stress. Das alles wird durch die innere Einstellung zu Stress gemacht. Gästchen schrieb: > Kannst du deine Meinung irgendwie begründen? Die Leser interessieren > sich ganz sicher nicht für einen einseitigen Propagandadreck sondern für > eine ausgewogene und neutrale Berichtserstattung. Du überschätzt die Intelligenz der Masse gewaltig. Glaubst du wirklich, die Leute interessieren sich für Schlagzeilen wie "die Rente reicht zum Leben"? Gästchen schrieb: > Nein, tun sie nicht. Siehe den Punkt oben. Meine Aussage habe ich schon > mit Finanzierung durch Atlantikbrücke begründet. Von dir kommen > keinerlei Begründungen. Ja super, du hast festgestellt, dass eine Menge Kapital in den USA konzentriert ist. Das trifft nicht nur auf die Medien zu. Ca. 60% der gesamten Marktkapitalisierung findest du dort. Du ignorierst die Tatsache, dass das Kapital die Medien nicht finanziert. Aber hier gilt wieder das gleiche. Die Verschwörungstheorie "die Medien werden gesteuert" klingt eben viel cooler als die schlichte Tatsache "die Medien liefern nur das, was am meisten Gewinn bringt". Willst du nicht noch die Rothschilds und Rockefellers in Spiel bringen? Dann ist die Verschwörungstheorie perfekt. Gästchen schrieb: > Nochmal für dich: die meisten Medien in USA haben gegen Trump gehetzt. > Trump machen danach auch einen privaten Treff mit Medienchefs und sie > ahben erstmal einen auf den Sack bekommen. New York Times hat sich sobar > in einem Artikel entschuldigt für die billige Hetze. Und immer noch ist es richtig, dass nicht alle Medien schlecht über Trump berichtet haben. Trotzdem bleibt das Argument: Die Trump-Show war gefundenes Fressen für die Medien, weil es publikums- und damit umsatzwirksam ist. Mit der Darstellung von Trump als vernünftigen Politiker hätte man nicht so viel Geld verdienen können. Gästchen schrieb: > Denke das was du schreibst zu Ende: warum wenden sich die Menschen von > den Medien ab? Richtig, weil Medien einseitig und oft absichtlich falsch > berichten. Das tun sie doch gar nicht. Die Menschen nutzen immer noch die Medien. Nur eben online. Also Bild.de statt Bildzeitung und Spiegel online statt die Printausgabe. Gästchen schrieb: > Von Printmedien bist du schon bei Medienkonzernen angekommen, Haupsache > sich etwas zu recht zusammentrollen, was? Ich habe meine Aussagen nie auf die Printmedien eingeschränkt. Wieso sollten sich die Printmedien anders verhalten als die Online-Ausgaben aus dem gleichen Konzern?
Hallo Cha-woma. Cha-woma M. schrieb: > Nicht wegen des Geldes haben die die Arbeit gemacht! Ich denke, dass dort eine Rückkopplung ist. Wenn Du machen willst, machst Du. Wenn Du Durch Erfolg psychische und materielle positive Rückkopplung erfährst, bekommst Du die Möglichkeit und den Antrieb, noch mehr zu machen. Schwer zu sagen, wass dann schwerer wiegt, und wo letztlich die Grenzen liegen. Manche landen dann halt irgendwann vor der Wand, weil sie ihre eigenen Grenzen zu lange überdehnt haben. > Macher machen weil sie machen wollen! Ist eben nur eine von mehreren Quellen der Handlung Kunst kommt von Können, nicht von wollen, sonst hiesse es Wunst.*) Genausowenig kommt aber Kunst vom Machen. Das Machen ist aber schon Voraussetzung. Kunst kommt nicht von können, sondern vom Müssen (Arnold Schönberg) Das "Müssen" kann aber durchaus zwanghafte Formen haben, wie ich an mir selber und anderen beobachte. "Wollen" setzt einen freien Willen voraus. Der ist aber Illusion. Unser Verhalten ist ein deterministisches Chaos. *) Zitat mit unklarer Ursprungsquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kunst_kommt_von_Können Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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> Glorifizierung von Stress
Lappalien. Der eigentliche Leistungsnachweis und Orden des Arbeitsgeilen
ist der Herzinfarkt.
Bürovorsteher schrieb: >> Glorifizierung von Stress > > Lappalien. Der eigentliche Leistungsnachweis und Orden des Arbeitsgeilen > ist der Herzinfarkt. was ist mit Depressionen und Burn-Out? = Zwischenzeugnis? ;)
● J-A V. schrieb: > welchen Schriftsatz muss ich installieren um das: > > ???? > > anders als leere Kästchen angezeigt zu bekommen? Hier kommt das Licht in deine dunkle Kammer: Am besten kein Linux verwenden ;-) Angesagt wäre das gute Windows OS (W7) garniert mit 'Moz(are)illa'? Dann solltes es klappen.?
Bürovorsteher schrieb: > Lappalien. Der eigentliche Leistungsnachweis und Orden des Arbeitsgeilen > ist der Herzinfarkt. ● J-A V. schrieb: > was ist mit Depressionen und Burn-Out? > = Zwischenzeugnis? Wenn man das Ganze übersteht und man nicht gegensteuert, dann kommt sehr schnell 'Bore-Out' = Harz 4 :(
Hallo Claymore. Claymore schrieb: >> Wass man aber oft sieht, sind Leute, die durch den Stress total >> abgestumpft sind. Dieses Abstumpfen ist eine Form der Soziophatie und >> der Psychophatie sehr ähnlich. >> Kenne ich von mir selber. > > Klar, wenn man Jahrzehnte lang nichts unternimmt, hinterlässt das > Spuren. Die große Frage ist - wieso hat man Jahrzehnte lang nichts > dagegen unternommen? Dagegen unternimmt man nichts, weil man vorher noch glaubt, es mit Energie und Fleiss bewältigen zu können. Weil man kämpft, hat man keine Zeit darüber groß nachzudenken. Wenn man dann aber bemerkt, dass es über die eigenen Fähigkeiten geht, ist es bereits zu spät. Zumindest war das bei mir so. Die ganze moderne Führungstechnik basiert darauf, die Leute zu motivieren und ihnen einzureden, sie könnten es schaffen. Der Weg zum ausgebrannten Wrack ist damit vorgegeben. > Bernd W. schrieb: >> Wenn Du dass nicht mit sinnvollen konkreten Forschlägen auf meine Person >> untermauern kannst, so ist das einfach nur Gequatsche. ;O) > > Ohne einen konkreten Haushaltsplan kann man keine konkreten Ratschläge > geben. Du müsstest zumindest die Ausgaben der letzten 24 Monate > offenlegen, dann könnte man darüber diskutieren. Ich kann nicht ernsthaft ein halbes Jahr vorausplanen. Und entsprechenden zickzack Kurs hatte meine Vergangenheit. Daher währe das also auch mit Listung über die letzten 24 Monate alles nur Gequatsche. ;O) Und als Pauschalbehauptung wie Du es oben gemacht hast sowieso. ;O) >> Konsumverzicht ist per se erst mal eine gute Idee. Bis zu dem Punkt, wo >> sie Priester, Führer und Kaufleute für ihre Zwecke missbrauchen. > > Das ergibt keinen Sinn, denn Konsumverzicht führt zu einer > weitesgehenden Unabhängigkeit dieser Personengruppen. Ich bewundere Deine rabulistische Brillianz. ;O) Tatsächlich propagieren diese Leute den Konsumverzicht bis zur Mangelerscheinung, um dann gegen den Mangel ihre eigene, ihnen nützliche Kur anzubieten. Paradebeispiel Kirche und Sexualität. ;O) >> Jede Leistungsgesellschaft ist in ihrer Kerseite auch immer eine >> Verlierergesellschaft. Und Verlierer haben eine Tendenz zu >> Verzweiflungstaten. > > In Deutschland haben wir eine Sozialgesellschaft und keine > Leistungsgesellschaft. Hier muss keiner verhungern, wenn er nicht mit > spielt. Er kann sich nur nicht Konsum im Überfluss leisten. Nein. Ich kenne genug Leute, die mit dem System nicht umgehen konnten und dadurch letztlich einen etwas vorzeitigen Tot gefunden haben. Und das hat letztlich nur sehr indirekt etwas mit Konsum zu tun. Es ist aber eine absolute Frechheit von Dir, und darauf beruht auch zu einem großen Teil Deine Manipulationstechnik, das mit "nicht mitspielen" zu bezeichnen. Du versuchst Opfern die Schuld zu geben. Es geht nicht um die Leute, für die Dein Vorwurf tatsächlich zutrifft, sondern um die vielen, die Du mit deiner impliziten Verallgemeinerung als Kollateralschaden mittriffst, und für die das eben nicht so einfach gilt. Bei Leuten wie Dir habe ich absolutes Emphatieversagen. Aber das beruht vermutlich auf Gegenseitigkeit. ;O) > In anderen > Ländern verrecken die Menschen, die die Leistung nicht mehr bringen. Das > ist zwar grausam, aber die natürliche Default-Einstellung der Evolution. 1) Was in anderen Ländern passiert, muss nicht gut sein und ist daher immer nur mit Vorsicht als Vorbild zu geniessen. Zumal es hier anders ist und noch besser sein könnte. 2) Was die Evolution zu Leistung und Überleben sagt, hat nur sehr mittelbar etwas mit dem zu tun, was Du als "Leistung" bezeichnest. Du bist kein Massstab. Auch wenn Du so tust. ;O) Etwas Spieltheorie zum Nachdenken: Könnte es für mich als Evlutionsverlierern unter dem Wissen, dass ich meine eigenen Grenzen erreicht habe, sinnvoll sein, Evolutionsgewinner als soche grundsätzlich direkt zu bekämpfen, mit allen fairen und unfairen Methoden? Weil in einem mehr oder weniger fairen Wettbewerb besteht ja keine Chance mehr. > Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft der jüngsten Geschichte. Erst > einmal müssen wir diese Errungenschaft in die ganze Welt verteilen, > bevor wir hier über eine angebliche Leistungsgesellschaft jammern > können. Der Sozialstaat als Institution ja, aber soziales Verhalten als solches hat den Menschen seit der Steinzeit beim Überleben geholfen, und ist auch im Tierreich verbreitet. Tatsächlich versuchen die meisten Leute auch eher zu kooperieren als sich zu bekämpfen. ....es sei, jemand kommt vorbei und manipuliert an ihnen herum. ;O) Das Bekämpfen erfolgt bei den meisten Leuten erst in einer ausweglosen oder als ausweglos empfundenen Situation. > bevor wir hier über eine angebliche Leistungsgesellschaft jammern > können. Sei froh, solange es nur Jammern ist. ;O) >> Das Totschlagsargument des Psychopathen, wenn man ihm nicht traut. ;O) > > Wenn du nicht paranoid wärst, wäre Vertrauen an der Stelle überhaupt > nicht relevant. Es ist eine harmlose Diskussion, kein Hypnoseversuch. Es geht weniger um mich, weil bei Dir mache ich mir kaum Gedanken, dass Du mich manipulierst, weil sich mir bei Deiner Wortwahl schon ausreichend warnend die Nackenhaare sträuben, sondern um Unbedarfte, die Deine Behauptungen unhinterfragt vollständig ernst nehmen. ;O) >> Nicht jeder ist ein Yoga-Meister kann sich >> in eine Minute in den Trance versetzen kann. > > Brauchst du gar nicht. Aber das ist eine typische Einstellung von einem > Entwickler-Nerd. Einfache psychische Zusammenhänge werden zu Esoterik > erklärt. Weil es bei Dir funktioniert, heisst dass noch lange nicht, dass es bei allen anderen auch funktionieren muss. Wenn Du ein großer Seiltänzer bist, kannst du natürlich ein Drahtseil über den Rhein spannen und behaupten, dass sei eine Fussgängerbrücke. Wenn Du aber von anderen verlangst, das auch als Fussgängerbrücke zu benutzen, würdest Du sie überfordern und der Lebensgefahr aussetzten, und genau so werden sie dann auch reagieren und sich mit Recht veräppelt fühlen.;O) Und selbst wenn es bei Dir funktioniert, könntest Du auch irgendwann einmal an Deine Grenzen stossen. Probleme wegdiskutieren und Schuldgefühle verbreiten ist Deine Masche. Aber: Die Klärung von Schuldfragen hilft nur bei der Lösung religiöser oder juristischer Probleme und ist im allgemeinen sonst eher kontraproduktiv. In diesem Sinne ist dann das Aufwerfen von Schuldfragen auch als eher manipulative Technik zu sehen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Gästchen. Gästchen schrieb: >> Jede Leistungsgesellschaft ist in ihrer Kerseite auch immer eine >> Verlierergesellschaft. Und Verlierer haben eine Tendenz zu >> Verzweiflungstaten. > > Sehr gute Beobachtung obwohl ich denke dass man eine > Leistungsgesellschaft auch auf der Basis der Gerechtigkeit aufbauen > kann, Da hätte ich eher Zweifel. Bei genauer Betrachtung ist "Gerechtigkeit" ein eher subjektiver Begriff, der dadurch gerne zur Gewinnung von Zustimmung benutzt wird. Eine Art Barnum Effekt: Du forderst "Gerechtigkeit" (wortwörtlich) und jeder wird Dir zustimmen, weil sich unter "Gerechtigkeit" jeder individuell seine eigene Meinung von Gerechtigkeit vorstellt. Ich würde oft eher "Ungerechtigkeit" fordern wollen, weil es eigentlich nur sinnvoll ist, ein ausreichend grosses Stück vom Kuchen einfordern, was aber wahrscheinlich "zu groß" in der Gerechtigkeitsvorstellung vieler Menschen ist. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Gästchen. > nocht so wie es bei uns in Deutschland läuft. Bezogen auf Muttis > Schland liegst du vollkommen richtig. Schland ist eine Sache, Nationalgefühl ist mir etwas fremd. Mutti macht im großen und ganzen einen guten job (ja, ernsthaft, das sehe ich so). Das Problem ist eher, das sie (und der Verein, dem sie angehört), den job schon viel zu lange machen. Dann werden die Seilschaften zu viele und zu lang. Das war ja bei Birne letztlich auch das Problem. Und grosse Koalitionen sehe ich auch etwas problematisch. Es fehlt eine funktionierende Opposition als Korrektiv. Ich halte vom amerikanischen System nicht wirklich viel, aber die Beschränkung der Amtszeit auf zwei Legislaturperioden scheint mir recht sinnvoll. Solange nicht so Rochaden gemacht werden wie bei Putin. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Bernd W. schrieb: > Dagegen unternimmt man nichts, weil man vorher noch glaubt, es mit > Energie und Fleiss bewältigen zu können. Weil man kämpft, hat man keine > Zeit darüber groß nachzudenken. Wenn man dann aber bemerkt, dass es über > die eigenen Fähigkeiten geht, ist es bereits zu spät. > Zumindest war das bei mir so. Damit wäre klar, wieso du nichts dagegen unternommen hast. Aber wäre doch genau ein Grund, an jüngere Leute zu appellieren, die Sache anders anzugehen. Stattdessen schlägst du vor, man solle einfach kapitulieren und sich kaputt machen lassen? Bernd W. schrieb: > Ich kann nicht ernsthaft ein halbes Jahr vorausplanen. Und > entsprechenden zickzack Kurs hatte meine Vergangenheit. > > Daher währe das also auch mit Listung über die letzten 24 Monate alles > nur Gequatsche. ;O) Ja also, wieso erwartest du dann konkrete Ratschläge, wenn du sowieso keine Grundlage dafür liefern willst? Bernd W. schrieb: > Ich bewundere Deine rabulistische Brillianz. ;O) > Tatsächlich propagieren diese Leute den Konsumverzicht bis zur > Mangelerscheinung, um dann gegen den Mangel ihre eigene, ihnen nützliche > Kur anzubieten. Paradebeispiel Kirche und Sexualität. ;O) Wieder das Problem mit der Paranoia. Ich will dir nichts andrehen. Aber gut, für dich ist ein Argument schon Manipulation, weil ein Argument könnte ja überzeugen, und du willst ja nicht überzeugt werden. Bernd W. schrieb: > Nein. Ich kenne genug Leute, die mit dem System nicht umgehen konnten > und dadurch letztlich einen etwas vorzeitigen Tot gefunden haben. Das sollte natürlich nicht passieren. Allerdings liegt das auch nicht an zu geringen Sozialleistungen, sondern an der falschen Unterstützung. In solch extremen Fällen wäre wahrscheinlich eine psychotherapeutische Betreuung, möglicherweise sogar stationär notwendig gewesen. Bernd W. schrieb: > Du versuchst Opfern die Schuld zu geben. Unsinn. Ich rede nicht über eine Schuldfrage. Ich sage nur, was der einzelne tun kann. Wenn er dazu nicht mehr in der Lage ist, braucht er die entsprechende Unterstützung von außen. Nur bringt es überhaupt nichts, da einfach nur Geld hinterher zu werfen. Bernd W. schrieb: > 1) Was in anderen Ländern passiert, muss nicht gut sein und ist daher > immer nur mit Vorsicht als Vorbild zu geniessen. Zumal es hier anders > ist und noch besser sein könnte. Hier erkennt man schon, dass du keine Intentionen grundlegend missverstehst. Ich will auf keinen Fall, dass wir in Deutschland solche Verhältnisse bekommen. Ganz im Gegenteil. Ich möchte das starke, deutsche Sozialsystem in ärmeren Ländern sehen. Selbst wenn es bei uns natürlich auch Optimierungsmöglichkeiten gibt. Bernd W. schrieb: > 2) Was die Evolution zu Leistung und Überleben sagt, hat nur sehr > mittelbar etwas mit dem zu tun, was Du als "Leistung" bezeichnest. > Du bist kein Massstab. Auch wenn Du so tust. ;O) Auf dem Niveau, bei dem es um Verhungern geht, stimmt das schon. Dass das mit deinem Verständnis einer Leistungsgesellschaft nichts zu tun hat, ist mir klar. Bernd W. schrieb: > Etwas Spieltheorie zum Nachdenken: Könnte es für mich als > Evlutionsverlierern unter dem Wissen, dass ich meine eigenen Grenzen > erreicht habe, sinnvoll sein, Evolutionsgewinner als soche grundsätzlich > direkt zu bekämpfen, mit allen fairen und unfairen Methoden? Weil in > einem mehr oder weniger fairen Wettbewerb besteht ja keine Chance mehr. Du könntest als allererstes dankbar sein, als "Evolutionsverlierer" (deine Worte), am Leben zu sein und dabei allerlei Annehmlichkeiten, die die Default-Einstellung nicht vorsieht, genießen zu dürfen. Aber Dankbarkeit für die kleinen Dinge ist ja total "out", man will ja immer mehr und mehr und wenn man nicht das hat, was die Millionäre haben, muss man ja total unglücklich sein. Bernd W. schrieb: > Das Bekämpfen erfolgt bei den meisten Leuten erst in einer ausweglosen > oder als ausweglos empfundenen Situation. Genau das ist der Punkt, den ich hier ja auch angesprochen habe. Stress, der dann zu Flucht- oder Kampfverhalten führt, wird meistens durch eine falsche Einstellung erzeugt. Denn eine akute Lebensgefahr, oder wie du es nennst "als ausweglos empfundenen Situation", liegt objektiv betrachtet nicht vor. Es ist lediglich die persönliche, subjektive Interpretation der Situation. Bernd W. schrieb: > Es geht weniger um mich, weil bei Dir mache ich mir kaum Gedanken, dass > Du mich manipulierst, weil sich mir bei Deiner Wortwahl schon > ausreichend warnend die Nackenhaare sträuben, sondern um Unbedarfte, die > Deine Behauptungen unhinterfragt vollständig ernst nehmen. ;O) Meine Wortwahl ist nicht besonders. Ich argumentiere ganz normal. Es ist schon übel, dass du es für gefährlich hältst, wenn sachliche Argumente überzeugend sind. Bernd W. schrieb: > Weil es bei Dir funktioniert, heisst dass noch lange nicht, dass es bei > allen anderen auch funktionieren muss. Es heißt aber auch nicht, dass es bei keinem anderen funktioniert.
Claymore schrieb: > Bernd W. schrieb: >> Dagegen unternimmt man nichts, weil man vorher noch glaubt, es mit >> Energie und Fleiss bewältigen zu können. Weil man kämpft, hat man keine >> Zeit darüber groß nachzudenken. Wenn man dann aber bemerkt, dass es über >> die eigenen Fähigkeiten geht, ist es bereits zu spät. >> Zumindest war das bei mir so. > > Damit wäre klar, wieso du nichts dagegen unternommen hast. Aber wäre > doch genau ein Grund, an jüngere Leute zu appellieren, die Sache anders > anzugehen. Stattdessen schlägst du vor, man solle einfach kapitulieren > und sich kaputt machen lassen? Wie schaffst du es bloß, daraus einen Appell herzuleiten?
genervt schrieb: > Wie schaffst du es bloß, daraus einen Appell herzuleiten? Ich grüble immer, ob Claymore bekifft ist oder einfach nur ein schlecht programmierter Meinungsbot. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
genervt schrieb: > Claymore schrieb: >> Bernd W. schrieb: >>> Dagegen unternimmt man nichts, weil man vorher noch glaubt, es mit >>> Energie und Fleiss bewältigen zu können. Weil man kämpft, hat man keine >>> Zeit darüber groß nachzudenken. Wenn man dann aber bemerkt, dass es über >>> die eigenen Fähigkeiten geht, ist es bereits zu spät. >>> Zumindest war das bei mir so. >> >> Damit wäre klar, wieso du nichts dagegen unternommen hast. Aber wäre >> doch genau ein Grund, an jüngere Leute zu appellieren, die Sache anders >> anzugehen. Stattdessen schlägst du vor, man solle einfach kapitulieren >> und sich kaputt machen lassen? > > Wie schaffst du es bloß, daraus einen Appell herzuleiten? Das ist doch offensichtlich. Man bringt der Jugend entsprechende Werte bei. Zum Beispiel, dass man sich nicht mit voller Geschwindigkeit ins Hamsterrad begeben muss um glücklich zu werden, dass man sich auf Arbeit nicht wie ein Weltenretter aufführen muss, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, dass man sein Leben weitgehend selbst in der Hand hat, uswusf.
O.k. , nachdem dieser Link in einem eigenen Thread der Moderatoren- Zensur zum Opfer gefallen ist, versuche ich ihn mal in diesem Thread hier unterzubringen, da er da auch hier zum aktuellen Thema paßt: http://www.nzz.ch/wirtschaft/staatlich-verordneter-konsum-kampf-gegen-die-ueberarbeitung-ld.137869
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