Da jetzt ein Komparator zb LM239 einen Open Collector Ausgang hat, muss ich dann einen Pull Up Widerstand dranhängen zwischen OUT und VCC?
Ich muss leider nochmal nachhaken. Muss da eine Kapazität (CL) hin?
Teddy schrieb: > Da jetzt ein Komparator zb LM239 einen Open Collector Ausgang hat, muss > ich dann einen Pull Up Widerstand dranhängen zwischen OUT und VCC? Das kommt auf deine Schaltung an. Der LM239 ist wie ein Schalter, der eine Leitung nach Masse schaltet oder offen lässt. Wenn man so einen Schalter mit einem Digitaleingang auswerten will, braucht man den pull up, damit aus der offenen Leitung ein logisch HIGH wird, das ist ja bei Tastern an uC-Eingangen auch nicht anders, machmal reicht schon der interne pull up. Wenn man aber eine Lampe/LED ansteuern will, reicht alleine der Schalter nach Masse, man muss halt die Lampe bloss nach plus legen, egal sogar ob die Lampe eine kleinere Spannung als der Komparator braucht oder eine grössere. Es ist durchaus erlaubt, den Komparator mit +12V zu betreiben damit er Signale von 0V bis 10V verarbeiten kann, und am Ausghang eine Lampe nach +6V zu schalten weil die Lampe eben nur 6V verträgt. Oder umgekehrt, Komparator bekommt 5V und Lampe geht an 12V. Ein Komparator ist also ein Spannungswandler. Das schöne am open collector Ausgang ist nicht nur, daß der pull up wenn der Komparatirausgang ausgeschaltet ist auch volle Spannung liefert (+5V bei +5V Versorgung), sondern daß man mehr als 1 Komparatorausgang an denselben pull up schalten kann als wired or. Nur wenn ALLE Komparatoren ihren Ausgang ausgeschaltet haben, steigt die Spannung am pull up, und selbst wenn mehrere einschalten, gibt es keinen Kurzschlusstrom. Dafür hat der open collector auch einen Nachteil: Er ist langsamer, so ein pull up von 4k7 lädt die Leitung und den nachfolgenden Eingang weit langsamer um als ein TTL-Ausgang oder uC-Ausgangs-Pin der die Leitung mit ca. 20 Ohm an plus schaltet.
Teddy schrieb: > Muss da eine Kapazität (CL) hin? Nein, aber jede Leitung und jeder Eingang hat eine Kapazität und man kann berechnen, wie lange der pull up braucht bis er die Kapazität umgeladen hat. Bei manchen Schaltungen kann aber der open collector Ausgang auch absichtlich eine Kapazität schnell entladen, die über den pull up nur langsam wieder aufgeladen wird, z.B. in einem Impulsausfalldetektor oder sonstiger Zeitschaltung.
Teddy schrieb: > Da jetzt ein Komparator zb LM239 einen Open Collector Ausgang hat, > muss > ich dann einen Pull Up Widerstand dranhängen zwischen OUT und VCC? Das hängt davon ab, was Du damit machen willst. Zum Ansteuern einer Last nicht. Als Pegelwandler sehr wohl. Als Digitalen-Signalausgang lieber einen Komparator mit Push-Pull-Stufe.
Michael B. schrieb: > Dafür hat der open collector auch einen Nachteil: Er ist langsamer, so > ein pull up von 4k7 lädt die Leitung und den nachfolgenden Eingang weit > langsamer um als ein TTL-Ausgang oder uC-Ausgangs-Pin der die Leitung > mit ca. 20 Ohm an plus schaltet. Danke für den ausführlichen Text. Du schreibst, dass ein Pull Up von 4k7 langsam sei für den nachfolgenden Eingang. Aus einem anderen Thread bereits erwähnt, will ich zwei Mosfets ansteuern. Dann wollte ich als Pull Up 100 Ohm Widerstand nehmen und als Gatewiderstand auch 100 Ohm. Dadurch habe ich einen Aufladevorgang im ns Bereich und die Entladung erfolgt sogar doppelt so schnell. Die Verlustleistung am Pull Up wäre bei mir auch sehr gering, da die Ausgangsspannung maximal 5V betragen wird. Michael B. schrieb: > Teddy schrieb: >> Muss da eine Kapazität (CL) hin? > > Nein, aber jede Leitung und jeder Eingang hat eine Kapazität und man > kann berechnen, wie lange der pull up braucht bis er die Kapazität > umgeladen hat. > > Bei manchen Schaltungen kann aber der open collector Ausgang auch > absichtlich eine Kapazität schnell entladen, die über den pull up nur > langsam wieder aufgeladen wird, z.B. in einem Impulsausfalldetektor oder > sonstiger Zeitschaltung. Auch danke an dich. Ich vergas, dass der Mosfet eine Eingangskapazität hat, somit hat sich die Frage erledigt.
Teddy schrieb: > Dann wollte ich als Pull Up 100 Ohm Widerstand nehmen und als > Gatewiderstand auch 100 Ohm. Dadurch habe ich einen Aufladevorgang im ns > Bereich und die Entladung erfolgt sogar doppelt so schnell. Hmm, 100 Ohm nach +5V und 100 Ohm zum auf 5V geladenen MOSFET ergibt einen Entladestrom von 100mA, aber der LM239 hält nur maximal 20mA am Ausgang durch. Meinst du nicht, daß deine Widerstandswerte etwas klein sind und du lieber 470 Ohm nehmen solltest ? Wenn man MOSFETs schnell umladen will, nimmt man MOSFET Treiber-ICs.
Michael B. schrieb: > Teddy schrieb: >> Dann wollte ich als Pull Up 100 Ohm Widerstand nehmen und als >> Gatewiderstand auch 100 Ohm. Dadurch habe ich einen Aufladevorgang im ns >> Bereich und die Entladung erfolgt sogar doppelt so schnell. > > Hmm, 100 Ohm nach +5V und 100 Ohm zum auf 5V geladenen MOSFET ergibt > einen Entladestrom von 100mA, aber der LM239 hält nur maximal 20mA am > Ausgang durch. > Meinst du nicht, daß deine Widerstandswerte etwas klein sind und du > lieber 470 Ohm nehmen solltest ? > Wenn man MOSFETs schnell umladen will, nimmt man MOSFET Treiber-ICs. Danke. An sowas denkt man gar nicht. Ich schreib mir dann 470 Ohm auf, danke.
Teddy schrieb: > Da jetzt ein Komparator zb LM239 einen Open Collector Ausgang hat, > muss > ich dann einen Pull Up Widerstand dranhängen zwischen OUT und VCC? Nein, du mußt nicht. Kommt drauf an, was du damit erreichen willst. Wenn bspw. nur eine LED nach Vcc eingeschltet werden soll, dann geht es auch ohne Pullup. Teddy schrieb: > Ich muss leider nochmal nachhaken. > Muss da eine Kapazität (CL) hin? Autsch! Lies doch einfach mal den Text rund herum um das Bild. Das ist die Testschaltung, mit der bestimmte Kenngrößen ermittelt wurden. Insbesondere Verzögerungs- und Anstiegszeiten. Die sind durchaus von der Lastkapazität am Ausgang des Komparators abhängig. Und da man in der Praxis keine Schaltung aufbauen kann, ohne eine parasitäre Kapazität zu haben, hat man auch immer eine solche Kapazität, insbesondere auch dann wenn man sie gar nicht haben will.
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