Forum: Offtopic Windkraftanlagengenerator


von Anfänger (Gast)


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Hi, bei Windkraftanlagen ist der Dynamo immer oben am Windrad. Bei 
großen Windrädern sind die Dynamos mehrere Tonnen schwer und 
entsprechend dick muss das Halterohr sein. Warum macht man man die 
Generatoren nicht runter und macht z.B. mit Transmissionsriemen den 
Abgriff vom Windrad nach unten zu einem Dynamo? Dann könnte man auch 
Kosten sparen, weil man nicht den Dynamo oben im Gehäusekopf festmachen 
muss.

: Verschoben durch User
von Holm T. (Gast)


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Anfänger schrieb:
> Hi, bei Windkraftanlagen ist der Dynamo immer oben am Windrad. Bei
> großen Windrädern sind die Dynamos mehrere Tonnen schwer und
> entsprechend dick muss das Halterohr sein. Warum macht man man die
> Generatoren nicht runter und macht z.B. mit Transmissionsriemen den
> Abgriff vom Windrad nach unten zu einem Dynamo? Dann könnte man auch
> Kosten sparen, weil man nicht den Dynamo oben im Gehäusekopf festmachen
> muss.

..es ist sogar andersherum, der Generator (samt restlichen Krempel) 
stabilisiert den Turm. Ich habe mal irgend eine Doku auf N24 etc. 
gesehen bei der das explizit erwähnt wurde, das Generatorhaus mußte so 
schnell wie möglich hoch und montiert werden bevor der Wind stärker 
wurde..

Gruß,

Holm

von Julian B. (julinho)


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Wird ziemlich aufwendig, da sich das Windrad dreht, man könnte eine 
lange Welle nach unten führen, kostet aber bestimmt mehr als bisher. Das 
"Halterohr" muss eh dick sein, vor allem wegen dem Druck auf die 
Rotorblätter, das bißchen Gewicht macht da nichts aus.

von Julian B. (julinho)


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Ein Turm ohne Blätter und Generator schwingt außerdem noch saumäßig.

von Wie im Mittelalter (Gast)


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Anfänger schrieb:
> Transmissionsriemen

Jo genau, wie im Mittelalter ;D

Warum dann überhaupt einen Generator? Gleich weiter mit 
Transmissionsriemen arbeiten. Vielleicht bauen wir auch die HGÜST auf 
Transmissionsriemen um?

Sieht bestimmt auch geil aus, wenn sich an der 380kV-Trasse auf einmal 
Riemen und Scheiben drehen. Dann können die Grünen, wenn sie mal wieder 
am Rad drehen, auch endlich helfen.

SCNR ;D

von Richard H. (richard_h27)


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Wie im Mittelalter schrieb:
> Anfänger schrieb:
>> Transmissionsriemen
>
> Jo genau, wie im Mittelalter ;D
>
> Warum dann überhaupt einen Generator? Gleich weiter mit
> Transmissionsriemen arbeiten. Vielleicht bauen wir auch die HGÜST auf
> Transmissionsriemen um?

Riemen über große Entfernung geht nicht. Da muss man zum Feldgestänge 
greifen.

Transmissionsriemen hat was von Gleichstromnetz, die hin und hergehenden 
Feldstangen erinnern an ein Wechselstromnetz.

von (prx) A. K. (prx)


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Holm T. schrieb:
> ..es ist sogar andersherum, der Generator (samt restlichen Krempel)
> stabilisiert den Turm.

Solche Anlagen sind ein Gesamtsystem. Stabilität, Eigenschwingungen etc 
sind auf die Endkonfiguration berechnet. In einer Teilinstallation 
stimmen diese Rechnungen nicht mehr und es kann sich ein völlig anderes 
Verhalten gegenüber der Windlast ergeben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Alles was an Riemen/Getriebe/Transmission verwendet wird, kostet 
Leistung und bedeutet Verschleiß an einer schlecht erreichbaren Stelle. 
Ein Getriebeschaden kann bedeuten, daß die Anlage nur noch Schrottwert 
hat.

Daher sind neuere Großanlagen alle direktgekoppelt, der Generator sitzt 
ohne Getriebe direkt an der Nabe und dreht mit der Geschwindigkeit des 
Windrades. Im Turm gibt es dann unten so eine Art Umrichter, damit der 
Generator drehzahlvariabel auf die feste Netzfrequenz arbeiten kann 
(doppelt gespeiste Asynchronmaschine). Das einzige Teil was jetzt noch 
dem Verschleiß unterliegt ist das Hauptlager und der Turmdrehkranz bzw. 
die Hilfsantriebe dafür.

Dazu kommt, daß die Spitzenleistung großer Anlagen 6..7MW beträgt. Eine 
Welle, die diese Leistung übertragen kann, ist etwas größer als ein 
Zahnstocher, entsprechend teuer und auch entsprechend schwer. Auf Länge 
gleich Masthöhe würde sie sich auch verwinden, was zu üblen Schwingungen 
im Antriebstrang führen würde.

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