Hallo zusammen,
Derzeit plane ich die Verdrahtung eines noch leeren Verteilerfeldes im
großen Haager Zählerschrank.
Es soll ein ganz neuer Zweig für die Aussenanlagen werden. Also
folgender Aufbau:
Vorhanden: Hausanschluss - 63A NH Sicherungen - Zähler - 3Ph
Haupt/Ausschalter + N/PE Block - 40A RCD 500mA - 35A Neozed Block - UV
Haus mit 40A RCD 30mA und LS etc. Alles knapp 20 Jahre alt.
Nun würde ich hinter dem Hauptschalter (hat Doppelklemmen) die 3 Phasen
abgreifen, über 25A Neozed auf einen 40A 3Ph FI und dann über
Kammschiene auf 10/16A LSS für Licht bzw. Steckdosen. Dazu eine separate
N/PE Schiene für das Verteilerfeld hinter dem Zählerfeld am N/PE Block
angeschlossen.
Verdrahtung im Schrank komplett mit farblich codierter, flexibler 10qmm
Litze + gasdicht gecrimpten Aderendhülsen.
Durchführen und abnehmen soll das ganze ein bekannter Elektromeister,
jedoch soll+will ich zu Lernzwecken das ganze schonmal vorplanen und die
benötigten Teile bestellen.
Damit ich nicht ganz doof dastehe:
1) Ist der Aufbau wie beschrieben in Ordnung? Was kann/muss verbessert
werden?
2) Da das Feld unten im Schrank liegt, sollen bzw. müssen die abgehenden
Kabel auch unten herausgeführt werden. Dazu ist eine Abdeckung mit
Kabeleinführungen vorhanden. Der Strom "kommt jedoch von oben", also
genau andersrum als es wohl meistens der Fall ist.
Ich habe mal gelernt, dass die Verdrahtung logisch der Flussrichtung des
Stromes folgen soll, beim RCD von 1 nach 2 etc.
Beim RCD gibt es z.B. bei ABB die Beschriftung 1/2 2/1, 3/4 4/3 usw.,
damit sind wohl beide Richtungen in Ordnung.
Wie ist das aber nun beim Neozed Block? Entweder müsste der über Kopf
auf die Hutschiene oder aber von unten angefahren werden, damit das
Gewinde ohne Sicherung spannungsfrei ist. In meinem Fall eher ungünstig.
Gibt es da verschieden Ausführungen? Ich habe bisher nur die Variante
"unten nach Oben" gefunden...
Oder geht der Elektriker da pragmatischer vor und legt einfach längere
Brücken?
Praktischer wäre es für mich auch, die LSS nach dem RCD von oben
anzufahren und die Abgänge unten anzuklemmen. Wäre das OK?
Ich bin mal sehr gespannt auf eure Meinungen und Kommentare!
Viele Grüße,
Chris
Verteilungen müssen für einen Nennstrom 63A ausgelegt werden. Also 10mm2
.
Desweiteren setzt man klemmen nach oben und die Warmen Teile nach unten
damit die wärme nach oben fluktuieren kann. Das ändern der
Verdrahtungsrichtung ist auch nicht Sinnvoll da die Kammachiene nur
unten passt und die Klemmen an den LS automaten oben und unten nicht die
selben sind.
HaJo Mücke schrieb:> 6qmm reicht.> Anschlussrichtung so wies am wenigsten Knoten gibt.
je nach dem. Unterverteilung müssen Mindens mit 10mm² verdrahtet werden.
Etagenverteiler nicht.
10mm² ist Standard und würde ich hier auch verwenden.
Neozedelement darf nicht falsch herum angeklemmz werden, da die Phase
auf den Fußkontakt muss wegen Berührungschutz. alternativ falsch rum
einbauen aber ob mir das gefallen würde.
Dem Strom wird es eigentlich nicht schwindelig und dem sind loopings
egal.
Chris Schwakoviak schrieb:> 1) Ist der Aufbau wie beschrieben in Ordnung? Was kann/muss verbessert> werden?>> 2) Da das Feld unten im Schrank liegt, sollen bzw. müssen die abgehenden> Kabel auch unten herausgeführt werden.
Das kannst du machen wie du willst, was am besten geht...
>> Ich habe mal gelernt, dass die Verdrahtung logisch der Flussrichtung des> Stromes folgen soll, beim RCD von 1 nach 2 etc.> Beim RCD gibt es z.B. bei ABB die Beschriftung 1/2 2/1, 3/4 4/3 usw.,> damit sind wohl beide Richtungen in Ordnung.
Beim RCD ist es egal, ob der Strom von Oben oder Unten kommt...
>> Wie ist das aber nun beim Neozed Block? Entweder müsste der über Kopf> auf die Hutschiene oder aber von unten angefahren werden, damit das> Gewinde ohne Sicherung spannungsfrei ist. In meinem Fall eher ungünstig.> Gibt es da verschieden Ausführungen? Ich habe bisher nur die Variante> "unten nach Oben" gefunden...
Wie rum man das Neozed Elemnt ist eigentlich egal, kann man auch über
Kopf machen, macht man aber in der Regel nicht...
>> Oder geht der Elektriker da pragmatischer vor und legt einfach längere> Brücken?
Genau so...
>> Praktischer wäre es für mich auch, die LSS nach dem RCD von oben> anzufahren und die Abgänge unten anzuklemmen. Wäre das OK?
Nein, Automaten gehören immer von unten nach oben angeschlossen, sprich
der Zugang ist unten. Anders herum ist verboten.
Du gehst mit der Zuleitung nach dem Neozed Element zum RCD, und schließt
den Zugang OBEN am RCD an. (Wenn du das Neozed Element richtig herum
einbaust, sind es dann ja nur kurze Brücken zum RCD)
Somit kann man unter dem RCD, mit einer Kammschiene vom RCD bis
Automaten komplett Brücken, ohne einen Draht.(Ist aber Hersteller
abhängig) Am RCD aber aufpassen: Nicht den N mitbrücken!!
Da der N-Anschluss am RCD in der Regel rechts ist, baut man den RCD
rechts ein...
Hubert M. schrieb:> Nein, Automaten gehören immer von unten nach oben angeschlossen, sprich> der Zugang ist unten. Anders herum ist verboten.
Von unten nach oben ist zwar üblich, ich wüsste aber nicht, woher man
ein Verbot herleiten könnte, es anders zu machen. Die Funktion bleibt
die gleiche und die modernen LSS wie ABB 200er können oben wie unten mit
Kammschienen versehen werden. Diese sind dann sogar doppelt beschriftet.
Sprich das doch einfach mit dem Elektromeister ab, der das hinterher
abnehmen muß. Hier kann Dir noch so viel erzählt werden, Du mußt Dich
doch nach dem bei Dir gültigen TAB richten.
Hast Du Dir die schon mal angesehen?
Mal ganz davon abgesehen, daß an Verteilungen offiziel nur eingetragene
Elektriker arbeiten dürfen.
Wofür brauchst du die Neozeds überhaupt?
Die Neozeds halte ich z.B. für sinnvoll, wenn es darum geht, die Leitung
zu einer Unterverteilung abzusichern. Dann kann die Leitung für den Wert
der Neozeds ausgelegt sein. Die Neozeds sind aber trotzdem noch selektiv
zu den LS-Automaten in der Unterverteilung.
So wie ich das lese ist das doch alles in einem großen Verteiler? Da
verstehe ich nicht, wofür die Neozeds dann gut sind. Die Verdrahtung im
Schrank dann mit 10qmm und beim Schaltvermögen des FI auf 63A bestehen
sollte imho ausreichen. (Der ist i.d. Regel allerdings deutlich teurer
als die üblichen 40A).
Ich würde wirklich vorher mit dem Meister reden.
Viele EVUs verlangen z.B. inzwischen einen selektiven
Leitungsschutzschalter (SLS) schon vor dem Zähler, anstelle des
Hauptschalters. Wie das euer EVU bei Erweiterungen handhabt kann dir nur
ein (im Idealfall) ortsansässiger Elektriker/Meister sagen.
Chris Schwakoviak schrieb:> Dazu eine separate> N/PE Schiene für das Verteilerfeld hinter dem Zählerfeld am N/PE Block> angeschlossen.
Hauptsache nicht räumlich hinter dem Zähler.
Ich habe Ähnliches vor und mich wegen Plomben mit einem Bekannten
unterhalten. Er installiert für ein EVU Kästen, Zähler Hausanschlüsse
usw.. Sein Kommentar: Nach dem Zähler kannst du machen was du willst,
halte einfach Selektivität und die üblichen Spielregeln ein. Was mir neu
war ist, dass das Zählerfeld NIE von Leitung gekreuzt werden darf (Habe
keine Quelle, nur die mündliche Aussage). Weil mein Plan sah vor die PEs
und Ns meiner Unterverteiler an den richtig guten Klemmen, wo der HAK in
den Hauptverteiler kommt, aufzulegen. Kurze Wege, kleinster Widerstand,
toter Raum ausgenutzt gilt alles nicht. Gab einen hoch erhobenen
Zeigefinger und ich brauche halt einen weiteren Klemmenblock.
Basti M. schrieb:> Sein Kommentar: Nach dem Zähler kannst du machen was du willst,
Solange nichts passiert und es keiner merkt, kannst Du überall machen
was Du willst. Bei Strom ist nur immer das Problem, daß man selten der
einzige ist, der damit zu tun hat und wenn Deine Bastelei jemanden
anders schadet, wird es schnell ungemütlich.
Lieber Horst,
daher überlasse ich das ja auch anderen und halte mich an
Basti M. schrieb:> die üblichen Spielregeln
Das mit der Bastelei darfst gerne du übernehmen, ich halte mich da raus.
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