Liebe Kenner der Materie ich muss für den Synchronmotor einer Hammond Orgel (Baujahr 1950) eine Spule neu Wickeln. Die Daten: Draht 0.1 mm, 200 Windungen pro Lage, 32 Lagen, damit Gesamtwiderstand ca 1100 Ohm, Drahtlänge ca. 500 m. Gewickelt wird auf einen quaderförmigen Kern von 15mm x 15mm. Die Spule wird 28 mm breit. Betrieben werden zwei parallelgeschaltete Spulen in diesem Synchronmotor. Über jeder Spule liegen also 230V. Bei den Originalspulen von 1950 hat es Lagenisolationen drin. Nun weiss ich nicht, ob es dazu eine Notwendigkeit gibt oder ob das mit heutigen Kupferlackdrähten nicht mehr notwendig ist. Ausserdem ist mir auch überhaupt nicht klar, ob die kompaktere Geometrie ohne Lagenisolation allenfalls negative Auswirkungen haben könnte. Bin da einfach zu wenig Fachmann. Vielen Dank für eure Antworten. Christian Freiburghaus
Christian Freiburghaus schrieb: > Bei den Originalspulen von 1950 hat es Lagenisolationen drin. > > Nun weiss ich nicht, ob es dazu eine Notwendigkeit gibt oder ob das mit > heutigen Kupferlackdrähten nicht mehr notwendig ist. Dann ist es eine sehr gute Idee auch heute noch mit Lagenisolation zu wickeln.
Hallo, früher hat man dafür gefiedertes Ölpapier benutzt. Hat dafür gesorgt, daß die Windungen einer Lage wirklich da bleiben und nicht ein Draht beim Wicklen nach innen gezögen wurde und hat dafür gesorgt, daß die Lagenspannung (Spannung in der Wicklung von Anfang Lage 1 zu Ende Lage 2) gering genug für die Isolation blieb. Die Spannung kann bei Netzspitzen ja durchaus merklich höher als die 230V an der Wicklung sein und ein Durchschlag innen ist eben erstmal Totalschaden für die Wicklung. Gruß aus Berlin Michael
Guten Abend, Die heutigen Lackdrähte und Doppellackdrähte sollten eine ausreichend hohe Durchschlagfestigkeit haben. Kann man in der Spezifikation des Drahtes nachlesen. Somit würde ich auf die Lagenisolierung einfach verzichten. Gruß
Graf Zahl schrieb: > Guten Abend, > > Die heutigen Lackdrähte und Doppellackdrähte sollten eine ausreichend > hohe Durchschlagfestigkeit haben. Kann man in der Spezifikation des > Drahtes nachlesen. Somit würde ich auf die Lagenisolierung einfach > verzichten. > > Gruß Sehe ich auch so. Wenn Du 32 Lagen sauber übereinanderwickelst sollte das hinreichend sicher sein. Wicklungs-Anfang und -Ende durch Silikonschlauch ziehen.
Graf Zahl schrieb: > Somit würde ich auf die Lagenisolierung einfach > verzichten. Genau. Den CuL auch noch weglassen und das Risiko von Überschlägen ist Null. (OMG, wer hat das zwanghafte weglassen wollen nur erfunden. Einfach nur krank.)
Wenn du da was historisch restaurierst, mach es am besten historisch passend. Die Jungs von Hammond haben das damals ja auch nicht aus Jux und Tollerei gemacht. Also Schreiber schrieb: > Dann ist es eine sehr gute Idee auch heute noch mit Lagenisolation zu > wickeln. Und wer weiss - evtl. dankt es dir der Motor durch Vibrationsunempfindlichkeit und langes Leben.
:
Bearbeitet durch User
unoptimistischer schrieb: > Graf Zahl schrieb: >> Somit würde ich auf die Lagenisolierung einfach >> verzichten. > > Genau. Den CuL auch noch weglassen und das Risiko von Überschlägen ist > Null. > > (OMG, wer hat das zwanghafte weglassen wollen nur erfunden. Einfach nur > krank.) Ich sehe Du hast sowas von keine Ahnung was heutige Lacke - wenn richtig auf Cu-draht aufgebracht und verarbeitet - an isolation leistne können. iaW: Realitycheck wäre angebracht. MiWi
MiWi schrieb: > Realitycheck wäre angebracht. Wir wissen nicht warum die alte Wicklung gestorben ist. Evtl. wird der Motor recht warm und die Isolation zerbröselt nach Jahren? Wir wissen auch nicht wie schön gewickelt wurde und wird. Lagenisolation ist auf keinen Fall schädlich bei höherer Spannung.
MiWi schrieb: > Ich sehe Du hast sowas von keine Ahnung was heutige Lacke - wenn richtig > auf Cu-draht aufgebracht und verarbeitet - an isolation leistne können. > iaW: Realitycheck wäre angebracht. Magst du ein Beispiel zeigen? Anbei ein Kupferlackdraht: http://www.sauter-shop.de/kupferlackdraht/kupferlackdraht-2000-mm.html Das Datenblatt: http://www.sauter-shop.de/downloads/drahttypv180.pdf Lässt einer der Standards auf die elektrische Isolation schließen? Würde mich sehr interessieren. Danke und Gruß
@ Christian Freiburghaus Ich würde mir einfach die nötige Durchschlagsfestigkeit ausrechnen und mal schauen ob ich Draht und Lagenisolationsmaterialien passend dazu finde und ob die Wicklung so auf den Körper passt. Es ist nämlich eher wahrscheinlich, dass die heutigen Materialien mindestens genauso gut isolieren wie die damaligen und die heutigen Berechnungsgrundlagen nicht wesentlich von den damaligen abweichen.
> Bei den Originalspulen von 1950 hat es Lagenisolationen drin. > > Nun weiss ich nicht, ob es dazu eine Notwendigkeit gibt oder ob das mit > heutigen Kupferlackdrähten nicht mehr notwendig ist Einfach eine Versuchsreihe durchziehen: 1000 Stk. mit und 1000 Stk. ohne Lagenisolation; das ergibt eine Auflösung in Promille. Nich vergessen: beide Lose wie der Vorgänger/das Muster auch mindestens 50 Jahre altern lassen.
MiWi schrieb: > Ich sehe Du hast sowas von keine Ahnung was heutige Lacke - wenn richtig > auf Cu-draht aufgebracht und verarbeitet - an isolation leistne können. > iaW: Realitycheck wäre angebracht. Ob die nun größer 500 V oder 5000 V Durchschlagsspannung haben, fühle ich mich dann doch bei einem Motor mit Lagenisolationen auf der sichereren Seite. Das hat mit "sowas von keine Ahnung" nichts zu tun. (Bei EINEM Stück hat man ja sowas von gespart, das die Familie den Rest des Monats davon satt werden kann.)
unoptimistischer schrieb: > auf der sichereren Seite. ... wennnn der Platz reicht. Mancher Sauerkraut-Wickelkünstler kann eben "viel öfter" wickeln, wenn er irgendwas einsparen kann? :-)
Die Daten sollten im Datenblatt zu finden sein. Zum Beispiel: Durchschlagspannung: 950 V https://www.spulen.com/kupferdoppellackdraht-0-1-mm-loetbar-ti-180-c-100-g.html Wem das nicht reicht, der soll ruhig eine zusätzliche Lagenisolierung benutzen. Zur mechanischen Festigkeit und Vibrationsbeständigkeit würde ich eher zu Träufelharz greifen. Sollten die Bedenken überhand nehmen, würde ich mir überlegen ob ich der Richtige für die Reparatur bin. Beste Grüße
Christian Freiburghaus schrieb: > Synchronmotor einer Hammond Orgel Bestimmt kann man eine Spule neu wickeln, WENN die Fehlerursache bekannt ist. Bei einem Motor könnte die heiße Spule aber auch die Folge von Schwergängigkeit der Lager oder Lagerschaden sein? Dann würde ich lieber gleich den Motor tauschen. Foto=?
Theor schrieb: > Es ist nämlich eher wahrscheinlich, dass die heutigen Materialien > mindestens genauso gut isolieren wie die damaligen und die heutigen > Berechnungsgrundlagen nicht wesentlich von den damaligen abweichen. Was denkst du, wie lange ein heute gebauter Motor hält, mit 10% Überlast? Nach weniger als einer halben Stunde qualmt der. Ich habe '89 mal ein paar Monate in einer Instandsetzungswerkstatt für Motoren gearbeitet. Wir hatten da teils auch Motoren von ABB - Baujahr 1929! Die brauchten nur neue Kugellager, die Wicklung war noch original :-) Die Dinger waren doppelt bis 3x so groß wie heute, verkrafteten aber ohne weiteres 50% Überlastung dauerhaft. Die waren für die Ewigkeit gebaut. Damals gab es keinen Polyurethanlack, das war sicherlich Schellack. Statt Polyesterfolien wurde Ölpapier benutzt. Die Durchschlagsfestigkeit des Lackes ist nur die halbe Miete. Vergegenwärtige dir mal eine Reihenschaltung aus 2 Kondensatoren mit unterschiedlicher Dielektrika. Am Kondensator mit der geringeren Dielektrizitätskonstante wird die höhere Teilspannung anliegen. Ergo wird die Luftstrecke spannungsmäßig höher belastet, als der Lack. Die Luft hat sich seit damals aber nicht geändert. Wenn jetzt noch Dreck in einer Baugruppe und Feuchtigkeit bei Temperaturwechseln dazu kommt, dann britzelt es irgendwann. Wenn man nicht vakuumvergießen will oder kann, ist eine Lagensolation nur ein geringer Mehraufwand, der sich aber durch Langlebigkeit auszahlt.
Danke für die Anregungen. Man ist sich offensichtlich nicht einig :-) Am Motor ist eine Spule defekt, sonst nichts. Und dies weil der Wickeldraht unmittelbar an der Lötstelle zu den Anschlusslitzen gebrochen ist. Ich versuche die Spule erstmal so zu reparieren. Konnte den Wickeldraht bereits genügend freilegen und die Spule auch durchmessen.
Christian Freiburghaus schrieb: > Danke für die Anregungen. Man ist sich offensichtlich nicht einig :-) Man muss klar sagen, dass so eine öffentliche "Diskussion", wenn man es denn so nennen will, allenfalls eine erste Orientierung ist, die eigenes Urteil nicht ersetzen kann. Das gilt jedenfalls für die Art Deiner Fragestellung, die an sich schon Äusserungen über "Meinungen" provoziert, statt Fakten. Das wird heutzutage Medienkompetenz genannt, ist aber lediglich gesunder Menschenverstand. Wenn ich in eine grosse Menge Menschen frage, wird von sachlichem bis unsachlichem, Relevantem bis Irrelevantem, Persönlichem bis Faktischem alles dabei sein und noch mehr. Schau Dir die Antworten genau an, was ihre Aussage ist und worauf sich diese tatsächlich bezieht und ziehe dann Deine Schlüsse. Aus Deiner letzten Antwort muss ich aber auch schliessen, - ich schreibe das ohne Vorwurf -, das Du Deine eigenen Möglichkeiten noch gar nicht ausgeschöpft hattest und die Antwort auf Deine Frage, jedenfalls vorläufig gar nicht benötigst. Du warst Du also schon mit Dir selbst nicht einig. Deiner Diktion nach aber, klingt daraus Enttäuschung und die ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt. Die Gründe habe ich eben dargelegt.
oszi40 schrieb: > ... wennnn der Platz reicht. Mancher Sauerkraut-Wickelkünstler kann eben > "viel öfter" wickeln, wenn er irgendwas einsparen kann? :-) Mit einer Sauerkraut-Wicklung braucht man aber erst recht die Papierzwischenlagen! Michael U. schrieb: > früher hat man dafür gefiedertes Ölpapier benutzt. Hat dafür gesorgt, > daß die Windungen einer Lage wirklich da bleiben und nicht ein Draht > beim Wicklen nach innen gezögen wurde und hat dafür gesorgt, daß die > Lagenspannung (Spannung in der Wicklung von Anfang Lage 1 zu Ende Lage > 2) gering genug für die Isolation blieb. ...und wenn man das heute nicht mehr bekommen kann, kann man auch Kaptonband verwenden. Idealerweise selbstklebend, das erleichtert die Arbeit...
Es ist zwar schon etwas her, dass ich das beruflich gemacht habe. Aber bei so dünnem Draht und der Spannung haben wir bei Motorwicklungen nie Lagenisolation verwendet. Mit so dünnem Draht haben wir aber höchstens Rotoren oder Statoren von Handwerkzeugen gewickelt (ja, das wurde damals noch gemacht). Overcoat Doppellackdraht für den Elektromaschinenbau in größeren Durchmessern hat eine Durchschlagsspannung von über 2kV (Draht gegen Draht). Bei kleinen Drehstrommotoren haben wir oftmals ohne Phasenisolation gewickelt, und dann mit 1,8 kV Phase gegen Phase geprüft. Bei problematischen Motoren gabs dann aber trotzdem oft eine Phasenisolation mit Nomex-Klebeband (ist dünner als Folie). Bei Transformatorwicklungen gab es bei uns so eine Pi mal Daumen Regel, dass bei über 200 V Lagenspannung eine Lageninsolation mit Nomex-Folie eingewickelt wurde. Aber 0,1 mm Draht kannst du eh nur schwer lagenweise wickeln (außer du hast viel Zeit). Ich würde darauf achten, dass ich über den Wicklungsanfang am Austritt ein Stück Isolationsschlauch ziehe, und dann bei Wickeln darauf achten die äußeren Lagen nicht bis auf die untere "durchzuziehen" wenn du zu stramm wickelst. Die Wicklungseinführung ist eine Schwachstelle und ein häufiges Fehlerbild (Überschläge, Abreißen des Drahts).
Christian Freiburghaus schrieb: > Am Motor ist eine Spule defekt, sonst nichts. Und dies weil der > Wickeldraht unmittelbar an der Lötstelle zu den Anschlusslitzen > gebrochen ist. Wenn die Chance besteht, den Anschluß wiederherzustellen, selbst wenn man eine Windung abwickelt, würde ich das tun. unoptimistischer schrieb: > (Bei EINEM Stück hat man ja sowas von gespart, das die Familie den Rest > des Monats davon satt werden kann.) Das gilt aber nicht, wenn man von dem, was man dazu braucht, schon alles im Handlager zu liegen hat. Wenn man sich alles bei den üblichen Mindestbestellmengen für diesen einmaligen Fall neu beschaffen muß, ist auch im nächsten Monat Kartoffeln mit Stippe angesagt. Ich hab auch noch so 7kg Kupferlackdraht als Rest von einer Motorreparatur zu liegen (hat zum Glück der Chef bezahlt). MfG Klaus
Wenn du nur Ahnung hättest! Die Betonung lag auf "gefiedert". Ölpapier muß es nicht mehr sein, gefiedertes Polyester geht auch. Bei deinem ungefiederten Kapton rutscht die Lage am Ende beim Spulenkörper auf die unteren Lagen ab. 1950 hat es wahrscheinlich schon Polyesterlack gegeben. Mich hätte auch gewundert, dass eine abgebrannte Spule der Ausfall gewesen sein sollte. Mit Zwischenlagen zu wickeln war damals Stand der Technik. Mindestens bei Qualitätsherstellern.
Thomas W. schrieb: > Aber 0,1 mm Draht kannst du eh nur schwer lagenweise > wickeln (außer du hast viel Zeit). Ist überhaupt kein Problem, eine passende Wickelvorrischtung mit Zählwerk, gutem Rundlauf und einem fein einstellbaren Drehzahlregler (Tipp: mit Fußpedal, wie bei Nähmaschine) ist das überhaupt kein Problem. 0,05mm-Draht ist auch noch problemlos wickelbar, alles darunter erfordert eine ruhige Hand. Alte Drehspulinstrumente zu reparieren erfordert eine ganz besonders ruhige Hand... michael_ schrieb: > Bei deinem ungefiederten Kapton rutscht die Lage am Ende beim > Spulenkörper auf die unteren Lagen ab. Bei kleineren Spulen ist Kaptonband gut geeignet, bei den Ferrittrafos in Schaltnetzteilen allgemein üblich.
Da hast du auch dicken Draht, der am Ende nicht abrutscht.
Christian Freiburghaus schrieb: > Betrieben werden zwei parallelgeschaltete Spulen in diesem > Synchronmotor. Hört sich nach 115V-Beschaltung an. *) Vielleicht ist der Motor deshalb am 230V-Netz abgebrannt. Würde ich in hintereinander geschaltete Wicklungen ändern. Selbst wenn der Motor mit der korrekten Spannung läuft, würde ich das in hintereinander geschaltet Wicklungen ändern. Erfordert halb so viele Windungen und der 1,4-Mal dickere Draht ist leichter zu handhaben. *) P.S.: Eine Überschlagsrechnung mit der Transformatorenhauptgleichung ergibt, dass doch jede Wicklung für 230V gut ist. Dann würde ich erst Recht die halbe Windungszahl mit 0,14CuL wickeln und die Wicklungen (mit richtigem Windungsinn(!)) hintereinanderschalten
:
Bearbeitet durch User
Michael U. schrieb: > Die Spannung kann bei Netzspitzen ja durchaus merklich höher als die > 230V an der Wicklung sein und ein Durchschlag innen ist eben erstmal > Totalschaden für die Wicklung. Ja, aber meistens erzeugen die Motoren diese Spannungsspitzen beim Abschalten selbst. Falls das ein Thema ist, kann ein VDR parallel zur Motorwicklung helfen, z.B.: http://www.pollin.de/shop/dt/ODcxOTc3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Widerstaende/VDR_Widerstand.html
Hp M. schrieb: > Eine Überschlagsrechnung mit der Transformatorenhauptgleichung ergibt, > dass doch jede Wicklung für 230V gut ist. > Dann würde ich erst Recht die halbe Windungszahl mit 0,14CuL wickeln und > die Wicklungen (mit richtigem Windungsinn(!)) hintereinanderschalten Guter Gedanke. Entschuldigt die vielleicht blöde Frage, aber bin da einfach zu wenig im Detail gebildet: Gibts da keine unerwünschten Phasenverschiebungen, so dass sich die Magnetfelder in den beiden Spulen nicht zeitgleich aufbauen?
Ich habe mal beim Öffnen einer Armbanduhr mit dem Messer reingestochen ... Das hat den (kaum sichtbaren) Wickeldraht der Spule vom Motorantrieb durchtrennt. Ich hätte den so gerne wieder repariert aber ich glaube der war dünner wie ein menschliches Haar :-)
Hallo, Bei einer Reihenschaltung werden alle Komponenten vom gleichen Strom durchflossen. Deshalb kann seine Wirkung nicht phasenverschoben an den beiden Spulen erscheinen. Vielleicht geht die Orgel bald wieder? Passend, um ein Weihnachtslied zu spielen? Mit freundlichem Gruß
Christian S. schrieb: > Hallo, > > Bei einer Reihenschaltung werden alle Komponenten vom gleichen Strom > durchflossen. Deshalb kann seine Wirkung nicht phasenverschoben an den > beiden Spulen erscheinen. > > Vielleicht geht die Orgel bald wieder? Passend, um ein Weihnachtslied zu > spielen? > > Mit freundlichem Gruß Christian S. schrieb: > Bei einer Reihenschaltung werden alle Komponenten vom gleichen Strom > durchflossen. Deshalb kann seine Wirkung nicht phasenverschoben an den > beiden Spulen erscheinen. ja, logisch, da hätte ich selber drauf kommen müssen.....
Für alle interessierten hier übrigens noch ein paar Zusatzinfos zum Motor. Anbei die Skizze aus Laurens Hammonds Patentschrift zur Hammond Orgel von 1934. Der gezeichnete Motor hat eine 6pol Armatur, weil er für 60 Hz vorgesehen ist. Damit läuft er auf 1200 rpm. Die Motoren für den europäischen Markt haben eine 4pol Armatur und laufen auf 1500 rpm. Die Spulen der amerikanischen Variante sind also auf 115V AC ausgelegt und ebenfalls parallelgeschaltet. Sie haben einen DC Widerstand von 180 Ohm je Spule. Die Leistungsaufnahme im Betrieb ist fast exakt 30 Watt.
Hp M. schrieb: > Selbst wenn der Motor mit der korrekten Spannung läuft, würde ich das > in hintereinander geschaltet Wicklungen ändern. > Erfordert halb so viele Windungen und der 1,4-Mal dickere Draht ist > leichter zu handhaben. Ich nicht, denn dann muss er beide Spulen neu wickeln!
Hp M. schrieb: > Ja, aber meistens erzeugen die Motoren diese Spannungsspitzen beim > Abschalten selbst. > Falls das ein Thema ist, kann ein VDR parallel zur Motorwicklung helfen, > z.B.: > http://www.pollin.de/shop/dt/ODcxOTc3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Widerstaende/VDR_Widerstand.html Das ist fast immer ein Thema und wird fast immer vergessen. An den VDR gehört übrigens noch ein Übertemperaturschutz! Alternativ kann man auch einen Snubber verwenden.
Schreiber schrieb: > Ich nicht, denn dann muss er beide Spulen neu wickeln! Schon, aber es ist trotzdem eine Überlegung wert, denn das Öffnen des Motors ist sehr mühsam, die Spulen sind 65 Jahre alt, eine davon ist defekt, weil der dünne Draht gebrochen ist, also wieso dann nicht gleich beide ersetzen und dann erst noch durch ein stabileres besseres Design. Ausserdem ist 1 Mal 6400 Windungen in 32 Lagen aufspulen nicht viel weniger aufwändig, als 2 Mal 3200 Windungen in je 16 Lagen.
Also dauert es noch und erst zu Ostern wird wieder ein Lied gespielt.
Christian S. schrieb: > Also dauert es noch und erst zu Ostern wird wieder ein Lied gespielt. Eine Komplettrestauration einer Hammond Orgel dauert mindestens 40 Arbeitsstunden. Wenn dann solche eher seltenen Spezialprobleme auftauchen (mal eben kurz neue Spulen wickeln), dauert es entsprechend länger. Vor allem, wenn man sich zuerst da Know-how noch aneignen muss und eine Wickelmaschine bauen.... Fürs Weihnachtslied habe ich aber hier noch genügend andere Orgeln rumstehen, die schon restauriert sind.
Christian Freiburghaus schrieb: > wenn man sich zuerst da Know-how noch aneignen muss > und eine Wickelmaschine bauen.... Recht dünner Draht macht recht wenig Spaß beim wickeln. Die "Maschine" kannst Du aus jedem Metallbaukasten in 5 Minuten bauen. Nur das Zählwerk wäre bei einigen 1000 Windungen ganz hilfreich. Lies mal da weiter http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm
Ja,wenn man will dass das Ding ein Leben lang hält dann unbedingt Lagenisolation, ganz besonders bei so duennem Draht. Lass euch nicht von der heutigen Angeberei mit so und so vielen kV teuschen. Schaut euch die Messbedingungen an, fuer 30 Sekunden, oder höchstens ne Minute sind die, dann knallts. Und Pinholes gibt es in den Drähten heute genau noch so wie for 50 Jahren. Ausserdem haben ALLE der heutigen isolierungslacke eine viel höhere Dielektrizitätskonstante als die Lacke von damals und das wirkt sich unguenstig auf die Spannungsverteilung aus falls nicht Vakuum impregniert. Hätte noch mehr zu diesem Unfug der weglassung von Lagenisolation zu sagen, bin aber jetzt zu Muede und geh schlafen. Nochmals, mach euch schlau ueber die Messbedingungen der Wicklungsdraehte und fallt nicht auf diese Werbungsangeberei mit kilovolts rein.
:
Bearbeitet durch User
Das Teil ist doch längst verkauft ;) BTW, weil der thread nun mal schon oben ist und auch recht interessant: „Zusatzinformationen“ bitte immer gleich am Start mitgeben. Schönes Beispiel hier: Beitrag "Re: Notwendigkeit von Lagenisolation in Spulen"
Mich tät interessieren, ob sich der TO nun tatsächlich ne wickelmaschine gebaut hat oder ob er jemanden fand, der ihm das abgenommen hat. Und 0.1er Draht von irgendeinem Versender? Da würde ich garnicht auf die Idee kommen, zu fragen. Wer weiß, was zB bei Reichelt für Lack drauf ist. (Ob da 500M auf der Rolle drauf ist, weiß ich gerade nicht) Da Würde auch ich hergehen, genauso zu wickeln, wie damals. (Gefiedertes) „Ölpapier“ hätte ich hier im Forum angefragt. Gibt sicher jemanden, der da noch was liegen hat. Andererseits wird sowas ja kein Vermögen kosten.
Axel R. schrieb: > Mich tät interessieren, ob sich der TO nun tatsächlich ne wickelmaschine > gebaut hat oder ob er jemanden fand, der ihm das abgenommen hat. Und > 0.1er Draht von irgendeinem Versender? Da würde ich garnicht auf die > Idee kommen, zu fragen. Wer weiß, was zB bei Reichelt für Lack drauf > ist. (Ob da 500M auf der Rolle drauf ist, weiß ich gerade nicht) Da > Würde auch ich hergehen, genauso zu wickeln, wie damals. > (Gefiedertes) „Ölpapier“ hätte ich hier im Forum angefragt. Gibt sicher > jemanden, der da noch was liegen hat. Andererseits wird sowas ja kein > Vermögen kosten. Der TO hat sich die Spulen von einer Firma herstellen lassen als quasi 1:1 Kopie des originale Designs. Nicht ganz billig, aber nun kann ich die Motoren problemlos reparieren und im Endeffekt bezahlt halt der Kunde.....
:
Bearbeitet durch User
Christian F. schrieb: > Der TO hat sich die Spulen von einer Firma herstellen lassen als quasi > 1:1 Kopie des originale Designs. Nicht ganz billig, aber nun kann ich > die Motoren problemlos reparieren Dann ist es ja gut. Käme mir so ein Gerät unter, dann würde ich den Motor auf 12V umwickeln und einen handelsüblichen Netztrafo einbauen. Aus den 6400 Wdg 0,1CuL pro Spule werden dann 350 Wdg 0,4 CuL, und da es auch keine Isolationsprobleme mehr gibt, kann man das in einer ruhigen Stunde bequem noch ohne Wickelmaschine von Hand wickeln. Christian Freiburghaus schrieb: > Am Motor ist eine Spule defekt, sonst nichts. Und dies weil der > Wickeldraht unmittelbar an der Lötstelle zu den Anschlusslitzen > gebrochen ist. Dann ist der Grund klar. Schuld ist das Flußmittel vom Löten, das damals oft nicht entfernt wurde, und im Laufe der Jahrzehnte unter Zuhilfenahme von Luftfeuchtigkeit den dünnen Draht durchgeknabbert hat. Bei mir das letzte Opfer dieses Pfusches war ein 100MHz Zweikanal Scope, das ca 1990 in der SU die Welt erblickte und nagelneu mit einem ganzen Wust von Begleitpapieren der Qualitätssicherung kam. Nach gut 5 Jahren war das Ende der Primärwicklung abgefault. Irreparabel, weil darüber die Sekundärwicklungen liegen. Mit 115V aus einem Vorschalttrafo geht das Teil noch, dort ist der Draht ja auch dicker.
Hallo, Den Durchschlag zwischen 2 verdrillte CuL hatte ich mal getestet: ab 6kV knallte es. Allerdings ist das auch von der Zeit abhängig bis es durchschlägt. Ich hatte mal Isolieröl getestet. Etwa 10 Minuten (soweit ich mich erinner) war alles OK, danach gabs einen Durchschlag obwohl nichts geändert wurde. Das war sogar Wiederholbar. . Falls Interesse: mein HV-Labornetzgerät www.hcp-hofbauer.de/ntg9150.htm Gruß Peter
Beitrag "Re: Notwendigkeit von Lagenisolation in Spulen" Alles richtig gemacht! Sehr gut. Wäre es das wickelEnde, hätte man sich zwei Windungen abgemacht und neu verkabelt. Meist kommt man aber an den Anfang der Wicklung nicht mehr dran. So wars wohl hier auch. Ne neue Lagenisolation schadet eh nicht.
Ich habe schon Trafos gesehen, wo mangels Lagenisolation eine Windung auf die unterste Lage durchgerutscht ist und irgendwann einen Kurzschluß gemacht hat. Gerade bei dünnem Draht ist Lagenisolation Pflicht. Es ist auch nicht die Betriebsspannung, die man beachten muß. Jede Spule induziert beim Abschalten einen ordentlichen Spannungspuls, der schonmal im kV-Bereich liegen kann. Lagenisolation ist also keinesfalls nur was für die Hosenträger mit Gürtel Fraktion.
Peter H. schrieb: > Falls Interesse: mein HV-Labornetzgerät www.hcp-hofbauer.de/ntg9150.htm Es gibt spezielle Prüfgeräte, die eine zerstörungsfreie Prüfung ermöglichen, z.B.: https://danbridge.com/datasheet/instruments/JP30_36.pdf Über einen Lautsprecher kann man schon Koronaentladungen hören, die noch keinen sichtbaren Funken bewirken.
Hallo Peter H, du schreibst: ...mit einem Lautsprecher kann man Koronaentladungen hören. Sehr interresant, kannst du Bitte darueber nähere Angaben machen oder auf einen dementsprechenden Artikel hinweisen?
Peter M. schrieb: > Hallo Peter H, du schreibst: > ...mit einem Lautsprecher kann man Koronaentladungen hören. > > Sehr interresant, kannst du Bitte darueber nähere Angaben machen oder > auf einen dementsprechenden Artikel hinweisen? Peter D. schrieb: > Es gibt spezielle Prüfgeräte, die eine zerstörungsfreie Prüfung > ermöglichen, z.B.: > https://danbridge.com/datasheet/instruments/JP30_36.pdf > > Über einen Lautsprecher kann man schon Koronaentladungen hören, die noch > keinen sichtbaren Funken bewirken. Klick auf https://danbridge.com/datasheet/instruments/JP30_36.pdf , dann hast Du das Datenblatt des Testers. Der Lautsprecher wird einfach den AC-Anteil des Prüfstromes wiedergeben. Über einen Kondensator ausgekoppelt sollte man das Spratzeln recht deutlich hören können.
Peter H., Danke fuer den Link zu diesem Gerät. Leider werden keine näheren Angaben gemacht fuer welches Isolationsmaterial die Kurve mit dem plötzlichem Stromanstieg zuständig ist. Kann mir nicht vorstellen dass dies zerstörungsfrei ausgehen wuerde. Auch die Angabe von "nur wenigen Watt" ist irgendwie komisch. Bei solcher Leistung ist doch längst eine mögliche Schadstelle der Isolation verkohlt. Was ist eure Meinung dazu?
Ob da gleich was verkohlt, oder man weder die Entladung noch jegliche Schadstelle erkennt (letzteres durchaus möglich durch Mikrorisse), ist evtl. sogar unerheblich.
Peter M. schrieb: > Kann mir nicht vorstellen dass dies zerstörungsfrei ausgehen wuerde. Wir benutzen das Gerät, da ist noch nie was kaputt gegangen. Du kannst Funken durch ein Blatt Papier prasseln lassen, das gibt nichtmal einen braunen Fleck. Man hört schön, wie sich z.B. die Isolierlagen in einem HV-Trafo langsam aufladen und sich die Ladungen verteilen. Prüft man damit Kondensatoren, sollte man nicht über dessen Prüfspannung prüfen. Ansonsten kann es passieren, daß er sich durch die in ihm gespeicherte Energie selber zerstört. Widerstände kann man aber durchschlagen lassen, ohne daß sie Schaden nehmen. Ich hatte mal Leiterzüge zu dicht für 5kV verlegt. Dann habe ich Stelle mit Cramolin Isotemp eingesprüht. Das isoliert hervorragend (110kV/mm).
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.