Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche "richtigen" MOSFET bzw. Transistor


von Svebert (Gast)


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Guten Tag,

ich möchte mit einem Arduino Micro einen DC-Motor ansteuern. Der 
DC-Motor zieht (laut Datenblatt) mehr als 1 A beim Anfahren. Es handelt 
sich um einen 6V 18:1 Getriebemotor von Modelcraft (Lastdrehzahl 326 
RPM; Laststrom max. 1.55 A). Laut Datenblatt ist die "Stall-Current" 
sogar 20 A (d.h. der Strom, der fließt, wenn man den Motor beim Anfahren 
festhalten würde). Die maximale Motorleistung ist mit knapp 20W 
angegeben, bei einer Effizienz von 30%. D.h. knapp 60W werden wohl 
benötigt um diese maximale Motorleistung zu erreichen.

Der Arduino wird über USB betrieben und kann maximal 20 mA * 5V = 100 mW 
Leistung bereitstellen.

Zum Betrieb des DC-Motors habe ich Wahlweise eine 9V Blockbatterie oder 
eine 11,1V LiPo 35C Batterie. Zumindest letztere ist in der Lage den 
Motor zum drehen zu bringen. Ich möchte aber den Motor auf gar keinen 
Fall direkt an die Batterie stecken... Explosionsgefahr durch 
gegenläufigen Induktionsstrom beim Anfahren.

Die Idee besteht nun darin mittels Arduino einen Transistor auf "An" zu 
schalten, welcher dann die Leistung der Batterie auf den DC-Motor gibt.

Zum testen habe ich als Verbraucher eine LED mit Vorwiderstand verwendet 
und war in der Lage über einen Transistor, welcher vom Arduino wahlweise 
0 oder 5V an der Basis anliegen hatte die LED an und auszuschalten. 
(Batterie war an Collector und Basis angeschlossen).

Danach habe ich die LED durch den Motor ausgetauscht und
a) nichts ist passiert
b) zwei Transistoren habe ich geschrotet.

Grund: Einmal Diode vergessen und maximaler Strom der Transistoren war 
800 mA. Motor hat mehr Strom gezogen und somit den Transistor 
durchgebrannt.(Zumindest meine Theorie)

Nun habe ich mir "stärkere" Transistoren geholt: P-Channel Mosfet IRF 
5305.
Diese können einen Strom von 31A ab. Leider ist es ein P-Channel Mosfet 
:(
Der Arduino gibt nur positive Spannung aus, somit kann ich den Mosfet 
nicht an oder ausschalten.

Frage:
1. Welchen Transistorempfiehlt ihr mir für meine Anwendung?
2. Gibt es den IRF 5305 auch als N-Chnnale?

von Günter M. (redround)


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IRLZ34 (geht gerade so) oder IRLZ44. Können direkt mit dem Arduino 
angesteuert werden und stecken die 30 Ampere relativ problemlos weg. 
Gibt's in der 
Bucht(http://www.ebay.de/itm/10-x-IRLZ34-N-Channel-MOSFET-/152358321668) 
ab 39 Cent (bei 10 Stück Abnahme). Die IRLZ44 kosten etwas mehr (49 Cent 
bei 10 Stück Abnahme: http://www.ebay.de/itm/152367512025).

Und wenn Du zu faul zum Löten bist, gibt's vom gleichen Versender auch 
noch fertige Module: 
http://www.ebay.de/itm/Mosfet-Modul-Halbleiter-Relais-12-Volt-bis-10-Ampere-/152352390484

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Svebert schrieb:
> Der DC-Motor zieht (laut Datenblatt) mehr als 1 A beim Anfahren.

Ja, und zwar deutlich mehr, nämlich 20A.

> Laut Datenblatt ist die "Stall-Current"
> sogar 20 A

Ein LogicLevel N Kanal MOSFET der zumindest 5V und 20A aushält, zusammen 
mit einer Freilaufdiode.

IRLZ34 ist ok.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Und vergiß die Freilaufdiode nicht, z.B. 1n5822, MBR745.

MFG

: Bearbeitet durch User
von Svebert (Gast)


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Vielen Dank für die konstruktiven Hinweise!

von Christian M. (Gast)


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Svebert schrieb:
> Batterie war an Collector und Basis

Autsch! Vorwiderstand vergessen?

Welcher Transistor?

Du könntest mit dem (nehme an Bipolar-)Transistor den P-Kanal MOSFET 
ansteuern, wenn Du keine anderen Bauteile mehr kaufen willst/kannst. 
Aehnlich: http://i1259.photobucket.com/albums/ii554/kaj9/Schmatic1.png

So wie Du den Motor mit einer höheren Spannung versorgst als der Motor 
abkann, kannst Du einfach mit PWM anpassen! Das mit dem 9V-Block kannste 
vergessen!

Gruss Chregu

von Sven Ebert (Gast)


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Hi,
ja die Schaltung mit zusätzlichen Transistor ist auch eine gute Idee. 
Dazu muss ich mir nur neue Transistoren holen. Ich habe erstmal n Chanel 
MOSFET bestellt (wie oben angegebenen)

von HildeK (Gast)


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Svebert schrieb:
> Zum Betrieb des DC-Motors habe ich Wahlweise eine 9V Blockbatterie oder
> eine 11,1V LiPo 35C Batterie. Zumindest letztere ist in der Lage den
> Motor zum drehen zu bringen. Ich möchte aber den Motor auf gar keinen
> Fall direkt an die Batterie stecken... Explosionsgefahr durch
> gegenläufigen Induktionsstrom beim Anfahren.

Die 9V-Batterie kannst du sofort vergessen und auch die LiPo scheint mir 
grenzwertig dimensioniert zu sein (200mAh) - außer du benötigst den 
Motor nur für ein paar Minuten und kannst dann wieder laden.

Wo siehst du bei direktem Anschluss eine Explosionsgefahr? Ein 
'gegenläufiger' Strom entsteht bestenfalls, wenn du den Motor mechanisch 
treibst, so dass er als Generator arbeitet. Das lädt den LiPo auf und 
dabei könntest du ihn schädigen.

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